Trauer

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Trauer

Beitragvon camilla » 24.06.2009 15:27

Hallo,

viell. kann mir jemand helfen. Mein Vater ist letztes Jahr gestorben. Er war Türke, also Moslem, und wir hatten leider ein sehr schwieriges Verhältnis. Erst kurz vor seinem Tod haben wir uns angenähert, doch da war es schon zu spät. Jetzt möchte ich mir in Erinnerung an ihn, bzw. ihm zu Ehren, ein Tattoo auf der Innenseite des linken Armes stechen lassen, das Problem ist nur, dass mir absolut kein passendes Motiv einfällt. Was passt denn zu Tod und Trauer? Totenkopf, Tränen, Kreuz (Moslem?!)? Ist mir alles zu kitschig und abgedroschen! 2 Studios, bei denen ich angefragt hatte, beraten nur bei schon vorhandenen Ideen.
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Beitragvon pupskuh » 24.06.2009 16:01

... keine ahnung... eine trauerweide... etwas landestypisches... etwas, das dich dennoch mit deinem vater verbunden hat... ein portrait ... sein geburts- und todesdatum... motive gibt es da massenhaft... ein wenig mehr input von dir wäre toll... benutz mal die suchfunktion hier im forum, es gibt bereits ein paar andere threads zu diesem thema, vielleicht kannst du dich da inspirieren lassen... wen hast du dir denn als inker ausgesucht (ich finde die aussage, "beratung nur bei bestehenden motivwunsch" ziemlich schwammig... ) ...
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Beitragvon Bloodflower » 24.06.2009 16:02

belies dich doch einfach mal zum thema tod im islam (http://www.religion-online.info/islam/t ... ttung.html <<- z.b.). Es besteht doch zum beispiel die Vorstellung von Paradies und Hölle. Da könnte ich mir vielleicht eine Paradiesische Szene o.ä. vorstellen.
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Beitragvon thINK » 24.06.2009 16:20

wie wäre es mit einem realistischen tränendem Auge? (und die Iris/Pupille in den Farben des Dingens gegen den bösen Blick)
Oder Sichelmond/Stern gestanzt (gebröckelt) als "Hintergrund" und darauf eine Weiße Lilie liegend...
Hatte Dein Dad ein Schmuckstück (Kettenanhänger, Ring)? das könntest Du Dir stehen lassen oder als Basis für Das Tatoomotiv verwenden (Ornament...)

@Pupskuh: Das kann ich gut verstehen, das manche Tätowierer einen Motivwunsch als Voraussetzung für eine Beratung sehen. Mir passiert es ständig das Leute ins Studio stolpern und sagen sie wollen ein Tattoo. Auf die Frage von mir: "was denn" kommt dann oft: "Keine Ahnung zeig mal was " :shock:
Und es ist dann unter Umständen recht Zeitaufwändig von Blümchen über Drachen zu Koi und wieder zurück, inclusive chinesische Zeichen, arabische Schriftzüge alles aus dem Hut zu zaubern und letztendlich dann ein ähhh jetzt weiß ich auch nicht mehr - ich überleg mir das nochmal zu bekommen.
Ich tu mir das immer wieder mal an und investiere eine Stunde oder mehr für nix... So muss es zwar nicht abgehen aber es kommt doch erwähnenswert oft vor. Darum finde ich den Weg der Ideenfindung VOR dem Besprechungstermin sehr sinnvoll :wink:
Zuletzt geändert von thINK am 24.06.2009 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Wer fragt, ist manchmal ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.
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Beitragvon gameboy66 » 24.06.2009 16:30

Die Idee von Think aufgreifend - Die Hand Fatimas, damit hast du ein Symbol des Islam und in die Mitte das tränende Auge, als Zeichen der Trauer.
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Beitragvon pupskuh » 24.06.2009 17:21

@ fry... du hast natürlich recht was die thematik "keine ahnung" angeht... ich hatte das jetzt nur so verstanden, dass camila schon artikuliert hat, was für eine art tattoo/motiv sie gerne haben möchte... in so einem fall finde ich es dann schon komisch, wenn der inker sagt "selber nachdenken"... manchmal braucht man ja ganz einfach einen denkanstoß ... aber generell stimme ich dir natürlich zu was das angeht...

...@topic... die idee vom toralf mit der hand fatimas finde ich super...
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Beitragvon camilla » 25.06.2009 9:25

Klasse! Vielen Dank für die Ideen! Besonders das mit der Hand Fatimas mit dem tränenden Auge gefällt mir supergut.
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Beitragvon Feelings-Tattoo » 25.06.2009 10:50

nur mal so nebenbei...
wie sieht das aus mit dem glauben deines vaters in bezug auf tattoos.
im islam verboten? bin mir nicht sicher....

aber wenn.....
ist ein tattoo dann das richtige um deinen vater zu "ehren" ?
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Beitragvon camilla » 25.06.2009 12:45

"ehren" ist viell. falsch ausgedrückt. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich das machen muss/will. Kann es nicht genau erklären. Vielleicht will ich mich dadurch jetzt auch einfach zu meinen Wurzeln bekennen, die ich bisher immer abgelehnt hatte.

