Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon ArTy » 27.04.2018 19:04

Hallo liebe Community, bin hier auf der Seite Neuling und zumindest noch farblos :mrgreen:

Aufgrund eines Kommentares aus dem Thread bezüglich der Preisgestaltung von Tattoos, welchen ich alle 14 Seiten komplett gelesen habe (nicht weil ich die "geiz-ist-geil" Einstellung habe, sondern weil ich das Thema interessant finde), stellte sich mir wieder einmal die Frage, welche ich mir bereits des Öfteren gestellt habe.

Sind Tätowierer Künstler oder Handwerker?

Selbstverständlich ist mir klar, dass man die ganze Sache nicht komplett in die eine Schublade stecken kann oder in die andere, doch leider versuchen dies viele immer wieder. Und nein, ich meine damit nicht nur die Leute die behaupten das tätowieren ein reines Handwerk seien, sondern auch die Leute welche die Meinung vertreten das alles von A bis Z am tätowieren Kunst sei :wink:

Im nächsten Absatz werde ich den angesprochenen Kommentar zitieren, danach werde ich auflisten welche Teile bzw. Schritte meine Meinung nach als Kunst eingeordnet werden kann und welche als Handwerk. Im Anschluss daran werde ich versuchen ein kleines Fazit daraus zu ziehen und meine Meinung noch einmal kundtuen.
Ich hoffe und bitte um zahlreiche Antworten und Meinungen, ob diese nun meine Meinung akzeptieren, vertreten oder völlig anderer Sichtweisen vertreten; es ist einfach ein Thema welches mich interessiert.

"...weil es natürlich totaler Schwachsinn ist, entschuldigung. Aber ganz ehrlich: 1. warum soll das zeichnen und entwerfen Kunst sein, das Tätowieren aber nicht? Das wäre ja ungefähr so wie wenn man sagen würde Radierungen, Hozschnitte, Kupferstiche oder Linolschnitte wären keine Kunst, nur die Skizzen die zur Entstehung führten?! Bzw. hast du dir schonmal überlegt, dass es Tätowierer gibt, die Freihand nur grob vorskizzieren und dann das Motiv während des tätowierens entsteht? Und dann gibt's noch den sehr seltenen Fall das komplett ohne Skizze, Vorzeichnung tätowiert wird ist das dann Kunst?

Und dann noch was allgemeineres zum Thema Kunst: nur weil jemand toll zeichnen, malen oder tätowieren kann ist das noch lange keine Kunst! Kunst ist mehr. Kunst entsteht aus einem künstlerischen Schaffensprozess heraus, der durch ständiges reflektieren und kritisches auseinandersetzen mit Material, Motiv, Bildsprache und noch vielem mehr, charakterisiert ist, es gibt nicht viele Tätowierer, die dieser Definition standhalten würden und außerdem sehen sich viele Tätowierer selbst überhaupt nicht als Künstler, auch die sehr guten"

Worin unterschiede ich Kund und Handwerk? Handwerk ist etwas das prinzipiell jeder erlernen könnte, welcher nicht geistig oder körperlich soweit eingeschränkt wäre sodass ihm dieses nicht mehr möglich wäre. Künstlerisches lässt sich nicht erlernen oder antrainieren ganz gleich wie viel Erfahrung man sammelt.

Zum Aufbau des Motives:
Bildkomposition - lässt sich erlernen
Setzung von Licht und Schatten (physikalisch richtig) - lässt sich erlernen
Setzung von Licht und Schatten (Stimmungsaufbau) - lässt sich erlernen
Verwendung von Farben - lässt sich erlernen
Wirkung von Farben - lässt sich erlernen
Form und Proportionen (anatomisch richtig) - lässt sich erlernen
Form und Proportionen (Stimmungsaufbau) - lässt sich erlernen
Perspektive - lässt sich erlernen
Optische Haptik nenn ichs mal (Oberflächenstrukturen bildlich wiedergeben) - lässt sich erlernen
Anpassung des Motivs auf den menschlichen Körper - lässt sich erlernen
Die Umsetzung eines Themas oder einer Idee zu einem, vom Motiv für den Künstler bzw. des Erschaffers, einzigartigen Bildes - lässt sich nicht erlernen

