von n8ght » 14.01.2013 22:36
Ich bin ja kein Pro und kann nur aus "User"-Erfahrung heraus sprechen:
Wie stellst du dir das dann im realen Leben vor? Die Partien, wo die Farbe jetzt nicht gehalten haben, werden bis zum Schluß ausgespart (inkl. der Partien, die noch dazu kommen !könnten!) und am Schluß dann in einer (deiner Ansicht nach auf jeden Fall kostenfreien Sitzung) nachgestochen? Und wenn es dann wieder nicht hält, dann gibt es das kostenfreie Nachstechen des kostenfreien Nachstechens? Weil du ja keine Schuld trägt, aber der Tätowierer?
Dazu habe ich ein paar persönliche Meinungen zu: (und ich spreche hier weiterhin von einem Großprojekt, welches mehrere/viele Sitzungen beinhaltet)
1. Rein technisch betrachtet ist es wahrscheinlich nicht sehr geschickt, die Problem-Areale außen vor zu lassen (zumindest nicht dauerhaft), denn es müssen ja eventuell saubere Farbübergänge gebaut werden. (meine laienhafte Meinung!)
2. Um das am Ende technisch einwandfreie und dich zufrieden stellende Endergebnis zu garantieren, muss der Tätowierer also am Anfang einer Sitzung die Stoppuhr anschmeißen und diese immer genau dann stoppen, wenn er in ein "beschädigtest Areal" eindringt, geht er aber wieder 2cm nach rechts/links/oben/unten/whatever muss er sie wieder anstellen usw.usf.?
3. Was mich übrigens mal sowieso auf die grundsätzliche und hier im Scout schon mehrfach diskutierte Sache bringt, nämlich das "kostenfreie Nachstechen". Ja, viele Tätowierer machen das (in einem gewissen Rahmen). Aber ein Anrecht darauf hat (meines Wissens nach) niemand!
Was ich 4. ebenfalls schwierig finde ist die Aussage "Ich kann da ja schließlich nichts für, dass da die Farbe nicht drin geblieben ist." In deiner Wahrnehmung trägt die Schuld also auf jeden Fall der Tätowierer?! Finde ich eine .... ähm.... bedenkliche Aussage/Meinung. Wenn er sein Handwerk nicht beherrscht, wäre das Problem überall und nicht nur an ausgesuchten Stellen. Also woran liegt es? An der Farbe vllt.? Die der Tätowierer extra ausgesucht hat, weil er dich gerne doppelt quälen will? Weil er nie umsonst nachsticht und sich somit extra Tätowierzeit erschleicht, um dir das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Was mich 5. zu dem Stichwort "Vertrauen" bringt. Meine Erfahrung mit meinem Sleeve war z.B. so: Wir haben ursprünglich 4 Sitzungen angesetzt. Nach der ersten wußte ich schon (ich habe Augen im Kopf), das wird wohl nicht reichen. Aus 4 machten wir 6. Und dann bin, weil ich in der Nähe eh nochmal arbeiten musste (wir reden hier von der in meinen Augen überschaubaren Distanz Köln - Karlsruhe), sogar noch ein 7. Mal hingefahren (ein halbes Jahr nach der letzten Sitzung), damit er einfach nochmal "abgeheilt" drüber gucken kann. Ich habe nie in Frage gestellt, wieso es so lange dauert. Wieso er an der einen Stelle in 6 Sitzungen 5 mal drüber gegangen ist. Weil ich ihm vertraut habe. Dass er will, dass es am Ende gut wird. Und wenn er 100mal drüber muss: ok! Ich hätte übrigens auch die 7. Sitzung bezahlt, die aber a) nicht lange (ne halbe Stunde) gedauert und er mir b) erlassen hat. Aber damit gerechnet habe ich nicht. Das Portmonaie war voller Geld.
Verstehst du, was ich dir sagen will? Du bist so unentspannt in dem, was dir mit der Farbe da passiert. Du beißt dich da regelrecht rein. Wie ein Pitbull und willst nicht mehr los lassen. "Wieso? Weshalb? Warum?" und jetzt auch noch die latent im Hintergrund existierende Angst, der Tätowierer könne sich an dir bereichern, weil du eventuell etwas bezahlen "musst" (was so oder so Ansichtssache ist, denn kein Tätowierer ist verpflichtet kostenlos nachzustechen!), was nicht "deine" Schuld (aber seine??????) ist. Damit brichst du das Vertrauen, was in meinen Augen total wichtig bei so einem Großprojekt (ach Quatsch, eigentlich bei allen Projekten) ist. Dann müssten du ihn doch fragen, warum er Outline xyz 2mal zieht, wenn doch einmal (in deinen Augen) gereicht hätte. Verstehste? Man kann das bis ins kleinste überspitzen. Und das Ergebnis ist: du wirst da nie wieder entspannt sitzen und dich die ganze Zeit fragen, ob du übers Ohr gehauen wirst.
Vertrau deinem Tätowierer. Vielleicht überrascht er dich bei der letzten Sitzung und berechnet dir nur die Hälfte. Oder frag ihn einfach. (sprechenden Menschen kann ja geholfen werden) Vor Allem aber: entspann dich.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, dass ich das so schreibe, aber ich befürchte gerade, dass du dir dein Projekt wegen Sachen, die einfach passieren können (wie gesagt: Haut nicht Blatt, Tätowierer nicht Laserdrucker!), kaputt denkst. Und eigentlich solltest du doch Freude dran haben, oder?!
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!