Studiosuche - wie war das bei Euch?

Suche Tattoostudio, Was haltet ihr von... etc.pp

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Beitragvon 76-1034082553 » 11.10.2002 13:44

Ich würde gerne von Euch erfahren wie Ihr Eurer ideales Studio gefunden habt.
Worauf habt Ihr besonders geachtet, was war wichtig, wie seid Ihr bei der Suche vorgegangen?

Ich selber fand es schwierig und hab lange gesucht.
Im Internet hab ich alles mögliche abgeklappert, Zeitschriften gewälzt, auf ner Convention umgeschaut.

Meine Schwägerin hat mich schon ausgelacht , sie hat sich im erstbesten Studio eins aus dem Katalog ausgesucht und das wars.
Ich wollte was Bestimmtes und auf die Hygiene in dem Studio war mir auch wichtig. So auf die schnelle - ne das ist doof, denn es soll was besonderes sein (für mich persönlich).

Ich hab ja erst eins, bin mir aber sicher es kommt noch eins (oder mehr? wer weiß) dazu.
Bei Euch ist der böse Virus bestimmt voll ausgebreitet, oder?

Für Neulinge ist es nicht leicht ein gutes von einem schlechten Studio zu unterscheiden.
Also wie war das bei Euch? Wie habt ihr Euer Studio gefunden?

Bin gespannt auf Eure Berichte.

Gruß - Lupina
:)
76-1034082553
 

Beitragvon Rusty » 11.10.2002 14:08

Beim ersten bin ich drauflos.Hab mich von dem wort finline blenden lassen der laden war ok.Wenn ich das heute beurteilen müsste aber wirklich nur ok.Der stecher naja sagen wir ein hobby stecher.Aber die faszination machte damals alles platt.Obwohl ich mich schon lange mit dem thema beschäftigt habe.Naja seis drum.Hab draus gelernt.
Meine anderen beiden sind da schon viel besser das eine von einem Spanischen Inker das andere von einem Engländer der übrigens verdammt geile Arbeit geleistet hat und eine total geile atmosphäre geschaffen hat.Es wurde digderidoo gespielt Ac/Dc wärend dem stechen gehört und Massenweise mokka getrunken das ganze war in Tenneriffa.Hab dort drei Jahre gelebt von daher hatte ich einen recht guten einblick in die spanische und englische tattooszene.
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Beitragvon Bolle » 11.10.2002 14:13

Moin Lupina,

wichtig ist vor allem, sich vorher (!!!) richtig umfaßend zu informieren!!!

Diese homepage ist schon mal nicht schlecht. Dann gibts genügend Magazine. Will hier nicht unbedingt Werbung machen, aber zu meiner Pflichtlektüre gehört das "Tätowiermagazin". Was auch nicht schlecht ist, wenn Du dich mal im Bekanntenkreis rumhörst. Wer hat ein Tattoo und wo hat er/sie es machen lassen. Stimmt die Qualität? Nächster Schritt ist ich schau Dir ein paar Studios an. Wie werde ich dort empfangen? freundlich/unfreundlich? Wie werde ich beraten? kompetent? Werden meine Fragen bereitwillig beantwortet? Hat man Zeit für mich? Wie ist die Atmosphäre des Studios? dunkles/dreckiges Loch oder sauber und hell? ...

Was mir persönlich besonders wichtig ist (da legen aber andere mitunter keinen Wert drauf), dass mir der Nadelkünstler sympathisch ist. Die Chemie muss einfach stimmen.

Ich persönlich mußte nicht lange suchen. Gefunden habe ich meinen Nadelkünstler auf Empfehlung meines kleinen Bruders ... der ist bereits in jungen Jahren dem Virus erlegen und hatte einschlägige Erfahrung, im Gegensatz zu mir.

Ich bin meinem *artist* inzwischen rund 7 Jahre treu (soll heißen war bisher bei keinem anderen) ... wieso? Weil halt alles paßt - Chemie, Qualität, ... es ist halt immer wieder eine Freude.

