Tätowiert sein als Christ? - Vielleicht interessierts ja jemanden...

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon LazyBat » 04.07.2003 18:57

Irgendwie hab ich mir irgendwann mal die Frage gestellt, ob es für einen Christen eine Sünde wäre, sich tätowieren zu lassen und so hab ich mal ein bisschen rumgefragt, aber da gehen wohl die Meinungen auch sehr außeinander.
Interessiert mich eben sehr, vor allem ob es in der Bibel auch Stellen gibt, die DAFÜR sprechen, hab leider bisher noch nix gefunden, wäre aber sehr nützlich für mich, also falls da jemand was weiß, bitte bei mir melden!!


So, hier mal ein paar christliche Meinungen.
Einige tun mir ja sehr Leid, die meinen ihren Körper als Tempel Gottes opfern zu müssen! ???

1. Es gibt Stellen in der Bibel, die gegen Tätowierungen sprechen, aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Die Apostelgeschichte sagt: Legt den Heiden keine Lasten auf, außer sie sollen sich vom Götzenopferfleisch, Blut und Erstickten fernhalten.
Wenn ein Chrsit Bock hat, sich zu tätowieren dann empfehle ich zu beten und den Herrn um Info zu bitten. Gibt er euch ein reines Herz und ein gutes Gewissen drüber ist das sicher ok, hast du ein schlechtes Gewissen drüber, so lasse es sein.
Dafür haben wir den heiligen Geist.
Wenn du vor der Bekehrung schon tätowiert warst, brauchst du dir eh keine Sorgen mehr drüber machen, denn da lieferst du das moralisch am Kreuz ab.

2. (...)
Aber eigentlich wollte ich etwas Geschichte dazu beisteuern.
Christliche Matrosen ließen sich Kreuze tätowieren. Sie wollten damit auch im Tod als Christen erkannt und dann mit einem Christlichen Begräbnis bestattet werden. Es konnte ja immer mal passieren das sie über Board gespült wurden, ertranken und dann vielleicht an Land angeschwemmt wurden. Es war eine Sicherheitsmaßnahme. Jetzt will ich nicht sagen das man sich nur Kreuze tätowieren lassen darf aber ich denke tätowieren ist erlaubt.

3. Es geht nicht in allen Belangen christlichen Lebens um die Frage: "Ist es Sünde, wenn...."
Das wäre ein kindisches, unreifes Glaubensleben!
Es gibt auch Lebensbereiche da geht es nicht um die Frage, ob etwas Sünde ist, sondern darum, was Gott mehr Freude macht oder woran er mehr Wohlgefallen hat.
Ein reifer Christ fragt nicht in erster Linie danach, ob dieses oder jenes Sünde ist sondern danach ob dieses oder jenes Gottes Herz erfreut.
Und hier sehe ich bezüglich der Tätowierungen folgendes:
So wie der Schöpfer mich geschaffen hat, so ist es gut. Da muß ich nicht die Haut, die Er sich ohne "Gemälde" gedacht hat, "verschlimmbessern".
In der Bibel äußert Gott sein Mißfallen daran, sich die Haut zu ritzen. Dies auf Tätowierungen zu deuten, wäre möglich. Es könnte aber auch der Verbot ritueller Verletzungen gemeint sein. Hier streiten sich die Gelehrten.
Aber wenn ich diese Stelle mit meinem gesunden Menschenverstand verknüpfe und mich im Spiegel betrachte und über die schöne Farbe meiner Haut nur staunen kann, dann würde ich es nicht wagen, sie dauerhaft durch eine Tätowierung zu verschandeln.
Das ist meine persönliche Meinung dazu.

4. Unser Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes wie es auch in der Bibel steht. So sind wir als Christen dazu Berufen HEILIG zu sein und ich stimme da "xxx" völlig zu, dass vor Gott diese Verschönerungsmaßnahme nicht wohlgefällig ist. Jakobus 4,4: "Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes". Wir sollen uns nicht der Welt gleichstellen, oder ihr nachahmen, sondern ein geheiligtes Leben führen den anderen zum Vorbild.

