Hab ich jetzt endlich gesehen, liegt schon etwas länger rum und hat auch eine deutsche tonspur. ich hab da mal eine rezension von ofdb geklaut, man möge mir verzeihen, weil ich heute zu faul bin .
Snake of June, A (2002)
Originaltitel: Rokugatsu no hebi
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Shinya Tsukamoto
Darsteller: Asuka Kurosawa
Yuji Kohtari
Shinya Tsukamoto
Mansaku Fuwa
Tomorowo Taguchi
Susumu Terajima
Eine Kritik von Red Kite (Bewertung des Films: 9/10)
eingetragen am 08.04.2004, seitdem 105 Mal gelesen
"Tsukamoto Shinya, der Cronenberg Japans, widmet sich erneut seinem Lieblingsthema: Körperkult und die radikale Mutation des Menschen, körperlich wie geistlich. Hier ist es ein anonymer Anrufer, der die zugeknöpfte Telefonseelsorgerin Reiko mit anzüglichen Fotos erpresst und sie zwingt, ihre geheimsten Fantasien auszuleben.
Was folgt, beginnt harmlos, wandelt sich aber zunehmend in einen surrealen Horrortrip, der stellenweise tatsächlich an Tsukamotos legendären Erstling TETSUO erinnert - besonders, wenn titelgebende Schlange ans Tageslicht tritt.
Der Monat Juni bezieht sich übrigens auf die japanische Regenzeit, und so ist Wasser dann auch das zentrale Element des Films. Getaucht in monochromes Blau, mit radikal schnellen Schnitten, wandelt Tsukamoto zwischen ironischem Erotikdrama und düsterer Cyberpunk-Optik. A SNAKE OF JUNE ist visuell beeindruckend, auch der sich ewig wiederholende Soundtrack entfaltet einen ungeahnten hypnotischen Sog, fast wie in einem Wong Kar-Wai-Film. Dazu noch Cameos von Terajima Susumu und Taguchi Tomorowo (wahrscheinlich, um beiden auf dem Weg zu ihrer dreistelligen Filmographie behilflich zu sein...) und der Kinoabend ist sicher über der Bühne.
Das Ganze wird zum Ende dann doch etwas unübersichtlich, besonders durch die eher halbherzige Einführung von Reikos Ehemann in die Handlung. Vieles ergeht sich in Andeutungen, die in solch rasendem Tempo auf den Zuschauer niederregnen, dass einem ganz schwindlich wird und man sich zum Ende nur noch fragen kann, was zur Hölle man da eigentlich gerade gesehen hat. Genau darin liegt aber wohl der Reiz in Tsukamotos Filmen. Kaum ein anderer Regisseur schafft es, in nicht mal 80 Minuten ebenso zu faszinieren wie komplett zu verwirren."
alles in allem: Klasse Film, ich fand ihn nicht verwirrend, aber nun gut, das ist auch eher positiv.
