Eine Diskussion auf diesem Niveau ist tatsächlich in den sozialen Medien fast unmöglich, das stimmt. Allerdings ist mir wie oft aufgefallen, dass es reicht, wenn sich in einer Diskussion z.B. bei Facebook nur einer von 20 Leuten im Ton vergreift, den anderen als Nazi bezeichnet, und schon lamentiert die Gegenseite, man könne "mit den links-grün Versifften ja überhaupt nicht diskutieren, weil man sofort diskriminiert wird". Ich selbst bin schon unzählige Male für sachliche Diskussionsbeiträge als ebendies bezeichnet worden (link-grün versifft), linksradikal, Antifa. Wobei ich es schon interessant finde, dass es mittlerweile von einigen als Makel gesehen wird, etwas gegen Faschisten zu haben. Ich sehe da eine leider erfolgreiche Indoktrination seitens einiger rechter Medien, versuche aber, das Ganze als Angriff von Einzelpersonen zu sehen, nicht als "die sind alle so".
Mit Lebensqualität verweigern meine ich nicht unbedingt den aktiven Akt, dem anderen jegliche Freiheit nehmen. Aber sobald du von deiner Regierung forderst, sie solle anderen nicht die Rechte einräumen, die Du hast, ist das bereits ein Versuch, dem anderen die Lebensqualität zu nehmen. Ich weiß nicht, wie es in Ungarn aussieht, aber hier sehen es einige Raucher bereits als Eingriff in ihre fundamentalen Rechte, dass sie in Gaststätten zum Rauchen nach draußen gehen sollen. Das ist nur Pippifax im Vergleich zu Menschen, die das Bedürfnis haben, ihre Liebe offen mit dem Segen Gottes leben, ein Kind aufziehen zu dürfen. Verstehst Du, was ich meine?
Nein, überzeugen werden wir uns gegenseitig wohl nicht. Ich finde es nur wichtig, die Sichtweisen auch wirklich zu vergleichen, dem anderen vielleicht etwas zum Nachdenken an die Hand zu geben.