Tattoos und Sonne

[4g48pg4l]

Hallo Thomas,

ich bin selber ein absoluter Sonnenfan und habe auch die Haut dazu. Sonnenbrand - bekommen die anderen, Sonnenschutz - verwenden die anderen. Ich werde ganz einfach dunkelbraun und meine Tattoos haben das bisher gut vertragen. Das älteste, ebenfalls B&G, ist inzwischen 16 Jahre.

Aber selbst ich lasse keine Sonne an ein neues Tattoo und acht Wochen würde ich als neu bezeichnen. Ich empfehle Dir da Sicherheit, zumindest einen hohen Lichtschutzfaktor.

[13bf13]

Worstcase wäre wohl eine phototoxische Reaktion, also Jucken, Ausschlag, Schwellung im Tattoo. 8 Wochen reichen normalerweise um die Zellwände wieder fit zu haben, aber es ist wirklich genau der Übergang, solltest du also einen eher langsameren Heilungsverlauf haben, könnte es knapp werden. Ich würde Schutzkleidung und Creme mitnehmen und gucken, wie es sich anfühlt die betroffenen Areale zu sonnen um ggf gewappnet zu sein

[redphantom]

Durch das Stechen wird die Epidermis zerstört und dann abgestossen, das ist das Abfusseln.
Dadurch hat die Haut in der Gegend erst mal keinen Eigenschutz. Mit der Regeneration der obersten Hautschicht kommt auch der Eigenschutz zurück, und das dauert individuell unterschiedlich lange.

Jetzt zur Praxiserfahrung: Ich bin ein mediterraner Typ, werde schnell und unkompliziert braun und Sonnenbrand ist eher ein Fremdwort. Im letzten Jahr ergab es sich halt, dass durch Terminprobleme ein Tauchurlaub auf den Malediven 4 Wochen nach einer Tattooerweiterung auf dem Oberarm/Delta anstand. Im Wasser hab ich dann immer ein UV Protection Shirt getragen und an Land halt eingecremt und in den ersten Tagen ein wenig den Schatten gesucht. Unter UV-exposition bildet sich dann eine "Lichtschwiele" die den Eigenschutz erhöht. Nach 3 Tagen bin ich wieder ganz normal (mit Sonnenschutzcreme überall, nicht nur auf den Tattoos, man will ja kein Fleckdesign) in die Sonne gegangen. Ich bin da bei cbass, ein Tattoo darf mich nicht einschränken. Und die polynesischen Naturmenschen konnten ja sich ja nach auch nicht wochenlang in eine lichtlose Höhle zurück ziehen.

Weder der Haut noch dem Tattoo ist was passiert.

Wenn Du nicht so sonnenempfindlich bist, sollte es mit langsamer Steigerung keine Probleme geben. Wenn es denn aber am Abend heiss und rot wird, dann ist das allerdings ein Alarmzeichen.
Worst Case: Sonnenbrand und heftige Hautirritationen, jeder Sonnenbrand steigert das Hautkrebsrisiko.
Natürlich bleichen alle Tattoos unter Lichteinfluss (nicht nur UV, sondern das ganze Spektrum, eincremen hilft also nur bedingt) langsam aus, b+g ist da aber nicht so extrem empfindlich, und damit muss man halt leben.
Wer das vermeiden will, muss sein Leben seinen Tattoos anpassen - für mich keine Option.

[ThomasLoco]

Also schonmal danke für eure Antworten
Gut, ein meditaerraner bzw. dunkler Typ bin ich nicht, hab etwas hellere Haut, aber Sonne macht mir trotzdem kaum was und ich werd auch durchaus braun.

Da Vorsorge besser als Nachsorge ist, werd ich mir denke ich mal ein/zwei UV-Shirt besorgen und das zu Sicherheit mitnehmen.
Ein hoher Lichtschutzfaktor ist eh selbstverständlich, daran soll's nicht scheitern .

Ich seh das eigentlich auch so wie cbass und redphantom, ich schränke mich da nur ein, wenn es absolut Sinn macht und unbedingt nötig ist.
Es ist und bleibt nun mal ein Tattoo und kein lebenswichtiges Organ
Als Student muss da meine Leber deutlich mehr mitmachen
Mein Initialgedanke ist und war eigentlich primär, dass ich nicht in Gefahr laufen möchte mir den Urlaub durch mega entzündete Haut oder ähnlichem zu versauen...
Hab hier im Forum echt böse Bilder von einem Fussrücken gesehen, der aussah wie Verbrennungen dritten Grades...aber das war glaub ich auch deutlich frischer noch...

