Tattoos nach Brustkrebs

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Reallife » 30.04.2016 21:21

Da ich keinen betreffenden Thread gefunden habe und ich es nicht bei Außergewöhnliche Tattoos anfügen wollten, mach ich mal nen neuen Thread auf.

In Amerika ist eine großartige Bewegung entstanden, die von einer mutigen Frau ins Leben gerufen wurde, nachdem sie zum ersten Mal ihre Narbe gesehen hat, die sie in Folge ihrer Brustkrebs-OP hatte. Nachdem sie ihr Tattoo bekam, wollte sie diese Möglichkeit nicht nur teilen, sondern auch dafür sorgen, dass speziell Frauen die sich solche Tattoos nicht leisten können, umsonst tätowiert werden. Dazu hat sie etliche Tätowierer gewonnen und so für ihre Organisation genannt P.Ink oder Personal Ink, den P.Ink-Day ins Leben gerufen, an dem einmal im Jahr alle betroffenen Frauen bei den teilnehmenden Tätowierern umsonst tätowiert werden. Das Ganze ist ein riesen Erfolg geworden. Ich habe mich schon öfters gefragt, warum es sowas wohl nicht gibt, und tada! es gibt es doch^^...
Eine identische Aktion wurde auch in Deutschland ins Leben gerufen, von Silke Plen.
Bei der deutschen Version sind auch Tätowierer aus dem Forum vertreten :)

Hier ist die Aktion aus den USA: http://p-ink.org/ https://www.facebook.com/PersonalInk https://de.pinterest.com/personalink/
Und hier aus Deutschland: http://brustkrebstattoos.de/
Demokratie kommt an ihre Grenzen, wenn eine Mehrheit der Ahnungslosen zustande kommt.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon rockkat » 30.04.2016 22:22

Andy Engel gibt meines Wissens nach auch Kurse
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Schiggy » 04.10.2018 3:21

Hi Leute.
Da ich zurzeit wach liege und mir so meine Gedanken mache, dachte ich, ich spreche das Thema hier mal an, auch wenn ich in Zukunft natürlich auch mit meinem Tätowierer darüber reden möchte.

Und zwar wurde bei mir vor kurzem Brustkrebs festgestellt, ich befinde ich mich zurzeit in Chemotherapie und denke leider gerade zu viel nach, weil ich wohl zu viel Zeit habe.
Vorweg: Es geht mir den Umständen entsprechend gut, es wurde relativ zeitig festgestellt und man ist guter Dinge, dass bei mir alles entfernt wurde und ich nach der ganzen Therapie "krebsfrei" bin, auch wenn man das ja nicht so nennen kann offiziell.
Jedenfalls denke ich über die Ursache meiner Erkrankung nach und frage mich, ob ich es auch bekommen hätte, wenn ich mich nicht hätte tätowieren lassen. Klar, kann man sowieso nicht herausfinden, aber Fakt ist: Ich werde mir in Zukunft sicherlich weniger, vielleicht sogar gar nichts mehr weiter stechen lassen, einfach aus Angst.

Ich frage mich außerdem, ob es so sinnvoll ist sich nach einer Krebserkrankung tätowieren zu lassen, wenn ich doch sonst alles dafür tue, nicht mehr daran zu erkranken. Dieses Risiko eingehen? Und mir fehlen auf der linken Seite nun vier Lymphknoten. Ich darf dort nicht mehr Blut abgenommen bekommen und Blutdruck wird auch nicht mehr gemessen. Was sagt das über das tätowieren aus? Sollte ich mich auf der linken Seite also auch nicht mehr tätowieren lassen? Ich habe dort noch ein unvollendetes Projekt, das ich theoretisch sehr gerne weiterführen würde, bin aber nun verunsichert. Mein Tätowierer hilft mir da sicherlich auch nochmal weiter, aber jetzt gerade mag ich meine Gedanken einfach mal aufschreiben zu dem Thema. Und vielleicht weiß ja jemand mehr.

Es gibt Frauen, die lassen sich gerade nach dieser Erkrankung tätowieren, dies ist ja auch das eigentliche Thema des Threads. Ich sehe das halt mega kritisch jetzt, weil was passiert mit den Farben, wenn sie nicht von den Lymphknoten getragen werden? Und selbst diese Tatsache ist ja noch umstritten, was genau das auslöst im Körper.

So viel zu meinen nächtlichen Gedanken. ^^"
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon redphantom » 04.10.2018 10:16

Ach herrje .... gute Besserung.

