wassn emo?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon MickeyCologne » 11.09.2008 17:02

Leude, alles locker sehen! In einem anderen Zusammenhang habe ich mich mal folgendermaßen zu EMO geäußert:

Emo


Ich dachte eigentlich ? nein, besser: ich war mir ziemlich sicher, nie ein Wort über diese gescheiterte Subkultur ?EMO" verlieren zu müssen, da ich lange der festen Überzeugung war, dass sich dieses Problem irgendwann von selbst erledigt: Irgendwann, so nahm ich an in meiner jugendlichen Ahnungslosigkeit, bringen sich eh alle ?EMO's" beim Hören ihres Jammergesangs um oder stechen sich mit einem Kajalstift in ihre eh schon zerheulten Augen und verbluten schließlich qualvoll ? was dann ja auch wieder auf den Tod hinausgelaufen wäre.

Ein Trugschluss, wie ich jeden Tag auf's Neue feststellen muss. Denn nach wie vor säumen viel zu viele von diesen abgefuckten Blagen die Straßen dieser Republik! Nach wie vor starren sie zu hunderten traurig und mit sinnentleertem Blick auf den dreckigen Boden der Straßenbahnen! Nach wie vor kaufen sie sich Kirsch-Haarbänder, ziehen zwei T-Shirts übereinander an und tragen solche Schuhe ohne Sohlen, die sogar in den Sammelbehältern der Caritas verboten sind.

Nicht selten erwische ich mich dabei, wie ich mich frage, ob meine Eltern in den späten 70er, 80er oder 90er Jahren das Gleiche gedacht haben, als plötzlich die Rocker oder die Skins auftauchten. Oder die Punks?!? Haben meine Erzeuger im Zuge der Sexpistols vielleicht alles verteufelt, was rote Haare hatte, Springerstiefel, Sicherheitsnadeln in der Fresse und schlechte Tätowierungen unter der nach Bier stinkenden Haut?! Sollte sich die Geschichte einfach nur wiederholen? Ist ?EMO" einfach nur das, was die ehemalige Spaßgesellschaft verdient: suizidgefährdete Blagen mit schlechtem Musikgeschmack und viel zu engen Hosen an den Fesseln? Sind die "I hate myself"-Jünger mit den kalkweißen und ausdruckslosen Gesichtern die absolut logische Konsequenz der guten, alten Generation X?

Vielleicht täte man im Feuilleton der FAZ gut daran, einmal die Subkulturen auf ihr Motto, ihre Philosophie, ihr Credo ? kurz: ihren Inhalt ? hin zu überprüfen und mit ?EMO" zu vergleichen. Denn jede Subkultur hatte bis heute schließlich einen Satz, auf den ihr Ansinnen der Wiedererkennbarkeit halber (oder meinetwegen auch zu Vermarktungszwecken) zu reduzieren war (vorausgesetzt, man hatte ein Ansinnen). Und wenn es nur war: ?Schieß doch, Bulle!", ?Skate or Die" oder die mehr oder minder rhetorisch formulierte Frage: ?Wer verrät uns nie ? die Anarchie!"

Der Vergleich dessen mit ?EMO" würde kurz ausfallen, denn ?EMOS" sind so sensibel, traurig, gefühlvoll und verzweifelt, die bekommen nicht mal einen solchen Satz zustande. Keine politische Forderung, kein Material für ein Demospruchband, keine mahnenden Worte an die Gesellschaft. Nicht mal ein geseufzstes ?Ich erschieß mich jetzt, Bulle!" Stattdessen traurige und ahnungslose Gesichter, wohin das Auge reicht. Wenn die lethargische ?EMO"-Jugend von heute die bruttosozialprodukterzeugende Gesellschaft von morgen darstellen soll ? und darauf wird es hinauslaufen; es sei denn, die ?EMOS" begehen Kollektivselbstmord ?, füllt sich mein Gesicht mit Tränen und ich werde nachdenklich. Falten legen sich auf meine Stirn, ich bin kurz davor ?My Chemical Romance" auf den MP3-Player zu spielen. Heulen könnte ich. Vielleicht wird ein Tuch mit Kirschen meine Tränen trocknen?
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Beitragvon upsidedown » 11.09.2008 17:28

Sorry, hat einer von Euch wirklich 1985 den Begriff EMO für Rides of Spring gehört? Ich nicht und keiner meiner Freunde. Das doch alles Quatsch. Da wird Begriff erfunden für ein Genre, das damals wahrscheinlich nicht mal hätte Emo getauft werden wollen und sich als solche nicht begriff und die genannte Band dementiert sogar die Assoziation mit Emo. Dann legt einer willkürlich fest was EMO ist und was nicht, hauptsache die Welt ist schön.

