Traditionelle Piercings - Welche kennt ihr?

Allgemeines übers Piercen

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Beitragvon sickboy » 16.11.2004 4:21

die kaiowas mit ihren lippenflöcken aus baumharz
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Beitragvon dobermann » 20.11.2004 15:08

Mal was zum lesen

In zahlreichen Gesellschaften und Kulturen haben Körperbemalung, das Tatauieren oder die Skarifizierung (das Versehen des Körpers mit Ziernarben) eine große traditionelle Bedeutung. So werden Ohren, Nasenflügel, Nasenscheidewand oder Lippen bei verschiedenen Ethnien in Neuguinea, Afrika, Indien, Indonesien, Australien sowie Nord- und Südamerika durchstoßen oder durchstochen. Bei afrikanischen und indonesischen Völkergruppen ist beispielsweise das Septum-Piercing, ein Ring oder Stift durch die Nasenscheidewand, weit verbreitet. Diese Verzierungen des Körpers dienen der Erfüllung der jeweiligen gesellschaftlichen Schönheitsnormen, sie gelten rituellen Zwecken oder dienen zur Etablierung eines sozialen Status'. Manchmal werden die Ringe oder so genannten Hanteln zusätzlich beschwert, so dass die Haut sich ausdehnt und sich große Löcher bilden.
Auch die erfolgreiche Initiation eines Jugendlichen in das Erwachsenenalter oder die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe kann durch ein Piercing gezeigt werden. Jungen Männern in einigen Teilen Nordafrikas wird beispielsweise ein Hafada, ein Ring an der Seite des Hodensacks oder entlang der Nahtstelle, gelegt. Im alten Ägypten galt ein Nabelpiercing als Zeichen königlicher Herkunft.
Australische Aborigines durchstechen ihre Zungen bei bestimmten Ritualen. In Europa sind die Soldaten des antiken Roms für ihre durchbohrten und mit Ringen versehenen Brustwarzen bekannt.
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Beitragvon horimaki » 20.11.2004 19:57

das mit den Ägyptern und den Legionären find ich komisch.

Hab mal gelesen daß die ersten Piercingsfans, wie Fakir Musafar etc. haben gewisse Oircingstraditionen erfunden (wie das mit den Ägyptern und Legionäre) damit man sich auf alte Traditionen berufen konnte.

Übringens ein sehr verbreitetes Phänomen die eigene sache als bereits uralt und nur wieder vergessen erscheinen zu lassen.

Hab noch keine Darstellung von Legionären mit Brustwarzenpiercings oder ähnlichem gesehen. ???

Lass ich aber gerne belehren. Wüsste aber gerne auf was sich diese Annahme stüzt.
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Beitragvon ouch » 20.11.2004 23:36

Hab mal ein wenig im Netz gefischt, und folgendes zum Thema gefunden:

"Im alten Ägypten war das Tragen eines goldenen Rings im Bauchnabel das Königszeichen und somit keinem anderen erlaubt.

In Birma war der OETANG ein Verschlußsystem um die Keuschheit des Mannes zu bewahren. Hierbei wurde die Vorhaut (Präputium) doppelt durchstochen und mit einem oder mehreren Ringen verschlossen.

In arabischen Ländern gehört das Anbringen eines HAFADA-Rings zum Männlichkeitsritus. Während der Initiationsfeiern bringen männliche Verwandte und Freunde an der linken Seite des Hodensacks, zwischen Hoden und Penisbasis einen Ring oder Stab an. Das Hafada ist sichtbarer Ausdruck der geschlechtlichen Reife und Reichtum, denn mitunter bestehen die Schmuckstücke aus wertvollen Materialien und Edelsteinen. Französische Legionäre verbreiteten die Tradition des Hafadas in Europa.

Eine Möglichkeit, die schon im alten Rom aus Keuschheitsgründen wahrgenommen wurde, ist beide Schamlippen auf einer Höhe zu durchstechen und dann mit Hilfe von Ringen zu verketten.

Auch das männliche Brustwarzenpiercing hat seinen historischen Hintergrund: Die Zenturionen (Leibwächter) der römischen Kaiser waren verpflichtet, sich die Brustwarzen durchstechen zu lassen, einerseits als Ausdruck von Mut und Männlichkeit, andererseits aus einem praktischen Grund, nämlich um ihren kleinen roten Umhang daran zu befestigen.