Gruss Thomas

[n8ght]

Es ist und bleibt nun mal ein Tattoo und kein lebenswichtiges Organ

Das Tattoo ist aber auf/in dem größten Organ, dass du hast - nämlich deiner Haut! Und diese ist nach acht Wochen evtl. (mMn ziemlich sicher noch) nicht vollständig regeneriert, was hauteigenen UV-Schutz betrifft. Da hilft im Zweifel dann übrigens auch nicht eine Sonnencreme, die mit Chemikalien durchsetzt ist und die Haut das auch nur mäßig gut findet. Die ganze Situation würde sich anders darstellen, wenn das Tattoo schon vier oder fünf Monate alt wäre, aber das ist ja gerade nicht die Gegebenheit. Am Ende bist du aber alt genug, um dein Handeln selbst einschätzen und verantworten zu können (und evtl. Konsequenzen aus diesem zu tragen).

Und die polynesischen Naturmenschen konnten ja sich ja nach auch nicht wochenlang in eine lichtlose Höhle zurück ziehen.

Die mussten aber auch nicht mit der UV-Belastung umgehen, wie wir sie heute haben.

Wer das vermeiden will, muss sein Leben seinen Tattoos anpassen - für mich keine Option.

Ob man wegen eines vernünftigen Schutzes seiner Haut (egal ob mit oder ohne Tattoo) das Gefühl haben muss, sein Leben anzupassen (und damit von dir impliziert Einschränkungen hat), liegt wohl im Auge des Betrachters. Das würde ja auch bedeuten, dass man Einschränkungen hat, weil man nicht raucht, um keinen Krebs zu bekommen.
Ich bin jemand, der was Sonne und Haut (und dann noch in Kombination mit einem [frischen] Tattoo) sich eher auf der Schattenseite des Lebens aufhält. Für mich ist es keine Einschränkung, ein UV-Shirt dabei zu haben und zu tragen oder sich auch abends um 19h noch einzucremen, wenn man im Hochsommer bei untergehender Abendsonne auf der Sonnenterasse Platz nehmen möchte. Ich muss mein Leben nicht extra anpassen, das gehört für mich einfach zum Alltag, so wie andere Frauen täglich Make Up auftragen oder Männer sich täglich rasieren. Muss alles nicht getan werden, passiert aber ohne dass man das Gefühl hat, sich täglich gängigen Schönheitsklischees zu unterwerfen.

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Edit: keine Ahnung, ob mein letzter Absatz irgendwie Sinn macht.... liest sich etwas wirr, aber ich hoffe, man versteht was ich meine.

[ThomasLoco]

Servus n8ght,
danke für deine Einschätzung
Mit deiner Aussage hast du wohl recht, eine sichere Aussage dazu ob meine Haut das schon mitmacht, kann wohl niemand geben.
8 Wochen können reichen, müssen es aber nicht.
Wenn sich nicht gleich meine Haut zurück meldet, wie bereits beschrieben wurde, dann werd ich die Sonne definitiv nicht auslassen.
Das soll nicht bedeuten, dass ich mich hemmungslos 8 Stunden in der prallen Sonne bewegen werde
Wenns ins Meer geht gibt's ein UV-Shirt und ansonsten leg ich halt wenn sich's anbietet ein Handtuch drüber
Bzw. besorg ich mir so einen UV-Schutz-Ärmel, den ich gegebenenfalls zum Tshirt tragen kann (Schulterund Brust sind halt dann nur durchs Tshirt und Sonnencreme geschützt)
Ich werd da schon ne Kompromiss für mich finden...

Das mit der Sonnencreme ist echt so ne Sache, ich such mich grad zu Tode nach was dermatologisch verträglichem mit möglichst wenig schädlichen Stoffen.
Das was ich bisher gefunden habe sind meistens irgendwelche 50ml Fläschchen fürs Gesicht, die ich nach 3 Tage aufgebraucht habe...da sind dann jeweils ca. 15€ etwas teuer

Gruss Thomas

[Ani Ta]

Ich habe bei meinen Tattoos mit der neutralen Sonnencreme von EcoCosmetics mit LSF 50 in Neuseeland sehr gute Erfahrungen gemacht.

Für den Rest des Körpers oder besser den Stellen, die die Sonne gewohnt sind, habe ich das Lavera Sun Sensitiv Family Sun-Spray LSF 15 verwendet. Ebenfalls top.

Dazu habe ich mich die ersten drei Wochen wirklich konsequent eingecremt, möglichst lange Klamotten getragen und Schatten aufgesucht, wann immer es irgendwie möglich war.

Tante Edith möchte noch anfügen, dass ich ein eher heller Hauttyp bin, der ziemlich aufpassen muss, um keinen Sonnenbrand zu kriegen.

[mbla]

Mir ist bei sonnenschutz auch immer wichtig, dass er nanofrei ist, bei ecocosmetics kann man sich darauf verlassen, uneingeschränkte empfehlung auch von mir!