Aber dass die Suche nach dem richtigen Studio beschwerlich ist, glaube ich gerne ... auch wenns bei mir anderst war (eben Glück gehabt).

Gruß der Bolle :D :D :D
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Beitragvon Lilith » 11.10.2002 14:15

Ich fands auch recht schwierig. Zähle mich auch zu den Neulingen. Habe jetzt ein Tattoo, bzw. den Anfang davon. Mein Motiv hatte ich schon bevor ich mich auf die Suche nach nem Studio gemacht habe.

Zuerst hab ich im Internet auf diversen Seiten nach Studioadressen in meiner Umgebung gesucht. Leider gibt es nirgends eine Seite auf der alle Studios zu finden sind, was das ganze nicht einfacher macht. Soweit vorhanden hab ich mir dann auch die Homepages der Studios angeschaut.

Als nächstes bin ich zuerst zu den zwei Studios in unmittelbarer Nähre gedackelt. Über das erste kann ich nicht wirklich was negatives sagen, ich hatte nur irgendwie subjektiv nen ungutes Gefühl. Das einzige was mir (als totale Anfängerin) komisch vorkam war das der Inker mein Tribal komplett als Outlines stechen wollte. Meine Fragen wurden da naja, sag mal so lala beantwortet.

Im 2. Studio wars so, das die da extra jemand hatten der Kundengespräche macht. Dafür hatte er echt wenig Zeit *lol* Irgendwie wars ihm wohl wichtiger sich mit seinen Kumpels zu unterhalten. Die Kundengespräche fanden zwar theoretisch in nem Vorraum statt aber es sind laufend irgendwelche Leute in das Arbeitszimmer rein und raus gelaufen. Dazu kam das meine (zugegebenermaßen) Anfängerfragen ziemlich ins lächerliche gezogen wurden. Meine Meinung dazu ist, wenn die an meine Kohle ran wollen dann sollen sie mir zum Teufel auch Fragen die sie schon 1000 mal beantwortet haben trozdem so beantworten als obs das 1. Mal ist.

Der 3. Laden war da schon ein anderes Kaliber. Die machen gute Arbeit und meine Fragen wurden auch kompetent beantwortet. Zu dem bin ich letztlich nur deshalb nicht gegangen weil ich den 4. noch auf der Pfanne hatte und der mich dann total begeistert hat.

Bei dem stimmte (für mich) einfach alles. Es gibt da 3 InkerInnen und ich kam direkt mit allen super klar. Meine Fragen wurden sogar noch besser und ausführlicher als beim 3. beantwortet. Das Studio hatte ne total geniale Atmosphähre und gute Arbeit machen sie auch noch.

Als Fazit kann ich für mich nur sagen das ich Sauberkeit und Qualität der Arbeit als Grundvoraussetzung ansehe. Der Umgang mit den Kunden ghört dabei genauso zum Buissnes dazu. Was für mich persönlich aber auch noch sehr wichtig ist das ich mit dem Menschen der bei mir die Nadel ansetzt so gut klar komme. Nenn es Symphatie, Vertrauen oder wie auch immer.

So das wars erstmal was mir dazu einfällt

Gruß Tanja
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Beitragvon Rusty » 11.10.2002 14:50

sympathie mit neben hygiene für mich das wichtigste.

Denn schließlich ist tätowieren für mich die persönlichste kunsform überhaupt.

Ein geben und ein nehmen.

Ich gebe Haut und Blut, der Inker seine Gedanken und Fertigkeit.



Edited By Rustydragon on 11 Okt. 2002 at 14:51
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Beitragvon Bolle » 11.10.2002 14:57

... nicht zu vergessen die Qualität, sonst findet Ihr Euch bzw. Euer Tat2 unter der Rubrik *Gurke des Monats*

Denke die 3 Dinge die wir nun genannt haben:

Sympathie
Hygiene
Qualität

sind gleich wichtig. Wenn man sich an diese 3 Dinge hält, kann man eigentlich nichts falsch machen. Das als Kurzbeschreibung zur Studiosuche.

