Lehrer mit sichtbaren Tattoos?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Goblino » 31.01.2010 14:40

also ich persönlich hätte nichts gegen tätowierte Lehrer. Aber ich kenne ein paar Leute in meinem nähreren Umfeld, die schon deutliche Vorurteile gegen "solche Leute" pflegen. :cry:
Z.T. wissen die nicht, dass ich tätowiert und gepierct bin. Ich werde es denen auch nicht extra zeigen. Aber verstecken werde ich auch nichts.
Als Schüler hätte ich solch ein Lehrer auch cool gefunden. Aber einen Lehrer Cool finden hat ja nichts mit Tattoos zu tun.
Unser damaliger Sport- und Erdkundelehrer war wirklich sehr cool. Aber alle hatten einen riesen Respekt vor ihm, weil jeder wusste, dass er auch anders kann. Aber er hat auch, wenn es angemessen und machbar war, jeden Scherz mitgemacht. Er hatte aber keine Tattoos und war trotzdem der beliebteste Lehrer an der Schule (auch bei tätowierten und gepiercten Schülern).....
Das war sicher keine 0815 Schule. Ich rede von einem französischen Elitegymnasium. Da wären die Eltern bei zugetackerten Lehrer auch sicher die Wände hoch gegangen.
Damals. Aber das ist ja schon ein paar Jahre her und heute sind ja deutlich mehr Leute tätowiert, sodass eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz ja durchaus möglich ist.
Heute würde ich es mir aber 100x überlegen, meine Tochter auf diese Schule zu geben. Es war schon sehr strange dort z.T.
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Beitragvon BambiCore » 31.01.2010 14:55

auch wenn es OT ist:
Leute - ich weiß, dass ich mich durch ein Lehramtsstudium nicht dafür qualifiziere an der Uni zu 'unterrichten'. Deshalb hatte ich auch von 'an der Uni wissenschaftlich tätig sein', im Sinne von evtl Promotion, Dozent, o. ä. gesprochen. Und ja, ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Personen, die diesen Weg eingeschlagen haben, und ich weiß durchaus, was hier auf einen zukommt ;-)
Bitte nicht immer alles gleich falsch verstehen :lol:

@MissingMissCharlene: Habt ihr ihr in Bayern auch eine Art Praxissemester während des Studiums? Hab übrigens inzwischen schon von mehreren tätowierten/gepiercten Lehrern aus dem ach-so-konservativen Bayern gehört - vllt ist Bayern ja die Zukunft :lol:
Und Geschichte in schlechtem Karma....? Hier höre ich immer nur davon, dass Geschichte Lehrer gesucht sind. Die Informationen bzgl Lehrermangel für bestimmte Fächer sind jedoch eh immer widersprüchlich...:roll:
Habe übrigens nun auch von einem Fall gelesen, bei dem die Frau Probleme beim Referendariat bzw. auch bei der Verbeamtung Probleme bekommen hatte, weil sie Stöckelschuhe getragen hat - herrlich :)
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Beitragvon holisch » 31.01.2010 15:33

BambiCore hat geschrieben:auch wenn es OT ist...


treffende zusammenfassung der letzten paar posts!

koennt ihr evtl zurueck zum thema kommen oder eure stoeckelschuh und praxissemesterdiskussionen in den dafuer zustaendigen bereich verlagern?
Zuletzt geändert von holisch am 31.01.2010 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon MissingMissCharlene » 31.01.2010 15:47

Was ich hier nochmals sagen kann ist, man sollte sensibel sein, wie die Meinung Tattoos gegenüber an der Schule ist. Gegen ein kleines Tattoo kann man da mitunter mal nichts haben. Allerdings kann es eben tatsächlich so sein, dass die Kollegen dem sehr ablehnend gegenüberstehen. Man sollte auch wissen, welches Elternklientel man hat (bei uns gibt es da auch Tätowierer als Eltern, allerdings lästern da schon wieder - die Kollegen).

Alles Weitere per pm, hatte ich aber jetzt so oder so vor ;).
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Beitragvon Sabi_09 » 31.01.2010 20:53

mal kurz die Meinung einer Schülerin.

