Ebooks machen in der Vorbereitung die gleichen Schritte durch wie jedes andere Buch auch, und es sind mehr Personen beteiligt als man vielleicht denkt. Der Autor liefert den Inhalt, der Illustrator die Grafik. Es wird korrigiert, redigiert, layoutet, Verträge müssen gemacht werden und unter Umständen Lizenzen geprüft und erworben werden. Marketing und Vertrieb kommen auch nicht von allein, hinzu kommen allerlei Abgaben an diverse Verbände und Organisationen. Löhne, Sozialversicherung und Tantiemen noch dazu, und dann ist das Buch im groben fertig - egal ob nun gedruckt oder nicht. Die eigentlichen Druckkosten sind dann so gering, dass sie sich mit den Kosten für die IT-Infrastruktur, die zum Veröffentlichen benötigt wird, so ziemlich die Waage halten. "Verlag" kommt nicht umsonst von "Vorlegen": der ganze Kostenberg, der vor Veröffentlichung gestemmt werden muss, ist von einer Einzelperson kaum zu tragen.
Ebooks sind insofern eine Alternative zum Buch, sie wirklich entscheidend billiger zu machen ist aber nur mit Abstrichen möglich. Wenn ein Autor die ganzen Schritte allein erledigen muss, bleibt weniger Energie für den eigentlichen Inhalt übrig. Leider merkt man vielen (nicht allen!) Self-Publishing-Titeln auch an, dass nicht gut redigiert und layoutet wurde.
Bei uns arbeiten von Manuskripteinreichung bis Veröffentlichung mindestens drei Leute mehrere Monate am Buch, und das tun wir ja nicht weil es nichts zu tun gäbe. Am Ende ist bisher jedes Mal was Gutes dabei herausgekommen und der Autor war glücklich.
Leider macht Amazon gerade gewaltig Druck auf Verlage, indem Sie für ebooks noch höhere Rabatte fordern als für gedruckte Titel. Mit der aktuellen Forderung können wir digitale Bücher bestenfalls noch unter "kostenneutralem Marketing" verbuchen. Machen wir nicht. Bei den amerikanischen Kollegen wurde daraufhin die Auslieferung zum Endkunden um drei Tage verzögert...