[ThomasLoco]

Danke euch beiden für den guten Tip
Da es sich ja um einen mineralischen Sonnenschutz handelt, der mehr oder minder auf Reflektion mit der eigenen Schutzschicht basiert, sollte das nach meiner Logik ja sogar besser sein oder?
Der chemische Schutz setzt auf dem Eigenschutz der Haut auf und fügt eine Art Filter hinzu, wenn der aber Heilungsbedingt noch lückenhaft sein sollte, gehen logischerweise noch unnötig UVA und UVB Strahlen durch und richten Schaden an.
Bei einem physikalischem oder auch mineralischem besteht so gesehen ja eine eigene Schicht über der Oberhaut, die für sich allein gesehen schon den Schutz darstellt oder?

Aber da ich absolut keine Ahnung von der Materie hab, sind das alles nur Mutmaßungen meinerseits

[Ischtar]

Das mit der Sonnencreme ist echt so ne Sache, ich such mich grad zu Tode nach was dermatologisch verträglichem mit möglichst wenig schädlichen Stoffen.
Das was ich bisher gefunden habe sind meistens irgendwelche 50ml Fläschchen fürs Gesicht, die ich nach 3 Tage aufgebraucht habe...da sind dann jeweils ca. 15€ etwas teuer

Gruss Thomas

Guck mal im Drogeriemarkt bei der Babysonnenreme. Da gibt's recht günstige mit hohem LSF und vernünftigen Inhaltsstoffen und mineralischen Filtern. Sowas hatte ich im letzten Jahr für's recht frische Tattoo.

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[Miral]

Da ich arbeitstechnisch sehr oft in der Sonne arbeite und vom Hauttyp eher sehr hell bin und auch recht schnell rot statt braun werde, benutze ich für meine Haut, egal ob tätowiert oder nicht nur noch Babysonnencreme LSF 50
Fazit: kein ausbleichen und keinen Sonnenbrand

[Jmillo]

Hallo zusammen.
Ich möchte mich gerne einklinken, da ich nun wirklich sehr verwirrt bin.

Ich habe mir mein erstes tattoo vor ca. 2 jahren stechen lassen und vor ca. Ein jahr erweitert (ober und unterarm).

Ich benutze eigentlich nur im sommer und nur beim baden bzw. Sonnen sonnencreme lfs50.

Direkte sonne über längerer zeit habe ich schon immer aus gewohnheit gemieden und auch bis heute meide ich direkte sonnenstrahlen, meistens jedenfalls (geht ja nicht anders).

Nun dachte ich, ich schau mal im web nach wie man langfristig seine tatts pflegt, vielleicht gibt es neue erkenntnisse. da bin ich auf neuere aber auch auf alte beiträge gestoßen die von sonnenschutz handeln. So habe ich gelesen dass die meisten penibelst drauf achten dass ihre tattoos keine sonne abbekommen, sei es mit cremes oder uv shirt ( noch nie was davon gehört), oder dass sie immer ärmlinge und cremes dabei haben.

Versteht mich nicht falsch aber für mich klingt das alles etwas übertrieben. Ist der aufwand für ein kleiner spatziergang oder ein schneller einkauf wirklich notwendig?
Schließlich herrschen hier keine oder sehr selten temperaturen jenseits der 30 grad.

Wenn ich von der wohnung zum auto laufe/ vom auto in den supermarkt, zur arbeit oder sonstwo laufe, aber sonst keine direkte sonne abbekomme, soll ich mich dann trotzdem wegen diesen zwei minuten eincremen?

Und bezieht sich eure pflege nur auf den heißen sommertagen oder auch zu anderen jahreszeiten? Im frühling, herbst oder winter gibt die sonne schließlich auch uv strahlen ab.
Cremt ihr euch also auch bei tagen ein wenn draußen bloß 15 oder 20 grad herrschen oder gar die sonne kaum oder indirekt scheint?
Im Sommer nur im schwimmbad oder generell?

Und dann gibt es doch noch die ozonschicht? Die tut ja auch ihr übriges.


Es wurde schon sehr viel über das thema sonne und tattoos berichtet aber für mein empfinden zu vage ausgedrückt.

Ich hoffe dass jemand etwas zeit findet um hier klare verhältnisse zu schaffen.

Ich habe übrigens einen hellen hautton, und an sich keine probleme mit trockener haut.

Danke.

[DotsOnMySkin]

Sonne ist immer schlecht für Tattoos, da auf Dauer die Farben verblassen.

Wie man mit diesem Fakt umgeht, bleibt im Endeffekt jedem selbst überlassen.

Das mit den UV-Shirts / -Ärmeln bezieht sich allerdings meistens nur auf die ersten 1-2 Monate nach dem Stechen, in denen du dein Tattoo wirklich komplett und konsequent vor direkter Sonneneinstrahlung schützen solltest.

