sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon 4g48pg4l » 04.04.2022 20:07

Brust wäre ich noch mitgegangen, zumal es ein wirklich hübches Motiv ist:

Hals? Hast Du Dir das wirklich überlegt? Was machst Du beruflich - oder - die Arbeitswelt ist volatil, auf welchen Job willst Du Dich in 10 oder 15 Jahren bewerben?

Es gibt bei Tattoos -selbst in unserem heutigen und sehr liberalen Berufsleben ein paar "dont do its" Gesicht, Hals Hände.

Der Azubi mit dem Tattoo am Unterarm wird freundlich in Empfang genommen. Vielleicht ist er zehn Jahre später der Filialleiter mit einem Tattoo am Unterarm.

Aber ein Filialleiter mit einem Tattoo am Hals? Habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen. Auch keinen Abteilungsleiter oder Meister in der Industrie.

Auch und gerade in akademischen Berufen.Du darfst als Physiker oder Ingenieur an den Armen bunt sein und das darf im Sommer im Büro rausschaun, Aber Gesicht Hals und Hände ist ein no go. Es wird von Dir erwartet, dass Deine Tattoos beim Besuch konservativer Kunden (speziell Kulturkreise wie Japan) unter einem Business Outfit verschwinden

Das sind übrigens keine Vorurteile von mir, es sind nur Beobachtungen.
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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon BassSultan » 04.04.2022 22:04

Segler hat geschrieben:Auch und gerade in akademischen Berufen.Du darfst als Physiker oder Ingenieur an den Armen bunt sein und das darf im Sommer im Büro rausschaun, Aber Gesicht Hals und Hände ist ein no go.


Wo hast du das her? Ich glaube es gibt genug Gegenbeispiele wo sich Wissenschaftler mit offen sichtbaren Tattoos einer gewissen Popularität bzw. eines Erfolges erfreuen können.
Z.b. (ausgelutscht) Mark benecke, der Typ von der esa (dr. Matt Taylor), das sind die die mir direkt sofort einfallen.. mit bisschen suche findet man sicher noch mehr.


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Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon serrox » 04.04.2022 22:52

@Segler
Ich werde dieses Jahr 40, meine Hand ist seit Jahren tätowiert und ich arbeite seit 14 Jahren in einem der größten IT-Systemhäuser Deutschlands. Seit 2 Jahren im Home Office.

Danke für deine Bedenken, aber ich komme schon klar ;)
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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon 4g48pg4l » 05.04.2022 0:33

Nun es gibt ja immer die Beispiele der exoitic birds, "Dieser Universitätsabrecher hat eine millardenschware Garaganfirma begründet, also ist Universitätsabbruch kein Schaden. Dieser Raucher ist 90 Jahre alt geworden

Nur was beweist es? Rein statistisch haben Universitätsabbrecher ein niedrigeres Einkommen und Raucher eine kürzere Lebeserwartung,. Median - und Menschen mit auffälligen T attoos im Bereich Gesicht - Hals - Hände schlechtere Jobchancen


Im Beruf bei Tattoos. Wenn du im Sommer im Büro in einem T-Shirt rumläufst und deine tätowierten Arme zur Schau stellst. da werden maximal die Kollg(inn)en interessiert hingucken. Wenn Du Kundenkontakte hast, speziell bei konservativen Kunden oder Kulturkreisen, wird auch dein Arbeitgeber andere Anforderungen stellen. Löst sich im Grunde selber. Man zieht ein Langarmshirt an und die Tattoos am Arm sind weg. Aber am Hals?

Es gibt nach meiner Beobachtung keine leitenden Angestellten mit Tattoos an Gesicht, Hals und Händen. JA, die haben auch Tattoos, ganz normale, die sie aber unter der Kleidung verstecken können. Der tätowiierte Oberarm eines CEO verschwindet im Jacket. Den tätowierten Hals kennzeichnet - seien wir realisitisch - eher jemanden aus den unteren Einkommensgruppen
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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon serrox » 05.04.2022 4:40

Solltest du hier auf eine Grundsatzdiskussion aus sein, dann verlagere das doch bitte in einen anderen Faden - Danke Dir.
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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon 4g48pg4l » 05.04.2022 11:11

Keine Grundsatzdiskussion - ich stelle nur ganz lebenspraktische Fragen.


Jede Handlung im Leben hat Konsequenzen - etwa die Entscheidung ob ich Rechtsanwalt oder Arzt werde.

In jedem Beruf wird Dein Arbeitgeber ein berufstypisches Erscheinungsbild erwarten. Da gehören neben Kleidung und Frisur eben auch Dinge wie Tattoos dazu.

Ein Lehrer mit lila gefärbten Haaren hat möglicherweise ebenso Akzeptanzprobleme mit den Schülern wie mit dem Schulleiter.

Es gibt beispielsweise ziemlich bunte Rechtsanwälte (wir hatten hier mal einen als Moderator). Vor Gericht verschwanden seine Tattoos alledings unter der Robe.