Zum tätowieren an sich:
Grundlegende bedienen einer Tattomaschiene - lässt sich erlernen (logischerweise^^)
Benutzung unterschiedlicher Materialien (Qualitätsunterschiede in Farbe, Maschiene ect. ausgleichen können) - lässt sich erlernen
Das stechen auf Haut - lässt sich erlernen
Berücksichtigung von unterschiedlicher Haut beim stechen (wie gut Farben aufgenommen werden, wie vorbelastet die Haut ist ect.) lässt sich erlernen (kommt eben mit der Erfahrung


Für Kunde mit einem genauen Motivwunsch oder sogar einer eigenen mitgebrachten Vorlage, sind Tätowierer meiner Ansicht nach für eben das jeweilige Tattoo dann so gesehen reine "Handwerker".
Hierbei wäre es egal ob man nun als Kunde einen Strichcode auf den Hinterkopf gestochen haben möchte mit genau definierter Bedeutung oder aber ein farbiges Selbstportrai über den kompletten Rücken. Jeder Mensch lernt unterschiedlich schnell und aufgrund der Menge an Erfahrung und der Motivation des Tätowierers sich im handwerklichen seines Gebietes weiterbilden zu wollen oder zu können (zeitlich, finanziell, körperlich ect.) ist es natürlich nicht jedem Tätowierer möglich jedes Motiv und jeden Still so stechen zu können wie vom Kunden gewünscht, dennoch ist es reines Handwerk, welches in solchen Fällen keinerlei weitere (künstlerische) Einbringung des Tätowierers erfordert.

Für Kunden welche nur eine grobe Idee ihres zukünftigen Motives haben oder sogar überhaupt keine eigene Vorstellungen, sind Tätowierer Künstler, welche ihre Kunst in einem Handwerk umsetzen.
Beispiel: Komme ich also mit der Idee einer bildlichen Umsetzung einer romantisierten Krebserkrankung zu einem Tätowierer, welchen auch zu recht als Künstler bezeichnen könnte, so würde dieser daraus sicherlich ein Motiv gestallten können, so absurd die Ursprungsidee auch sein möge, welches in sich schlüssig und einzigartig ist. Ob einem persönlich seine Umsetzung dann gefällt oder nicht hängt selbstredend vom Geschmack ab, ist also subjektiv, doch ein Tätowierer welcher über keinerlei künstlerisches Talent verfügt wird erst kein vernünftiges Motiv entwerfen können.

Für den handwerklichen Teil der Tätigkeit sind die oben angeführten Punkte bis zu einem gewissen Grad Pflicht, abhängig von Motiv. Wer keine gerade Linie ziehen kann oder die Wirkung von Farben und Schattierungen nie gelernt hat, wird als Tattowierer keine großen Erfolgsaussichten haben.
Allerdings könnte man als Tätowierer auch großen Erfolg haben, auch wenn man keinerlei "künstlerisches" Talent besitz, dafür hingegen aber die handwerklichen Tätigkeiten auf sehr hohem Level gemeistert hat, so können zum Beispiel eher wenige Tätowierer (meiner bisherigen Einschätzung nach, vielleicht liege ich da auch falsch) tatsächlich detailreiche, dreidimensionale und realistische Motive stechen.