Gruss Bolle
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Beitragvon Rusty » 11.10.2002 15:23

hehe und damit ist ein neuer thread geboren.
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Beitragvon Homer » 14.10.2002 14:14

Hallo zusammen.
Die Wahl des richtigen Studios ist wirklich ein heikles, aber auch sehr interessantes Thema.
Werde jetzt auch ein paar geistige Ergüsse beisteuern , die vielleicht dem Einen oder Anderen von Nutzen sein können.
Bei meinem ersten Tattoo konnte von der "Wahl" eines Studios gar keine Rede sein.Tattoos waren zu der Zeit durch Gruppen wie Red Hot Chili Peppers oder GnR gerade hochmodern , und so musste Klein Homer natürlich auch eines dieser verruchten Teile besitzen.Die Probleme waren jedoch ein arg strapaziertes Haushaltsbudget und die Tatsache das mein Dad mir angedroht hatte mir den Arm abzuhacken falls ich mir so ein Teil verpassen lassen würde.(gehört nicht zum Thema ist nur ne Anmerkung damit jeder weiß welch enormem druck ich damals ausgesetzt war.Achso:Mein Dad und meine Mom sind jetzt auch tätowiert.Habe den Virus weiter übertragen.lol).
Also bin ich ins erst beste Studio gefahren hatte nach 5Minuten eingehenden Studiums der 2 vorhandenen Mappen mein "Traumtattoo" gefunden,berappte 300 Tacken und bekam das Teil reingehackt.War echt nicht so toll der Typ war wohl früher Bildhauer oder so.Danach Verband drauf und Tschüß.(zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker) als dann die Hardcorekruste nach ca.1 Woche abgefallen war , konnte ich erstmals richtig mein "Kunstwerk" bestaunen.Die erste Begeisterung wich jedoch nach dem Gespräch mit einem Kollegen und dem Begutachten seiner Tattoos schnell dem blanken Entsetzen.Danach bin ich dann für die nächsten Tattoos ein bisschen rumgetingelt.(verschiedene studios aus Magazinen).so stieß ich dann vor ca.3Jahren auf die Anzeige von Moniques in Wiesbaden.Bin dann hingefahren und habe festgestellt das Monique Geschichte war und jetzt Darren Stares das Studio führte.Als ich dort war wurde mir schlagartig bewusst,was ein richtiges Studio ist!Nette und kompetente Beratung,eine riesige Auswahl an Motiven,Super Hygiene etc.etc.Habe mich bis dato 10mal dort tätowieren lassen und war/bin immer noch 100%ig zufrieden.Muß jedoch erwähnen das ich mich noch nie von Darren habe tätowieren lassen,sondern immer von Graham Townsend der dort in sporadischen Abständen zu Gast war.(Anm.Graham ist der Tätowierer bei dem Darren in England das Handwerk erlernt hat).Was ihn in meinen Augen besonders auszeichnet ist seine Kreativität.Man kommt mit einer vagen Idee zu ihm und er setzt sie dann um.Das ist für mich ein sicheres Zeichen für einen guten Tätowierer,denn Leute die nur nach Vorlage Röschen und Tribals oder Chinesische Schriftzeichen inken , gibt es leider mehr als genug.(Sorry schon wieder ne Anekdote:so kam ich einmal zu ihm,wollte eigentlich was ganz anderes machen lassen,da zeigte er mir ein Photo aus der SUN auf dem 2 Soldaten mit Gasmasken im Irak zu sehen waren.Er sagte dieses Bild sei ihm aufgefallen und er wäre der Meinung das würde mir sicher gefallen.Das soll ein Beispiel dafür sein,wie sich Tätowierer und "Opfer verständigen können und sollten).
als nächstes werde ich jedoch einmal ein Studio bei mir in der Nähe aufsuchen,dessen Besitzer sich auf Oldschool spezialisiert ist, werde euch aber darüber auf dem laufenden halten.
Zum Abschluss noch 2 Weisheiten:

