"Trinkgeld" - Wie handhabt ihr das?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon corvidae » 04.06.2009 16:34

Ui, da fühlt sich wohl der ein oder andere ganz schön an den Karren gefahren.

FYI: Ich gehöre nicht zu der Kundschaft die pöbelt, säuft und sich daneben benimmt. Ich beschwere mich nicht, wenn mein Getränk mal "5 Minuten" länger dauert. Ich bin als Kunde auch immer freundlich und kontaktfreudig - bekomme ich deswegen vom Kellner was ausgegeben? :lol:

Niemand wird gezwungen in der Gastro zu arbeiten. Über Extra-Geld freut sich jeder gern, aber dies dann schon als selbstverständlich anzusehen, finde ich schon grenzwertig. Überleg mal wieso ein Kunde dir Trinkgeld geben sollte wenn du so über Leute denkst die dir keins geben möchten.

Am Ende muss jeder selbst entscheiden wie er etwas handhabt.
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Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen. (Die Weiße Rose, 1943)

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Beitragvon LÖö » 04.06.2009 16:58

Komische Diskussion.
Ich gebe in der Regel Trinkgeld, allerdings nur, wenn ich mit dem Service zufrieden bin. Bei mir muss viel passieren, bevor ich mich beschwere.
Allerdings sehe ich es ähnlich wie manche hier: Wenn ich einem Tätowierer pro Sitzung 300 Euro hinlege, denke ich eigentlich gar nicht an Trinkgeld. Da finde ich Aufmerksamkeiten viel besser.
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Beitragvon RolloTomasi » 04.06.2009 17:31

corvidae hat geschrieben:Ui, da fühlt sich wohl der ein oder andere ganz schön an den Karren gefahren.


joa...schon irgendwie...! ich mach den Job schon etliche Jahre (und möchte hier beotnen, dass ich ihn immer noch SEHR gerne ausübe) und kann aus Erfahrung sagen, dass sich mittlerweile zum einen diese '...es muss aussergewöhnlich guter Service sein, um von mir gewürdigt zu werden'- Mentalität stark durchsetzt zum anderen die Herabwürdigung des Berufs oft stark zu spühren ist.
Es geht hier ja nicht darum, dass es immer ein mords Trinkgeld für selbstverständliche Leistungen sein muss. Letztens hat mir wieder eine ältere Dame auf einer 'all inclusive' Veranstalltung für das Bringen eines Glases Wasser mit einem Zwinkern 10cent Trinkgeld gegeben! Made my day! Hat eben einen hohen ideellen Wert!
Jemand, der Aussagen wie 'such dir nen anderen Job' oder 'niemand ist gezwungen in der Gastro zu arbeiten' tätigt, lebt anscheinend etwas realitätsentrückt, oder hängt nur in kneipen ab, wo der nette Student von neben an sein Taschengeld aufbessert. Leider haben viele eben keine andere Wahl! Oder glaubt ihr wirklich, jemand geht mit 68 Jahren noch gerne 10 Stunden täglich kellnern? (Nein, das ist kein Extrembeispiel...grob geschätzt sind alleine bei mir im Betrieb 20% jenseits des Pansionsalters und MÜSSEN kellnern, weil sie in dem Alter nicht mehr viele Alternativen auf einen Job haben) Und bei einem Stundenlohn um die 5euro sind sehr viele auch hier in Deutschland leider eben auf Trinkgeld angewiesen!

Aber whatever...hier geht es ja schließlich net um Kellner, sondern um Tattoos bzw. Tätowierer...also genug davon und nix für ungut!

Denke auch, dass wie oben beschrieben nicht die Höhe des Trinkgeldes entscheiden ist, sondern eben ein Stückweit der hintergedanken! Denke ein selbst gebackener Kuchen, oder etwas kleines, bei dem sich der Kunde hingesetzt hat und Gedanken gemacht hat wird wesentlich höher bewertet, als wenn ein Bill Gates da eben mal ein paar scheine mehr hinlegt...
Denke auch, dass sich Tätowierer oft darüber im klaren sind, dass sich ihre Kunden ein Stück Luxus leisten, auf das sie lange gespart haben und somit kein Trinkgeld erwarten, eine kleine Aufmerksamkeit zur Würdigung ihrer Arbeit und als Ausdruck der Zufriedenheit sehr schätzen!



