Über die Toleranz - Gibt es dass?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

Moderatoren: BassSultan, MartiAri

Beitragvon Rusty » 15.04.2003 9:18

*Angeregt durch diesen Thread::Tattoos ohne Farbe

und den von Maddox geschriebenen Comment::
maddogx hat geschrieben:...wenn du selbst ein "neger" wärst,könntest du auch einfach "nigger" sagen....diskriminierungen innerhalb einer ethnischen gruppe heben sich nämlich auf...(doppelte verneinung;minus mal minus=plus...)...problematisch wirds erst,wenn es fremde(!) tun...was lernen wir daraus..?....grenzen sind wichtig...jaa...könnten wir uns sonst nicht definieren....und alle anderen jenseits unserer grenze sind böse terroristen,potenzielle einwanderer,invasoren,fremde(engl.:aliens..)(...oder eben nigger,kanaken,bayern...,oder eben auch nicht...)

..und um mal wieder die ausgetretenen pfade der bewusstlosen einfältigkeit zu verlassen..(...na,fühlt sich jemand von euch diskriminiert...hehe...selbst schuld..):

das neue schlagwort "multikulturalismus" verbirgt schlicht eine form der ethnischen säuberung unter einer semantischen maske des liberalen pluralismus.multikulturalismus ist ein mittel,um eine kultur von einer anderen zu trennen, zur vermeidung aller möglichkeiten zwischenkultureller synergie oder gemeinschaftlichkeit oder kommunikativität.bestenfalls beschafft multikulturalismus dem konsensus eine entschuldigung dafür,ein wenig kulturelle ausplünderung zu betreiben-"inbesitznahme"-um diese oder jene "keimfrei gemachte version der andersartigkeit seiner eigenen trüben uniformen langeweile hinzuzufügen.... die zugrundeliegende tiefenstruktur des multikulturalismus ist die furcht vor eindringen,ansteckung,mutation,der unauflösbaren verwicklung mit andersartigkeit-davor,das andere zu werden..

...das nur mal als an-regung oder er-regung...bevor sich gleich wieder alle (korrekt müsste es wohl heissen...alle und alle/innen und alle alien...)die hände reichen und sich so unheimlich duffte und tolerant finden...einigkeit ist der vorläufer der uniformität...einheit der vorläufer der gleichschaltung...

...dabei wolltest du doch anders als die anderen sein...


in dem viel wahres drinsteht dacht ich mir lasst uns mal ne Diskussion vom Zaun brechen.

Toleranz gibt es nur in dem Spektrum der eigenen Sichtweise So verschieden wie jeder MEnsch ist so verschieden dessen Toleranz.Gibt es also die allgemeingültige Toleranz.

...dabei wolltest du doch anders als die anderen sein...

Heftiger satz Maddox heftiger satz.....
Don´t piss on my neck and tell me its raining!!!
--
Mag ja sein, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Aber erst die zweite Maus kriegt den Käse.
Benutzeravatar
Rusty
Diktatur!
 
Beiträge: 6318
Registriert: 07.05.2002 15:11
Wohnort: Unter der Haut

Beitragvon Lilith » 15.04.2003 9:55

Ja zu dem Thema fällt mir ne ganze Menge ein. Zuerst mal würde ich sagen das alleine Toleranz nicht ausreichend ist, sondern vielmehr Akzeptanz gefordert ist. Toleranz heißt doch das jemand der/die anders ist von denen die diesem "anders sein" nicht entsprechend sowas wie ne Erlaubnis dafür benötigt. Bei Akzeptanz sieht es da schon etwas anders aus, wobie man da natürlich sagen kann das sind nur Wortspielereien...wie man das halt bezeichnen möchte.
Ich denke kein Mensch verfügt über eine absolute Akzeptanz/Toleranz da wir alle durch Umwelt, Erfahrungenen und vieles andere geprägt sind. Ich für meinen Teil versuche mich erstmal in jemand anderen hineinzudenken um seine/ihre Beweggründe zu verstehen. Gebe aber zu das auch mir das nicht immer gelingt.
Ich selbst gehöre zu verschiedenen Randgruppen dieser Gesellschaft. Teilweise habe ich mir dieses anders zu sein selbst ausgesucht, wie beim Tattoo oder BDSM. In manchen Dingen hatte ich aber auch gar keine andere Wahl, sofern ich an einigen Dingen nicht kaputt gehen wollte. Insofern trifft der Satz "du wolltest doch anders sein" nur teilweise zu. Das ist aber nebensächlich dabei denke ich. Was ich aber schon häufiger erlebt habe ist, das gerade Leute die zu einer Randgruppe gehören wiederum gegenüber solchen die zu anderen Randgruppen gehören äußerst intolerant sind...leider ???