1.GUTE TATTOOS SIND NICHT BILLIG UND BILLIGE TATTOOS SIND NICHT GUT!
(Soll heißen:Schaut bei der Wahl des Studios und des Motivs nicht auf den Preis.Einen Häßlichen Pulli wirft man weg,eure Haut habt ihr ein Leben lang.)
2.Ein guter Tätowierer ist noch besser wenn man ihn Kreativ seinlässt und er eigene Ideen mit einbringen kann!
In meinen Augen sind Tätowierer Künstler die halt nicht auf eine Leinwand , sondern auf Haut"malen" und somit ist ja wohl klar das zum Beispiel Rembrandt verrückt geworden wäre , wenn er immer nur 08/15 Motive hätte malen müssen.
HMM interessante These,vielleicht hat sich ja Van Gogh ein Ohr abgeschnitten , weil er immer Tribals oder Schriftzeichen malen musste? ;)

So ,Schluss mit lustig.sorry das ich euch solange gelangweilt habe, aber ich schreib doch so furchtbar gerne ???

Gruß Homer

PS:Bitte nicht über mich herfallen weil ich so über Tribals oder Schriftzeichen frevele.Ne is klar die sind schon toll aber nicht so sonderlich anspruchsvoll.
Homer
 
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Beitragvon Bolle » 14.10.2002 15:34

Anmerkung zu Homers Ausführungen:

Vorsicht, das heißt jetzt aber nicht, dass einer, der für teures Geld tätowiert, ein Meister und einer der humane Preise hat ein Pfuscher oder Scratcher sein muss!

Es kann auch die Strategie von Scratchern sein, deren "Kunst" für teueres Geld anzubieten, um beim Kunden den Schluss zu provuzieren, "...wenn der so teuer ist, dann kann der nur gut sein ..."

So einfach ist es leider nicht! Qualtität läßt sich nicht über den Preis definieren!

Aber generell, Qualität hat natürlich seinen Preis, das ist durchaus richtig ... und etwas mehr auszugeben, wenn die Qualität stimmt ist ebenfalls richtig.

Dies zum Thema "Augen auf beim Tat2-Kauf"

Gruss vom Bolle
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Beitragvon Mangy » 14.10.2002 23:10

Das ist ja alles recht schön und gut - aber - wie ist es mit dem idealen Kunden ?????

Da spielt Sympathie (jedenfalls bei mir) eine SEHR große Rolle (und nicht nur der Gedanke an die nächste Rechnung die bezahlt werden will) Denn ICH muß mit dem Kunden ja mehrere Stunden (im extremfall alleine) zubringen. Und was einem da angetan werden kann ist mit Geld nicht zu bezahlen. Ich mag es nich wenn jemand gar nichts sagt (ist ja in der Pathologie mehr Stimmung) und wenn er/sie was sagt auch nicht nur Müll. Wie der Typ der mir Stundenlang erzählt hat was er für ein toller Typ ist, das er täglich im Fitnessstudio ist, die Frauen auf ihn stehen..... Als ich ihn dann fragte ob er auch schonmal was gelasen hat kam die Antwort:"Ja ich hab mir gestern eine Autozeitschrift gekauft,weil ich ein Auto kaufen will"
Was soll man da noch sagen?
Die Sache mit der Qualität ist auch wichtig, jedoch darf man das nicht zu eng sehen, ist doch keine techn. Zeichnung. Es wird auch kaum jemand hinterher zugeben das eigentlich er (der Kunde) es war der gewackelt und gezittert hat wie Espenlaub. Da ist es schon ganz schön schwierig eine gute Linie zu ziehen. Auch hat nicht jeder Hemmungen mit einem Akne übersätem Rücken zu kommen und da was geiles draufzuwollen.
Am dollsten find ich aber die, die reinkommen und nach ca. 10 - 20 SEKUNDEN sagen: "ist das alles" ja sag ich dann.
Aber wer den Mund auchmal für eine Frage aufmacht oder mir seine Vorstellungen erzählt bekommt eigentlich immer was.
Ich seh die Sache so - ich will Dein Geld, Du ein Tattoo - also muß ich doch alles unternehmen um beide Seiten glücklich zu machen.
na vielleicht schreib ich mal weiter, jetzt reicht´s.
tschüß Mangy :D
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Beitragvon Bolle » 15.10.2002 9:29

