transplant und tattoo

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transplant und tattoo

Beitragvon yesterday_hero » 01.02.2009 1:07

ich bräuchte euren rat. seit geburt habe ich ein unheilbare krankheit, die die lunge kaputt macht, 2004 wurde ich zum ersten mal lungentransplantiert und mir ging es drei jahre gut. vor 2 jahren hatte ich eine schlimme abstoßung, so dass ich wieder sauerstoff benötige und erneut auf eine neue lunge warte. ich habe mich im september schon tatowieren lassen, auf dem fußrücken und am knöchel, und das ist trotz immunsupressiva und diabetes sehr gut verheilt. leider hab ich nun sehr viel abgenommen und wiege nur noch 38 kilo bei 1,63m. nun würde ich aber trotzdem gerne ein neues tatoo haben, und zwar einen phönix zwischen meinen schulterblättern, der gerade die flügel aufschlägt um davonzufliegen. für mich steht der vogel für meine nun bald drei leben. die erste transplantation war für mich schon wie eine widergeburt und auch die nächste will ich um alles in der welt schaffen. das wäre die zweite widergeburt. ein phönix ist auch ein wesen, das zwar immer wieder zu asche zerfällt aber immer wieder aufersteht. so ähnlich fühle ich mich selbst.

nun zur frage. es ist anzunehmen, dass ich also nach der tx mindestens 15 kilo zunehmen werde. sollte ich demnach das tatoo erst nach der tx machen lassen oder ist das egal? ich denke der rücken ist eigentlich eine stelle, wo nicht so viel fett druff kommt. wegen der schmerzen mach ich mir keinen kopp, ich weiß was wirklich schmerzen sind .... und das am fuß war auch sehr gut auszuhalten. (und dabei haben alle gesagt. auweia...erstes tatoo am fuß - niemals!)

nun ich würd mich über eure meinung freuen, alle pros und kontras und was ihr noch so dazu zu sagen habt. danke schonmal:)

liebe grüße,

lilly
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Beitragvon renkman » 01.02.2009 1:17

ich würde schon auf grund des angeschlagenen gesundheitszustands bis weit danach warten..
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Beitragvon yesterday_hero » 01.02.2009 1:32

da magst du vielleicht recht haben, obwohl ich ja auch das erste tatoo hab macvhen lassen, als es mir nicht viel besser ging, auch im september hatte ich schon o2 etc.

wer weiß ob ich noch so lange zeit habe? ich hab das gefühl, mir rennt die zeit weg. ich mag deswegen eigentlich nichts mehr verschieben. weißt du, ich bin jetzt am leben, was weiß ich ob es ein "danach" überhaupt gibt.

naja, vielelicht denken viele "na die hat probleme". aber es würde mir freude bereiten. das allein ist für mich grund genug. ausser es gibt eben definitive argumente dagegen oder ähnliches. sagt mir eure bedenken und anregungen, bitte.

danke :)

liebe grüße,

lilly
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Beitragvon madmaxx » 01.02.2009 1:39

Man, wenn dus wirklich willst dann mach es! Ich denke, es kann dir auch Kraft geben. In diesem Fall kann man keine normalen Qualitätsansprüche anlegen. Du willst es nicht nur, ich denke du brauchst es auch, who cares wenn es nicht perfekt wird!
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Beitragvon Sparrow » 01.02.2009 1:42

Ich kann schon verstehen, dass dir das Kraft geben könnte, es vorher zu machen.

Ich kenne mich nicht aus und weiß nicht, ob der Körper durch ein Tattoo wirklich so dermaßen belastet wird.

Allerdings bei 38 Kilo :!: und bei deiner derzeitigen Situation kann ich mir schon vorstellen, dass es einfach zu viel wird und der Körper "verrückt spielt".

Ich denke da an Kreislaufprobleme, Ohnmachtsanfälle und ähnliches. :|
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Beitragvon Brane » 01.02.2009 2:03

hi Lilly
warum rueckentattoo?
tu es doch auf unterarm, wo du es immer sehen kannst.
auserdem wirds dir beim verheilen leichter es zu pflegen und beim schlafen/sitzen muss du dir keine gedanken machen ob du drauf liegst/anlehnst. ich meine, mach es dir leichter.

ich wunsche dir alles gute.
damit du bald neue lunge bekommst.
gute besserung danach und ein langes leben. :)
gruss
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Beitragvon *fran* » 01.02.2009 2:10

Eine Ohnmacht an sich ist ja nicht das Problem.
Aber dein eh schon schlecht aufgestelltes Immunsystem hat so schon genug zu kämpfen, eine solche Baustelle auf so einem kleinen Körper aufzureißen könnte wirklich ein Problem werden. (wahrscheinlich Medikamenteneinnahme, schlechte Heilung, lange offen, dadurch hohe Infektionsgefahr..., da Tattoo "schuld" ist Behandlungskosten selber tragen, dadurch evtl. Verzögerung der 'richtigen' Behandlung, usw.)
Ich kann wirklich deinen Wunsch das Tattoo bald zu bekommen sehr gut nachvollziehen, aber ich verstehe auch jeden Tätowierer, der das ablehnt weil er die Verantwortung bei deinem momentanen Zustand nicht übernehmen kann.
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Beitragvon upsidedown » 01.02.2009 4:58

Du kannst halt auch die Abstände zwischen den Sitzungen strecken ohne Ende.
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Beitragvon Panda » 01.02.2009 5:41

Ich möchte darüber kein Urteil fällen was du machen solltest, dies sollte nur der dementsprechende Arzt und ein mutiger Tätowierer tun, die diese Verantwortung dafür übernehmen können.

Letztendlich hängt es von dir ab, ob du das wirklich machen möchtest und dir diese Hürde zutraust. Abhalten kann dich davon keiner, außer du selber.

Ich würds wohl nicht machen in dem jetztigen Zustand oder vielleicht doch?- Keine Ahnung :!:
Jedenfalls gehts nicht nur um die Schmerzen, daß du das aushälst, davon bin ich stark überzeugt, wahrscheinlich hast du auch schon mehr Schmerzen durch deine Krankheit erlitten, als wir alle hier, aber letztendlich ist es doch eine Belastung, die dich noch mehr Schwächen könnte, evtl. dein Immunsystem ankratzt und anfälliger für Viren macht. Ich stell mir vor, daß Infekte momentan bei dir schwere, wenn nicht sogar lebensbedrohliche Auswirkungen haben könnten.

Deinen Wunsch kann ich natürlich total nachvollziehen. Vielleicht würde es vielen ähnlich gehen. Man weiß ja nie wie lange man noch Zeit hat seine Wünsche zu erfüllen....


Jedenfalls ich würde die Tattoosache erstmal mit nen Arzt besprechen.
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Beitragvon Hoschte » 01.02.2009 7:39

Panda hat geschrieben:Ich möchte darüber kein Urteil fällen was du machen solltest, dies sollte nur der dementsprechende Arzt und ein mutiger Tätowierer tun, die diese Verantwortung dafür übernehmen können.

genau das ist für mich die entscheidende aussage. hier spielen doch 3 faktoren eine ganz entscheidende rolle.

1. Du selber...i.d.S. wie es dir geht und ob Du es selbst verantworten kannst deinen eh schon geschwächten körper noch eins drauf zu geben.

2. Der behandelnde Arzt...ich selbst steh nicht so auf ärzte aber in solch einem fall...angenommen er ist bei tattoos nicht voreingenommen...würde ich wahrscheinlich viel wert auf die aussagen legen und auf ein OK seinerseits warten.

3. Der Tätowierer...dieser muss in die umstände eingwiesen werden falls es zu zwischenfällen...wie auch immer diese aussehen mögen...kommt um dann reagieren zu können bzw. vorher schon absagt weil er eben diese verantwortung nicht übernehmen will.

Das solltest du auf jeden fall bedenken :wink:
Das Vorhaben an sich...motiv und stelle...finde ich hervorragend ganz besonders wenn man kenntnis von der geschichte hat die dahinter steht. Ich wünsch dir auf jeden fall viel kraft für das was dir bevorsteht und natürlich viel glück das es mit dem tattoo klappt denn ich glaube auch...wie madmax schon schrieb...das es dir viel kraft geben könnte.

Achja wegen der paar Kilos mehr würd ich mir keine Sorgen machen. Ich glaube am Rücken wird da nicht wirklich gravierendes passieren...allerdings kann ich mir 15 kilo zunahme gerade nicht bildlich vorstellen....

Gruß Kai
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Beitragvon K-ink-Man » 01.02.2009 13:22

Hier scheidet sich offensichtlich die Sicht der Studios (Renke+Steffi) und die der Endverbraucher.
Für mein Verständnis hat das nichts mit Mut des Tätowierers zu tun, sondern mit Verantwortungslosigkeit. Ärzte können auch nicht hellsehen, was ist, wenn was passiert? Ich persönlich würde nicht mit dem Wissen leben wollen, dass wenn ich auf ein Tattoo und die Bezahlung verzichtet hätte, es der Person gesundheitlich vielleicht viel besser gehen würde.
Sorry es geht hier ja nicht um eine einzelne "normale" Krankheit, Diabetis alleine könnte man mit dem Arzt abstimmen, Untergewicht alleine auch,
aber beides zusammen und dazu noch ein praktisch nicht funktionierendes Immunsystem, dass schon gegen die eigenen Organe rebelliert: Definitiv NEIN.

Es ist schon unverständlich, dass das Fußtattoo gemacht wurde.

Menschlich kann ich deinen Wunsch verstehen, und ich wünsche dir gute Besserung.
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Beitragvon Chris Kay » 01.02.2009 16:54

Welche Gründe für eine Nichtaufnahme gibt es?
Bei der Aufnahme in die Warteliste ist abzuwägen, ob die individuelle medizinische Gesamtsituation des Patienten einen längerfristigen Erfolg der Transplantation erwarten lässt. Die Gründe für die Ablehnung einer Transplantation sind je nach Organ verschieden. So können bei Herz- oder Herz-Lungentransplantationen zusätzliche Erkrankungen wie fortgeschrittene arterielle Gefäßerkrankungen oder schwerer Nikotin-, Alkohol- oder sonstiger Drogenabusus aber auch psychosoziale Faktoren ein vitales Risiko darstellen. Auch eine HIV-Infektion wird derzeit als Kontraindikation für eine Organtransplantation angesehen.


Ich weiß, das ich mich mit meiner Meinung jetzt ins Kreuzfeuer stelle, trotzdem werde ich sie äußern.
Das Zitat oben ist noch milde formuliert, in Wahrheit sind die Außwahlkriterien für ein Transplantat sehr viel strenger.
In Anbetracht dessen, das es viele Leute gibt, die alles dafür tun oder aufgeben würden, um an ein Transplantat zu kommen um am Leben zu bleiben, halte ich den Tattoowunsch in diesem Fall für einen Schlag ins Gesicht aller, die auf ein Transplantat warten.
Lilly, was denkst Du denn wieviele Chancen es noch gibt. Ist es nicht vielmehr Deine Aufgabe so verantwortungsvoll wie möglich mit einem Teil eines Verstorbenen umzugehen, dessen Wunsch es war, das der Empfänger damit lebt.
Tätowieren ist kein harmloser Modegag. Tätowierfarbe ist etwas, das unser Körper eigentlich so gar nicht will. Selbst vollkommen gesunde Menschen haben damit einiges zu tun, um nach den Sitzungen ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu rücken. Nicht umsonst werden Schwangere, Erkältete, Epileptiker oder anderweitig Immungeschwächte vom Tätowieren ausgeschlossen.(Schwanger ist in dem Fall keine Krankheit, sondern eine Maßnahme gegen eine Früh/Fehlgeburt)
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Beitragvon yesterday_hero » 01.02.2009 18:22