Tätowierer sind definitiv "Handwerker" (zumindest die die es können :mrgreen: ), doch nicht jeder Tätowierer ist per se Künstler.
Jedes Tattoo ist definitiv ein Handwerk, doch nicht jedes Tattoo ist auch gleichzeitig Kunst.
Meiner Meinung ist es folglich also falsch zu behaupten alle Tätowierer seien das eine ODER das andere ebenso falsch aber auch zu behaupten alle seinen das eine UND das andere. Das eine sind sie auf jeden Fall (wieder... zumindest die sich nicht selbst völlig selbst überschätzen und eigentlich Garnichts können^^), das andere hängt immer von der jeweiligen Person ab.
Nun zu euerer Meinung, wie seht ihr das?

Mit freundlichen Grüßen

euer ArTy :roll: :oops:
Zuletzt geändert von ArTy am 27.04.2018 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tattowieren/Tattowierung=Handwerk?

Beitragvon n8ght » 27.04.2018 20:17

Entschuldige, dass ich erstmal nur mit Off-topic reingrätsche, aber darf ich bitte zumindest deinen Threadtitel ändern und die Berufsbezeichnung korrekt schreiben. Mir kräuseln sich die Zehennägel bei jeder falschen Schreibweise hoch. Und da der Thread durchaus interessant werden könnte, fände ich es schön, wenn es zumindest in der Überschrift richtig stände. | n8ght
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Tattowieren/Tattowierung=Handwerk?

Beitragvon Inaah » 27.04.2018 20:26

Kurz und knapp.
Es gibt unter den Tätowierern Handwerker & Künstler.
Der Handwerker ist eben "nur" ein Handwerker und der Künstler ein Künstler sowie auch Handwerker.
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Re: Tattowieren/Tattowierung=Handwerk?

Beitragvon 4g48pg4l » 27.04.2018 20:26

Was ist Kunst? Ich tue mich mit der Frage schon einmal grundsätzlich schwer.

Die Kunstfreiheit ist in Deutschland (Art 5 Grundgesetz) ein Spezialfall der Meinungsfreiheit, was die Sache eigentlich ganz gut trifft :wink: Der Schaffende hat das Recht, sein Werk als Kunst anzusehen, der Rezipient hat das entsprechende Recht, diese Meinung zu teilen oder auch nicht.

Damit wissen wir immer noch nicht, was Kunst ist. Ist Kunst das, was (oft selbsternannte) Koryphäen als Kunst bezeichnen, die gleichzeitig Menschen mit anderem Geschmack als Kunstbanause abtun? Nun, da sind wir bei Hans-Christian Andersens herrlichem Märchen von der Kaisers neuen Kleidern. War das Haute Couture? Schneiderkunst? Oder war der Kaiser nackt?

Oder ist Kunst (für mich) das, was ich mit einem begründeten individuellen Geschmacksurteil für Kunst ansehe?

Es gibt für Kunst meiner Meinung ein nettes Argument "ex post". Die Brandenburgischen Konzerte von Bach sind 300 Jahre alt und werden immer noch von vielen Menschen mit Freude und Begeisterung gehört. Da muss dem alten Johann Sebastian also irgendwas gelungen sein. Ob man diesen gerade mediennotorischen Rappah wiehiessderdochgleich auch nur in drei Jahren noch hört ....?

Das Argument "ex post" ist zumindest für Tattoos unbrauchbar, es sei den, wir lassen Ötzi als Argument gelten :lol:

Also bleiben wir beim Handwerk. Da wird es einfacher. Handwerk ist die Voraussetzung für Kunst. Wer Kunst schaffen will, der muss das Handwerk beherrschen, der darf in seinem Ausdruck idealerweise nur von den Grenzen seiner Kreativität eingeschränkt werden, nicht seine Kreativität von den Grenzen seiner Fähigkeiten, diese handwerklich umzusetzen.

Also ja. Ein Künstler ist ein Handwerker. Ein guter bis hervorragender Handwerker.

