Tattoo-Preise: angemessen oder völlig überzogen?

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Beitragvon DannyM3 » 08.04.2011 7:29

Sagen wir ein Inker kann exklusive Vorbereitung die ja meist nicht berechnet wird 6 Stunden á 100 € am Tag inken *5 *4 sind wir ohne Urlaub bei 12.000,- €
abzgl Steuern, Unkosten, Ladenmiete etc. pp. sind wir bei 4-6 Tausend

und jetzt ?

Was machen wir mit der Zahl. Angemessen, nicht angemessen ?
Viel gegenüber Schrauber. Wenig gegenüber dem Staranwalt Buddha :D


Wenns ums Geld geht ist wohl kein Volk so komisch wie wir deutschen :D
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Beitragvon neo » 08.04.2011 7:55

Ach, Missgunst und Sozialneid gibt es überall. Wobei das in Deutschland vielleicht noch was stärker ausgeprägt ist, weil Negativismus ja Volksgrundcharakterzug ist.
Es ist so furchtbar einfach: Wer es nicht zahlen will, lässt sich nicht tätowieren. Da hat nämlich niemand nen Anspruch drauf und Lebensnotwendig ist es auch nicht. Ungerechtigkeit ist es, wenn ein(e) KollegE(in) im gleichen Job für die gleiche Arbeit nur halb so viel oder doppelt soviel verdient, und selbst dann steht es noch frei, das nicht zu machen. Ungerechtigkeit ist nicht, wenn jemand, der etwas aussergewöhnliches bei aussergewöhnlichem Einsatz und Risiko tut,mehr verdient. Ich glaube nicht, daß einer von Euch nem Kollegen im Osten freiwillig was von seinem Gehalt abgeben würde, weil er es ungerecht findet, daß der weniger verdient.

@dattelpalme: Findest du es auch gierig und unverhältmismässig, daß du dann später bereit sein wirst, mehr Geld zu verdienen als deine Friseuse? Oder das du dir jetzt ein Studium leisten kannst? Bist du dir im Klaren darüber, was für Anschuldigungen du hier loslässt?

Und was die Steuer angeht: Es sind genau die Leute, die nur 20 Euro pro bezahlen wollen und dann zu nem unangemeldeten Zuhaus-Rumkratzer gehen, die es fördern, daß manche Preise machen können, die Steuerzahlungen nicht berücksichtigen.

Wer nicht selbständig arbeitet, hat dafür das ganze Netz aus Sicherheiten. Krankschreiben, Arbeitslosengeld, bezahlter Urlaub, Rente...
Zuletzt geändert von neo am 08.04.2011 9:13, insgesamt 9-mal geändert.
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Beitragvon Loreleytattoo » 08.04.2011 7:57

@dattelpalme
Wer wieviel Steuern hinterzieht, sollte und muss dem Kunden egal sein. Denn dafür muss nur der Täter gerade stehen und mit Strafe rechnen.
Ungerechtigkeit??? Also doch wohl eher Neid, dass man nicht in der Lage ist für seine Tätigkeit mehr Geld zu verlangen.
Wenn ich mir was leisten will muss ich den verlangten Preis dafür zahlen oder man versucht zu verhandeln. Zum handeln gehören aber immer 2 Handelspartner. Wenn der eine nicht mitzieht, muss der andere es hinnehmen. Ganz einfach!

Und die hier aufgeführten theoretischen Rechnungen von 600 Euro pro Tag sind auch nur Schall und Rauch. Nichts als reine Theorie.
Ich zB hatte noch nie 600 Euro am Tag. Im Durchschnitt komme ich gerade mal an die hälfte.
Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag aufs neue jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann!
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Beitragvon cogito0307 » 08.04.2011 8:09

Jetzt fehlen nur noch die Faktoren Lebensarbeitszeit und Gehaltsentwicklung in Abhängigkeit vom Alter.
Packt man alles zusammen, sieht man, das die genannten Preise pro Stunde völlig angemessen sind.
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Beitragvon DannyM3 » 08.04.2011 8:26

Nichts als reine Theorie.


