von upsidedown » 04.09.2013 18:08
(Nochmal zum Ostblock. Selbst unter diesen widrigen Umständen und mehr oder minder absehbar geringen Vorteilen, waren die Menschen sehr wohl motiviert sich zu Ingenieuren oder Akademikern zu bilden. Ebenso waren Arbeiter engagiert an der Lösung von Arbeitsprozessen, die durch Engpässe oder andere Schwierigkeiten berührt waren. Das Leben dieser Menschen zeigt sehr deutlich, wie engagiert Menschen sein können, auch wenn es nichts dolles zu gewinnen gibt.
Dass der wirtschaftlich selbst isolierte Ostblock in einem künstlichen Devisensystem feststeckte und der Umgang im kalten Krieg die Voraussetzungen für Innovationen nicht gerade vereinfacht hat, ist nix Neues.
Zeitgleich dargestellt nicht vergessen, dass die Form des von Dir angeführten Kommunismus fahrlässig über alle religiösen, kulturellen und oft auch sprachlichen Notwendigkeiten hinweggegangen ist und sehr blutig versucht hat alle vermeintlichen Hindernisse (insbesondere Religion und Tradition/Kultur) auszumerzen.
Jedenfalls hatte das alles nicht mit der "menschlichen Natur" zu tun. Da kannste mit dem Ostblock eher den Gegenbeweis antreten.)
Die westlichen Mächte sehen sich dem Phänomen gegenüber gestellt, dass die künftigen Wirtschaftsmächte China und Indien, möglicherweise auch Russland sind. Deren wachsender Wohlstand erfordert eine Abkopplung vom Westen als Auftraggeber und Absahner der Billigproduktion. Was letztlich längst passiert. Einen Fuß bekommen wir nur spärlich mit einigen Hochtechnologien in deren Märkte. Auch in Punkto "Landnahme" zur Lebenmittelgewinnung haben die Jungs längst gewonnen und international Agrarflächen in einem Stil einkauft, dass hier allen Bange werden sollte.
Es wird innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahren eine Krise geben die so grundlegend ist wie der Funktionsfehler der Gewinnmaximierung. Einige Rettungsfallschirme werden da nicht mehr reichen - und sehr wahrscheinlich auch gar nicht mehr ausreichenden Wert haben.
Die negative Rückkoppelung jeder weiteren Marktliberalisierung in den Staatshaushalt ist längst spürbar. Wir gleichen sie paradoxerweise mit je weiterer Liberalisierung aus. Dadurch steigt zwar die Konjunktur, aber die für den Staatshaushalt und die Gesellschaft maßgeblichen Variablen bessern sich kaum. Die Funktion des Staates ist dadurch ad absurdum gestellt.
Die Zahl jener die sich aus ihren Beschäftigungsverhältnissen trotz Vollzeitbeschäftigung nicht mehr alleine finanzieren können und Unterstützung benötigen, wächst. Die Kaufkraft sinkt.
Durch die zunehmende Finanzschwäche einer wachsenden Schicht werden auch alle üblichen privaten Finanzierungsmechanismen ausgehebelt, insbesondere Verkauf und Ankauf gebrauchter Produkte, die noch dazu durch die wachsende Zahl von Produkten mit eingebautem Verschleiß ausgewaschen wird.
Griechenland ist nur der erste kleine Ausfall als Folge einer Krise, die wir aufgrund unserer Abstumpfung gar nicht mehr wahrnehmen. Beim nächsten Glockenschlag werden EU und die Währungsunion darüber hinaus vllt eine kurze Weile halten, aber zwangsläufig auseinander brechen.
Um den Global Global Player in Europa am neuen Markt nochmal einen guten Start zu verschaffen, werden wir den Euro um gut 60% abwerten müssen. Für die finanzstarken Player kein Problem schliesslich. Wahrscheinlich wird man das als Unfall deklarieren. Das wird in einer so kurzen Zeitspanne passieren, dass sich darauf recht viele gar nicht einstellen können.
Irgendwie glauben hier scheinbar immer noch alle, dass uns etwas von Griechenland unterscheidet? Ja, unsere Lage ist noch schlimmer.
Der Gag ist am Ende... das alles passiert, weil wir mit unseren finanziellen Mitteln einer Finanzkaste den Weg ebenen, die kaum einen Cent zurückfließen lässt.
Ich hätte damit auch kein Problem, wenn es für mich keine intellektuelle Hürde gäbe, nach meiner Kanzlerzeit bei Gasprom anzufangen.
Alleine die negative Auswirkung der Agenda2010 auf den Arbeitsmarkt und die staatlichen Einnahmen, werden nach wie vor negiert, bestritten oder schöngeredet.
Die Kanzlerin ist eine Labernase. Und wir zahlen GEZ, damit ein paar Komiker dafür nicht nur die Kanzlerin, sondern zugleich uns auslachen.
Pispers kann mich mal. Psychopharmakahumor.
Auf das alles verwette ich ne Sechserkiste guten, trockenen Rotwein. Wird ja nicht schlecht. Wenn ich gewinne, trinken wir sie zusammen. Wenn ich verliere, kannste se mitnehmen. Im Übrigen bin ich nicht scharf auf "lange Gesichter".
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upsidedown am 04.09.2013 19:19, insgesamt 5-mal geändert.