Tach Mangy,

interessanter Aspekt. Deine Einstellung in allen Ehren ... aber die kann man sich doch wohl nur leisten, wenn alle Rechnungen bezahlt sind. Oder?

Es kommt meiner Meinung nach auf die Prioritäten des Tätowierers an. Ist er nur auf die Kohle aus, dann ist es ihm/ihr, denke ich egal, ob der Gegenüber sympathisch ist oder nicht ... es macht doch sicherlich mehr Spaß einem der so richtig unsympathisch ist, ne Mark (Euro) mehr aus der Tasche zu ziehen.

Wenn jedoch ein Tätowierer "edle Motive" für die Ausübung seiner Tätigkeit hat oder weil im die Arbeit einfach Spaß macht ... und da gibts bestimmt einige - die aber meiner Meinung nach nicht unbedingt in der Überzahl sind ... dann kann es (wird es aber vermutlich nicht) eine Rolle spielen ob einem der Kunde sympathisch ist oder nicht. Aber auch dann spielt das Geld eine wichtige Rolle, denn bei all den "edlen Motiven", das Leben ist heutzutage ziemlich teuer ... und um ans Geld zu kommen muss man dann halt hin und wieder Kompromisse eingehen, wie so oft im Leben.

Abgesehen davon ist das Tätowieren eine Dienstleistung die man am freien Markt anbietet. Wenn jemand im Einzelhandel tätig ist ... wie z. B. meine Frau die sich immer über die vielen Irren beschwert, die so herumlaufen ... dann kann man sich die Kunden auch nicht heraussuchen.

Da hat es der "Leistungsempfänger" schon etwas einfacher mit dem Wählen ... und sollte dieses dann aber auch gewissenhaft tun.

Gruss vom Bolle
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Beitragvon Mangy » 15.10.2002 9:56

Hi Bolle
... dann kann man sich die Kunden auch nicht heraussuchen.

DOCH, Kann ICH UND MACH ICH.
Früher als ich angefangen habe mit tätowieren hab ich mich das nicht so direkt getraut zu sagen, da hab ich es über den Preis gemacht (3,5cm Teufelchen für 500,00 DM) doch das mach ich schon lange nicht mehr. Allerdings kommt es nicht so oft vor das jemand unbedingt unsymphatisch ist, vielmehr kommen noch ab und an Leute die einfach "SCheiße" wollen und das mach ich nicht.Wenn ich sehe das das Tattoo viel zu klein ist oder an der Stelle besch. aussieht sage ich das. Mir ist es mittlerweile lieber das derjenige,natürlich auch diejenige, rausgeht und sagt:"der Arsch hat es wohl nicht nötig" als das der 2.beste Freund sagt:" WER hat Dir denn das gemacht????" aber mit so einem "scheißunterton" so das man sich gar nicht traut zu sagen das man es so wollte. Obwohl bei mir in der Stadt (ca 240 000 Einwohner)bekannt ist das ich fast nie so kleines Zeug mache.
Bei mir (hängen fast immer) ein paar Tätowierte rum.
Dann passiert es .
Es kommt jemand und will was ganz kleines (kein Kind) Ich sage dann:"sowas mach ich nicht, tschüß".
Dann sagen die (da rumhängen) warum machst Du das nicht wenn er/sie es so klein will, Du kannst das doch nicht vorschreiben.
Am nächsten Tag, die selben Leute.
Es kommt jemand und will was kleines.
Ich sage OK, setz Dich, mach ich gleich. Dann sagen die die da "rumhängen":
"bist Du jetzt bekloppt geworden ? Du kannst der/dem doch nicht solche "SCheiße" tätowieren.
WAS NUN? Wie ist es richtig. Hat man als Tätowierer auch eine Art Verantwortung die über die Zeit im Studio hinausreicht ?
Das Geld spielt natürlich auch eine Rolle aber nicht die Wichtigste. Es kommt aber auch auf die Ansprüche an wie weit/lange es reicht.
Mangy
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Beitragvon Lilith » 15.10.2002 10:10

