Self-scarification - Wer hat Erfahrung damit?

Allgemeines zur Bodymodifikation

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Self-scarification - Schon mal gemacht?

Klar!
5
10%
Nein, aber ich denke darüber nach.
4
8%
Nee, bloß net!
28
57%
Alles Kranke, die müssen in die Psychiatrie.
12
24%
 
Abstimmungen insgesamt : 49

Beitragvon Detritus » 27.09.2007 21:18

Wie sind hier ja bekanntlich kein Streichelzoo von daher will ich hier auch mal meine ehrliche Meinung kund tun:

Ich würde Dich jetzt nicht zwangsläufig als "krank" bezeichnen, aber aus dem was ich so aus Deinen Beiträgen hierzu rausgelesen habe würde ich zumindest mal sagen, dass ist nicht mehr "normal".

Von mir aus kann jeder mit sich und seinem Körper prinzipell erstmal machen was er will, einer mag es sich Untertassen in die Ohrläppchen zu hängen, der andere möchte gern ein Brandzeichen auf dem Hintern haben der nächste tackert sich die Hoden an den Oberschenkel so weit so gut.

Solange das aus der Motivation heraus passiert, dass die betreffende Person das für sich als "schön" definiert und das ganze von einem Profi ausgeführt wird, der weiß was er tut so what?

Wenn ich jetzt aber hier was von "Druckausgleich", Erinnerung an Schmerzen und psychologischer Behandlung lese, dann muss ich nicht Sigmund Freud heißen um zu dem Schluss zu kommen, dass eine "Homesession" die dann auch noch entsprechend filmerisch dokumentiert wird evtl. nicht die beste Idee ist.

Ich würde zwar nicht gleich nach einem Psycho-Doc oder der geschlossenen Abteilung rufen, aber mir stellt sich trotzdem die Frage ob denn das Ergebnis also das Bild bei der Aktion im Vordergrund steht oder nicht doch eher das "Ritual" der Entstehung. Und wenn das der Fall ist würde ich davon doch eher raten, davon Abstand zu nehmen.

Ich selbst darf auch mit diversen Narben am Körper rumlaufen, einige davon nicht gerade klein. Mit den Narben und deren Entstehung verbinde ich keinerlei gute Erinnerungen/Emotionen von daher denke ich immer wenn ich sowas lese: Junge hättest Du zu der Zeit in meiner Haut gesteckt würdest Du bestimmt nie wieder ein Messer oder eine Rasierklinge nehmen und Dich selbst freiwillig verletzen.

Also bevor Du jetzt bei Dir zu Hause den nächsten Teil von "Blutbad" drehst, überleg Dir lieber zweimal wieso und warum Du der Meinung bist, dass das jetzt sein muss.

Det
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Beitragvon birmchen » 27.09.2007 21:25

:shock: Mir ist Folgendes nicht wirklich klar: Möchtest du ein Cutting-und willst das aus verschiedensten Gründen( Stolz-ich hab´s geschafft, Überwindung deiner Grenzen, zufügen von Schmerz in eigener und nicht in fremder Hand und was-weiß-ich) eben eigenhändig machen ;
oder da du dich ja eh regelmäßig ritzt, willst du´s nun lieber als Kunstwerk machen?
Was soll das mit dem Freund, der das filmen soll? Meiner Meinung hat das mit Masochismus auf deiner Seite nichts zu tun, das wird doch eher ein exibitionistisches Spielchen?
Und wenn du die Extase ausgekostet hast, was kommt als Nächstes?
Meiner Meinung nach bewegst du dich auf einem ganz schmalen Grad- das hat doch mit Bodymod. nichts mehr zu tun?! Es sollte doch ein Ziel geben, das man erreichen will( z.B. Schmucknarbe, gespaltene Zunge, Tattoo ect.) und nimmt den Weg dorthin einfach in Kauf, der gehört halt dazu. Bei dir ist aber der Weg dein Ziel, das Ergebnis "nur" ein Erinnerungsstück. Und DAS halte ich für bedenklich, denn wann willst du Schluß machen? Was kalkulierst du ein und wo sind deine Grenzen?
Du willst deine Unversehrtheit aufgeben für eine -wahrscheinlich nicht sehr schmückende- Narbe.( Ginge es dir um gute Arbeit, würdest du es ja professionell machen lassen)
Wirst du deine Gesundheit auf´s Spiel setzen durch immer größere und tiefere Schnitte? Zweifellos hat sowas Suchtcharakter- wirst du aufhören können? Oder irgendwann dein Leben riskieren?