Ich weiss. Ich wollte noch etwas Sozialneid schüren :D
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Beitragvon gipsy » 08.04.2011 9:55

Ey. Das kann doch mit ein Bisschen Grips nicht so schwer zu verstehen sein? Neben den ganzen Fixkosten, die jedes Studio haben sollte, kommen eben Dinge hinzu, die hier auch schon zum Teil aufgezählt wurden. In meinen Augen gehören dazu eben auch Telefonate, Emails, Entwürfe, Weiterbildung durch Selbststudium, Weiterbildung durch Austausch mit Kollegen, Versäumte Termine, zusammenbrechende Kunden, schwer zu bearbeitende Haut und und und und. Damit kann man ne ganz gediegene Kostenrechnung aufmachen. Und wenn dann jeder Kunde nen Hunni für die Stunde zahlt, liegt es wohl auf der Hand, dass dieser für den Kunden, der pünktlich erscheint und sich brav 5 Stunden ohne zu zucken hinsetzt und zwischendurch höchstens 5 Minuten nen Kaffee trinkt, ungerechter ist als für den, der erstmal ölf Mal den Termin verschoben hat, dann zu spät kommt, umkippt, mit Getränken und Süßigkeiten versorgt wird ohne Ende... Berechnet man diese ganzen Komponenten mit ein, kommt für mich nach dem kostendeckenden Stundensatz noch dazu, dass sich ein Tätowierer völlig zurecht entlohnen lässt, dass er nen echten Knüppeljob hat. Die Öffnungszeiten von 12 - 18 Uhr sind nämlich gerade mal ein Bruchteil der Arbeit, die der Tätowierer wirklich leistet.

Mal als Beispiel: Ich zeichne meine Kindheit fleißig vor mich hin und habe Spaß daran. Mit 14-15 merke ich während meiner Schulzeit: Das macht mir richtig Spaß, ich habe Talent und möchte etwas in die Richtung machen. Dann vergehen einige Jahre mit Zeichnen, zeichnen, zeichnen. Bis dann die Ausbildung zum Tätowierer beginnt habe ich also jahrelang gekellert und geübt wie ein Großer (was ein Gipsermeister nicht behaupten kann). Nun kommen einige Jahre Ausbildung, in denen ich wenig bis gar nix verdiene und nebenbei noch Bisschen Kohle verdienen muss, um mich über Wasser zu halten. Sind die 10-12 Stunden Arbeit vorbei, setze ich mich Abends um 10 in mein Kämmerchen, um dann noch 2-3 Stunden zu zeichnen. Weil: von nix kommt ja nix. Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwann hat man sein eigenes Studio und ist mal künstlerisch soweit, dass man sich in einem Verkäufermarkt bewegt (d.h. der Künstler macht den Preis und hat bis zu einem gewissen Limit trotzdem mehr als genug Arbeit). Dann würde ich auch einen vertretbaren Unternehmerlohn auf meinen kostendeckenden Stundensatz draufpacken!
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Beitragvon KABA » 08.04.2011 10:13

dattelpalme3! hat geschrieben:ich finde die frage von supernova berechtigt. ich möchte im übrigen anmerken, ohne jetzt hier irgendwen anzugreifen, dass es einige tattoostudios gibt, die bei der steuer eben gerne mal ein bisschen rumpfuschen - das will ich hier keinem von euch persönlich unterstellen, ich sag nur, dass es sowas gibt und das find ich anbetracht der summen, die da eingehen, schon ziemlich dreist.
genauso wie mein fahrlehrer damals die kohle grundsätzlich bar sehen wollte. komisch, warum nur...

ich bezahle auch gerne für qualität, und da ich nicht weiß, wieviel ein tättowierer netto verdient, kann ich nicht sagen, ob es zu viel ist, was derzeit verlangt wird. das hat jetzt nichts mit neid, sondern mit ungerechtigkeit zu tun: ich werde vermutlich später selbst selbstständig arbeiten und nicht im ansatz so viel verdienen wie ein tätowierer, obwohl ich mich im gegensatz zu den meisten tättowierern (okay, schlichte behauptung, aber was anderes will ich nciht glauben) durch ein blödes studium quälen musste, um danach noch zwei weitere jahre für wenig geld ein volontariat zu machen (wenn überhaupt, ansonsten: praktika -.-) und letztendlcih mit einem mindestens (!) genauso verantwortungsvollen job grade so am existenzminimum zu leben.

