Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

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Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Persephonia » 21.05.2021 10:00

Hi zusammen,

ich heiße Eileen und studiere „Management in Cultural Diversity“ in den Niederlanden.

Für meine Masterarbeit suche ich InterviewpartnerInnen zwischen 18 und 65 Jahren, mit sichtbaren Tattoos an der Hand, dem Hals, und/oder im Gesicht, die arbeitstätig oder arbeitssuchend sind.
Hierbei ist es wichtig, dass ihr einen Beruf ausübt, oder anstrebt, in dem es nicht gang und gebe ist Tattoos zu haben (z.B.: Tattoo Artist, Tattoomodel, MusikerIn etc.).

Bei Interesse meldet euch gerne hier bei mir, oder über mein Instagramprofil: Persephonia_myth.

Ich wünsche euch einen sonnigen Tag und freue mich auf ein Interview mit euch! :)
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 22.05.2021 20:09

Hallo,

ernsthaft? Zum Einen habe ich ein eindeutiges Geschlechtsteil und bin somit sicher kein PartnerIn, zum Anderen werde ich mir dafür sicher kein Instagram-Profil einrichten...

Gruß und "Sachen gibt 's",
J.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon 4g48pg4l » 22.05.2021 21:21

Es ist leider inzwischen so, dass in bestimmten akademischen Fächern - im Englischen sagt man Humanities im Gegensatz zu Science - keine Ahnung wie das auf Deutsch heisst, es Punktabzug in Bachelor- und Masterarbeiten gibt, wenn man nicht "gendert"

Ich hatte damals noch das Privileg ein Student zu sein, heute ist man ein "Studierender"
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 22.05.2021 21:51

Hallo,

Segler hat geschrieben:Punktabzug in Bachelor- und Masterarbeiten gibt, wenn man nicht "gendert"


...was momentan tatsächlich strittig ist; falls Du auf den Fall in Kassel ansprichst :-)

Aber eigentlich können wir es auch abkürzen - jeder kann und darf es ja für sich selber entscheiden. Bei mir wandert so etwas grundsätzlich in die Tonne.

Gruß,
J.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Persephonia » 23.05.2021 15:56

Hallo,

vielen Dank für das interessante Feedback. Ich gender grundsätzlich da ich keine Menschen auschließen möchte. InterviewpartnerInnen schließt somit nicht nur die traditionellen Geschlechterformen ein sondern auch divers. Wenn das nicht passt dann tut es mir leid. Die Arbeit sollte nur nicht darunter leiden, dass keine Menschen ausgeschlossen werden.

Also zur Klärung: Interviewpartnerinnen (weiblich) - InterviewpartnerInnen (schließt alle Geschlechter ein)

Also falls Interesse an meiner Arbeit und nicht daran wie und ob ich gender besteht, freue ich mich auf eine Nachricht. :)
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon 4g48pg4l » 23.05.2021 17:42

Du wirst in diesem Forum auch Nonkonformisten treffen, soll bei Tätowierten vorkommen :wink:

Geschlecht, Geschlechtszuordnung und sexuelle Präferenz interessiert mich auf diesem Planeten bei genau einem Menschen (präziser: einer MenschIn :lol: ), meiner Frau.

Bei allen anderen ist mir das relativ egal. Im Berufsleben ist beispielsweise Kompetenz gefragt, nicht Geschlecht oder Geschlechtszuordnung.

Von akademisch gebildeten Menschen erwarte ich im Grunde, den grammatischen Genus eines Wortes vom Sexus zu unterscheiden. Was kann die Sonne dafür, dass sie im Deutschen weiblich, im Französischen (le soleil) männlich ist. Beim Mond (la lune) umgekehrt.

Müssen wir jetzt von Sonnen und Monden m/w/d reden? Oder gar, um diese schreckliche Patizipialkonstruktion zu benutzen, von "Sonnenden" und "Mondenden" - analog zu "Studierenden"

Hey, ich war damals ein Student, ich habe nur eine überschaubare Anzahl von Stunden pro Woche studiert. "Studierend" war ich vielleicht 30 Wochenstunden, im Diplom vielleicht 50.