Er war kein besonders strenger Mohamedaner, und ich hab bereits ein Tattoo, davon wußte er.
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Beitragvon Feelings-Tattoo » 25.06.2009 14:18

er wusste davon...
war er auch erfreut darüber?

versteh mich nicht falsch....
ich denk halt nur...
sich etwas machen zu lassen, als andenken an den vater,
was genau dieser vater nicht mag....
fühlt sich dann irgendwie falsch an für mich...

letztendlich ist es natürlich dein ding was du machst....

hab im allgemeinen en kleines problem mit gedenktattoos...
als meine mutter letztes jahr gestorben ist spielte ich auch mit dem gedanken an ein tattoo...
doch was ist mit all den anderen wertvollen menschen die ich in meinen 41 jahren schon verloren habe und warscheinlich noch verlieren werde?
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Beitragvon mibaby » 25.06.2009 19:13

Aber viele lassen sich doch Tattoos als andenken für Oma/ Eltern ect. stechen und die Personen für die dieses Tattoo steht sind doch selten besgeistert von Tattowierungen?!
Also ich persöhnlich kann dich gut verstehen dass du das Tattoo umbedingt haben willst mir geht es genau so.
lg
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Beitragvon SpikesMum » 25.06.2009 19:44

mibaby hat geschrieben:Aber viele lassen sich doch Tattoos als andenken für Oma/ Eltern ect. stechen und die Personen für die dieses Tattoo steht sind doch selten besgeistert von Tattowierungen?!


In den meisten Fällen sind es Gedenktattoos - also sind die "betroffenen" Personen verstorben ... :roll:

@ camilla

Es hört sich so an, als würdest du dich "verpflichtet" fühlen, ein Gedenken an deinen Vater zu tragen. Persönlich würde ich es so in Tattooform nicht machen. Es gibt genug andere Möglichkeiten, den Vater für sich selber unsterblich zu machen ...

Und Carsten hat es gut ausgedrückt:
als meine mutter letztes jahr gestorben ist spielte ich auch mit dem gedanken an ein tattoo...
doch was ist mit all den anderen wertvollen menschen die ich in meinen 41 jahren schon verloren habe und warscheinlich noch verlieren werde?


Aber jeder Mensch (und jedes Tier) ist einmalig und sollte deswegen besonders geehrt werden. Wenn es also dein Anliegen ist, werden wir dich nicht daran hindern können :wink: Aber ich finde, gerade bei einem Gedenktattoo sind "fremde" Gedanken und Ideen fehl am Platz. Im Zweifel mußt du eben so lange warten, bis dir DER Einfall kommt.
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Beitragvon fit.wie.ein.turnschuh » 25.06.2009 21:14

finde das thema auch ziemlich interressant, da mein vater auch vor einem jahr gestorben ist (mit 54), und ich bin auch am überlegen mir ein tattoo mit dem todesdatum stechen zu lassen.
klar, auch ich werde in meinem leben bestimmt noch viele menschen die ich liebe verlieren, aber einen vater hat man nur einen.

allerdings will ich es nicht überstürzen und warte, bis ich mir absolut sicher bin mit platzierung & motiv.

lg
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Beitragvon METAHOLIC » 26.06.2009 1:05

ich will jetzt niemanden angreifen usw. denn auch ich habe mit 8 jahren meinen vater verloren (hat langsam miami ink style :roll: ), aber irgendwie wirkt es so, als ob sich viele leute gedenktattoos machen lassen, um sich allgemein das tattoo rechtfertigen zu können... :? wisst ihr was ich meine?!
ich habe auch schon dran gedacht, aber eigentlich ist es wie jedes andere tattoo auch, außer man kann sich besser dafür rechtfertigen ein tattoo gmacht zu haben (obwohl man sich dafür eh nicht rechtfertigen muss). es hat auf mich den anschein, dass es von vielen, die sich gedenktats machen lassen, erst das erste oder 2te ist und ein gedenktattoo ist dann auch für tattoogegner viel toller wie sonst ein motiv...
ich weiß nicht wirklich wie ich meine gedanken niederschreiben soll, aber ich hoffe die meisten von euch verstehen was ich meine...
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Beitragvon SpikesMum » 26.06.2009 1:16

METAHOLIC hat geschrieben:ich weiß nicht wirklich wie ich meine gedanken niederschreiben soll, aber ich hoffe die meisten von euch verstehen was ich meine...


Glaube, ich kann es schon :wink: Ich habe sogar zwei Tattoos "nur" für meinen Vierbeiner, der mich über 13 Jahre begleitet habe.

Ich habe schon öfters gehört, warum ich mir denn gerade einen Hund tätowieren lassen könne ... :roll:

War letztendlich meine Endscheidung. Und deswegen meine ich ja auch, daß camilla es selber entscheiden muß, ob und welches "Gedenketattoo" sie wählt.
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