Also ich bin im moment an einer Privaten Wirtschaftsschule die hauptsächlich von Kindern aus teilwese gut betuchten Familien besucht wird. Was aber kein Grund für den Rektor war unsere Deutschlehrerin nicht einzustellen die sichtbare Tattoos am Unterarm und Nacken hat. Bis jetzt gabs noch keine Diskussionen in der Klasse und es müssten sich auch noch keine Eltern beschwert haben weil sie die Tattoos meistens offen trägt.
Weil ja grad dieses Bayern Thema war die Schule ist in Bayern in nem katholischen Bezirk.
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Beitragvon Dresdenfan » 31.01.2010 23:32

Ich finde auch man kann hier nicht verallgemeinern. Es hängt sehr viel vom Schulleiter, den Kollegen und dem Elternhaus ab. Ich bin selber seit über 20 Jahren Lehrer am Gymnasium, davon die letzten fünf Jahre mit Tattoos (z.Zt. beide Oberarme und das gesamte rechte Bein). Da ich immer mit kurzärmligen Hemden in der Schule rumlaufe, sind die Tattoos am Arm auch zu sehen. Und das am Bein wenn ich mit meinen kurzen Fahhradhosen in die Schule komme oder diese verlasse. Die meisten Schüler finden es toll, wenn der Lehrer tättowiert ist, ohne dass ich deswegen an Respekt verloren hätte. Von den Kollegen kamen bisher auch noch keine dummen Bemerkungen (jedenfalls nicht so richtig schlimme). Und auch meine Chefs (drei davon in den letzten Jahren) hatten mit meinen Tattoos keine Probleme. Ihnen geht und ging es mehr um Leistung und Einseatzbereitschaft als um Äußerlichkeiten. Eltern haben sich auch noch nicht beschwert, dass ihr Kind bei einem Lehrer mit Tattoo Unterricht hat. Es ist aber vielleicht auch ein Vorteil, wenn einen zumindest die Kollegen schon viele Jahre kennen und damit nicht auf Äußerlichkeiten schauen. Vielleicht hatte ich bisher auch immer nur Glück, auf tolerante Mitmenschen zu stoßen, denn auch im Sport (ich bin auch noch Trainer in einem Sportverein) hatte ich wegen meiner Tatts noch keine Probleme mit den Eltern.
Allerdings kann ich auch nichts dazu sagen, wie es mit der Verbeamtung und Tattoos ist, denn bei uns in Sachsen werden die Lehrer nicht verbeamtet.
@BambiCore: Falls du wirklich ein Tattoo willst, mache es. Es muss ja nicht unbedingt der Hals oder die Unterarme sein, damit man das Tattoo, falls du nicht so viel Glück hast, eben in der Schule verstecken kann.
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Beitragvon Panda » 01.02.2010 1:50

Es ist immer noch ein sehr eng gesehener Berufszweig, wo man sich in Sachen Tattoos vielleicht nie ganz 100% ausleben kann.
Zuletzt geändert von Panda am 31.07.2010 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ichfindkeinnick » 02.02.2010 10:47

Ich bin momentan im referendariat an einer förderschule, es gibt bei uns lehrer die tattowiert sind, die es aber vor den Schülern nicht zeigen. Der einzige der mit oft sichtbaren tats rumläuft ist der ergotherapeut. Die Schulleitung hat schon mehrmals schräge Blicke drauf geworfen aber nichts gesagt.
Ich werde mir keine sichtbaren tats machen lassen, weil ich in diesem beruf arbeiten möchte und keinen Bock auf Kommentare und Stress von welcher Seite auch immer habe. Wie das mit der verbeamtung aussieht ist ja sowieso die große Frae, wenn die wieder keinen Bock auf BEamte haben dann reicht schon nen Pickel fürs ablehnen, wenn sie not haben leute zu finden kommst du auch mit schwarzer raucherlunge durch...
Ich denke jedem sollte bewusst sein, dass es Probleme mit sichtbaren Tats geben kann, ob man drüber steht oder nicht muss jeder selbst entscheiden...
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Beitragvon Nadine-79 » 15.07.2010 12:35

Bei uns in der Firma arbeitet eine ehrerin die am Oberarm Tattoos hat und mit rmellose T-Shirts herumläuft, auch im Unterricht-
Wir haben schulpflichtige im Alter von 14 Jahren
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Beitragvon Buddha_Eyes » 15.07.2010 12:39

Ähh - verstehe ich Dich richtig, daß Du es nicht gut findest, daß man 14-Jährige mit einer sichtbaren Oberarmtätowierung unterrichtet? Entschuldige die Nachfrage, aber das kommt aus Deinem Posting nicht ganz raus..
Expect nothing..
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Beitragvon Prothesengott » 15.07.2010 13:49

Also ich kann mich in meiner Schulzeit an keinen tättowierten Lehrer erinnern, und ich denke nicht,dass das am Gymnasium lag. Am Anfang des Threads hat mal einer gemeint,dass die Hauptschule vllt offener für sowas ist. Dem muss ich widersprechen: ich habe an einer Hauptschule gearbeitet und da waren meine Fußtattoos damals schon bei den kids eher unbeliebt. Die finden Tattoos eher scheiße, Piercings schon besser. Da kamen eben oft Fragen,ob es weh tut und warum man das gemacht hat. Ich hab mich dann ganz offen mit ihnen drüber unterhalten und sie fanden es danach immer noch schlecht. Die Befürchtung also,dass tättowierte Lehrer gleich zum Nachahmen aufrufen,ist Schwachsinn. Ganz im Gegenteil:man scheint eher als Abschreckung zu fungieren, aber damit hab ich kein Problem.

Inzwischen bin ich großflächiger tättowiert und würde das vermutlich an einer staatlichen Schule eher bedeckt halten. Ich selbst arbeite in einer Kindertagesstätte (ist ja auch der Bildungssektor)und da ist das absolut kein Problem. Die Eltern sind alle ziemlich interessiert und man wird deswegen nicht verurteilt, Kollegen und Chef findens gut. Die Kinder freuen sich an den bunten Farben und die Welt ist schön :D Ich habe allerdings auch sehr "kinderfreundliche" Motive tättowiert, wie das aussähe, wenn ich mit Schädeln übersät wäre,lass ich jetzt mal dahingestellt. :wink:
Hey hey hey, ich war der goldene Reiter!
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Beitragvon DevilTFT » 15.07.2010 15:10

An der Realschule meiner Tochter waren auch drei Lehrer mit sichtbaren Tats .
Anstoss hat da keiner dran genommen . Weder Kollegen , noch Eltern oder Schüler .
Carpe Diem
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Beitragvon logan-lady » 17.07.2010 22:36

Ich selbst hatte einen Berufsschullehrer, dessen Tattoowierung im Sommer untern T-Shirt vorgelugt hat. Hat aber keinen großartig interessiert. Anscheinend war es für uns schon normal :-)
"Patrick, kannst du nicht woanders doof sein?" "Nein, nicht vor 4"
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Beitragvon Dragulin » 17.07.2010 22:53

ich störe ja nur ungerne diese Reihe an positiven Meldungen, aber:

Ich kenne paar Eltern, die einer Schule gedroht haben ihre Kinder dort rauszuholen, wenn sie weiter von einem tätowierten Lehrer unterrichtet werden.

Grund zu der Aussage war, dass die Eltern recht intolerant waren und Tätowierungen als Teufelswerk und als Beweis für satanische Machenschaften abstempelten...

Ist denk ich immernoch die Frage, welche Eltern da sind, nicht welche Chefs und Kollegen...
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Beitragvon Ravenfire » 31.07.2010 15:55

Hallo,

Ich arbeite an einer Schule (Schulsozialarbeit) und denke mal es kommt wohl wirklich immer auf die jeweilige Schule an. Bei uns sind sichtbare Tattoos ein NO GO. Weiter noch, predigt der Rektor über akzeptable Freizeitgestaltung! (Nicht trinken oder sich daneben benehmen in der Öffentlichkeit etc) Auch wenn er das rein rechtlich nicht kann.
Das Problem ist: es können einem überall Schüler und auch Eltern begegnen. Beim Einkaufen, beim Stadtbummel, am See... ja.
Freizeit mag man jetzt denken. Da hat man die Rechnung aber ohne konservative Eltern gemacht, die nach zufälliger "Tattoobegutachtung" in der Innenstadt zum Rektor rennen um sich zu beschweren.... Ihr würdet euch wundern wie viele konservative und engstirnige Eltern es gibt... die sprechen einem dann direkt alle Kompetenzen ab.
Ein Kollege von mir hat die Arme komplett zugehackt. Bei der Arbeit hat ihn noch NIE jemand mit kurzen Ärmeln gesehen. Und trotzdem gibt es Eltern die ihre Kinder nicht mehr von ihm betreuen lassen wollen.... wegen der Tattoos. Woher kommts? Klar, die haben ihn irgendwo anders getroffen!

Also, wenn dir als späterer Arbeitgeber ein renommiertes Gymnasium oder eine Privatschule vorschwebt, lass dir besser keine sichtbaren Tattoos stechen. Falls du dich auch mit ner x-beliebigen Hauptschule oder Realschule zufrieden gibst, dann KANN es sein dass du keine Probleme bekommst. KANN. Muss nicht. Auch ne Hauptschule ist kein Garant für Tattoofreiheit.

Vllt ists ne gute Idee wenn du dich erst mal um die Stellen deiner Haut kümmerst die nicht sichtbar sind und später, sobald du eine Weile als Lehrer gearbeitet hast und eine Chance hattest die Lage zu checken und die ersten Erfahrungen gemacht hast mit Vorgesetzten, Kollegen, Elternbesprechungen und Co., entscheidest ob weitere Tattoos für dich in Frage kommen oder obs dir zu stressig wird.

LG
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