Danach solltest du mMn einfach gesunden Menschenverstand walten lassen. Ich persönlich creme mich nicht immer ein, wenn ich z.B. nur mal kurz in der Sonne zum Supermarkt gehe. Aber wenn es ein heißer, sonniger Tag wird, creme ich mich mit einer Daily Tattoo Creme ein, die einen LSF von 30 enthält. Wenn ich wirklich länger in der Sonne bin, z.B. beim Sport, Baden oder im Urlaub nutze ich immer LSF50.

[4g48pg4l]

DotsOnMySkin hat mir ein Stichwort geliefert. Den gesunden Menschenverstand walten lassen.

Das heisst im Grunde, auf seine Haut hören. Hellhäutige Typen wissen sehr genau, dass sie mit Sonne tendenziell vorsichtig sein müssen - mit und ohne Tattoo. Andererseits gibt es auch in Deutschland mediterrane Typen (Das genetische Erbe der römischen Legionäre in Germanien ), die in der Sonne ganz einfach braun werden und auch ohne Sonnenschutz keine Sonnenbrände erleben.

M.E. hat beim Thema Sonne eine ziemliche Ängstlichkeit eingesetzt, manche Menschen meinen, sie müssten die Sonne komplett meiden oder sich bereits beim Verlassen des Hauses mit LSF50 einschmieren. Denselben Leuten wird dann erzählt, sie mögen bitte Vitamin D in Pillenform zuführen um Vitamin D Mangel vorzubeugen. (Vitamin D wird normalerweise ausreichend in der Haut synthetisiert, wozu sie allerdings UV B - Einstrahlung benötigt, und in der Leber gespeichert)

Solange Haut auf Sonne nur mit natürlicher Sonnenbräune reagiert, braucht es meiner bescheidenen Meinung nach auch keinen Sonnenschutz Mir ist bewusst, dass einige Hautärzte (nicht alle) meine Meinung zerpflücken werden. Es gibt aber mindestens genauso viele Hautärzte die grundsätzlich von Tattoos abraten - wonach sich auch nicht alle richten

Ich gehöre zu den mediterranen Typen, meine Tattoos (Arme) sind zwischen 3 und 17 Jahre alt, haben sehr viel Sonne gesehen und lassen sich herzeigen.

Es kommt auch auf die Einstellung zu Tattoos an. Die meinen sehe ich als Begleiter durch mein Leben, sie gehören zu mir und nicht ich zu ihnen. Ich würde mich wegen meiner Tattoos nicht einschränken. Ihr alle kennt diese blöde " .... und wie sieht das aus wenn du 70 bist?" Frage. Nun halt runzlig, etwas verblasst aber ein Rückblick auf viele schöne Jahre und tolle Erlebnisse, Jahrzehnte davon mit dem Tattoo. Meine Haut hat auch Narben. Die hätten sich fast alle vermeiden lassen - wenn ich Outdooraktivitäten, Segeltörns und Rucksackreisen vermieden hätte und im Haus geblieben wäre.

Meine Einstellung ist die meine und erhebt keinerlei Anspruch auf Gültigkeit für andere. Das muss jeder selbst wissen. Aber auch so kann man das sehen.

Ein no go ist Sonne, wie DotsOnMySkin schrieb, eigentlich nur während der ersten 1-2 Monate.

[redphantom]

Tattoos - bzw. die Pigmnente der Farben können durch alle Arten von elektromagnetischer Strahlung geschädigt werden, nicht nur durch UV. Am stabilsten ist schwarz, das ist meist Kohlenstoff als Pigment - keine Verbindung, die auseinanderbrechen kann, sondern ein Element.

Ich persönlich - auch eher mediterraner Typ - mache mit den Tattoos nichts Anders als mit der anderen Haut. Unter UV Index 5 - 6 erst mal gar nix, und dann halt Sonnenschutzmittel nach Bedarf. Da ich auch jedes Jahr mal Urlaub in Äquatornähe mache - da ist schon hoher LF angesagt, auch bei bedecktem Himmel. Temperatur sagt gar nix über UV, bei einer Gletscherbesteigung im Juni kann es eiskalt sein, der UV Index aber bei 10-11 liegen.
Deshalb ist es empfehlenswert, sich den UV- Index anzusehen, der in den meisten Wetter Aps angegeben ist. Ansonsten halt den gesunden Menschenverstand walten lassen. Im Sommer mähe ich auch mal bei UVI 8 den Rasen - ohne Sonnenschutz und ohne T- Shirt - weil das nur 20 Minuten dauert, aber ne Stunde ins Schwimmbad ohne LF würde ich da nicht riskieren- weniger wegen der Tattoos, sondern aus Sorge vor Hautkrebs.