Überschüssiges Narbengewebe

Allgemeines übers Piercen

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Beitragvon Bolle » 09.01.2003 17:37

So, nu ist es soweit, Bolles 1. Anfrage im Piercing-Bereich.

Was das Thema Piercing angeht bin ich den Status des Unwissenden. Hatte, das ist Jahre her Ohrringe drin, das übliche, mit Schussapparat. Hatte immer Probleme mit Entzündungen etc.. Am Linken Ohrläppchen ist dann hinten eine Geschwulst rausgewachsen, so groß wie ne Erbse. Vorne am Ohrläppchen, ebenfalls, allerdings nur stecknadelgroß. Das große Teil hinten wurde mir, ich glaube 3 mal entfernt (ausgeschabt) war sehr schmerzhaft, da geblutet wie Sau und die Betäubung daher rucki zucki gleich null war. Vom Arzt wurde mir gesagt, das sei überschüssiges Narbengewebe gewesen, ich war mir da nie so sicher. Trage jetzt keine Ohrschmuck mehr. Ich weiß bis heute nicht, ob diese Reaktion Veranlagung ist oder durch den getragenen Schmuck oder die Art des einbringens (schiessens) verursacht wurde. Hat jemand Erfahrung damit?

Wenn ich mir jetzt das Ohr piercen lassen würde, muß ich mit ähnlichen Reaktionen rechnen? Hab an besagtem Ohrläppchen jetzt eine Narbe (allerdings ne flache, keine Geschwulst mehr). Kann durch dieses Narbengewebe gepierct werden, ohne dass wieder die Kacke von vorne beginnt?

Für die Beantwortung meiner Fragen wäre ich dankbar.

Gruss Bolle
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Beitragvon Lilith » 09.01.2003 21:45

Hi Bolle,

was für Ohrringe hattest Du denn drin? Da Du sie beim Juwelier schießen lassen hast vermute ich mal diese komischen medizinischen Teile. Wenn dem so ist kann es an denen gelegen haben, derweil die nämlich meistens aus Stahl mit nem dünnen, billigen Überzug sind. Dazu kommt, das die Schußapparate nicht sterilisiert werden können da sie auch Kunststoffteile enthalten.
Beim Piercen wird mit ner sterilen Nadel (Kanüle) gearbeitet und der Piercer trägt normalerweise auch sterile Handschuhe. Die Ringe für den Ersteinsatz sind heutzutage meistens aus Titan, das sehr selten zu allergischen Reaktionen führt. Alternativ kann auch bis zum Abheilen ein Teflonstab eingesetzt werden, was noch weniger Risiken in Hinsicht auf Allergien bedeutet.
Das Schießen selbst ist am Ohrläppchen nicht soooo schlimm, weil da kein Knorpel ist, allerdings ist das stechen mit ner Nadel auf jeden Fall besser, da die Stecker natürlich niemals so sauber und scharf sind wie eine Kanüle, also gibt es beim Stechen auch eine sehr viel saubere und glattere Wunde.

Gruß Tanja
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Beitragvon Bolle » 10.01.2003 10:12

Moin Lilith,

hab Dank für Deine Antwort. Ja, das waren solche "medizinische" Stecker. Das ganze ist schon über 10 Jahre her, da war das Piercen noch nicht verbreitet und es gab nur die eine Möglichkeit - Schussapparat. Heute ist mir klar, dass diese Methode Panne ist, da äußerst unsteril. Auch den Schmuck, den ich später getragen habe, war aus Silber und das ist ja bekanntlich nicht 100ig rein und kann daher Äuslöser von Allergien sein - oder? Vor dem Stechen hätt ich wirklich keine Angst, nur, dass mir wieder so ein, sorry, Scheiss aus dem Ohr herauswächst ... das Entfernen von dem Dreck war wie gesagt äußerst schmerzhaft. Denke eine Garantie, dass es gut geht kann mir niemand geben. Vielleicht werd ichs mal antesten. In meinem Tattooladen fängt demnächst ne Piercerin an (mit Erfahrung) werd die mal interviewen, wenn ich das nächste mal beim Inken bin.