Hmmm...also ich seh das so das Tätowieren zwar einerseits ne Dienstleistung ist aber andererseits halt auch Kunst und insofern find ich es auch ok wenn ein Inker seinen eigenen Ansprüchen auch gerecht werden will.

Ne anderes Sache aus Mangys erster ANtwort ist bei mir allerdings noch hängengeblieben die ich mal aus meiner Sicht kommentieren möchte. Es geht dabei darum ob ein Kunde bei tätowieren was sagt oder nicht. Ich rede dabei auch nicht viel, klar schonmal ab und zu aber es gibt dann auch immer wieder Phasen in denen ich ziemlich still bin und die Situation einfach auf mich einwirken lasse, vielleicht es auch ein bisschen geniesse. Hab dabei wohl zeitweise auch nen ziemlich verklärten Gesichtsausdruck gehabt, jedenfalls meinte mein Inker wenn er meinen Gesichtsausdruck dabei sähe würde ich vermutlich irgend wann mal sehr bunt herumlaufen. Ich will damit nur deutlich machen das nichts oder wenig zu sagen nicht unbedingt negativ sondern auch positiv sein kann.

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Beitragvon Bolle » 15.10.2002 10:29

@ Mangy

Gratulation zu Deiner Einstellung die ist ...wie ich glaube ich an anderer Stelle schon mal erwähnt habe ... goldrichtig.

Natürlich sollte der Tätowierer, die Tätowiererin ... glaube es ist immer noch nicht bekannt, ob Du das eine oder das andere bist :) ... Verantwortung übernehmen.

Ich denke es laufen, auch bei Dir, genügend Leute in den Laden, die unüberlegt irgend welche Scheiß wollen (zu klein, zu groß, falsche Stelle - z. B. gleich am Hals ...). Da hast Du ganz recht, dass dann der Tätowierer die Verantwortung haben sollte, die dem Kunde fehlt. Denke wenn Du jeden Scheiß machen würdest der verlangt wird würde sich dies mit Sicherheit auch irgendwann negativ auf Dein Geschäft auswirkt.

Was ich aber nicht verstehe, wieso Du die Leute gleich wegschickst? Wieso beräts Du diese nicht und überzeugst sie, dass das was sie wollen Scheiße ist und sie lieber dieses oder jenes machen sollen. Oder habe ich Dich da falsch verstanden?


@ Lilith

das mit der Kunst trifft leider nicht auf alle die sich "Tattooartist" nennen zu ???

PS: Lilith, es freut mich, dass Dir der Vorgang des Tätowiert werdens auch so viel Spass macht wie mir :D
Aber das mit dem wenig oder gar nicht sprechen kann man auch so auslegen, dass der Kunde/Kundin Höllenqualen durchleidet und daher etwas abwesend ist. (trifft auf Dich und mich natürlich nicht zu ;) )

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Beitragvon Rusty » 15.10.2002 10:43

hehe der beinharte bolle :D
Tätowieren=konversation
mal ruhig mal laut negativ positiv.

Aber DAS Mangy hat recht.Ich verstehe warum ES die leute wegschickt auch nicht so ganz.vielleicht ist das aber auch nur eine fehlinterpretation unserer seits.

Mangy wird nun sachlich und der unregistrierte Status ist fast schon kult.

Aber mangy werde nicht zu sachlich. :D

Das Mangy *g



Edited By Rustydragon on 15 Okt. 2002 at 10:45
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