Ich persönlich erwarte kein Trinkgeld. Wenn mir jemand was gibt, freue ich da natürlich drüber.
Wenn mich jemand tätowiert, gebe ich dem grundsätzlich Trinkgeld. Immer.
Finde aber persönlich auch die Einstellung der Leute komisch. Im Restaurant oder Café gibt man den Leuten Trinkgeld, die einem ne Tasse Kaffee hinstellen, aber jemand der einem stundenlang Farbe in die Haut bringt und einem was für den Rest seines Lebens macht, gibt man nichts? Na gut, muss jeder selbst wissen.
Das Trinkgeld ist ja in dem Sinne keine Aufbesserung unseres Verdienstes, sondern einfach eine Würdigung der Arbeit, der netten Atmosphäre und des drum herums.
Lustigerweise geben einem die Leute, die selbst nicht soviel Kohle haben öfters und höheres Trinkgeld, als diejenigen die es sich leisten können (man erfährt ja einiges in längeren Sitzungen).
Übrigens ist es auch nicht immer "Geld", ich habe auch Kunden die mir Sachen schenken oder die etwas selbst backen. Sowas find ich sehr schön.
Und Reallife, zu diesem nervigen "Die verdienen ja 150€ die Stunde!"
Nö. Schön wärs.
Wenn es nicht dein Laden ist, gibst du in der Regel nen Prozentsatz von jedem eingenommenen Euro ans Studio ab. Zusätzlich musst du als selbstständiger so spaßige Dinge wie Krankenkasse und Versicherungen komplett selbst tragen, ach und Steuern kommen auch noch dazu. Hab ich was vergessen? Genau, das Material. Ich und meine Kollegen bestellen in der Regel für mehrere Hundert Euro Material im Monat. Klar, kann man mit Tattoos Geld verdienen, aber wenn du dem Tätowierer 150 € in die Hand drückst, hat der keine 150 € für Koks und Nutten...
Und wenn du von einem Künstler ein Bild kaufst, hat er es in der Regel nicht für die Einrichtung deiner Bude (Körper) angepasst und extra dafür gemalt. Sondern einfach gemalt und will es dann an irgendwen verkaufen.
Peinliche Story noch von neulich:
Hatte 250 vereinbart, ich war doch schneller fertig und meinte "gib mir 200" er greift in seine Tasche, drückt mir ein Bündel 50er in die Hand "Hier, stimmt". Es waren 5, also 250. Ich: "Oh, Danke". Er geht raus, steigt in seinen neuen 5er Audi und fährt davon. Hab dann zu meinen Kollegen gesagt "Hat mir en fuffi trinkgeld gegeben, hätte ich von dem ja nie erwartet."
5 Minuten später geht die Tür auf "Du, ich hab dir ausversehen 50 Euro zuviel gegeben, die brauch ich wieder."
War schon bisschen arg peinlich. Als er wieder weg war meinte mein Kollege "Naja, hatte wohl vergessen, dass er noch Tanken und in die Waschanlage muss, son dickes Auto ist im Unterhalt schon teuer."
Zur Frage:
10% sind schon sehr viel. Würde einfach nach Gefühl geben. ich würd so so 20-50 geben oder bei 3 sitzungen je 20, aber das ist so mein Empfinden dafür.
Was ich aber nie machen würde, ist so Kleingeld raussuchen, da komm ich mir persönlich scheiße vor, wenn mir jemand bei nem Tattoo für 100€ dann 2,50 € als Trinkgeld in die Hand drückt (kam tatsächlich vor). Als wollte die Person zeigen, dass man sie bis aufs Kleingeld ausgenommen hat. Dann lieber gar nix.
Und wie oben schon geschrieben, muss ja kein Geld sein. Ein gebackener Kuchen irgendwas nützliches ist doch auch ein schönes Trinkgeld.
Wichtig finde ich, dass klar wird, dass man sich Gedanken gemacht hat, denke mal nicht dass jeder hier mit so einem künstlerischen Talent wie piet aufwarten kann 
von smz » 28.02.2011 15:35 
, daher die Überlegung was denn da angebracht ist.