Mach Dir aber mal nicht noch Vorwürfe wegen dem Tattoo. Bisher gibt es keine Studien, die irgendwelche Korrelationen oder gar Kausalitäten zwischen Tattos und Krebserkrankungen nachweisen. Und da die Kohorte der Tattooträger inzwischen so gewaltig ist, wäre das schon lange aufgefallen.

Die Pigmente würden in dem Fall in einem weiter entfernten Lymphknoten landen, das ist ein Netz mit sehr vielen Maschen. Du solltest aber in jedem Fall den Rat eines Arztes einholen, solange das nicht ausgestanden ist, braucht der Körper keine neuen Baustellen.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon n8ght » 04.10.2018 10:49

Ziemlich genau das hätte ich auch alles schreiben wollen- lediglich das "ach herrje" hätte ich mit "was für ein Mist" ersetzt. Also +1 zu allem, was redphantom geschrieben hat.

Und außerdem: gutes Durchhalten und trotz der ganzen Anspannung und Umstände, die eine solche Kranheit mit sich bringt, die nötige Gelassenheit und Ruhe, das durchzustehen. Und aus familiär eigener Erfahrung kann ich sagen: ein bisschen schwarzer Humor kann nicht schaden. Nur nicht das Lachen vergessen!
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon strangefruit42 » 04.10.2018 12:24

Ich habe in meinem Umfeld leider einige Leute mit Brustkrebs. Meine Schwester z.B. hat ihn Ende der Achtziger nicht überstanden. Heute ist die Medizin ohnedies viel weiter. Zwei Kolleginnen sind nach Behandlung jetzt krebsfrei, seit Jahren.

Aber, was ich eigentlich sagen will: Von all diesen Frauen, die das haben, ist nicht eine tätowiert. Die Gründe, warum man diesen Mist bekommt, sind vielgestalt, und, wie von redphantom erwähnt, gibt es keine Belege, dass ein Zusammenhang besteht. Es gibt auch so viele Frauen, die sich nach einer Brustabnahme tätowieren lassen. Nein, ich denke nicht, dass Du mit Deinen Tattoos dazu beigetragen hast, diese Krankheit zu bekommen.

Bindend wird Dir sicher niemand was sagen können, aber: Du solltest das tun, mit dem Du Dich am wohlsten und am sichersten fühlst. Wenn das im Moment heißt, kein Tattoo mehr, dann höre auf Deinen Bauch. Muss ja nicht immer so bleiben. Von Herzen alles Gute für Dich.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon DotsOnMySkin » 04.10.2018 22:10

Scheiße! Mehr kann man da erstmal nicht sagen. :(

Wünsch dir auf alle Fälle schon mal Gute Besserung und viel Kraft!

Kann dich auch verstehen, dass du dich fragst, ob das was mit den Tattoos zu tun haben kann. Aber medizinisch gibt's da einfach keine Hinweise / Studien, dass es da einen direkten Zusammenhang gibt. Von daher würde ich da jetzt auch nicht zu viel drüber nachdenken, da es keine Gewissheit gibt.

Nur nochmal 2 Zitate / Artikel zu dem Thema:

"Dennoch ist die Verbindung zwischen den Chemikalien in Tattoo-Tinte und der Entstehung von Krebs nach wie vor ungeklärt. In Tierversuchen wurden zwar Pigmentpartikel in den Lymphknoten und der Leber gefunden. Das deutet darauf hin, dass die Partikel tatsächlich im Körper von einem Ort zum anderen transportiert werden. Studien an Mäusen haben allerdings keinen Anstieg des Krebsrisikos gezeigt. Stoyana weist darauf hin, dass die Studien nicht lange genug liefen, um eindeutige Ergebnisse zu bringen.

Es gibt bislang keine epidemiologischen Studien, die den möglichen Zusammenhang zwischen Tattoo-Tinten und Krebs untersuchen.

(...)

Serup hingegen bezeichnet das Krebsrisiko als „theoretisch“. Er ist überzeugt: „Wir haben keinen Anlass zu glauben, dass Krebs ein echtes Problem ist.“ Quelle

"We want to make it crystal clear that we don't have evidence of anybody having gotten cancer as a result of tattooing. (...) If there is an adverse effect, it will take decades to play out." Quelle

Ob ich mit den Infos nach so einer Krankheit mit den Tattoos weitermachen würde, keine Ahnung! Da würde ich wirklich auf mein Bauchgefühl hören. Evtl. könntest du das angefangene Tattoo ja fertig machen und es dann gut sein lassen...

