Buddha_Eyes hat geschrieben:Kunsthandwerk ist für mich etwas, was sich zwar künstlerischer Techniken und Arbeitsweisen bedient, bei dem es aber an dem "unmittelbarsten Ausdruck der individuellen Persönlichkeit des Künstlers" mangelt.
Ab wann das der Fall ist wäre dann wieder einen eigenen Thread wert, denke ich.
Aber genau da beißt sich das Ding in den Schwanz

Das ist ja gerade keine positive Definition; im Grunde steht da "Kunsthandwerk ist Kunst, nur eben nicht." Man käme ja auch nicht auf die Idee bei einem Maler oder Musiker zu sagen, bei dem Lied/Bild hat er sich jetzt selbstverwirklicht, da nicht; also ist das eine Kunst, das andere nicht; da muss ich mir den Autor als Anarchisten denken und seine politische Bios mit einbeziehen, da schreibt er bloß Naturgedichte; bei dem Lied brauche ich die Rest-Persönlichkeit nicht, um den Song zu verstehen, also sind Sauflieder von Nazis okay.
Die Grenzziehung ist eben deswegen so schwer, weil es keine Grenze gibt. Ich würde sagen: Alles ist Kunst, kann Kunst sein. Jeder der etwas schafft, drückt sich aus. Man muss halt aufhören, normative Vorgaben daran zu knüpfen und auf Teufel komm raus zu universalieren.
Kunst ist Kunst. Kunst von Nazis (et al) ist Scheiße.
ME ist das hier eine typisch juristische Argumentation, die sich auf eine Metaebene flüchtet und dort begriffsnormativ operiert

Kunst ist anders zu behandeln als nicht-Kunst, und aus meinem Begriff von Kunst leite ich ab, was und wie; Kunst ist Ausdruck der Persönlichkeit des Künstlers, aber gleichzeitig nur so viel, wie ein zufälliger Interpret zum Verständnis braucht.