Jeans/ Bekleidung bewusster kaufen

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Jeans/ Bekleidung bewusster kaufen

Beitragvon neo » 22.03.2009 17:54

Wer von Euch auf Stonewashed Jeans steht, sollte sich das mal durchlesen:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,614541,00.html

Und danach vielleicht doch auf True Blue umsteigen.
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Beitragvon SpikesMum » 22.03.2009 18:00

Es ist doch ein offenes Geheimnis, daß gerade in "Billiglohnländer" keine Arbeitssicherheit besteht. Aber leider scheint das die Importeure nicht zu interessieren - Hauptsache, billig ein- und teuer verkaufen.

Hängt vielleicht nicht damit zusammen, aber ich habe schon zweimal bemerkt, daß gerade graue Jeans selbst nach mehrmaligen Waschen immer noch nach Chemie stinken ...
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Beitragvon colouredmanu » 22.03.2009 18:03

Und bei KIK kaufen auch genug Leute... :?
Da riechst doch den Krebs schon förmlich, wenn Du an der Tür vorbei schlenderst.

Danke für den Link.
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Beitragvon hausschwamm » 22.03.2009 18:20

das mit grauen jeans stimmt... als 14jährige hatte ich mal so nen spleen, unbedingt eine graue hose haben zu müssen... einmal und nie wieder. hatte sie nur sehr selten an, der geruch ging einfach nicht raus...

vor kurzen hatten wir auch das thema globalisierung in sozikunde durchgekaut. und wenn man dann die rechnungen sieht, von einer jeans die 50? kosten kommen bruchteile davon bei den arbeitern an, dann kann man sich das fast nicht vorstellen...
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Beitragvon Sahara » 22.03.2009 20:13

ich hab mit jeans - ob teuer oder günstig - eigentlich noch nie so ein chemiegeruchsproblem gehabt. :roll:
dafür aber mit einem oberteil, das über und über bedruckt ist. designed in germany, made in nepal. die armen nepalesischen arbeiter. :?
und mancheiner, der hier in diesem "indisch-klimbim-räucherstäbchen"-geschäft kauft, denkt sicher auch noch, er tut was gutes. :? :? :?

klar isses ne schweinerei, was so alles durch die globalisierung passiert. aber auch als deutscher kann man sich nicht nur hochwertige teure produkte leisten. mal abgesehen davon, dass der preis überhauptnix über den fairtrade und die produktionsbedingungen aussagt.
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Beitragvon mako » 22.03.2009 20:33

Dieser Fall is leider nur einer von vielen............

Die Bedingungen in Ländern wie China, Indien, Indonesien, Bahrain, Phillipinen etc sind meist noch mieser............

Wer z.B T-shirts mit Paletten hat, kann zu 90% davon ausgehen das diese von indischen Kindern angenäht wurden, die zum Großteil in Kellerverliesen wie Sklaven gehalten werden. Sie werden den armen Eltern für nen Apfel und nen Ei abgekauft mit dem Versprechen ihnen in Mumbay, Dehli etc eine Ausbildung zu ermöglichen das sie danach die Familie unterstützen können.

Ob Puma, Adidas, Nike, Levis und wie sie alle heißen, als Konsument zahlst du den Löwenanteil nicht für Qualität sondern ein Stück Lebensgefühl/qualität das dir der Konzern verkauft..........

Ein Turnschuh kostet z.B Nike ca 5 Dollar in der Herstellung und verkauft wird er je nach Modell für 100-180 Dollar, das nenn ich mal ne Spanne.........

Je größer die Firma, desto gieriger sind sie und je dreckiger sind die Methoden die sie anwenden um "erfolgreich" zu sein.

Wer in dieser Hinsicht mal was lesen möchte, dem seien folgende Bücher nahe gelegt:

Das Schwarzbuch der Markenfirmen

Die Billiglüge

[url=http://www.amazon.de/Das-Imperium-Schande-Kampf-Unterdrückung/dp/3442155134/ref=pd_sim_b_5]Das Imperium der Schande: Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung[/url]
Gruß
Marcus
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Beitragvon neo » 22.03.2009 23:09

Deshalb vermeide ich auch H&M sachen aus Bangladesh. Auch Kinderarbeit. Wobei in manchen Ländern die Not so gross ist, daß die Kinder anschaffen geschcikt werden , wenn sie nicht in ner Fabrik arbeiten können, und da ist letzteres sicher die bessere Wahl.
Trotzdem finde ich, wenn es irgendwie geht, sollte man schon bewußt drauf achten, wo was herkommt.
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Beitragvon *Jade* » 23.03.2009 16:52

zu kik hatte ich vor einiger zeit auch einen artikel glesen und dann einen bericht im fernsehen gesehen.
als mir die bandbreite der schweinerei so richitg bewusst geworden ist, habe ich auch beschlossen, vermehrt auf herkunftsländer zu achten.
ebenso bei nahrungsmitteln.
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Beitragvon Haribo » 23.03.2009 16:54

neo hat geschrieben:Deshalb vermeide ich auch H&M sachen aus Bangladesh. Auch Kinderarbeit.


Stimmt nicht. Laut Aussage meines Arbeitgebers wird streng drauf geachtet, dass eben KEINE Kinderarbeit unterstützt wird. (Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich für den Konzern auch nicht meine Hand ins Feuer legen, aber das darf ich ja nicht laut sagen :roll: )
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...


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Beitragvon MeineMuschibeisstnicht » 23.03.2009 16:56

Einerseits is sowas natürlich schlimm, andererseits haben viele Leute, wenn diese Produkte nicht mehr gekauft werden, gar keine Einnahmequellen mehr. Ich denk das is ein Dilemma, denn die meisten werden lieber unter unwürdigen Umständen arbeiten und Geld für essen haben, als gleich zu verhungern.

Da stellt sich die Frage, was man anderes noch unternehmen kann, als die Dinge einfach nicht mehr zu kaufen, denn ich denke, dass so auch keinem geholfen wird. Selbst wenn ein paar Länder den Verkauf solcher Güter gänzlich einstellen würden, würde die Produktion weitergehen, da in anderen Ländern der Absatz gegeben ist, aber viele bekämen gar nichts mehr und kämen um.

Schwierige Situation.
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Beitragvon *Jade* » 23.03.2009 17:11

Haribo hat geschrieben:Laut Aussage meines Arbeitgebers wird streng drauf geachtet, dass eben KEINE Kinderarbeit unterstützt wird.


laut aussage in dem bericht, ist es für hersteller-firmen, die darauf bedacht sind, keine kinderarbeit und co. zu unterstützen teilweise auch schwer nachzuvollziehen, das die abreden "vor ort" auch eingehalten werden.. im prinzip müssen die wohl reglemässig unangemeldete kontrollen durchführen und selbst dann haben die teilweise den eindruck, das alles irgendwie "gestellt" vorgefunden wird...
also was tun?
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Beitragvon neid0 » 24.03.2009 0:07

mh da hätte ich doch passend einen link
www.bransparent.com
ich habe keine zeit mich zu beeilen . . .
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Beitragvon alexberlin27 » 24.03.2009 0:28

Ich habe eine Ausbildung im Textilbereich gemacht und dort hatten wir eine Projektwoche mit einer Professorin die sich mit Texilien beschäftigt.

In der Projektwoche haben wir von Kinderarbeit die sehr schlimm ist und ich auch absolut nicht gut heisse auch über textile Farbstoffe gesprochen. Es gab eine ganz nette Reportage dazu wo gezeigt wird wie in Indien die Baumwolle angepflanzt wird und mit den verbotensten Mitteln erstmal gegen Ungeziefer und Schädlinge verpestet wird.

Als wäre das nicht schlimm genug denn allein beim Anbau der Baumwolle sterben genug Arbeiter. Bei der Färbung werden Mittel benutzt die in Indien noch zu dutzenden Tonnen lagern die Firmen wie Bayer hergestellt haben aber so giftig sind das sie in Europa seit Jahren verboten sind. Dort wird die gesammte Baumwolle darin getränkt.

Ich habe während meiner Ausbildung ein Praktikum bei KIK machen müssen und sehr oft war es so das wenn wir einen Karton mit neuer Ware geöffnet haben wir die volle Chemiekeule ins Gesicht bekamen. Auch habe ich mir dort angewöhnt solche Ware nur noch mit Einmalhandschuhen auszupacken.

Ebenfalls wurde in dem Bericht erklärt das es in Deutschland einige Mitarbeiter vermehrt bei diesen Billig Dikonts gibt die Jahrelang mit solcher Ware in Kontakt waren und mitlerweile starke Gesundheitliche Probleme haben.

Tja also ich habe früher immer gelächelt als meine Oma meinte das ich neue Kleidung erst waschen soll. Heute mache ich das immer!
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Beitragvon mako » 24.03.2009 2:13

Also nicht nur H&M, auch Adidas, Nike, Puma und Konsorten haben an ihre Zulieferer eine Art Verhaltenskodex in Bezug auf Kinderarbeit herausgegeben.

Keine große Firma wird Kinderarbeit (öffentlich) billigen, da das natürlich den Super-Umsatz-GAU zur Folge hätte............

Die Kontrollen finden in Musterbetrieben statt und sind meist angemeldet, was den Sinn natürlich gegen Null tendieren lässt...............

Kommt was ans Licht sind alle empört, der Vertrag mit dem Zulieferer wird gekündigt und der nächste steht "Gewehr bei Fuß".

Neben Kindern sind natürlich Frauen bevorzugte Arbeitskräfte, weils sie ja billiger arbeiten und leichter einzuschüchtern sind.

Nochmal ein paar Links zu dem Thema:

http://www.moralinde.de
http://www.saubere-kleidung.de/
http://www.cleanclothes.org/ (auf Englisch)
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/kleidung.htm
http://www.fairlabor.org/

Und neben neben den Leuten die die Klamotten für die Diskounter produzieren werden auch deren Angestellte/Verkäufer mies bezahlt.........

Folgendes Angebot hatte ne Freundin von mir vor ca 3 Monaten, suchte nach dem Mutterschutz ne neue Stelle, Takko machte ihr folgendes Angebot:

4,50 €/h, halbe Stunde vorher soll man da sein, geputzt wird der Laden nach Feierabend (natürlich werden die Stunden nicht angerechnet/bezahlt) und die Putzlappen/tücher werden abwechselnd von den Mitarbeitern zuhause (unentgeltlich) gewaschen..........
Hurra sag ich da nur
Gruß
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Beitragvon SpikesMum » 24.03.2009 19:14

mako hat geschrieben:Und neben neben den Leuten die die Klamotten für die Diskounter produzieren werden auch deren Angestellte/Verkäufer mies bezahlt.........


Im Endeffekt nur Reaktionen auf den Konsumenten, der alles immer günstiger haben will (Geiz ist geil sagt ja schon alles). Und wem z.B. auch die Massentierhaltung scheiss egal ist, weil ein Kotelett nur 30 Cent kosten soll, dem geht auch Kinderarbeit oder allgemein miese Arbeitsbedingungen am Arsch vorbei.

Ausnahmen gibt es immer. Nicht jeder kann sich eine "biologisch angebaute" Jeans für hunderte von Euros leisten. Und Etikettenschwindel ist auch gang und gäbe.
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