PS:
Panda hat geschrieben:Dann such nen anderen Job und sei ruhig :roll:

HACKT'S? bissgen mehr respekt vor deinem virtuellen gegenüber, wenn ich bitten darf... :shock:
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Beitragvon Chris Kay » 04.06.2009 18:25

Wenn ich einem Tätowierer pro Sitzung 300 Euro hinlege, denke ich eigentlich gar nicht an Trinkgeld

Wäre auch in Ordnung, wenn der Tätowierer die 300.- so wie sie sind behalten könnte. :wink:
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Beitragvon K-ink-Man » 04.06.2009 19:46

Cee-Kay-Tattoo hat geschrieben:
Wäre auch in Ordnung, wenn der Tätowierer die 300.- so wie sie sind behalten könnte.


Das wäre mal was... diejenigen unter uns, die voll steuerpflichtig sind (sind ja bei weitem nicht alle) -und dazu auch noch tatsächlich ihre Steuern bezahlen- und dann auch noch in gutes Material und Hygiene-Infrastruktur investieren haben weit weniger von 300? als diejenigen, die als Kleinunternehmer und mit Mindestaustattung arbeiten. Bei denen ist die Gewinnspanne sehr viel größer.

Ich bin Pro-Trinkgeld (bzw.Pro-Gebäck). Gebe immer welches und freue mich selbst auch drüber.
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Beitragvon LÖö » 04.06.2009 20:04

Cee-Kay-Tattoo hat geschrieben:
Wenn ich einem Tätowierer pro Sitzung 300 Euro hinlege, denke ich eigentlich gar nicht an Trinkgeld

Wäre auch in Ordnung, wenn der Tätowierer die 300.- so wie sie sind behalten könnte. :wink:


Na, ach was. Ich habe aber leider keine Vorstellung davon, wieviel bei einem gut ausgebuchten Tätowierer tatsächlich überbleibt. Aber es wird wohl so sein, dass der netto Stundenlohn den eines durchschnittlichen Gastro-Angestellten erheblich übersteigt 8)
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Beitragvon schnari » 04.06.2009 20:09

sei dir da nich so sicher

der inker is ja meistens geschäftsführer. der muss nich nur lohn erhalten. sondern, equipment. miete, strom, wasser, usw. und dann noch sehr viele stunden arbeit im hintergrund den wir gar nicht sehn.
the one and only: COLABAUCH

Zutroy hat geschrieben:gut so Lia..sonst gehts dir so wie Schnari! Der hatte auch zu wenig Grillfleisch gegessen und - pam! War er krank..

Zutroy hat geschrieben:simon wird mariniert und gegrillt wenn er mal das Steakmesser abgibt...Stilecht halt
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Beitragvon LÖö » 04.06.2009 20:33

Bei "mir" im Laden arbeiten sie zu 5. meist, da teilen sich die Fixkosten ja auch auf mehrere Einnahmen auf. Davon abgesehen bin ich nicht ganz bschränkt und weiß, dass die 300 Euro nicht netto sind...
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Beitragvon SpikesMum » 04.06.2009 22:28

Sir-Loki hat geschrieben:Mußt nur noch diese Woche durchhalten. :mrgreen:


Sommerferien sind nicht mehr weit entfernt :mrgreen:

Und bei den ganzen Cookies-Trinkgelder an die Tätowierer würde es mich nicht mehr wundern, wenn gerade dieser Berufszweig in wenigen Jahren zu den von "Übergewicht bedrohten" zählt :p
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Beitragvon Panda » 06.06.2009 7:06

Ich glaube nicht das bei 300 Euro noch viel übrig bleibt.