Bei der Bundeswehr ist ein weiblicher Kompaniechef (drei silberne Sterne auf der Schulter) die Frau Hauptmann, In Österreich ist der Landeshauptmann (das Äquivalent zum Ministerpräsidenten eines deutschen Bundesstaats) der Herr / die Frau Landeshauptmann
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon BassSultan » 23.05.2021 22:35

@segler
Müsstest du, wenn dir das Geschlecht der anderen egal ist, nicht konsequenterweise versuchen so generisch wie möglich zu werden weil du es ja nicht wissen kannst? Also genau von zb „Studenten, Studentinnen und allen die sich nicht zuordnen wollen“ reden?

Also ich bin jetzt kein Freund von der hier angebotenen Lösung weil es mmn die deutsche Sprache etwas verstümmelt.. allerdings tu ich mir auch schwer dein Argument zu erkennen bzw was dich genau stört.


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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 23.05.2021 22:35

Hallo,

zumal „gendern“ alle Geschlechter auf männlich oder weiblich reduziert und z.B. non-binäre Menschen kategorisch ausschließt. Das Neutrum sind nun mal die generischen Geschlechter.

Aber eigentlich ist es ja geklärt: Mehr als ignorieren kann man den Quatsch nun mal nicht. Glücklicherweise geht das inzwischen automatisch. Zumindest bei E-Mails, Messengerdiensten usw.

Gruß,
J.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon BassSultan » 23.05.2021 22:42

Dann wäre es wohl besser eine neutrale Form von zb Student zu (er)finden, oder? Wird natürlich auch dauern bis sowas greift


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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 23.05.2021 22:43

Hallo,

Segler hat geschrieben:Im Berufsleben ist beispielsweise Kompetenz gefragt,


Das Problem ist, dass auf eine Stelle etliche Bewerber kommen und Du eher nach Ausschlusskriterien und weniger nach Argumenten suchst.

Wer gendert, möchte kein Mitglied unserer Gesellschaft sein. Damit sind alle Fragen zumindest in Bezug auf die Sozialkompetenz beantwortet.

Gruß,
J.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon BassSultan » 23.05.2021 22:53

the_force hat geschrieben:..Wer gendert, möchte kein Mitglied unserer Gesellschaft sein. Damit sind alle Fragen zumindest in Bezug auf die Sozialkompetenz beantwortet..


Hä? Elaborate please?!


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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 23.05.2021 23:16

Hallo,

tut mir leid - ich kann kaum englisch und habe keine Ahnung, was Du mir damit mitteilen möchtest (ernsthaft).

Aber vielleicht bin ich mit 50 einfach schon zu alt :-)

Gruß,
J.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon BassSultan » 23.05.2021 23:32

Ok, verzeih mir :) das ist es mit mir durchgegangen. Deppade Anglizismen..

Ich wollte ausdrücken dass ich so eine für mich recht krasse Aussage lieber mit einer ausführlicheren Erklärung sehen würde. Wieso soll das so sein?


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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon 4g48pg4l » 24.05.2021 8:20

@BassSultan: " allerdings tu ich mir auch schwer dein Argument zu erkennen bzw was dich genau stört"

Ich mag Sprache und Literatur. Ich mag es nicht, wenn Sprache aus gut gemeinten aber fehlgeleiteten Gründen vergewaltigt und verhunzt wird.

Wie ich in meinem Beitrag schrieb, wir sollten alle in der Lage sein, den grammatischen Genus eines Wortes vom Sexus, also einer biologischen Geschlechtsbezeichnung oder Geschlechtszuschreibung, zu trennen.

So wie wir im Deutschen "die Katze" - generisches Femininum - in der Regel für Katzen beiderlei Geschlechts verwenden und "der Vogel" - generisches Maskulinum - in der Regel für Vögel beiderlei Geschlechts. Müssen wir wirklich von Vögeln und Katzen m/w/d reden?