da können tätowierer natürlich nichts für, sollte es aber dennoch so sein, dass tätowierer soundsoviel geld sehen, find ich das ganz schön gierig und unverhältnismäßig. nur, weil die leute grade netterweise dazu bereit sind, das zu zahlen, muss man soas doch nicht gleich ausnutzen...der mensch :roll:

glaubt mir, wenn die tättowierung genauso professionalisiert wird wie der journalismus es schon längst durchlebt hat und plötzlich der markt voll ist mit richtig guten tättowierern, dann werdet besser verstehen, worum es hier geht.


Einige haben echt den Knall nicht gehört ?! :shock: :shock:
if you judge a book by its cover you might miss out an amazing story
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Beitragvon neo » 08.04.2011 10:13

Ich denke, man kann hier auch langsam zumachen. Denn kein Mensch würde so nen Thread starten, weil er es ungerecht findet, daß er was billliger bekommt, weil irgendwo irgendwer für nen Hungerlohn arbeitet. Threads wie diese sagen doch sehr viel mehr über persönlichen Neid aus als über die Angemessenheit von Preisen.
Zuletzt geändert von neo am 08.04.2011 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon DannyM3 » 08.04.2011 10:24

um danach noch zwei weitere jahre für wenig geld ein volontariat zu machen (wenn überhaupt, ansonsten: praktika -.-) und letztendlcih mit einem mindestens (!) genauso verantwortungsvollen job grade so am existenzminimum zu leben.



Mal überlegt, dass du einfach nen "scheiss" studiert hast ?


Bin auch selbständig und unter 120k bis 140k im Jahr würde ich
mir das im Leben nicht (mehr) antun. Und jetzt ? Ungerecht ?

Welcome to Reality

Schliesse mich neo an!

Macht hier dicht. Die Diskussion ist mehr als lächerlich
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Beitragvon -Varg- » 08.04.2011 10:27

[quote="DannyM3
Mal überlegt, dass du einfach nen "scheiss" studiert hast ?

Die Diskussion ist mehr als lächerlich[/quote]

Deine Aussage auch...
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Beitragvon DannyM3 » 08.04.2011 10:33

-Varg- hat geschrieben:Deine Aussage auch...


Seh ich anders. Ihm/Ihr scheint es ja nicht um die journalistische Berufung, sondern um's Geld zu gehen. Wenn es ihm/ihr darum geht hat er/sie das falsche Studium gewählt.

Solche Weisheiten:
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 31,00.html
gibts ja nicht erst seit gestern!
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Beitragvon cogito0307 » 08.04.2011 10:34

Wenn Ihr jetzt nicht gleich Ruhe gebt, setzte ich Euch auseinander ! :wink:
Zuletzt geändert von cogito0307 am 08.04.2011 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon -Varg- » 08.04.2011 10:40

Jo wenns nur ums Geld geht hat er/sie klar das falsche Studiert.

Hörte sich für mich nur so an wer weniger als XXX verdient, hat halt ein Scheiss studiert^^

@Cog wir sind doch erwachsene Leute 8)
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Beitragvon well_done » 08.04.2011 10:45

also.. würd ich meinen stundenlohn selbst bestimmen dürfen, würde ich auch nicht unter 100€ anfangen!


ich finde die diskussion sinnlos. vollkommen!

da können wir auch anfangen zu fragen, warum ein top bei esprit ab 17€ kostet und bei h&m ab 7€?

oder warum ein reinrassiger hund das vielfache von einem mischling kostet..

usw usf

absoluter schwachsinn
:roll:
bald startet der verkauf: https://www.facebook.com/treutaschen
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Beitragvon neo » 08.04.2011 10:53

Ich glaube, man hätte den Thread auch "warum schenkt mir keiner was" nennen können ;)
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