Andererseits sind viele Tattoos gut gemachtes Handwerk. Das gilt sicher für Motive, die von vorn herein keinen superkreativen Anspruch erheben, vielleicht ganz einfach eine hübsch und perfekt gestochene Orchideenranke oder wie auf meinem Arm ein gut gelungener Madagaskar-Taggecko in Lebensgröße. Keine Kunst, aber hübsch gemachtes Handwerk.

Jetzt habe ich immer noch nicht erklärt, was denn Kunst ist. Ich weiss es nicht. :lol:
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Re: Tattowieren/Tattowierung=Handwerk?

Beitragvon Fitch » 27.04.2018 21:30

Nun, die gesetzlage is klar. Ein Handwerk ist es nicht.
Kunst ist es meines Erachtens auch nich, weil bezahlbar.

Schwer zu sagen. Es gibt welche, wie der Trauneut, das sind Künstler für mich. Weil die da echt was zaubern.
Alle anderen, die wirklich gute Tattoos machen, sich aber eher an Vorlagen oder ähnlichem orientieren, sind eben "Handwerker"
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon ArTy » 27.04.2018 22:44

Okay blöd gelaufen ... ich hatte auf jeden Kommentar geantwortet und etwa ein Text geschrieben in der Länge des Anfangsbeitrages, wollte ihn abschicken, musste mich neu anmelden und weg wars ..... :0
Bin mal ehrlich, hab keine Lust das alles nochmal zu schreiben xD
Aber zumindest den Link füge ich noch einmal ein, könnte ganz interessant sein für die die das Thema interessiert.
https://tattoo-recht.de/tag/kuenstlerso ... ngsgesetz/
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon 4g48pg4l » 28.04.2018 7:52

@ArTy. Danke für den Link. ich habe gerade beim Lesen vor Ärger die Kaffeetasse auf den Tisch geknallt.

Ich habe mich in meinem Beitrag für ausserstande erklärt Kunst zu definieren, vielleicht weil ich ein wenig kulturell interessiert bin.

Der/Die Richter dieses Urteils glauben anscheinend genau zu wissen was Kunst ist und was nicht.

Wenn ich das lese: "Ein Tätowierer führe Auftragsarbeiten durch,..."

Gratuliere! Ich habe gerade meine Einschätzung der grossen italienischen Renaissancekünstler revidiert. Fast alles Auftragsarbeiten für Fürsten, weltliche wie kirchliche und reiche Kaufleute der norditalienischen Republiken. Die Motive waren vielfach vorgegeben.


Oder das hier:

" Der kreative erste Arbeitsschritt dient nur als Vorarbeit zum handwerklichen zweiten Arbeitsschritt, der auch in solchen Fällen der Schwerpunkt der Tätigkeit bleibt und aus dem der Tätowierer in erster Linie sein Einkommen erzielt. "

Na prost! Michelangelo, Botticelli, Perugino & Co. wurden auch nicht für ihre kreativen Ideen bezahlt. Bezahlt wurden die zum Bleistift ganz banal für das Auspinseln der Sixtinischen Kapelle, für das Aufbringen von Wand- und Deckenmalereien, deren handwerklich gelungene Ausführung sehr viel mehr Zeit in Anspruch nahm als die künstlerische Inspiration. Das Einkommen - und vielfach kein schlechtes - haben sie mit Farbe auf der Wand erzielt.

Ich frage mich was aus denen geworden wäre, wenn damals die Reichen und Mächtigen für Farbe auf der Haut Schlange gestanden wären statt für Farbe auf den Wänden und Decken ihrer Kirchen und Paläste ....

Handwerker genug wären sie allesamt gewesen, um auch das Tätowieren zu erlernen.

