Ich hab' auch schon in Interviews mit Tätowierern gehört, dass für den Entwurf des Motivs sogar oft mehr Zeit draufgeht als für's tätowieren selber...
Ja, bei einem Sleevekonzept können das die meisten Menschen auch nachvollziehen. Wenn es um vermeintlich simple Sachen geht ist die Diskrepanz oft noch viel größer: Ein Lettering dauert oft nur eine halbe Stunde, die Entwicklung bis man beim Stencil ist kann locker mehr als doppelt so lange dauern.
Ich glaube nicht, dass das jemand ersnthaft hier behaupten würde...
Hier im Scout vielleicht nicht, außerhalb sieht das anders aus.
@Meta:
Nehmen wir mal an, dass jeder Tätowierer seine Kalkulation grob im Hinterkopf hat. Zumindest was er für welche Arbeit raus haben muss, damit seine Existenz weiter bestehen kann.
Und nehmen wir mal an, es gibt zwei Sorten von Kunden:
Die einen sind fast schon passiv aggressiv in ihrer Angst über den Tisch gezogen zu werden und werden nicht müde darauf hinzuweisen, dass sie nicht mehr als unbedingt notwendig zahlen wollen. Da ist es schon fast Selbstschutz, dass man akribisch jede Minute Arbeit notiert und ganz exakt abrechnet um dem Vorwurf der Willkür zu entgehen.
Und die anderen müssen sicher nicht weniger darauf achten, was sie mit ihrem Geld anstellen, sind aber mit dem Herzen bei der Sache und freuen sich über das, was entsteht. Es ist auch nicht von vornherein ausgeschlossen, dass mit einer besseren Idee ein besseres Tattoo entstehen kann, egal ob es dann 50€ mehr oder weniger kostet. Da müssen keine Arbeitsminuten notiert werden, da wird geschätzt und nach unten gerundet. Das ist eine völlig andere Art zu arbeiten. Wenn Vertrauen, Wertschätzung und Freude rüberkommen.
So wird es bei dir immer gewesen sein.
Edit:
Upsidedown Entschuldigung, aber das halte ich für Quark.
Natürlich gibt es Berechnungsgrundlagen, jeder Gewerbetreibende sollte in der Lage sein seine Endverbraucherpreis berechnen zu können.
Wenn der Kunde eine Zeichnung zahlt, aber das Tattoo plötzlich nicht mehr will, dann bekommt er eine Rechnung für die geleistete Arbeit mit marktüblichen Preisen für reine Illustrationsaufträge. Und die Zeichnung.
Über die Vergütung der Nutzungsrechte muss je nach Nutzungsart (T-Shirt, Kaffeetasse, doch ein Tattoo, aber von einem anderen Tätowierer) gesondert verhandelt werden. Das kommt noch oben drauf.