[Mit freundlicher Genehmigung vom Autor Helmut Kirchmeier]"

Quelle : http://www.derb-info.de/piercing-arten.php4

Der hier angegebene Autor könnte der Helmut Kirchmeier von Pyewacket München sein, vermute ich einfach mal...


Im Gegensatz dazu diese Quellen:

"Roman Centurions wore leather armour breast plates which were shaped to fit the body and rings were sometimes placed in these breastplates where the nipples appeared to be, the rings were used to hang a cape from. This has led to the belief by some people that the actual nipples were pierced to hang a cape from, but anybody who has had their nipples pierced would tell you that this would be a very uncomfortable practice.

Nipple piercing was once practised by the Karankawa indians of Texas and is still practised in the Mountains of Algeria, by women of the nomadic Kabyle tribe."

http://www.***zine.com/pierce/articles/ptafter/nipple.html



"The Nipple piercing is believed to have been a sign of allegiance and manhood within Caesar's Pretorian Guard. Many Roman statues are shown with pierced nipples, but these could simply be representing a lorica or breastplate. These were either heavy pieces of metal armour, or toughened leather and were often shaped to look like a well muscled torso, and the nipples were pierced with ornamental torcs. There are even rumors suggesting that cloaks were fastened to them. If this is true, they would have been very lightweight ceremonial-ware and not at all functional, (if you don't believe this, try hanging a blanket off one and see how it feels when running)."

http://www.thebrc.net/articles/DylanApThuin/nipple_piercing_dat.shtml
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Beitragvon ouch » 21.11.2004 1:57

Scheint so, als seien die meisten Stories tatsächlich Erfindungen von Doug Molloy:

"Body piercing has been practised in almost every society as far back as it is possible to trace, but it has usually been confined to the ears, mouth, and nose. Notable exceptions are the practice of piercing the glans penis with a bone by a few tribes in Borneo, and the mention of penis jewellery in the Karma Sutra (probably through the foreskin). Discussion of female nipple jewellery in Victorian journals implies that this is not a completely modern idea, but most of the stories about the origins of piercings, such as the idea that Prince Albert wore a penis ring to tie his member down and prevent an offensive bulge in the breeches, are modern myths.
In fact, most of the names given to piercings are made up. This was revealed in an interview with Jim Ward,(1) a piercer who in the late 1970s started Piercing Fans International Quarterly and making Gauntlet body piercing jewellery, all of which was financed by his friend Doug Molloy. It seems that Molloy felt that piercing needed a bit more romance surrounding it. He invented a wide selection of names and histories to make it more interesting, and now that they have appeared in print the names have become accepted as fact. Ward continued: since his death I have tried to do some research [but] the only two piercings with any verifiable history are the ampallang and the apadravya. He even made up a history of some of the piercings. For example, based on a piece of sculpture he had seen at Versailles, he claimed that Roman centurions wore their short capes attached to nipple rings, [whereas] in all likelihood, the rings were in the breast plate, not the men. [His comment was that] it didn't matter since it made a good story anyway..."
Henry Ferguson editor, Body Art

(1) Ferguson H. Jim Ward and Gauntlet. Body Art 1994;20:24-6.

http://www.studentbmj.com/back_issues/0100/edanddebate/1627.html
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Beitragvon sickboy » 22.11.2004 1:27

vielleicht sollte ich auch alte riten erfinden um frau zu überzeugen :p
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Beitragvon Chefkoch » 22.11.2004 20:13

Ich hab´mal gelesen, das die Nippelringe zum Befestigen des Unhangs aussen am Brustpanzer angebracht waren.

Hört sich plausiebel an und ziept bestimmt nicht so doll, wenn man sich den Umhang mal in der Tür klemmt. :p

Hatten die Römer überhaupt schon Türen?

@sickboy: Da fällt uns bestimmt was ein. :)
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Beitragvon sickboy » 23.11.2004 0:45

Chefkoch hat geschrieben:@sickboy: Da fällt uns bestimmt was ein. :)

das denke ich auch :p
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Beitragvon vespaman » 20.12.2004 15:10

http://www.bodymodification.ch <-- Studioliste,Onlineshop-Vergleich,Schmuckbörse und mehr
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