Ich weiß, das ich mich mit meiner Meinung jetzt ins Kreuzfeuer stelle, trotzdem werde ich sie äußern.
Das Zitat oben ist noch milde formuliert, in Wahrheit sind die Außwahlkriterien für ein Transplantat sehr viel strenger.
In Anbetracht dessen, das es viele Leute gibt, die alles dafür tun oder aufgeben würden, um an ein Transplantat zu kommen um am Leben zu bleiben, halte ich den Tattoowunsch in diesem Fall für einen Schlag ins Gesicht aller, die auf ein Transplantat warten.
Lilly, was denkst Du denn wieviele Chancen es noch gibt. Ist es nicht vielmehr Deine Aufgabe so verantwortungsvoll wie möglich mit einem Teil eines Verstorbenen umzugehen, dessen Wunsch es war, das der Empfänger damit lebt.
Tätowieren ist kein harmloser Modegag. Tätowierfarbe ist etwas, das unser Körper eigentlich so gar nicht will. Selbst vollkommen gesunde Menschen haben damit einiges zu tun, um nach den Sitzungen ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu rücken. Nicht umsonst werden Schwangere, Erkältete, Epileptiker oder anderweitig Immungeschwächte vom Tätowieren ausgeschlossen.(Schwanger ist in dem Fall keine Krankheit, sondern eine Maßnahme gegen eine Früh/Fehlgeburt)[/quote]

da hast du in gewissen sinne recht.aber ist es denn auch recht, das jemand, dem es eh nicht gut geht, die letzten wünsche auch noch zu verwehren?
schau mal, es gibt ettliche, die rauchen und aufgrund selbstverschulden dennoch ein neues organ kriegen - das ist dann kein schlag ins gesicht all derer, die ohne eigenverschulden in diese lage gekommen sind?

da wird sich leider nie ein richtig oder gerecht oder falsch ergeben. die dinge sind wie sie sind. und ich versuche eben, solange es geht, so normal wie möglich zu leben und mir noch den ein oder anderen wunsch zu erfüllen. ist das zu egoistisch gedacht? hm...du magst recht haben. ich werd darüber nachdenken.

aber auf jedenfall bin ich dankbar für eure meinungen. ich freu mich, wenn noch mehr ihre meinung dazu sagen.

und danke an all die, die mir hier gutes wünschen. ich hoffe, ich werd auch das noch meistern:)

ach - und dass ich denke, dass ein tatoo ein harmloser modegag ist...ich glaube, wenn man meinen ersten eintrag oben gelesen hat, weiß man, das ich das ganz genau so sehe. die bedeutung, die es für mich hat, habe ich ja dazu geschrieben.

liebe grüße,

lilly
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Beitragvon yesterday_hero » 01.02.2009 18:26

Brane hat geschrieben:hi Lilly
warum rueckentattoo?
tu es doch auf unterarm, wo du es immer sehen kannst.
auserdem wirds dir beim verheilen leichter es zu pflegen und beim schlafen/sitzen muss du dir keine gedanken machen ob du drauf liegst/anlehnst. ich meine, mach es dir leichter.

ich wunsche dir alles gute.
damit du bald neue lunge bekommst.
gute besserung danach und ein langes leben. :)
gruss



unterarm kommt nicht in frage, weil der so schrecklich dünn ist...da ist kein platz.... :(

danke für deine guten wünsche, ich kann sie gut gebrauchen :)

lg,

lilly
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Beitragvon joerg » 01.02.2009 20:11

Dem Beitrag von Chris ist mal so garnichts mehr hinzuzufügen. Ich denke nicht, das du auch nur 1 Tätowierer finden wirst, der seinen Job gewissenhaft macht, der dich mit dieser Krankheit tätowieren würde.

Ich kann dich von der einen Seite her vollkommen verstehen, dass das für dich dein Wunsch Nr. 1 ist, in den du momentan viel reinlegst und der sehr viel für dich bedeutet.

Aber von der anderen Seite her kann ich das überhaupt nicht verstehen, das du durch den Tätowiervorganug deine Gesundheit so leichtsinnig aufs Spiel setzen willst. Das ist absolut unverantwortlich deiner Gesundheit gegenüber.

Wenn du schon weisst, das du eine sehr beschissene Krankheit hast, wieso gehst du dann so leichtsinnig damit um?? Das kann und will ich nicht verstehen, denn das ist meiner Meinung nach pure Dummheit.
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