Ich denke es geht hier auch um das spielen mit Optionen - kann ich zeigen, muss ich aber nicht. Ein Schmuckstück will ich vielleicht nicht zu jedem Anlass tragen - ein Tatoo auch nicht

Ich liebe im Sommer und in der Freizeit ärmelose Shirts wo ich meine Tattoos zeigen kann. Im Beruf? Da wirst Du mich zumindest bei Kundenkontakt absolut untätowiert wahrnehmen.
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Re: Serrox gesammelte Werke - Update S. 5

Beitragvon serrox » 05.04.2022 12:11

Also um es mal ganz direkt zu sagen, da es sonst augenscheinlich nicht bis zu dir durchdringt:

Ich brauche wirklich keine Lebensberatung von dir - Danke!

Es ist schön und dennoch für mich vollkommen uninteressant, wie du dein privates und berufliches Leben in Hinsicht auf deine Tätowierungen gestaltest.

Ich will das hier auch gar nicht weiter vertiefen, aber um dich zu beruhigen:
Ich passe nicht in die Norm, die du dafür beschrieben hast. Ich verdiene sehr deutlich über dem Durchschnittseinkommen in der BRD, habe Personalverantwortung und werde "trotz" meiner offensichtlichen Tätowierungen aufgrund meiner Expertise unter den Kolleginnen und Kollegen geschätzt.

Und selbst wenn sich das irgendwann ändern sollte, habe ich vorgesorgt und werde weiterhin selbst für meinen Lebensunterhalt aufkommen können.

Falls Du nun also nichts zur handwerklichen Umsetzung meiner Tätowierung beizutragen hast - was übrigens ursprünglich mal eine "Regel" im Show your Tattoo - Thread war, nämlich ausdrücklich rein die handwerkliche Qualität einer Arbeit und nichts anderes zu bewerten, dann würde ich das Thema an dieser Stelle als abgeschlossen ansehen.

Die oben genannte Regel galt übrigens zu der Zeit als Urban, der Rechtsanwalt von dem du sprachst und den ich persönlich kenne, hier noch Moderator war :wink:
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sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon BassSultan » 05.04.2022 14:17

ausgekoppelt aus einem anderen thread. nachdem so viel und so passioniert getippt wurde, wollte ich es nicht einfach löschen.

Abgesehen davon, dass wirklich nicht immer um diese Art von Beratung gebeten wird bzw. öfter als man wahrscheinlich glaubt, die (schon üppig tätowierte) Leute selbst ganz gut abschätzen können was für Limitationen sie sich da vielleicht auferlegen..

Segler hat geschrieben: Den tätowierten Hals kennzeichnet - seien wir realisitisch - eher jemanden aus den unteren Einkommensgruppen


Sorry, aber dazu kann ich echt nur sagen - "Ok, Boomer"..
Statistik =/= Realität =/= die altbackene Bubble in der du dich eventuell beruflich bewegst.
Da kann man ja gleich in eine Facebook-Gruppe gehen und irgendwas von "weil reine Haut reinhaut" labern.
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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon Marina_Stewart » 05.04.2022 15:02

Ich habe heute morgen lange überlegt, ob ich dazu etwas schreiben möchte.

Ich kann Serrox Haltung absolut verstehen. Die Art und Weise, jemanden zu erklären, welche Folgen sein Handeln möglicherweise hat, würde ich mir unter Umständen a l l e r höchstens herausnehmen, wenn ich mit demjenigen wirklich dicke befreundet bin oder man sich Ewigkeiten kennt und weiß, was man dem anderen sagen kann und darf.
Alles andere empfinde ich von meiner Warte als extrem übergriffig. Und dieses übergriffige hat mich heute morgen beim Lesen des ansonsten sehr interessanten Threads (Danke @serrox fürs Zeigen!) extrem gestört und getriggert. Das i-Tüpfelchen war da noch der Satz, den auch BassSultan hier exemplarisch herausgezogen hat. Was ich dazu denke, behalte ich lieber für mich.

Zurück zum eigentlichen Thema: Tattoos im Arbeitsleben dürften mittlerweile nicht mehr den exotischen Faktor wie noch vor 20-30 Jahren haben. Dafür ist das Tattoo an sich bereits schon zu sehr Konsens geworden. Ich persönlich fände es wünschenswert, wenn sich die Diskussion über tätowierte Arbeitnehmer ein wenig verflachen würde. Denn was im Beruf zählt ist die Leistung, nicht das Aussehen.
Punkt, da gibt es für mich auch kein Aber. Als Journalist treffe ich viele Menschen, die nicht der generellen "Norm" entsprechen. Das waren alles für mich ausgesprochen schöne Begegnungen, bei denen oft beide Seiten gesagt haben: Hey, das war ein gutes Zusammentreffen. Diesen Menschen nehme ich auch ihre Begeisterung für ihre Sache/Beruf/Berufung ab, ganz egal, was sie an anderer Stelle besonders optisch auszeichnet.

