Zweifelsohne bewirkt ein Tattoo ein gewisses gesundheitliches Risiko: Akute Infektion, Allergie gegen Tätowiermittel, ungeklärte Langzeitfolgen.
Es ist aber, wie alles im Leben, eine Frage der Risikobewertung: Nach dem Attentat in Berlin haben viele Leute ihr Verhalten geändert, haben Menschenansammlungen gemieden, aber um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Die Wahrscheinlichkeit in Deutschland durch einen Terroranschlag umzukommen ist hundertmal geringer, als an einer Kohlenmonoxidvergiftung zu sterben. Und wer hat schon einen Kohlenmonoxidwarner ? (Ich seit gestern

)
Nach den Anschlägen vom 11. Sept 2001 sind in USA deutlich mehr Menschen durch Verkehrsunfälle umgekommen, weil sie Flugzeuge gemieden haben - Ja, und in Deutschland sterben jährlich mehr Sportler beim Kegeln als beim Fallschirmspringen.
Leben ist nun mal grundsätzlich lebensgefährlich, wer stets zu Hause im Bett bleibt, meidet Unfälle, stirbt dann aber wahrscheinlich vorzeitig an Bewegungsmangel.
Risiken werden gern als Totschlagargumente genutzt, um eigene Meinungen zu verstärken- aber es heißt nicht ganz umsonst: no risk - no fun,

das muss letztlich jeder selbst bewerten.
Sicher wäre auch mal eine umfassende, fachübergreifende wissenschaftliche Studie zu Tattoos hilfreich - und auch stärkere Reglementierung bei den Tatoofarben. Aber auch da muss man aufpassen, Politiker spielen sich immer mal gern als Erziehungsberechtigte erwachsener Menschen auf und wollen uns mit irgendeinem Unsinn beglücken (z.B. Veggie - Day

), da muss man aufpassen, dass am Ende nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.