Aber primär erstmal gute Besserung!
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Miss*Butterfly » 07.10.2018 8:54

Hallo Schiggy!

Krebs ist Mist.
Ich habe in den letzten Jahren in der Krebsberatung gearbeitet und viele Betroffene mit ihren Ängsten, Sorgen und Gedanken in verschiedenen Phasen ihrer Erkrankung begleitet. Die Diagnose ist ein Einschnitt den sich niemand, auch ich nicht, vorstellen kann. Eine Frage die sich aber fast alle Betroffenen stellen ist "Warum ich?". Fast jeder findet auch Gründe für das eigene Verschulden. Tattoos, Ernährung, Stress, whatever. Ich habe dann oft die, auf den ersten Blick etwas provokante Gegenfrage "warum nicht?" gestellt. Häufig führt das zu der Erkenntnis dass weder die eine noch die andere Frage beantwortet werden kann. Weil, so unbefriedigend es auch ist, der unmittelbarste Faktor bei der Tumorentstehung Pech ist. Häufig wird hier auch von einem "Unfall des Immunsystems" gesprochen.

Du bist soweit ich das im Kopf habe noch sehr jung, was nahe legt, dass deine Erkrankung genetisch bedingt ist. Wenn es für dich wichtig ist, kannst du mit deiner(m) Onkolog*in darüber sprechen. Sehr gute Ansprechpartnerinnen sind auch Breastcare Nurses.
Ich vermute, dass deine Diagnose noch relativ frisch ist. Die Frage über weitere Tattoos kannst du dementsprechend gut noch etwas vertagen, bis du dich selbst wieder gefunden hast. Zu dem Thema möchte ich nur noch anmerken, dass es mittlerweile durchaus Kliniken gibt, die Brustkrebs Patientinnen gezielt ermutigen Tattoos als "dritte Option" in die Entscheidungen zum Thema Rekonstruktion einzubeziehen. Ich glaube ein Professor an der Charité ist da recht aktiv.

Wenn ich dir mit ein paar Infos zur Orientierung, in sozialrechtlichen Fragen mit Adressen oder was dir sonst einfällt weiter helfen kann, schreib mich gerne an.

Alles Gute,
Sonja
Der Mensch hat pausenlos Ideen, ja der Mensch ist zu beneiden. Doch die Kunst ist bei den Ideen gut und schlecht zu unterscheiden.
- Daniel "Dän" Dickkopf -

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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Schiggy » 27.11.2018 17:10

Erstmal ganz lieben Dank für die aufbauenden Worte und die Genesungswünsche. :)

redphantom hat geschrieben:Bisher gibt es keine Studien, die irgendwelche Korrelationen oder gar Kausalitäten zwischen Tattos und Krebserkrankungen nachweisen.

Das ist wahr. Habe auch viel gelesen zu dem Thema und man kann tatsächlich nichts eindeutiges finden.

n8ght hat geschrieben:Und aus familiär eigener Erfahrung kann ich sagen: ein bisschen schwarzer Humor kann nicht schaden. Nur nicht das Lachen vergessen!

Auf keinen Fall! :D Ich habe von Anfang an, also seit ich die Diagnose erhalten habe, für mich entschieden, dass ich genauso bleiben möchte, wie ich bin. Und ich bin ein sehr positiver (naiv wäre schon das bessere Wort :lol: ) Mensch und mit meinen Freunden und der Familie mache ich sehr viele Späße über das Thema, es bietet auch sehr viel an Galgenhumor. Ich mag das sehr, denn es hilft, damit man nicht in Panik bei diesem großen Wort Krebs zu geraten.

strangefruit42 hat geschrieben:Du solltest das tun, mit dem Du Dich am wohlsten und am sichersten fühlst. Wenn das im Moment heißt, kein Tattoo mehr, dann höre auf Deinen Bauch.

DotsOnMySkin hat geschrieben:Da würde ich wirklich auf mein Bauchgefühl hören. Evtl. könntest du das angefangene Tattoo ja fertig machen und es dann gut sein lassen...

Genau das habe ich auf jeden Fall vor. Mein unfertiges muss noch fertig werden, auch nach dem nächtlichen Schreibanfall damals hat sich mein Denken auch etwas geändert und ich schätze, ich werde mich von dem Krebs nicht beeinflussen lassen in Bezug auf Tattoos. Spreche aber nochmal mit meiner Ärztin wegen der Sache mit den Lymphknoten.