Im Gegensatz zum Friseur oder Kellner muß der Selbstständige neben den üblichen Betriebskosten noch einen Batzen Steuern abzahlen. Der Steuerberater will auch regelmäßig was in der Tasche haben, und das ist ja auch nicht gerade wenig. Und die Versicherungen sind auch allgemein höher. Genauso kosten evtl. weitere Angestellte und Putzfrau Extrasteuern. Und im Hintergrund immer das Risiko, null Kundschaft zu haben, keine Rente zu bekommen oder nie in den Ruhestand gehn zu können
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Beitragvon hatschepsut » 06.06.2009 16:03

Ich gebe eigentlich immer 2 ? für die Kaffekasse, bzw als Trinkgeld.
Teilweise habe ich keinen Geldscheisser, möchte aber zumindest ein bisschen was geben, wenns mir gut gefallen hat.
Ich meine, dafür gibts schonmal ein Käse Flute bei LaCroBag oder so.. : )
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Beitragvon scott_strike » 06.06.2009 17:32

Ich denke immer noch das Trinkgeld ...also als Taler da nicht so wirklich hingehören.

Habe ich beim Abschluß von meinem Sleeve auf den Hunderter aufgerundet. und nein er wollte nicht 295..... es waren 280 :mrgreen:.

Ich denke das da was persönliches hingehört. Man hatte da zusammen doch ziemlich engen "Körperkontakt". Also ich kann nicht 3h da sitzen ohne ein bisschen zu quatschen. Ich finde das man in dieser Zeit den Menschen ein wenig kennenlernt und mitbekommt was er mag.

Ich hab nen Kunstdruck von "The Great Wave off Kanagawa" und heute dazu einen Rahmen vom Trödel besorgt und werde die Tage mal vorbeischaun und dem Ralf das schenken, und mich für die absolut geile Arbeit nochmals bedanken, da er japanische Sachen mag.

Kuchen ist nich so mein Ding.
Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg.
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Beitragvon frify » 20.09.2009 1:25

hab immer so n Fläschchen Tattoo hinterlassen..
kam ganz gut an.. Ich fands ganz witzig..
is jetz nich so wahnsinnig einfallsreich.. aber erfüllt seinen zweck
und wird als nette Geste empfunden..
hätte jetz auch kein prob. n paar scheine mehr hinzulegen (nicht das Ich geld schei.. ne gute Arbeit wäre es mir wert..) aber der Stecher steht auf Captain also.. pascht..
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Beitragvon mk040981 » 24.09.2009 0:45

Wir haben unserem Inker mal ne Flasche Jägermeister mitgebracht und ein anderes mal eine Flasche Jim Beam...

...damit das zitterm beim tätowieren endlich aufhört! :mrgreen:





Nein, natürlich als kleines Dankeschön!
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Beitragvon rubu » 24.12.2009 0:32

Ich bin ja noch nicht so erfahren, aber ich bin ein bißchen irritiert. Ich habe ein Tattoo, daß in 3 Sitzungen gestochen wurde. Daß Teil hat einen Haufen Geld gekostet. Ich habe nicht gefeilscht und auch nicht gejammert und meiner Meinung nach ist die Arbeit sein Geld absolut wert. Die Beziehung zu dem Künstler ist auch nicht tiefer geworden und wir sind keine Freunde. Wir haben uns gut unterhalten und das wars. Er hat den Lohn für seine Arbeit bekommen. Meinem Automechaniker gebe ich auch kein Trinkgeld. Ich habe nichts zu verschenken. Ich gebe im Restaurant auch nur Trinkgeld, wenn der Service freundlich und zuvorkommend ist. Das ist der Job der Bedienung. Ich klatsche auch nicht, wenn ein Flugzeug landet. Seit mir nicht böse, aber ich halte das für unnötig. Wenn sich jemand mit dem Tättowierer so gut versteht, daß er danach noch auf ein Bier mit ihm geht ist das OK wenn er ihn einlädt und natürlich steht es jedem frei Trinkgeld zu geben, aber prinzipiell ist es doch so, daß er seine Arbeit macht und den Aufwand dafür in seinen Preis einkalkuliert.
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