von Christine999 » 17.12.2016 1:53
Ich habe den Eindruck und auch in letzter Zeit bei Diskussionen unter Tätowierern mitbekommen, dass die Tendenz zu Tages- bzw. Sitzungspreisen geht.
Aus Sicht der Künstler finde ich das verständlich, da es eine gewisse Verlässlichkeit bzgl. des Verdiensts gibt...bei Stundenpreisen passiert´s halt, dass der Kunde nach zwei Stunden nicht mehr kann/will, man selbst aber noch sechs Stunden weiterarbeiten könnte/möchte und dies auch so geplant hatte.
Angenommen ich bin der Kunde, der nach zwei Stunden schlapp macht, ist es für mich natürlich ärgerlich den vollen Tagessatz zahlen zu müssen...in dem Fall machen es aber wohl einige Tätowierer so, dass sie dann nicht voll abrechnen, sondern 60 - 80% nehmen. Das finde ich fair.
Jetzt stellen sich halt die Fragen, ob ich länger durchhalte, weil ich möglichst viel für mein Geld bekommen will und ob die Möglichkeit besteht, dass ich mich selber überfordere, wenn ich glaube acht Stunden durchhalten zu müssen bzw. kann das gesundheitliche Konsequenzen haben.
Was die osteuropäischen Gasttätowierer angeht, muss ich sagen, dass ich es schon irgendwie frech finde, wenn das Studio noch mal 100% auf das draufknallt, was der Gastkünstler verdient. Dass die eine gewisse "Stuhlmiete" bezahlen, okay...aber in solchen Dimensionen finde ich das schon unverschämt!
Und damit will ich nicht sagen, dass ich Stundenpreise um die 250€ viel(!) zu hoch finde...es gäbe sicherlich Leute, die mir das wert wären und ich habe auch schon deutlich mehr gezahlt.
Dennoch finde ich die Entwicklung, mMn vor allem im Realistic-Bereich, und das Gehype um gewisse Leute bedenklich...
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