So, jetzt habe ich meinen Ärger abgelassen (die Moderation verzeihe mir) und der Kaffee ist kalt.
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon Bad*Kitty » 28.04.2018 9:27

Oh, ich bin so froh, dass mir dieses Urteil endlich erklärt, dass ich eigentlich nur durch's Tätowieren Geld verdiene! Ich Dummie hab mir immer extra die Mühe gemacht, viel, viel, viel mehr Zeit, Nerven und Arbeit in die ENTWÜRFE zu stecken, jetzt komme ich mir schon ein bisschen blöd vor! :lol: Oh Mann, das muss einem aber doch auch mal gesagt werden, dass es die Motive schon ALLE irgendwo gibt, man muss ja nur suchen! Ich bin so froh, endlich fällt dieses lästige kreative Zeug weg, das so extrem viel Zeit verschlingt.

Also aus meiner Sicht sind die meisten Tätowierer keine Künstler (auch viele die sich dafür halten nicht^^). Es sind sehr wohl Kreative. So gesehen sind auch Grafiker und Illustratoren keine Künstler (kommen aber in diese alberne Künstlersozialkasse, das verstehe wer will...).
Für mich pers. teile ich sie also nicht in Künstler und Handwerker, sondern in Kreative und reine Dienstleister. Ergibt irgendwie mehr Sinn, Handwerker sind wir ja ALLE.

Die Definition von Kunst ist eine ureigene und sehr persönliche Sache, auf facebook hält sich gefühlt jede gelangweilte Hausfrau für eine exorbitante Künstlerin, nur weil sie auf ein Blatt Papier kotzen kann.
Auch auf facebook finden wir abertausende von "Künstlerseiten", wo es einem per Kunstbegriff die Schuhe auszieht (und das Leibchen und die teure Hublot gleich mit).
Auf Intsagram feiern sich sogenannte Künstler dafür, sich die Arschhaare flechten und in Regenbogenfarben färben zu können und was weiß ich noch alles.
Kunst kann ALLES sein und wir ALLE sind frei, ALLES dafür zu halten.
"Bezahlbar" ist btw KEIN Kriterium für Kunst :lol:

Wir merken: Kunst ist überhaupt keine greifbare Sache. Genausowenig wie wir bestimmen können, ab wann etwas "gut" oder "schlecht" ist per Definition können wir bestimmen, ab wann etwas als Kunst angesehen werden sollte.
Für Zaffira-Schanell Döbelschmidt ist der lieblos reingekratzte Nachname ihrer Nacktkatze Kunst, weil er sauteure 40€ verschlungen hat und weil sie noch nie sowas Schönes gesehen hat.
Für Amadeus von Droste-Messerschmitt ist eine in Parmesan und Giraffenexkremente gewälzte Leinwand Kunst, weil sie auf der letzten Dokumenta DER Shit war.

Also sind Tätowierer so gesehen doch Künstler.
Sobald irgendwer sie dafür hält ;)
Der Verstand ist das einzig gerecht verteilte Gut auf Erden: Einjeder ist der Ansicht, dass er genug davon besitze.
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon 4g48pg4l » 28.04.2018 9:41

"Für Amadeus von Droste-Messerschmitt ist eine in Parmesan und Giraffenexkremente gewälzte Leinwand Kunst, weil sie auf der letzten Dokumenta DER Shit war."

You made my day!!!! :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Genau deshalb halte ich es für ein riskantes Unterfangen, eine Definition von Kunst auch nur zu versuchen!

Mein Lieblingsbild hängt in der Staatsgalerie Stuttgart: Monochrome bleu von Yves Klein.

Wenn du mir das stichst (vermutlich nicht vorhandene Lust dazu mal hypothetisch unterstellt :wink: ) nimmt du dann den Tätowierer- oder den Anstreicherstundensatz?

Jetzt ziehe ich mich mit meiner zweiten Tasse Kaffee in meine Fettecke zurück. :lol:
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon Bad*Kitty » 28.04.2018 15:04

Das Monochrome Blau beeindruckt mich auch jedes Mal, wenn ich davor stehe.
Wir sollten uns mal zum gemeinsamen Galeriebesuch in Stuggi treffen @Segler, und lauthals Kunst definieren. Ich wette, das wird ein Heidenspaß! :mrgreen:
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Re: Tattowieren/Tattowierung=Handwerk?

