ich bin eben auf die folgende Diskussion gestoßen, bei der sich wohl hauptsächlich aktive oder ehemalige Soldaten beteiligen. Also was ich da gelesen habe, erschreckt mich doch schon sehr, dass es wirklich noch so radikale und konservative und vorallem intollerante Einstellungen zu dem Thema gibt...

Was würdet ihr denn zu der Diskussion sagen?
Hier der Link zu der ganzen Diskussion: http://www.bundeswehrforum.de/forum/ind ... ic=22143.0
Und mal ein paar Zitate, welche ich besonders bedenklich finde:
Es geht bei Tätowierungen schlicht um das Ansehen in Öffentlichkeit. Der Bürger hat bestimmte Vorstellungen wie die Exekutive der Bundesrepublik Deutschland auszusehen hat. Und gewisse "Äußerlichkeiten" gehören da nicht dazu. Die OVG der Länder habe dazu zig Entscheidungen getroffen, die Polizisten betreffen. Leider gibt es noch keine einschlägige Entscheidung des BVerwG (Bw=Bundesbehörde). Obwohl ich lieber gar keine Entscheidung habe als eine, die wwieder nicht zwischen Liberalität und Beliebigkeit unterscheidet! Und gerade die Relativierungen hier im Thema (Nicht im Gesicht, nicht dies, nicht das) offenbaren, dass man diese "Büchse der Pandora" einfach nicht öffnen sollte. Das Spinnennetz quer über´s Gesicht ist einfach nicht Gesellschaftsfähig! Und ein Träger eines solchen hat als KpChef oder BtlKdr nichts verloren!
Tätowierungen sind nun einmal selbstzugefügte Stigmatisierungen sozialer Randgruppen (Strafgefangene, Motorradgangs etc.). Die bewaffnete Schutzmacht als Spiegel der Gesellschaft sollte sich gerade nicht als soziale Randgruppe gerieren.
Mit einer Verpflichtung bei der Bundeswehr leiste ich einen Dienst an der Gesellschaft und füge mich in eine Gemeinschaft - den "Bund" - ein. Ich grenze mich gerade nicht aus um hemmungslos meiner Individualität zu fröhnen aus hedonistischem Zeitgeist. Ich erkläre mich sogar bereit, meine Gesundheit und sogar mein Leben für diese Gemeinschaft einzusetzen und zu opfern. Nach meinem Verständnis sind das sogar schwer vereinbare Gegensätze. Und was die "Allgemeine gesellschaftliche Auffassung" angeht: Das Problem ist, dass man diese nur vermuten kann. Ich gehe aber immer noch davon aus, dass der größere Teil sich von Tätowierungen abgestoßen und abgeschreckt fühlt und insgesamt der "Trend" auch wieder rückläufig ist. Auch die Zahl der dermatologischen Entfernungen steigt an.
Mir ist noch keine obergerichtliche Entscheidung bekannt, die Tätowierungen als gesellschaftsüblich definiert. Wer eine hat, nur her damit (mich interessiert das wirklich!). Bitte Sozialadäquanz nicht mit Mode verwechseln. Mode ist viel schnelllebiger als gesellschaftlicher Konsens. Und insgesamt nimmt der Modetrend nach meinem Empfinden wieder merklich ab. Mittlerweile macht sich auch bereits der "mainstream" wieder über "Tatoos" lustig. Das ist schon eher so eine Verfehlung wie vor einigen Jahren diese unsäglichen "Buffalo"-Schuhe und Tätowierte werden in der gleichen Ecke abgeladen. Nur das das "Tatoo" ein Leben lang bleibt!