Weiß dein guter Freund eigentlich, worauf er sich da einläßt?

Hast du mal mit deinem Therapeuten über deine Wünsche geredet?

Letzten Endes will ich dich schon noch mal zum Nachdenken anregen. Ich bin bestimmt nicht spießig, aber ich finde es gefährlich und absolut uncool. Und schön wird´s später sicher auch nicht, weil es stümperhaft geschnitten aussehen wird, wenn auch nach einem Muster... meine Meinung.
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Beitragvon upsidedown » 27.09.2007 21:25

Wobei das Ritual der Entstehung durchaus in vielen Kulturen eine Rolle spielt, aber weniger als vollflächige Fixierung.

Was ich Dir schon schrieb, Kaz: wenn die emotionale Seite eine überragende Rolle spielt, so wie es hier anscheint, sollte man aufpassen, dass man die stetige Steigerung der Kicks im Griff hat. Nicht, dass das Finale mal dramatisch wird.

Dafür brauchts gute, aber vor allem objektive Freunde.
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Beitragvon Kaz » 27.09.2007 21:48

Was die Steigerung der Kicks angeht, empfehle ich mal "Schlachtwerk" von Eisblut zu hören. So will ich net enden :lol:
Der Freund - ich muss es zugeben - weiß noch gar nichts von seinem Glück. Ich hoffe halt dass er einwilligt. Er wäre hauptsächlich da, um auf meinen Gesundheitszustand zu achten, aber nebenbei kann man ja auch gleich noch ein paar Fotos für BME schießen :P
Aber damit noch einmal alles klarer wird, hier die Story.
Ich hab vor ein paar Jahren mal ne Zeit lang geritzt, und in letzter Zeit bin ich immer schärfer auf Bodymods - und die Schmerzen, die sie verursachen. Ich denke das fing mit meinem ersten Piercing an. Dann hab ich von Cuttings gehört.
Nun gut, denkt sich der kleine Jonas, dann fangen wir mal an. Aber es lief nicht gut. Die erste Klinge war zu stumpf, die zweite zu flach, und zum Desinfizieren gabs nur Weinbrand. Welcome to teh suck...
Ich informier mich also und les ein bisschen bei BME. OK, sterilisierte Skalpelle, reiner Alkohol, gutes Licht und... jemand der aufpasst. Super. Ich bin also auf die Idee gekommen, aus der Not eine Tugend zu machen und das Ganze zu einem Erfahrungsbericht umzumodeln. Ich gebe zu, es hat etwas Exhibitionistisches, aber die Erfahrungsberichte die ich gelesen habe, haben mir um einiges weitergeholfen, und da möchte ich mich eben revanchieren...
BTW: Das Motiv soll ein Chaosstern auf der linken Handfläche werden.
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Beitragvon yassi » 27.09.2007 21:53

Kaz hat geschrieben:BTW: Das Motiv soll ein Chaosstern auf der linken Handfläche werden.


:shock: GANZ schlechte idee!
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Beitragvon Detritus » 27.09.2007 21:57

Egal ob außen oder innen:

Wirklich eine ziemlich *sorry* beschissene Idee, es sei denn Du legst keinen großen Wert auf eine funktionierende Hand.
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Beitragvon Kaz » 27.09.2007 21:58

Also meine Hand funktioniert noch (hab da schon tiefe Narben)...
Aber was ihr alle gesagt habt hat mich schon noch mal zum Nachdenken gebracht. Hoffe auf mehr Rückmeldungen, vor allem noch von anderen Leuten die es tatsächlich gemacht haben.
Zuletzt geändert von Kaz am 27.09.2007 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Detritus » 27.09.2007 22:01

Prima und wer sagt Dir, dass Du beim nächsten Anlauf nicht gerade irgendwelche Nervenbahnen erwischt?
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Beitragvon yassi » 28.09.2007 9:25

Kaz hat geschrieben:Also meine Hand funktioniert noch (hab da schon tiefe Narben)...

mal ganz abgesehen davon, es werden sicher zeiten kommen, in denen du froh wärst, deinen narben nicht an so exponierten stellen wie unterarm/hand/etc. zu haben - und deinem chef/kind/kumpel/nachbarn nicht erklären zu müssen was und warum das ist. klar, du bist schüler, jetzt is es wurscht. aber spätestens bei der jobsuche wirst du dich vielleicht ganz gewaltig in den arsch beißen.

was für tattoos gilt (nicht an nicht verdeckbaren stellen anfangen) gilt mmn auch für scarifications, brandings, etc.

rückmeldete die yassi, die selber auch schon so was gemacht hat.
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Beitragvon Vaja » 28.09.2007 14:48