Beitragvon Falling Angel » 28.04.2018 22:17

Fitch hat geschrieben:Nun, die gesetzlage is klar. Ein Handwerk ist es nicht.
Kunst ist es meines Erachtens auch nich, weil bezahlbar.

Schwer zu sagen. Es gibt welche, wie der Trauneut, das sind Künstler für mich. Weil die da echt was zaubern.
Alle anderen, die wirklich gute Tattoos machen, sich aber eher an Vorlagen oder ähnlichem orientieren, sind eben "Handwerker"


meinst Du Marko? Das ist für mich der absolute Obergott- und JA; das IST Kunst, und für mich immer wieder faszinierend, wie man es schafft aus freier Hand solche perfekten, realistischen, 3dimensionalen Bilder zu tätowieren- man MUSS Künstler sein, um so etwas zu vollbringen- es ist nur wirklich schwer, einen guten zu finden, der auch Zeit hat- ja, ich bin Stammkunde bei Marko und kann nicht genug davon haben- er ist zwar echt sauteuer, aber das ist absolut relativ zu sehen. Er hat seine Einstellung, tätowiert nur das, mit dem er sich auch identifizieren kann, das ist absolut legitim und ehrlich- er schickt viele, sehr viele wieder nach Hause, die 0-Plan haben oder so ein 0-8-15 Bildchen haben wollen. Er will gefordert werden und macht das mit absoluter Magie- herrlich, bin so hammerbegeistert ihn gefunden zu haben... :!:
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon Bad*Kitty » 29.04.2018 12:13

Tja, und genau DAS sind keine Künstler sondern 100%ige Handwerker. Top-Handwerker (wobei ich den Marko da noch lange nicht an der Spitze sehe, da gibt es Einige, die es weit besser können - und auch keine Künstler im Sinne von Kunstschaffende sind).
Die kreative Eigenleistung tendiert gegen null, was also hat das dann mit Kunst zu tun? ;)
Für mich: GAR nichts. Irgendwelche Bildchen irgendwie anordnen, die man nichtmal selbst gezeichnet/entworfen hat - wo ist da die künstlerische Herausforderung? Für Leute, die selbst nicht zeichnen können mag das beeinduckend sein, hat aber mit Kunst nichts zu tun, weil es reine Reproduktion ist. Lernen kann das (zumindest auf Papier) fast jeder. Kunst kann man aber nicht lernen, die muss man machen.

Tattookunst machen Leute wie Peter Aurisch, Genko, Lars Uwe Jensen, Shige, Gogue usw.
Da würde ich mich tatsächlich auf den Kunstbegriff einlassen. Bei Realistics steht aber ganz klar das Handwerk im Vordergrund.
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Re: Tätowieren/Tätowierung=Handwerk?

Beitragvon Falling Angel » 30.04.2018 5:18

gebe ich Dir recht- dann möchte ich ihm das Prädikat für meisterliches Handwerk ausstellen- ich denke, es gibt nicht wirklich viele "Nicht-Künstler" die aus freier Hand solch Realistic-Werke vollbringen. Der Begriff bzw. die Grenze zwischen Kunst & Handwerk ist sicher hier schwer zu definieren. Ich kenne hingegen sehr begabte Menschen, Künstler, denen ich nicht im Ansatz zutrauen würde solche Werke auszuarbeiten- weil es schlicht am handwerklichen Geschick fehlt- lassen wir das- ich habe höchsten Respekt für solche Menschen die das auf die Haut projezieren können und mache mir da keinen Kopf darüber- Marko war bisher der einzige, der es geschafft hat, meine Megabaustelle zu covern, und hat mein Thema mehr als Top umgesetzt, und finde da erstmal jemanden, der ihm das gleichmacht- für mich wars eine absolute Odyssee und ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben-
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