Die neuseeländischen Maori sind Meister der geometrischen Tätowierung. Häufig bedeckt ihre Hautkunst den ganzen Körper, einschließlich Kopf und Zahnfleisch. Eine Gesichtstätowierung, das so genannte Moko, war für die Maori Kennzeichen eines tapferen Kriegers. Die Tatauierungen waren so individuell, dass die Häuptlinge ihr Moko sogar als Unterschrift auf Verträgen mit Weißen benutzten. Heute ist das Einritzen traditioneller Muster in dieser Gemeinschaft ein Teil kultureller Rückbesinnung.
Eine ebenfalls außergewöhnliche Form der Tätowierung ist das japanische "Irezuma", auch "Japanischer Anzug" genannt. Dabei wird meistens ein "Bodysuit", eine Vollkörpertätowierung, vorgenommen. Lediglich Hände, Füße und Kopf werden ausgelassen. Die Bilder auf der Haut stehen in engem Zusammenhang und erzählen eine Geschichte.
In manchen Gebieten Asiens und Nordamerikas – etwa bei den Inuit - werden geschwärzte Fäden in die Haut genäht.
Gegenständliche Tattoo-Motive entwickelten sich zuerst in Asien. So trugen etwa japanische Feuerwehrmänner traditionell einen Wasserdrachen, um sich vor Verbrennungen zu schützen. Melanesische Fischer tragen Delfin-Tattoos zum Schutz vor Haien.
Auch im europäischen Kulturkreis war das Tätowieren unter Seeleuten üblich. Mit Hilfe religiöser Symbole konnten sie sich als gute Christen ausweisen und so auf die Vergebung ihrer Sünden hoffen. Andere Motive erzählten von mutigen Taten und fremden Kulturen.
Im Pazifikraum tätowierte man je nach Lebensabschnitt bestimmte Muster und Ornamente in die Haut, um die Götter über die jeweilige Person aufzuklären. Tatauierungen wurden sogar noch auf dem Sterbebett angefertigt, um dem Toten einen guten Platz im Jenseits zu sichern.
In Tibet und Indien tätowierte man traditionell nach einem Trauerfall, um mit dem körperlichen Schmerz den seelischen zu überwinden und den Verstorbenen für immer in Erinnerung zu behalten.
In manchen Gebieten Afrikas versuchte man durch das Einritzen von Hautmustern während der Schwangerschaft das Geschlecht des Kindes und seinen Werdegang zu beeinflussen.
Tatauierungen zu therapeutischen Zwecken gab und gibt es etwa auf Samoa. Dort soll die Hautkunst insbesondere Rheumakranken helfen. In Afrika werden Tätowierungen in Verbindung mit Narbenschnitten zur Kräftigung des Immunsystems und als Impfung angebracht.
Kennt ihr noch andere arten?Würd mich sehr interresieren!