Miss*Butterfly hat geschrieben: Eine Frage die sich aber fast alle Betroffenen stellen ist "Warum ich?". Fast jeder findet auch Gründe für das eigene Verschulden. Tattoos, Ernährung, Stress, whatever.

Also die Frage "Warum ich?" habe ich mir nie gestellt. Aber ob ich selbst dazu beigetragen haben könnte, habe ich mich schon gefragt. Bei mir ist es nicht erblich bedingt, niemand in meiner Familie hatte Brustkrebs. Ich habe eine seltenere Form, die hormonell bedingt ist, aber sie ist gut zu behandeln.
Mittlerweile muss ich gestehen, habe ich auch andere "Sündenböcke" für den Krebs gefunden, zum Beispiel Aluminium im Deo oder auch Hormone (zB aus der Pille oder auch in unserem Essen, siehe Milch). Aber leider, wenn man sich einmal damit beschäftigt, nimmt das kein Ende. Überall sind Hormone oder krebserregende Stoffe drin. Ich habe für mich beschlossen, auf alles, was ich benutze oder zu mir nehme, mehr zu achten, aber definitiv mein Leben nicht auf den Krebs auszurichten. Ich möchte mein Leben nach wie vor genießen können.

Glücklicherweise wurde ich brusterhaltend operiert, weshalb dort kein Tattoo nötig sein wird. Finde das an sich eine schöne Sache, da sind schon tolle Kunstwerke entstanden, die den Umgang damit sicher sehr erleichtern können.

Ich kann mich hier ja wieder melden, sobald ich mit meiner Ärztin gesprochen habe.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon n8ght » 27.11.2018 17:50

Ja, mach das bitte!

Weiterhin alles Gute und auf dass du so positiv (wie es eben mit einer somchen Diagnose möglich ist) bleibst!
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Schiggy » 27.06.2020 21:07

Ich meld mich hier nach der langen Zeit mal wieder. :)

Danke erstmal nochmal für all eure wirklich tollen Beiträge, damals war ich tatsächlich noch sehr ängstlich in Bezug auf die Krankheit und habe Ursachen und auch Möglichkeiten gesucht, die ein erneutes Auftreten verhindern.

Mittlerweile sind Chemo und Bestrahlung etwas mehr als ein Jahr her, Haare sind auch gut nachgewachsen. :D

Aber jetzt das wichtige: Ich habe mit meiner Ärztin (Onkologin) gesprochen. Ich schrieb euch ja, dass ich Bedenken habe aufgrund der entfernten Lymphknoten. Diese sind wohl durchaus berechtigt. Ich solle mich am linken Arm nicht tätowieren lassen und auch im Dekolleté / an der Brust würde sie es mir nicht empfehlen. :( Und dabei wollte ich so gerne meine ollen Schriftzeichen (links am Dekolleté, da wo der Tumor war :roll: ) mit was Großem covern lassen, hatte schon Pläne und alles... aber das hat mir alles kaputt gemacht.
Ich frage mich aber immernoch, wieso es dann diese Brustkrebs Tattoos überhaupt gibt, wenn das doch angeblich so gefährlich ist... weil die meisten Brustkrebs Patienntinnen kriegen die Lymphknoten entfernt, das ist also nix ungewöhnliches. Aber ich darf auf der linken Seite, wo mir die jetzt fehlen, nicht mehr Blut abnehmen lassen und soll auch aufpassen, dass ich mich auf der Seite nicht verletze. Das kann wohl doofe Folgen haben. Ich kenn mich damit nicht aus, aber wie gesagt, ich will das irgendwie nicht akzeptieren. :oops:

Wahrscheinlich werde ich auch nochmal ne zweite Meinung einholen, befürchte aber, dass es wohl einfach nicht empfohlen werden kann von Ärzt*innen.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon lesnurmit » 27.06.2020 21:29

Hallo,

schön von Dir zu lesen! :wink:

Ja unbedingt eine zweite Meinung einholen, würde ich auch machen.

Wünsche Dir den Sieg über den Krebs und ganz viele neue Tattoos.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon 4g48pg4l » 28.06.2020 20:04

Abgesehen davon, dass das Einholen von Zweitmeinungen meist hilfreich ist, hat deine Ärztin natürlich die Medizinerperspektive: Möglichst kein unnötiges zusätzliches Risiko eingehen.