5. Die Bibel sagt, dass Sünde die Übertretung des Gesetzes ist (1. Johannes 3,4). Das Gesetz (10 Gebote) steht in 2. Mose 20 bzw. 5. Mose 5. Dort steht nicht "Du sollst dich nicht tätowieren lassen". Hier müssen wir also sagen, dass derjenige/diejenige, die sich tätowieren lässt, damit nicht die buchstäblichen Gebote übertritt und hat damit nicht gesündigt hat. Allerdings möchte ich noch ein bisschen mehr dazu ausführen.
Wir haben ein himmlischen Vater, der uns so liebt, dass er alles für uns gibt. Sein ganzes Wirken ist darauf ausgerichtet, dass wir von der Schuld und Macht der Sünde in unserem Leben befreit werden. Dies ist der Grund, warum er Jesus sandte und dies ist der Grund, warum er uns seinen Heiligen Geist geben möchte. Sein Wirken zielt als Folge auf unser jetziges Leben und auf unser ewiges Leben ab. Diese seine Liebe hat mein Herz verändert, so dass hier Liebe zu ihm entsprungen ist. In einem Herzen, wo der Heilige Geist wohnt, wird auch die Frucht des Geistes sichtbar (Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; Galater 5,22). -> In Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen.
Es heißt: "Ob wir nun essen oder trinken, es soll alles zur Ehre Gottes geschehen." (Paulus irgendwo) Oder "alles was wahr ist, alles was ehrbar, alles was gerecht, alles was rein, alles was liebenswert, alles was wohllautend, sei es eine Tugend, sei es ein Lob, dem denket nach." (Philipper 4,8) Im Neuen Testament wird auch davon gesprochen, dass ein Christ bzw. eine Christin sich nicht auszuschmücken braucht, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Sein/ihr Äußeres, seine/ihre Worte, sein/ihr Verhalten, sein/ihr Handeln und Tun, sein/ihr Charakter spiegelt die Prinzipien wieder, die Christus in seinem Leben gezeigt hat. Sagen wir: sauber, ordentlich, schlicht, einfach, rein, schön, erhellend, usw.
Brauche ich ein Tatoo? Verherrliche und ehre ich dadurch Gott? Weise ich auf ihn hin oder auf mich? Offenbart sich da Schlichtheit, Einfachheit, usw.? Werde ich es später vielleicht bereuen (wie so viele Leute), dass ich mich habe tätowieren lassen?
Dies sind Gedanken, die ich mir dazu machen würde. Diese ganzen Überlegungen entspringen aber dem einen Gedanken an die Liebe Gottes und meine Gegenliebe zu ihm. Hier findet es für mich seine Grundlage und nicht ihm sturen Einhalten von Regeln. Biblisch-christliche Lebensstilfragen haben erst eine Bedeutung, wenn ich "Leben" habe (im biblischen Sinne).
(...)
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Beitragvon Phoenix » 04.07.2003 19:09

Uff.
Hallo und hallo!

Jedemengezulesen.
Machemirmeinenkopfunddannwerdeichmichdazuäußern.
Hammer Thema.
der Phoenix
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Beitragvon LazyBat » 04.07.2003 19:15

Fein, freut mich, dass da Interesse besteht.
Dann kann ich mich ja schon auf (hoffentlich viele) Antworten freuen.
Falls noch Antworten von christlicher Seite kommen, werde ich sie auch noch posten, sofern die Autoren nichts dagegen haben.

Gibt es eigentlich auch Christen unter uns?
Also wirkliche, gläubige Christen.