Gruß Tanja
Schwäche zeigen zu können ist wahre Stärke
Benutzeravatar
Lilith
 
Beiträge: 1379
Registriert: 18.07.2002 9:20
Wohnort: Berlin

Beitragvon Travelingmic » 15.04.2003 10:32

Tja: "...dabei wolltest du doch anders sein..." Trifft das auf den Akt des Sich-tätowieren-lassens überhaupt zu?
Ich denke, dass man sich höchstens durch das eigentliche (individuelle) Tattoo-Motiv überhaupt unterscheiden kann.
Was sind Tattoos kultursoziologisch/ethnologisch denn eigentlich? Zeichen, um sich selbst deutlich sichtbar in eine Gruppe (Stamm) einzureihen und sich von einer anderen Gruppe zu unterscheiden. Das war in den alten Zeiten (überlebens)lebenswichtig. Mit Toleranz für Mitglieder der anderen Gruppen hat das nicht viel zu tun, oder? Gleichzeitig sollte aber über das Tattoo der Platz des Individuums innerhalb der eigenen Gruppe (Hierarchie, Krieger, heiratsfähiger Mann/Frau, Häuptling) festgelegt werden. Das heisst, über Qualität/Ausmass der eigenen Tätowierung konnten in vielen Stämmen die Position des Individuums in der Gruppe gezeigt werden. Wie lässt sich das auf unsere Gesellschaft übertragen? Wollen wir uns mit der Tätowierung in den "Stamm" der Tätowierten einreihen? Wollen wir uns abgrenzen von den Nichttätowierten? Gibt es eine "Hierarchie" unter den Tätowierten? Sind manche Tattoos (soziologisch gesehen) "besser" als andere?
Toleranz ist, denke ich, eine sehr moderne gesellschaftliche Errungenschaft, auf die wir wohl stolz sein können. Erst seit das tägliche Überleben für uns gesichert ist, können wir uns es überhaupt leisten, Rücksicht zu nehmen auf andere Gruppen. Wenn man es so betrachtet, waren Tattoos die gesellschaftliche Ausprägung des Darwinismus. Das heisst: Wer sich tätowieren lässt, kann Schmerzen aushalten, evtl. Infektionen überstehen und ist daher überlebensfähiger, ist als Fortpflanzungspartner attraktiv und kann sich genetisch durchsetzen.
Ansonsten gilt: Wer von anderen Toleranz verlangt, sollte sie natürlich selbst ausüben. Mir fällt auf, dass das viele Tätowierte manchmal vergessen. Nur mal so zur Anregung...
Travelingmic
Professional
 
Beiträge: 200
Registriert: 16.01.2003 17:37

Beitragvon DesLinsche » 16.04.2003 16:16

Toleranz...ich persönlich kann nich jedem gegenüber tolerant sein, wenn mir jmd auf anhieb unsympathisch ist dann lass ich es ihn auch wissen...
Und zu den Randgruppen, irgendwie gehören wir ja alle zu randgruppen, wegen den tattoos...
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.

Heiner Geissler
Benutzeravatar
DesLinsche
 
Beiträge: 3537
Registriert: 16.12.2002 18:03
Wohnort: Bochum

Beitragvon Hoschte » 16.04.2003 22:03

Ja Ja Toleranz ist ein weites und auch schwieriges Gebiet!
Ich versuche auch immer Tolerant zu sein, aber auch bei mir klappt es nicht immer! Es gibt auch Themen wo man nicht Tolerant sein kann (Ich zumindest)! Das große Thema heisst Kriminalität! Besonders Sexualdelikte! Komm ich einfach nicht mit! Aber ich denke mal da bin ich nicht der einzige!
Ansonsten versuch ich einfach alles zu akzeptieren und tolerieren! Wenn ich mich denn doch einmal dabei erwische untolerant zu werden, denke ich meist später noch einmal darüber nach und sage mir "kann dir doch sch....ßegal sein"!
Die absolute Toleranz wird es wohl nie geben und das möchte ich auch nicht!
Ich finde sowieso das jeder Mensch einer Randgruppe angehört! :D ;) :)
Hoschte
 
Beiträge: 7192
Registriert: 09.10.2002 23:17


Zurück zu Ohne Überschrift - Ohne Thema

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste