Tattoo bei defekten Nervenbahnen

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Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon CeeJay84 » 06.10.2017 13:30

Hallo liebe Leute,

ich bin die "Neue", 32 Jahre jung und bereits auf dem Rücken umfangreich geschmückt :)

Mein Traum wäre ein Maori-Tattoo auf dem Oberarm, wo wir beim Problem wären. Dank drei Achsel-Operationen wurde mein Nervenknoten extrem geschädigt, so dass leichte Berührungen auf dem Oberarm nicht zu merken sind, stärkerer Druck jedoch starke Schmerzen auslöst (Beispiel: Meine Tochter hat mir mit einem Filzstift den Oberarm "tättowiert" und teilweise war das ein brennender Schmerz). Auf der anderen Seite waren es vier Operationen, so dass der Oberarm nicht besser wäre.

Welche Möglichkeiten zur Betäubung gebe es da oder ist es aus mit dem Traum?

Danke und viele liebe Grüsse,
CeeJay
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon thewitchhunter » 06.10.2017 16:36

Ob und wenn ja welche Möglichkeiten der Betäubung da bestehen, kann letztendlich nur dein ausführender Artist sagen. Hier irgendwelche Experimente im Vorfeld zu einem Temrin zu starten, die vorher nicht mit dem Tätowierer abgesprochen waren, sind kontraproduktiv. So wirst du z.B. mit ziemlich sicherer Wahrscheinlichkeit von deinem Tätowierer wieder nach Hause geschickt, wenn er bemerkt, dass du im Vorfeld mit Emla-Salbe gearbeitet hast. Genauso ist von allen blutverdünnenden Schmerzmitteln abzusehen, also Aspirin/ASS, aber auch Ibuprofen, usw..

Dazu kommt, dass dein Schmerzempfinden aufgrund der von dir beschriebenen Umstände bei dir wahrscheinlich nochmal eine Ecke individueller ist, als es ohnehin sowieso bei jedem Menschen ist. So dürfte es schwierig werden, hier eindeutige Tipps zu geben
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon Mezcalito » 06.10.2017 21:53

Der Beitrag ist erstmal von mir editiert. Ich muss gerade klären, ob wir so einen Tipp hier auch so stehen lassen können (und wollen).
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon CeeJay84 » 07.10.2017 10:06

Halli hallo,

danke erst einmal für die Antworten. Ich selber hatte nicht vor im Vorfeld an mir rumzudoktorn. Eher dachte ich an die Betäubungs-Möglichkeiten, die ein Tättowierer direkt vor Ort hat.

LG,
CeeJay
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon thewitchhunter » 07.10.2017 10:59

Nach allem was ich gehört habe, gibt es wohl noch die Möglichkeit mit Lidocain als Flächenanästhetikum zu arbeiten. Die Salbe wird dann während des Tätowierens vom Tätowierer an den zu bearbeitenden Stellen aufgetragen. Allerdings soll das auch eher die Spitzen beim Schmerz rausnehmen und nicht den gesamten Schmerz unterdrücken. Und das Lidocain wirkt wohl auch erst kurz nachdem die Haut bereits einmal "angestochen" wurde, also eher bei flächiger Bearbeitung einer Hautpartie und nicht zum Beispiel bei Outlines, wo über eine spezielle Stelle nur einmal kurz drüber gegangen wird.

Aber ob ein Tätowierer solche Mittel einsetzt oder nicht obliegt letztendlich ihm. Es gibt auch immer wieder Aussagen, dass solche Mittel die Eigenschaften der Haut für das Tätowieren negativ verändern können, die Haut dann die Farben nicht mehr richtig aufnehmen würde (z.B. Aufquellen der Haut durch Emla-Salbe).

In wie fern solche Mittel aber bei deiner speziellen Nervenschädigung überhaupt Sinn machen und Linderung bringen, ist relativ schwer zu sagen. Vor allem in Bezug auf den von dir beschriebenen brennenden Druckschmerz. Die Tätowiernadel selbst stellt ja in dem Sinne keinen Druck her, allerdings wird ja die Haut vom Artist auch während des Arbeitens immer wieder gespannt, wobei sicherlich auch immer mal wieder ein gewisser Druck ausgeübt wird. Keine Ahnung, ob das schon ausreichen würde, diesen Druckschmerz bei dir hervorzurufen.

Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als diese Situation und die Möglichkeiten mit dem von dir auserkorenen Tätowierer druchzusprechen und es ggf. auf einen Versuch ankommen zu lassen oder aber es wirklich bleiben zu lassen.
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon Bad*Kitty » 07.10.2017 14:31

In aller Deutlichkeit, da das offenbar immer noch nicht so wirklich bekannt oder verinnerlicht zu sein scheint (auch von vielen Tätowierern nicht):
Ein Tätowierer DARF KEINE BTM an Kunden anwenden. Nichts. Nada. Niente.
Nichtmal Emla!
Wir machen uns damit strafbar. Ich pers. würde sowas nicht riskieren, denn die Nebenwirkungen können bis zum Kreislaufkollaps gehen und dann will ich die ganzen Tätowierer bei der fachkompetenten Erstversorgung sehen...NICHT.
Also ist die einzige Möglichkeit für dich, das mit deinem behandelnden Arzt abzusprechen und evtl. den Tätowierer mit einzubeziehen, welche Möglichkeiten es gibt und ob die so sinnvoll sind. Und ob der Tätowierer im Ersntfall genügend Erste-Hilfe-Skills besitzt wäre mir auch wichtig unter dem Aspekt... :|
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon K-ink-Man » 08.10.2017 11:38

Genau das, was Kitty sagt, ergänzend nur,
dass die schlimmste Folge nicht nur ein möglicher Kreislaufkollaps, sondern der Tod ist. Und deswegen ist es uns verboten.

http://www.reuters.com/article/us-skin- ... 2920070206

https://www.fda.gov/forconsumers/consum ... 095147.htm
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon hotknife » 08.10.2017 13:59

Habe gestern wieder bei 2 internationalen Artist auf der Convention in Venray gesehen, dass sie H2Ocean Nothing Pain Relieving Foam Soap benutzt haben. Ein Kunde war vor der Behandlung mit dem Schaum am quicken wie ein kleines Kind. Danach war für ca. eine Stunde Ruhe.

Bei mir hat es mal Alexandr Litvinov ab der 6 Std. beim Brust-Tattoo benutzt. Danach war meine Brust wie Kunststoff u. ich habe absolut außer Taubheit nix mehr gespürt.

Aber muss jeder selbst wissen, ob er so etwas nimmt.
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon Bad*Kitty » 08.10.2017 15:26

Ich sagte ja: erstaunlich, bei wie vielen Tätowierern das nicht angekommen zu sein scheint. Oder sie scheißen wissentlich auf die Gesundheit der Kunden um Ruhe zu haben - was ich natürlich nicht unterstellen wollen würde. 8)
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon n8ght » 08.10.2017 17:14

Danke an Sandra und Denis, dass ihr schon mal was dazu geschrieben habt, da ich gestern leider keine Zeit dazu hatte.

Der Post/Tipp von Meczalito bleibt editiert /gelöscht. Dies ist definitiv nicht etwas, was wir hier im Forum befürworten. Ebenso der Hinweis auf die Benutzung von Betäubungsmitteln egal welcher Art.

Was im wahren Leben praktiziert wird, ist die eine Geschichte, aber der Scout hat eine klare Haltung dazu, bzw besser gesagt dagegen. Ich bitte dies zu beachten! | n8ght


---

Was das eigentliche Problem betrifft:
Ohne Rücksprache mit einem Arzt und dem ausführenden Tätowierer würde ich da definitv keinerlei Experimente starten. Es gibt ja auch soetwas wie ein Schmerzgedächtnis. Also selbst bei einer wie auch immer ärztlich genehmigten/begleiteten Betäubung (und einem Tätowierer, der sich darauf einlässt), kann es sein, dass trotzdem Schmerzen entstehen/vorhanden sind.

Tattoos sind am Ende des Tages keine Notwendigkeit (Ausnahmen bestätigen die Regel), also ein Luxus. Ein Luxus, auf den man mMn unter besonderen Umständen verzichten muss.

Außerdem möchte ich noch als Gedankenanstoß das Thema Hypnose in den Raum werfen wollte. Es gibt Menschen/Studios, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. (auch hier im Forum vertreten) Da ich aber nicht weiß, inwiefern das schon spruchreif ist, mag ich da gerade keine Namen nennen. Die Person liest hier wahrscheinlich mit und kann sich dann ja melden - oder auch nicht. (geht ja auch über PN)
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon Mezcalito » 08.10.2017 21:16

ich kann problemlos akzeptieren, dass mein Tip nicht ins Forumkonzept vom Tätowieren passt aber so wie deine Begründung in grün geschrieben ist siehts so aus, als hätte ich was grenzwertiges vorgeschlagen und das habe ich nicht.

Dein erster Satz in Schwarz geht im Prinzip genau in die selbe Richtung wenn man ihn zu Ende denkt
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon n8ght » 08.10.2017 23:40

Du hast sehr explizit eine bestimmmte Vorgehensweise vorgeschlagen, während ich von einer allgemeinen, sowie eventuell möglichen ärztlichen Betreuung gesprochen habe. Das ist sehr wohl ein Unterschied.

Grün schreibe ich, wenn ich als Moderatorin unterwegs bin, Postings editiere und dies im Nachhinein auch noch begründe. Dies passiert ja immer wieder und solltest du nicht als erhobenen Zeigefinger betrachten, sondern als genau das, was wir hier tun - Moderation, die nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt. Ich habe mich übrigens diesbezüglich natürlich mit meinen Moderatoren-Kollegen abgestimmt, so dass dies keine alleinige Entscheidung meinerseits war.
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Tattoo bei defekten Nervenbahnen

Beitragvon CeeJay84 » 09.10.2017 14:41

Moin,

vielen Dank für eure Tips und Hinweise.

Ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen und weiteres Vorgehen mit dem Tättowierer besprechen.

Wenn die Oberarm-Rückseiten nicht gehen, dann geht's eben nicht ..... dafür aber auf der Vorderseite ;)

Viele Grüsse,
CeeJay
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