Gruss Bolle :D :D :D
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Beitragvon Lilith » 10.01.2003 10:30

Hallöchen Bolle,

ja also Silber ist so ziemlich das schlimmste was Du Dir antun konntest. Allein schon wegen der offenporigen Oberfläche. Zumal es ja auch noch nicht richtig verheilt war. Silberschmuck ist prinzipiell gut aber niemals direkt in den Stichkanal! Denke auch ne Beratung bei der Piercerin wäre angebracht. Die sollte auch ein bissl medizinisches Hintergrundwissen haben, meiner beispielsweise ist hauptberuflich Krankenpfleger und betreibt das Piercingstudio abends ab 17 Uhr.
Übrigens zur Pflege danach ist noch nachzutragen das das Zeugs das man beim Juwelier meistens bekommt ungefähr so wirksam ist wie Weihwasser...wenn man dran glaubt hilfts vielleicht :D :D :D Soweit ich mitbekommen hab empfehlen die meisten Piercer für unprobelematische Sachen Octonisept (das ist nen mildes Desinfektionsmittel was normal beim Blasenkatheter legen benutzt wird) und Tyrosur Gel. Aber da solltest Du dann auch gleich nach fragen. Meiner meinte z.B. für Brustwarzen wäre das nicht stark genug und hat mir dafür Braunol 2000 empfohlen. Das ist auf Jodbasis (brennt aber auch net), allerdings darfste dafür keine Jodallergie haben und ist halt braun.

Gruß Tanja

p.s. Schau Dir vielleicht mal die Seite von Wildcat an, die haben einige gute Infos über Materialen und generell zu Piercings.
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Beitragvon Bolle » 10.01.2003 10:42

Hab nochmals Dank für Deine hilfreichen Infos. Gruss Bolle
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Beitragvon -Bo- » 10.01.2003 21:05

Hi Bolle,
werde auch mal versuchen, Deine Fragen soweit wie mögl. zu beantworten.

Da Dein Körper anscheind richtig heftig auf das Metall reagiert hat, solltest Du damit rechnen (muss aber nicht), dass es Dir beim Piercen auch wieder passiert.
Solltest Du es aber trotzdem wollen, rate ich Dir auf alle Fälle einen PTFE RING zu nehmen. PTFE ist ein medizinischer Kunststoff und wird in der Herzchirugie verwendet. Es ist allergiefrei und es bleibt keine Kruste an dem Ring hängen.
Ausserdem kann PTFE problemlos bei 180 Grad sterilisiert werden.
Frage einfach Deinen Piercer, ob er Dir so einen Ring besorgen kann, wenn er ihn nicht ohnehin schon hat.

Man kann dass, was Dir passierte nicht verallgemeinern. Es kann natürlich an der Pistole gelegen haben, die wie oben schon erwähnt nicht 100 pro steril ist, oder auch am Material. Wie gesagt, ICH würde einen PFTE Ring nehmen. ;)

Durch die Narbe sollte nicht gepierct werden, da die Narbe aufbrechen kann.
Also.....entweder daneben, oder das andere Ohr, aber bitte niemals durch eine Narbe.


Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
Wenn Du noch Fragen hast.....schik einfach ne Mail, helfe gerne weiter ;)
...gelochte Grüße

-Bo-

...und sollte ich mich irren, korrigiert mich ;)
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Beitragvon Bolle » 13.01.2003 10:03

Moin Bo,

danke für Deine Post.

Denke meine Fragen sind, soweit möglich, beantwortet. Muss jetzt erst mal überlegen was ich machen soll, soll heißen, ob ich ein Piercing will oder nicht. Wenn ich eins will, denke dann bleibt mir nichts anderes übrig als die Sache auszutesten.

Gruss Bolle
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Beitragvon Lilith » 13.01.2003 11:16

Übrigens ist PTFE ne andere Bezeichnung für Teflon und nen weißer Kunststoffring am Ohr ist vermutlich nicht jedermans Sache ;) Deshalb hatte ich bei der Variante auch zum Stab geraten, weil man da halt Titankugeln drauf schrauben kann und vom Stab selbst eigentlich nicht groß was sieht.

Gruß Tanja
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Beitragvon -Bo- » 13.01.2003 21:28

Hi Lilith,
sicherlich sieht so ein PTFE Ring nicht all zu schön am Ohr aus, aber es wäre eine Alternative, bis die Abheilzeit vorbei ist. Danach kann ja Gold o.ä. eingesetzt werden. ;)
...gelochte Grüße

-Bo-

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