Aus medizinischer Sicht sind Tattoos, unabhängig von einer quantitativen Risikobewertung im Einzelfall, zunächst einmal allgemein "unnötig", daher dürfte die vorsichtige ärztliche Sicht sein, davon abzuraten.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon redphantom » 28.06.2020 20:27

Schön Dich wieder zu lesen - weiterhin gute Besserung. :D :D

Segler hat schon Recht, bei vielen Ärzten gibt es eine latente Ablehnung von Tattoos, obwohl es oft gar keine rationalen Gründe gibt. Deshalb unbedingt eine zweite Meinung einholen.

Natürlich sollte man keine Tattoos stechen, wenn sich der Körper noch in Rekonvaleszenz befindet, oder wenn nach solchen OP s Lymphödeme auftreten.
Aber, der menschliche Körper hat rund 700 Lymphknoten, in jeder Achselhöhle > 30, also die Vorstellung, dass dann die ausgeschwemmten Farbpartikel quasi ungefiltert in der Hohlvene (die ist das Ziel der Lymphe) und damit im Blutkreislauf landen, sind doch recht pessimistisch.
Die Risikoabschätzung dürfte aber auch damit zusammen hängen, wie viele Lymphknoten entfernt wurden, in der Regel geht man da heute aber eher schonend vor und entfernt nur "Wächterknoten"
Vielleicht einfach noch ein wenig warten, bis die 5 Jahre Frist rum ist.
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Re: Tattoos nach Brustkrebs

Beitragvon Schiggy » 29.06.2020 12:12

Segler hat geschrieben:Aus medizinischer Sicht sind Tattoos, unabhängig von einer quantitativen Risikobewertung im Einzelfall, zunächst einmal allgemein "unnötig", daher dürfte die vorsichtige ärztliche Sicht sein, davon abzuraten.

Jap, das ist auf jeden Fall ein Punkt, den ich auch schon so im Hinterkopf hatte. Kaum ein Arzt wird sagen "Tattoo? Super, go for it!" Dafür ist das Thema eben wissenschaftlich betrachtet noch nicht weit genug erforscht.

redphantom hat geschrieben:Natürlich sollte man keine Tattoos stechen, wenn sich der Körper noch in Rekonvaleszenz befindet, oder wenn nach solchen OP s Lymphödeme auftreten.
Aber, der menschliche Körper hat rund 700 Lymphknoten, in jeder Achselhöhle > 30, also die Vorstellung, dass dann die ausgeschwemmten Farbpartikel quasi ungefiltert in der Hohlvene (die ist das Ziel der Lymphe) und damit im Blutkreislauf landen, sind doch recht pessimistisch.
Die Risikoabschätzung dürfte aber auch damit zusammen hängen, wie viele Lymphknoten entfernt wurden, in der Regel geht man da heute aber eher schonend vor und entfernt nur "Wächterknoten"
Vielleicht einfach noch ein wenig warten, bis die 5 Jahre Frist rum ist.

Das ist so ziemlich genau das, was mir meine Frauenärztin vorhin auch sagte, als ich sie darauf angesprochen habe. Sie kennt mich jetzt schon einige Jahre und hat das ganze Thema Krebs auch mit begleitet (und tut es immernoch) und sie sagte mir, dass sie zwar natürlich auch nicht ohne Weiteres sagen kann, dass es komplett unbedenklich ist, ABER sie meinte, wenn ich meine blöde monatliche Spritze nicht mehr bekomme (noch 5 Monate) und sich danach mein Immunsystem immer weiter aufbaut (wobei es allgemein schon echt gut ist), wird das kein Problem sein. Je mehr Zeit vergeht, umso besser, aber wenn beim Tätowieren auf die Hygiene geachtet wird und ich während der Heilung nichts gravierend falsch mache, so würde sie grünes Licht geben. Bei mir wurden nur die vier Wächterlymphknoten entfernt, es sind also noch welche vorhanden unter der Achsel, nur eben weniger. Also sollte ich dementsprechend auch keine 7 Stunden Sitzungen machen und sehr auf meinen Körper hören, aufhören wenn mein Immunsystem Signale sendet usw.
Das Gespräch war echt super. Hätte nie gedacht, dass sie sich so gut damit auskennt, evtl hat sie ja auch ein paar nicht für jeden sichtbare Tätowierungen. :D

Danke für eure lieben Wünsche! Im MRT und Ultraschall wurden keine Krebszellen mehr entdeckt, also bin ich guter Dinge. Die Lymphknoten waren auch noch nicht befallen damals, was auch ein sehr gutes Zeichen war. Durch Chemo usw. habe ich dann noch meinen Teil dazu beigetragen, dass alles, was sich so hätte entwickeln können, im Keim erstickt wurde, also hoffe ich, dass ich es ein für alle mal los bin. ^^
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