Auch generische Maskulina bei Berufsbezeichnungen sind ein grammatischer Genus, kein Sexus.

Was ich schon gar nicht leiden kann, das sind diese Partizipialkonstruktionen "Studierendenwohnheim" einer Universität. Sorry, das tut meinem Sprachgefühl richtig weh. Wenn der Herr oder die Dame aktuell "studierend" ist, dann ist sie im Hörsaal, in der Bibliothek, im Labor des Instituts und nicht zeitgleich "wohnend". Das Partizip Präsens drückt eine gerade aktuell ablaufende und andauernde Tätigkeit aus.

Die gleiche Spachverhunzung bei verschiedenen Unternehmen, die dem Zeitgeist huldigend keine Mitarbeiter mehr haben, sondern "Mitarbeitende". Ich würde mich gegen so einen Sklavenhalterbetrieb wehren. Bei meinem Arbeitgeber bin ich Mitarbeiter, zeitlich befristet auf ca 40h die Woche, ständig "mitarbeitend" zu sein - Partizip Präsens, das insinuiert 24/7 - wäre mir zu viel.


"Dann wäre es wohl besser eine neutrale Form von zb Student zu (er)finden, oder? Wird natürlich auch dauern bis sowas greift"

Sprache ist halt gelebt und Besitz der jeweiligen muttersprachlichen Community. Sie kann nicht von oben dekretiert werden. Warum muss eine "neutrale" Form für Student erfunden werden und was soll diese sein? Für jeden, der Deutsch als Fremdsprache erlernen muss, sind die drei grammatischen Geschlechter (Genus), die den Wörtern im Grunde willkürlich zugeordnet sind, ohnehin ein Ärgernis. Sage mir mal einer, warum das Mädchen ein Neutrum ist und der Tisch männlich. Es handelt sich eben um einen Genus, nicht um einen Sexus.

Ein Student ist ein Student, im Deutschen grammatisch (Genus) maskulin, biologisch (Sexus) jede beliebige Kombination von X und Y (es gibt auch Trisomien der Geschlechtschromosomen) und vom Lebensgefühl diverser Geschlechter her (ich fühle mich als ...) who cares? Das ist freies Selbstbestimmungsrecht der Person. Mit welchem Personalpronomen jemand angesprochen werden will, das finde ich beim ersten Kontakt ganz schnell raus und richte mich danach.
Zuletzt geändert von 4g48pg4l am 24.05.2021 9:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sichtbar tätowierte Interviewpartner/innen

Beitragvon Unknown7 » 24.05.2021 9:30

Hallo,

BassSultan hat geschrieben:Ich wollte ausdrücken dass ich so eine für mich recht krasse Aussage lieber mit einer ausführlicheren Erklärung sehen würde. Wieso soll das so sein?


Ganz einfach: Zum Einen fehlen Diplomatie und Wertschätzung.

Zum Anderen ist eine algorithmische Verarbeitung (OCR, Bayes-Filter usw.) erschwert bis unmöglich. Der Absender erwartet, dass der Empfänger die Inhalte sucht und dafür ist bei der heutigen Menge an Informationen schlichtweg keine Zeit übrig. Mir selber ist das z.B. an einer von mir betreuten Redaktion aufgefallen, die dadurch tatsächlich einen gewissen „Rechtsruck“ erfahren hat. Die Sprache „der Linken“ kommt dort schlichtweg nicht mehr an.

Das zum Einen. Zum Anderen wollen die Absender ja etwas von mir.

Für mich ist das eine sehr komfortable Situation: Ich kann entscheiden, welche Informationen ich akzeptiere. Sind sie „gegendert“, ignoriere ich sie nach eigenen Gusto. Ergo: Ganz so schlimm ist es nicht, da ich im Zweifelsfall profitiere

Dass Gendersprech nicht existiert, hat der BGH bereits entschieden und das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde abgelehnt.

Gruß,
J.

Übrigens: In Frankreich wirst Du fürs „gendern“ sogar bestraft. Zumindest dann, wenn Du einen Bildungsauftrag hast.
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