Schmerzen - Mit was vergleichbar?

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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon rockkat » 30.11.2011 16:05

hm, zum vergleich mit der brustvergrößerung. da brauchts ne narkose und die wird im regelfall von nem arzt durchgeführt und du wirst überwacht :wink:

ich persönlich hätte eher angst davor mal einfach so, derart heftige mittel wegen nem tattoo einzunehmen. schon bei kopfschmerzen überleg ich dreimal ob ich ne tablette nehm und versuchs immer erst mit nem kaffee oder cola in den griff zu bekommen
nigs
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon 30/30 » 30.11.2011 16:14

@maiersepp:Mit dem Argument 'lange Anreise' geb ich dir teilweise recht.

Aber,soweit ich informiert bin,gehören Schmerzen zu einem Tattoo mit dazu,weil die Ursprungsform des Tätowierens eben auch rituellen Charakter hatte und nicht nur ausschliesslich zur Verschönerung des Körpers diente.
Krieger waren tätowiert,um dem Feind bildlich die eigene Härte und Schmerzunempfindlichkeit vor Augen zu führen und nicht zuletzt war das Tattoo die Climax des Übergangsritus von Kind zu Erwachsenem.

Vielleicht rümpfen deswegen viele die Nase,weil Schmerzmittel diese rituelle Bedeutung ad absurdum führen....ich sag immer,wenn man mich nach Schmerzen und Tattoos fragt,dass man Tattoos nicht kauft,sondern sie sich verdient....mit Tilidin und Co. wird dieses 'verdienen' irgendwie unterlaufen.

Wenn ich was von Marc haben wollte,würde ich auch die dafür scheinbar nötige "Schlachthofbehandlung" aushalten wollen,ohne Chemie,versteht sich.
Umso stolzer wäre ich dann aber auch,wenn ich bis zum finalen Stich ausgehalten hätte....
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon aaargh! » 30.11.2011 16:31

arec hat geschrieben:na ja, wenn ich mir das video ansehe, marc schrubbt halt sehr

http://www.youtube.com/watch?v=NhEDaGsSgfc

edit: auch toll

http://www.youtube.com/watch?v=kGVhxbGqBJo



Ach Du Scheisse! :shock:
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon Maiersepp » 30.11.2011 16:48

ja ok..da muss man natürlich unterscheiden, es gibt leute die machens nur um sich zu verschönern oder als andenken etc. , also die die mit dem rituellen/traditionellen nichts am hut haben und die, die das als ganzes sehn, schmerzen +bild= tattoo.

ich will hier auch keinen zu schmerzmittel oder sonstigem raten. meine intention lag darin, das einfach mal zu relativieren.
wer schmerzmittel will soll se nehmen, wer sie nicht will soll sie nicht nehmen, aber beide seiten sollten die wahl der anderen tolerieren. is ja in dem fall keine schwarz/weiß entscheidung

deine argumentation find ich schlüssig und wenn das für dich das richtige ist passts. du tolerierst aber scheinbar auch das gegenteilige. manch andere posts sind halt irgendwie einseitig und scharf formuliert. wollte das nur mal relativieren. gibt halt diese zwei lager würde ich mal behaupten.

ps: gibt ja auch leute die nur wegen den schmerzen und eben nicht wegen dem "bild" dahin gehen. das ist dann wiederum das andere extrem
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon Aglaia » 30.11.2011 17:21

Tilidin und Tramal werden NICHTS bringen, da es für eine komplette Schmerzlinderung dermassen hoch dosiert sein muss, dass ihr schon mehr als umnachtet seid. Zumal ich garantieren kann, dass bei Nichtgewöhnung dieser Mittel bei der Einnahme die Nebenwirkungen gravierend ausfallen: Übelkeit, Schwindel, Kreislaufversagen etc. Und ob man kotzend und halb ohnmächtig auf dem Tattoo Stuhl sitzen will, wage ich zu bezweifeln.

Diese Mittel sind für die Behandlung chronischer Schmerzen gedacht, sprich die Dosierung wird darauf abgestimmt, den Schmerzpegel genau abzudecken. Je mehr die Abdeckung über den Schmerzpegel geht, umso höher die Nebenwirkungen.

Tilidin und Tramal gehören noch nicht unter das BTM2 Gesetz, sind aber trotzdem nur mit passender Indizierung vom Arzt zu verschreiben.

Ganz ehrlich, kriege ich teilweise echt das Kotzen in punkto Leichtfertigjkeit im Umgang mit solchen Sachen.

Aufgrund ner schwerwiegenden Krankheit bin ich auf die Dinger dauerhaft angewiesen und gebe mir immer größte Mühe weit vor dem Tattoo Termin abzusetzen, für mich ist es also doppelt nervig: Entzug + Krankheit + Tattooschmerz.