Gut, derweil werd ich mal weiter in der Bibel herumblättern, vielleicht find ich ja doch noch ein paar interessante Stellen. :)
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Beitragvon Isabeau » 04.07.2003 19:47

Hmmmm schwierig.....
Ich bin in Sachen Bibel und co nicht so sehr fit...
Aber waren die Sklaven die Moses befreite und in das heilige land führte nicht auch teilweise geinkt??? Das ägyptische Volk wars doch auch .... ??? oder....???
Ich denke mal drüber nach und belästige vielleicht unseren Stammpfarrer mit der Thematik!! ;) :p :D
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Beitragvon BlueTear » 04.07.2003 20:06

war aber ein Tattoo nicht zu dieser Zeit eher dafür da zu zeigen, zu was für einem Volk man gehörte oder so...
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Beitragvon LazyBat » 04.07.2003 20:47

Naja, ich denke damals hat man sich eher tätowieren um die Stammeszugehörigkeit zu zeigen bzw. um zu zeigen (bei christl. Motiven), dass man Christ war.
Somit war es ja eher eine Huldigung an Gott/Jesus.
Was ja heute nicht mehr unbedingt so der Fall ist.

Ein möglicher Grund, warum es eine Sünde ist wäre z.B. dass der Körper die Schöpfung Gottes ist und das Tätowieren somit eine Zerstörung von Gottes Schöpfung.
Dazu kommt, dass, wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch tätowiert ist, er ihn ja auch gleich tätowiert hätte schaffen können. Doch Gott hat den Menschen so geschaffen wie er ist, er braucht sich also nicht zu verändern oder zu verschönern. Doch dann würde ja auch gelten, dass er keine Kleidung, keine Frisuren und keinen Schmuck braucht. Gut, Adam und Eva waren am Anfang auch nackt, aber im NT und ich glaube auch im AT findet man Stellen, wo sich die Menschen schmücken und Gott nichts dagegen haben zu scheint. Es gibt allerdings auch Stellen, wo davon geredet wird, dass der Mensch sich nicht schmücken soll.
Naja, aber die Bibel ist ja ohnehin ein einziger Widerspruch...
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Beitragvon Isabeau » 04.07.2003 21:04

Ich denke mal Gott oder dem woran wir glauben ... ist es eh egal wie unsere Körper aussehen ... entscheidend ist doch , das unsere Seelen rein sind wenn :...wir in den Himmel kommen .... Nirvana betreten.... oder wie man das sonst nennt, in den anderen Religionen!!
:)
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Beitragvon Tattoorella » 04.07.2003 21:13

Ja es stimmt dass in der Bibel steht - man soll sich nicht tätowieren lassen. Aber in der Bibel steht auch dass Gott viele Völker vernichtet hat. Und dass wir es Gott gleich tun sollen, was immer er tut.
Aber halloooooooooo...
Nein...so nicht . Die Bibel wurde 100mal umgeschrieben und übersetzt und es ist ziemlich sicher dass es SO damals nicht nieder geschrieben wurde.
Ach ja .....und die Kreuzritter liessen sich damals auch Kreuze tätowieren , damit man sie nach einer Schlacht wieder erkennen konnte und sie ein christliches Begräbniss erhielten ( genau wie die christlichen Matrosen ) Und wenn man seinen Körper nicht verändern soll ( was man einem Tattoo passiert ) dann gilt dies auch für Zahnersatz - schönheitsoperationen, Solarium und vieles mehr
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Beitragvon LazyBat » 04.07.2003 21:21

Hey, ich hab was Gutes gefunden.
Sehr interessant und aufschlussreich!
>>klick<<

"Fotos von jesusmäßigen Tattoos"
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Beitragvon Tattoorella » 04.07.2003 21:28

Cool LazyBat. Das ist informatiev.Danke für den Beitrag
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Beitragvon LazyBat » 05.07.2003 0:07

Und weiter geht's:

6. Ich war tätowiert bevor ich zum Glauben gefunden habe und habe mich auch danch noch tätowieren lassen und ich werde es auch nochmal machen lassen.
Obwohl ich beim ersten Tatoo noch nicht Christin war, ist es doch ein christliches Motiv und zwar ein Kreuz. Es ist zwar ein wenig künstlerisch abstrakt gestaltet, aber es ist ein Kreuz. Das zweite ist ein Alpha und ein Omega zusammen verschlunegn, die man auch sehr gut erkennen kann.
Ich nutze die se Verschöenrung meines Körpers, so sehe ich das, als Zeugnis. Ich bin desöfteren schon angesprochen worden, was die tatoos denn bedeuten und dann konnte ich Zeugnis ablegen. Zeugnis ablegen darüber, das Jesus, wie er sagte, das A und das O ist, der Anfang und das Ende.
Ich habe auch vor mich im nächsten Sommer nochmal stechen zu lassen. Ich möchte mir die Wörter Jesus Christus in hebräischen Schriftzeichen und das Wort Ichtys in griechischen Schriftzeichen setzen lassen.
Leider weiß ich noch nicht, wie genau die Schriftzeichen aussehen, vielleicht kann mir ja dabei jemand helfen. Aber zurück zum Thema. Wenn die tatoos als Zeugnis dienen, wird Gott nichts dagegen haben,, auch wenn der Körper ein tempel ist.
Ich bereue es jedenfalls nicht!!

7. (bezieht sich auf 4.)
Mein Zitat hat insofern mit dem Thema etwas zutun, dass die dort angeführte Problematik auch auf dieses Thema passt, da es sich meiner Meinung nach auch um eine Anpassung an die Welt oder um die Freundschaft mit ihr handelt.
Ist es nun verständlicher?

8. Man sollte die Bibel niemals auseinanderrupfen xxx.
Ein Christ ist nicht dazu berufen heilig zu sein - er ist es. Ob nun mit oder ohne Tattoo.
Wo wir aber schon beim Auseinanderrupfen sind: 1Kor 10,23 Es ist alles erlaubt; aber es frommt nicht alles! Es ist alles erlaubt; aber es erbaut nicht alles!
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Beitragvon Rusty » 05.07.2003 13:44

Mehr von solchen Infos :D

Tattooscout Rockt
Don´t piss on my neck and tell me its raining!!!
--
Mag ja sein, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Aber erst die zweite Maus kriegt den Käse.
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Beitragvon LazyBat » 05.07.2003 15:07

Dein Wunsch ist mir Befehl!
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Beitragvon Goblino » 06.07.2003 4:51

Da könnte man ja auch noch in Richtung Evangelisch und Katholisch "forschen".

Wobei mir jetzt schon fast klar ist, dass der Papst gegen Tattoos ist. Warum auch immer. Aber so schätze ich Ihn ein.
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Beitragvon LazyBat » 06.07.2003 12:42

Naja, ich glaub eigentlich nicht dass es da allzu große Unterschiede in den Konfessionen gibt, wobei die katholische Kirche ja eigentlich immer alles etwas strenger sieht.
Und dass der Papst dagegen ist... wie soll's auch anders sein?! Aber wer will schon den Papst?!
Naja, aber ich denke es gibt sowohl bei den Katholiken als auch bei den Protestanten welche die dafür und welche die dagegen sind.
Ich hab mal im Fernsehen sowas gesehen. Also eigentlich ging's da nur um die Landschaft und die historischen Bauwerke, aber damit eben auch um eine (katholische) Kirche, in der gerade eine Hochzeit gefeiert wurde. Das Brautpaar total tätowiert und der Pfarrer war richtig begeistert! :)
Ich glaub grundsätzlich geht es gar nicht um den Glauben, sondern um die Grundeinstellung der Menschen. Und wenn sie dagegen sind, dann lässt es sich auch ganz leicht auf die Religion schieben, die die Abneigung durch irgendwelche, meiner Meinung nach fehlinterpretierte, Bibelstellen begründet.
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