Sodele, um dich und alle anderen noch folgenden Möchtegern-Tätowierer mal gleich wieder auf den Boden der Realitität zurück zu holen
aaron hat geschrieben:hab eig. auch nix anderes erwartet aber ich wollte mal mein glück versuchen ....
Hak den Traum ab und mach deine Ausbildung weiter! Ich empfehle dir mal zur Berufsberatung zu gehen, damit man deine wirklichen Talente und Begabungen heraus findet, und worin du potentiell Spaß dran haben könntest, denn du mußt den Beruf bestenfalls dein ganzes Leben lang machen.
"Miete bezahlen und bißchen was im Bauch haben" klingt ja ganz nett mit 18, ist aber kein Lebensziel, das wird dich mit 40,50 oder 60 nicht mehr zufrieden stellen. Und das wird auch später nicht reichen, zumal die Rechnungen im Alter immer größer werden. Als Tätowierer arbeitet man auf selbstständiger Basis, entweder in einem Studio angestellt oder im eigenen Laden, beides hieße für dich, du wirst später mal keine Rente bekommen und müsstest solange arbeiten bis du klapprig umfällst (das heiße wiederum, du mußt körperlich so fit sein, dass du auch noch im hohen Alter arbeiten kannst - wenn man erstmal selbstständig ist und auf sich selbst gestellt ist, merkt man, dass es doch nicht so Zuckerschlotzermäßig ist, wie man es sich erst vorgstellt hat) oder du hast dir im jungen Jahren einiges zurecht gespart (was aber heutzutage eh kaum der Fall ist).
Niemand garantiert dir, dass du im Monat konstant 400 oder 1000 Euro verdienst, vielleicht hast du ja den ganzen Monat lang keine Kundschaft.Was machst du dann? Von 5 Geschäften schließen meist innerhalb einem halben Jahr wieder 4 Stück wieder, eben genau deswegen, weil sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können und in der Woche vielleicht 3 Kunden mit a 50 Euro haben. Ich kenn solche Läden! Wenn in einer Stadt ein guter Tätowierer angesiedelt ist, dann gehen natürlich alle da hin und du gehst leer aus. Das Internet heutzutage trägt zudem ein Großteil mit, dass sich gute und schlechte Namen ganz schnell rumsprechen.
Und wenn du einem die Haut versaust, ist deine Existenz sowieso am Boden zerstört.
Mit anderen Worten: kein Job, den man nicht einfach mal so macht, weil man nix anderes findet. Man muß schon ganz viel Leidenschaft, Talent und Aufopferungsfreude mitbringen - nichts, was ich an deinem Text sehen kann.
Erlernen kann man ein Handwerk (Friseur, Bäcker, Schreiner) aber eins geht nicht - die Kunst erlernen. Das macht man entweder aus dem Blut raus oder gar nicht. Möchtegern-Gurkenfabriken gibt es genug. Und das sag ich alles nur, weil ich kanns echt nicht mehr sehen diese ganzen Gurken...Wir leben im Jahr 2011, nicht mehr in den 80er Jahren, wo die Jungs und Mädchen mit ihrem ersten kleinen krüpeligen Anker auf dem Arm rumgeprotzt haben. Die Zeiten sind vorbei. Guck dir mal an, was die heutige Kundschaft für Standards erwartet. Manch nehmen 1-3 Jahre Wartezeit in Kauf um sich von professionellen Stechern stechen zu lassen und blättern dafür auch einiges hin - aber eben nur, wenn der Stecher gut ist.