Im Job ists wirklich uncool... ich muss selbst bei 32° langärmelig rumlaufen, zudem haben die Nachbarn , welche Kinder haben ihren Kindern verboten mit mir zu reden. Sei dankbar, wenn du es nicht machen musst, aber allein es zu wollen ist in meinen Augen auch schon wieder ungerecht denjenigen gegeüber, die zwanghaft dahinter sind. Man sollte die eigene Sucht nicht noch fördern oder anders verkörpern. Macht die Masse der Svv´ler noch viel ungläubiger.
Und mal im ernst-dein Freund wird sich wohl kaum mit Kusshand bedanken, es vll auch nur mitmachen, aus Angst um dich und was werden da für Vorwürfe aufkommen, wenn es schiefgeht?
Ich hör mich jetzt zwar genauso an wie meine Mutter, wenns ums tätowieren geht aber,"In 10 Jahren bist du verdammt angepisst, wenn du das dann hast!" Oder anders: Wenn du davon weitesgehend weg bist, also sozusagen clean, dann kotzt es dich tierisch an.
Zudem wird dich jeder Chef danach fragen, warum du ne Narbe in Sternform hast-kann man nicht mit nem Unfall entschuldigen.

Überdenk es.
wenn du petzt stirbst du so lange bis du tot bist.
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Beitragvon Herger » 28.09.2007 19:35

über die Motivation zu urteilen überlasse ich anderen... aber:

- wie willst du mit nur einer funktionstüchtigen Hand (die andere Hand liegt bei deiner Vorstellung ja auf & wird bearbeitet, nech?) auch nur einen sauberen Schnitt hinbekommen?

- wie fit ist dein Kumpel in Erster Hilfe?
The year is 2083. Gender no longer exists. We all identify as different flavors of Doritos. I am Cool Ranch and this is my story.
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Beitragvon vespaman » 29.09.2007 11:39

Ich meinte nicht die Tiefe allgemein, sondern die Konstanz der Tiefe. Das kriegst du nicht so gut hin wie ein Profi und dadurch wird es sehr unregelmässig vernarben und scheisse aussehen.
http://www.bodymodification.ch <-- Studioliste,Onlineshop-Vergleich,Schmuckbörse und mehr
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Beitragvon dobermann » 01.10.2007 1:23

@Kaz Warum rennst du nicht paarmal mit deinem kopf gegen den türstock!!Das tut auch weh und hinterlässt kaum narben,und vieleicht nützt es ja einwenig. :roll:
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Beitragvon astrogirl » 01.10.2007 10:30

Also den Bereich den ich bei BME vermute den du meinst :roll: ist einfach nur eine Triggersammlung für SSVler - das sind Leute die ich allesamt einpacken würde und in die Pyschatrische Notaufnahme stecken würde - das ist keine Körperkunst oder Bodymod. sondern Kranke Menschen die Hilfe brauchen!!
Und zu sichtbaren Narben + Arbeit (ich bin ja auch Chefin) ich würde NIE jemanden mit SVV Narben einstellen (auch wenn das jetzt echt böse klingt und ich auch SVVler in der Familie habe) weil ich ihnen einfach die Belastung die das Arbeitsleben mit sich bringt nicht zutrauen würde.
Und grade die Hand ein falscher Schnitt und das Ding ist hin - und viel Spass beim Handchirugen evtl. übernimmts noch nichteinmal die Krankenkasse.
Jemand der dich bei sowas unterstüzt ist kein Freund - ein Freund würde dir helfen das du grade soetwas nicht tust.
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Beitragvon Vaja » 01.10.2007 14:02

astrogirl hat geschrieben:Und zu sichtbaren Narben + Arbeit (ich bin ja auch Chefin) ich würde NIE jemanden mit SVV Narben einstellen (auch wenn das jetzt echt böse klingt und ich auch SVVler in der Familie habe) weil ich ihnen einfach die Belastung die das Arbeitsleben mit sich bringt nicht zutrauen würde.


ot:

Nichts für ungut, aber geraade wegen solcher herablassend "Ich meins doch nur gut"-Meinungen geht kaum ein SVV´ler mit seinen Narben ehrlich um. Was sollen die Leute denn machen? Zu hause sitzen und sich freuen nicht arbeiten zu müssen? Hilft bestimmt bei der depressiven Stimmung. Hebt das Selbstwertgefühl ungemein auf. Das nenn ich mal ignorant. Damit ist niemandem geholfen.

ot zu.


musste mal raus-tschuldigt, aber sowas kotzt mich an.
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