Das gehört verdammt nochmal dazu, jeder entscheidet sich freiwillig für sein Tattoo! Da muss man eben durch... und einfach so, weil es schmerzhaft wird, sich irgendwo Tramal/ Tilidin etc. besorgen und einwerfen, ist für mich nicht im geringsten nachvollziehbar!!!!!!
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon kiesgrube » 30.11.2011 17:31

Die Sachen von Marc find ich persönlich sehr geil! Ohne ihn jetzt zu kennen strahlt er meiner Ansicht nach ganz schöne "No Pain - No Gain" Vibes aus. :)

Die langen Anfahrtswege kann ich teilweise auch als Argument nachvollziehen. Aber wie schaut es denn bei Euch aus? Bin selber nicht der Typ, der einen Bodysuit haben möchte. Irgendwie werde ich schon so ein wenig rührselig, wenn ich drüber nachdenke, dass ich irgendwann genug Tattoos habe. So ein bisschen ist bei mir auch der Weg das Ziel. Daher würde ich persönlich eher von Mammutsessions Abstand nehmen.

Hatte allerdings auch nie eine "Großbaustelle". Wahrscheinlich freut man sich dann eher, wenn es fertig ist.
Zuletzt geändert von kiesgrube am 30.11.2011 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon santazero » 30.11.2011 17:33

Also um nochmal eines klar zu stellen. Ich war auch der Ansicht, dass die Schmerzen (die ich bis dahin kannte vom tätowieren an armen und beinen) dazugehören und man sich nicht so anstellen soll.

ich habe die 3 Tage bei Marc ausgehalten ohne schmerzmittel.
Aber es war am ersten Tag einfach nur super extrem schmerzhaft. Gerade die ersten 1-2 Stunden.
Der 2. Tag war einfach nur bisschen über normalem Tattooschmerz aber dafür sehr anstrengend, und der 3. Tag war super angenehm.

Aber von Marc tätowiert zu werden ist einfach eine andere angelegenheit. Man muss es einfach selber erlebt haben, sonst weiß man vermutlich nicht wie es abläuft und wie es schmerzen kann.

Schön das einige nach den 2 Videos wenigstens einsehen, dass mit "schrubben" bei Marc wirklich "schrubben" gemeint ist. Und das mit den fetten Besen die Marc benutzt ... das ist an einigen Körperstellen einfach nicht schön.

und ja, er "schrubbt" da so rüber, damit die Tattoos so wirken und werden, wie sie am Ende sind. Das gehört halt dazu.
Marcs Tätowiermaschinen laufen übrigens auch schneller als "normale" Maschinen und seine Nadeln dürften auch idR breiter/größer sein, als standardnadeln. Jedenfalls die für die Flächen.

Was das organisieren von solchen Medikamenten angeht vermute ich mal, dass hier keiner seiner Quellen offenlegen wird wie er an verschreibungspflichtige BTMs rankommt.


Was ebenfalls stimmt, Tramal bringt nix gegen die Schmerzen. Tramal lässt einen aber gleichgültig werden und vergessen. Man hat zwar während des Tätowierens schmerzen, weiß davon aber hinterher nichts mehr / nicht mehr viel.

Tramal kommt für mich aber definitiv auch nicht in Frage.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon Tuempel » 30.11.2011 17:38

@Aglaia: 100% Zustimmung aber Tramal fällt unter dem BTMG. Jeder chronische Schmerzpatient würde hier bei dem Thread nur den Kopfschütteln, ich tue es.

Wenn Tattoos keine schmerzen verursachen würden, wären wahrscheinlich viel mehr Menschen tätowiert. Aber bei vielen ist der Respekt doch sehr hoch.

Jeder hat schon mal auf die Zähne gebissen - ich hatte Sitzungen von Schnappatmung bis zum "tatsächlichen" einschlafen <- 2 mal geschafft.

Irgendwie finde ich das das zum Tattoo verdienen dazu gehört. Sobald es eine Art gibt Tattoos schmerzfrei zu stechen/bekommen glaub ich das nochmal so ein richtiger Tattooboom stattfinden wird, ob ich es gut finden werde bezweifle ich.

Für mich das beste "Schmerzmittel" bei einer unschönen Sitzung ist immer noch Ablenkung und da hab ich von PS3 zocken bis Hörbuch alles durch und es hat bisher immer geholfen.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon Guest » 30.11.2011 19:50

Die letzten 2 Absätze wiederlegst du sofort wenn du mal einen Tag beim Marc zum tätowieren warst.

ich persönlich hätte eher angst davor mal einfach so, derart heftige mittel wegen nem tattoo einzunehmen.

deswegen hab ichs bisher immer so durchgehalten - bzw. hab auch schon nach ner Stunde abgebrochen - die Stunde ist halt dann sauteuer weil man trotzdem den ganzen Tag bezahlen muss..
Zuletzt geändert von Guest am 30.11.2011 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon fexer » 30.11.2011 19:52

30/30 hat geschrieben:Aber,soweit ich informiert bin,gehören Schmerzen zu einem Tattoo mit dazu,weil die Ursprungsform des Tätowierens eben auch rituellen Charakter hatte und nicht nur ausschliesslich zur Verschönerung des Körpers diente.
Krieger waren tätowiert,um dem Feind bildlich die eigene Härte und Schmerzunempfindlichkeit vor Augen zu führen und nicht zuletzt war das Tattoo die Climax des Übergangsritus von Kind zu Erwachsenem.