Leider gibt es aber noch immer Menschen, die meinen, dass ein stark tätowierter Mensch anscheinend zu Faulheit, Arglist oder anderen negativen Eigenschaften neigt. Aufgrund dieser Vorurteile ist auch in unseren vermeintlich aufgeklärten Zeiten noch immer viel Arbeit notwendig. Allerdings muss ich fairerweise sagen: Es sind nicht "die" Menschen, die so denken, sondern eine absolute Minderheit, die aber dafür laut ihre Position vertritt.
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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon BBW-Fan » 05.04.2022 16:23

@ Marina_Stewart
Danke für die meiner Meinung nach sehr erhellende Klarstellung.

Es ist doch Jedermanns eigene Verantwortung, was und wo am Körper er tätowiert hat und ob er sich überhaupt tätowieren lässt.
Auch in konservativ orientierten Betrieben sieht man immer öfter sichtbar tätowierte Leute. Frauen geben sich da etwas unbekümmerter im Zeigen ihrer Tattoos als die Herren. Die Damen sind es halt gewöhnt Schmuck zu tragen. :)
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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon BassSultan » 05.04.2022 16:29

Vielleicht können wir im Zuge der Klarstellungen auch auf überholte Mann/Frau Klischee Aussagen verzichten, ich denke das würde der Qualität der Diskussion auch helfen.
Es gibt Frauen die keinen Schmuck tragen und sich nicht schminken, genauso wie es Männer gibt die genau das gerne tun.

(Angeblich gibt es sogar Personen die sich generell weder als Mann noch Frau fühlen. Aber das ist ein Fass dass wir vielleicht wann/wo anders aufmachen)


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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon BBW-Fan » 05.04.2022 16:56

Völlig richtig. :)
Viel Freude an der weiteren Diskussion! :)
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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon 4g48pg4l » 05.04.2022 21:46

Hallo sereox, warum bist Du eigentlich so aggressiv. Ich will doch um Grunde nichts von Dir. Ich beobachte die Welt um mich rum und die Fakten - in einer internationalen Berufslaufbahn mit Führunbgsverantwortung. Das ist schon alles.

In einem internationalen Kontext: Ich wäre wegen meiner bunten Arme in einem japanischen Onsen nicht willkommen gewesen. Ich habe dann als sozial konforme Ausrede gegenüber den japanischen Kollegen eine Erkältung vorgeschützt.

Du wirst auch damit leben müssen, dass andere Menschen dich eben so wahrnehmen wie du dich präsentierat und sich daraus eine möglicherweise völlig vorurteulsbelasteteund falsche Meinung bilden.

Wenn ich sage: Der Filialleiter, der Banker, die Führungskraft in der Industrie, der CEO eines Konzerns hat kein Halstattoo. Das ist kein Vorurteil. es ist simple Beobachtung. Feststellung von Tatsachen..

Ja, auch der CEO hat oft ein Tattoo. Aber das tritt nur in der Freizeit in Erscheinung und ist an einer Körperstelle, - wo es beruflich eben nicht in Erscheinung trit. Der Klassiker wären die Arme
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Re: sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon 4g48pg4l » 05.04.2022 22:06

@Bass Sultan
mal ganz vorweg. Ich schätze Dich wegen deiner intelligenten Beiträge ebenso wie wegen Deiner freiwilligen Leistung als Moderator .

Aber "Sorry, aber dazu kann ich echt nur sagen - "Ok, Boomer"..


Das ist doch fast ein Klassiker. Man hängt den Boten für die real beobachtete Botschaft die er überbringt[

Wenn ich etwas beschreibe was typisch im beruflichen Umfeld nicht ankommt (Halsstattoos). dann ist damit keine persönliche Meinunsgäusserung verbunden
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sichtbare Tattos im Arbeitsleben

Beitragvon BassSultan » 05.04.2022 22:14

Den Überbringer zu “hängen” ist meiner Meinung nach halt bei Fakten unzulässig (es sei denn man ist ein mittelalterlicher Herrscher).

Aber die Aussage ist halt nicht zeig- oder haltbar, darum hab ich so Bauchweh damit. Es reicht halt nicht zu sagen “ich hab das beobachtet bei [Mini Stichprobe] Leuten und deshalb ist das allgemein so”.

Abgesehen davon dass du wahrscheinlich nicht “die Berufswelt” als ganzes kennst (?)

Edit:
Segler hat geschrieben:Du wirst auch damit leben müssen, dass andere Menschen dich eben so wahrnehmen wie du dich präsentierat und sich daraus eine möglicherweise völlig vorurteulsbelasteteund falsche Meinung bilden.


Der Punkt ist glaub ich nicht dass das so ist (oder nicht), sondern sodass du nicht die einzige Person bist die das weiß. Nach mehrfachem “danke ich weiß was ich mache” schlägt das gut gemeinte halt ins nervige/aufdringliche um. Vor allem weil es schon in mehrfacher Ausführung von dir im Forum auch zu finden ist. Schätze ich mal, ka

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