Naja, so einfach ist das nicht für die Branche. Tattoopigmente werden vergleichsweise in winzigen Mengen benötigt. Ich vermute mal, dass so um 5 t für alle jährlich gestochenen Tattoos in Deutschland ausreichen, und 2/3 davon dürfte Kohlenstoff, also hochreiner Ruß sein. Um da andere Farbstoffe zu entwickeln, bräuchte man eine Forschung- und Entwicklungsabteilung. Das kann sich aber kein Tattoofarbenhersteller leisten, die beziehen die Pigmente von der Farbenindustrie und für die Farbenindustrie fallen die Kunden von der Tattoobranche nicht ins Gewicht. Also wird sie dafür kaum Geld ausgeben.
Es nutzt ja nix, wenn die Farbe garantiert ungiftig, aber nicht lichtecht ist, biologisch abgebaut oder von der Körperchemie zerstört wird. - wer mach da freiwillig Langzeitversuche ?
Es ist schon nicht ganz abwegig, dass der Staat/die EU immer mehr - natürlich mit der Parole "Wir wollen nur Euer Bestes" - in die privaten Belange der Menschen drängt, und dass Eigenverantwortung leider immer mehr zurück gedrängt wird.
Wahrscheinlich wird man in Zukunft für bunte Tattoos um weitere Auslandsreisen nicht herumkommen. Da kann es dann wieder - je nach lokalem Standard - Hygieneprobleme geben. Aber zu solch komplexen Denken sind Politiker meist nicht in der Lage, zumal die Wenigsten fachliche Kompetenz haben.