Hab noch keinen Krieger gesehen, der sich ein mit Metall verkleidetes Pferd auf die Flanke hat stechen lassen... sollen wir uns jetzt alle >primitive tribals< machen, ist ja jeder n großer Krieger von uns.
Ausserdem würde ich meinen, ist das bei den Naturvölkern so gewesen (z.T. immer noch so), für die moderne westliche Tätowierung gelten solche Initiationsriten wohl eher nicht.. Klar wird jeder im Bad gern als die harte Sau angesehen, aber des ist ja bissl was anderes.

Lasst doch einfach die, die meinen was nehmen zu müßen was nehmen, und die anderen nehmen halt nix.
b.t.w. würd ich mir beim Marc den Rücken machen lassen, ich würds mir auch gut überlegen, und bevor katatonik anfängt von "es is beim Marc nicht ander als anderswo" hör ich gleich wieder auf zu schreiben...
Danke Hanke!
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon LÖö » 30.11.2011 20:04

Masinka hat geschrieben:jo, ein oberschenkeltattoo lässt sich nun mal auch recht entspannt aushalten. glaube kaum, dass das jetzt die referenz an aushaltbarkeit von starken schmerzen ist.

das tattoo am solarplexus (auch vom 'herrn' halbstark) hätte ich ohne schmerzmittel nicht mal die mageren 2 einhalb stunden, die es gedauert hat, ausgehalten.


Ich habe bekanntlich auch ein Backpiece, für das ich bisweilen lang und vor allem oft gesessen habe, weil der Iban nicht unbedingt der Schnellste ist, und kenne auch die Schmerzen sowie unterschiedliche Tattootechniken. Bei mir wurde am Oberschenkel auch geschrubbt, bei dir am Solarplexus aber nicht, richtig? Klar ist es keine Referenz und ich glaube auch, dass es vor allem auf Dauer schwierig auszuhalten ist, aber hier wird ständig von gesprochen, dass man weite Strecken lieber auch häufiger fahren und von Sachen wie EMLA absehen soll... Dreitägige Sessions sind nun mal ein Wahnsinn, ich finde es halt nicht so sehr nachvollziehbar, wieso man das seinem Körper antut und der Tätowierer einem das auch antun WILL.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon santazero » 30.11.2011 20:11

Zutroy hat geschrieben:Die letzten 2 Absätze wiederlegst du sofort wenn du mal einen Tag beim Marc zum tätowieren warst.

ich persönlich hätte eher angst davor mal einfach so, derart heftige mittel wegen nem tattoo einzunehmen.

deswegen hab ichs bisher immer so durchgehalten - bzw. hab auch schon nach ner Stunde abgebrochen - die Stunde ist halt dann sauteuer weil man trotzdem den ganzen Tag bezahlen muss..


Wat?? Du durftest bei Marc abbrechen? Marc meinte zu mir, abbrechen gibts nicht und bis jetzt musste auch noch keiner abbrechen. :)
Also hatte ich mich da durchgequält.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon LÖö » 30.11.2011 20:12

Ist halt eine andere Form der Motivation :mrgreen: ZWANG!
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon 30/30 » 30.11.2011 20:21

@Fexer:Hab ich irgendwo behauptet,ich wäre ein Krieger oder jeder muss sich jetzt Stammestattoos machen??Hast du noch einen Parallel-Scout,oder woher ziehst du deine Behauptungen?

Das waren allgemeine Aussagen über die Historie der Tätowierungen,keine Paradigmen!
Ich hab zu erklären versucht,warum einige (inc. mir) eben die 'No Pain - No Gain'-Einstellung haben.....nämlich aus Respekt dem historischen Erbe gegenüber.
Ja,ich bin ein durch die Kultur der westlichen Welt geprägter Mensch und wohne nicht im Urwald....trotzdem spielt der Ursprung der Tattoos,nämlich der Ritus,bei mir eine gewisse Rolle.Ich möchte einfach nicht,dass Tattoos zum Konsumgut verkommen,die sich jedes (sorry!) Weichei mithilfe von Pharma-Bomben einfach so zulegen kann.

Das ist jedenfalls meine Meinung....aber jeder kann und sollte es halten,wie es ihm beliebt!

Edit:Dicken Respekt für jedes 'Opfer' von Marc,das durchhält.
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Re: Schmerzen - Mit was vergleichbar?

Beitragvon Betrayal » 30.11.2011 20:37

vielleicht bin ich einer der wenigen leute, die diese schrubb methode von marc als nicht derart hart darstellt als z.B. den verlauf einer ausgeprägten realistic arbeit. in diesem bereich wird zwar nicht großartig geschrubbt aber die masse an bearbeitung der fläche um gezielt effekte zu bewirken hat nach meiner objektiven beurteilung und aktiven beteiligung an jenen realistic pieces einen ähnliche wirkung.
wie hier schon an jener stelle beschrieben wurde. bei nem tattoo gehts um den spirit und die vereinigung zwischen künstler und kunde. und diesen spirit sollte jeder für sich auf seine eigene art und weiße ausleben.
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