Sry, für Punk und Oi mögen diese begrifflichen Abgrenzungen noch funktionieren, hier werden aber einfach gerad mal künstlich Wurzeln erfunden.
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 11.09.2008 17:58

Ganz ehrlich? Eigentlich is´ mir dat relativ latte, wat nen Emo is´. Wahrscheinlich eh nur die Kurzform von Eskimo... :roll:
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Beitragvon madmaxx » 11.09.2008 18:10

Ach das geht auch wieder vorbei, warum darüber aufregen, nur verschwendete Energie..
Hier in Göttingen hab ich übrigens noch garkeinen gesehen.
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Beitragvon Yvaine » 11.09.2008 18:55

Hab keine Ahnung warum man sich über Emo´s aufregt, wobei ich erstmal sagen muss, dass ich hier das erste mal davon höre, bzw. lese,....muss an mir vorbei gegangen sein...( *heul* werde wohl doch auch immer älter )

Letztlich waren wir alle mal in der Pubertät und letztlich waren wir alle mal depressiv wenn uns das Männlein, bzw. Weiblein der Begierde nen Korb gibt, betrügt, verlässt,....wenn sich die Eltern scheiden lassen,....wenn der Hund eingeschläfert werden musste...etc.p.p.
Und ca. 70 % der pubertierenden haben sich mal geritzt,....*Pulsadern* ( an dieser Stelle noch schnell die Info, dass man sich die Pulsadern nicht längs aufschneiden kann! Das macht man quer ihr Deppen!!!), Anfangsbuchstaben von dem oder der Liebsten ,etc... und so war das auch schon sicher vor 20 Jahren.
Und was jemand anzieht ist mir ehrlich gesagt furzpiepegal,...das ändert den Inhalt nicht und ist Evanescence, Within Temptation, selbst Metallica nicht auch häufig Depri - Mucke....Ich oute mich dann was das Ritzen und die Musik betrifft als Emo...nein,...Ritzen tu ich ja selbstverständlich schon länger nich mehr...
Aber man sollte darauf nicht zuviel geben, also auf das Ritzen jetzt. Pubertierende neigen zur Dramatik, aber haben alle Schiss vor dem Tod. Die bringen sich so schnell nich um. Und abgesehen davon gibts mehr Normalos die Selbstmord begehen, als Emos. Wer sich umbringen will, redet nich drüber....
und vor allem ist es ein Trend...und was mit Trends passiert wissen wir ja...
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Beitragvon ichfindkeinnick » 11.09.2008 22:49

Yvaine hat geschrieben:Und ca. 70 % der pubertierenden haben sich mal geritzt,....

so viele??? find ich schon krass oder war das jetzt nur ne übertriebene schätzung?
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Beitragvon hausschwamm » 11.09.2008 23:04

denke nicht das die zahl zu hoch ist. wobei die zahlen in den letzten jahren schon zu nehmen... wie bei allem nerven sachen. klar gabs das früher auch, aber auch die statistiken zeigen einen thrend nach oben, wie alle psychischen krankheiten/sütche (magersucht, ssv etc) wobei die wenigsten denke ich richtig abhänig vom ritzen sind... also bei den sogenannten emos zumindest, die es als gag ansehn... die, dies wirklich sind, dennen sieht man es nicht unbedingt an.
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Beitragvon upsidedown » 11.09.2008 23:08

Depressiv? In meiner Jugend? Ne sorry. Ma kurz traurig, vielleicht und dann gut. Und ritzen? Kannte ich nicht einen.
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Beitragvon ichfindkeinnick » 11.09.2008 23:19

also ich kannte eine Person die das gemacht hat und das auf einer ziemlich großen schule...
und so alt bin ich eigentlich auch noch nicht... ok viele verstecken es wohl auch ganz gut, womit ich jetzt nicht mit langen Ärmeln rumlaufen meine, denn das fällt ja auf...
ich find 70 % schon sehr krass ...
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 11.09.2008 23:21

Bei allem Respekt, wenn ich das so lese, dann kann die Jugend von heute doch nicht mehr alle auffn Zaun haben. Zumindest ein Teil von denen. Man ey, dat leben is kein Honig schlecken, nich heute und auch nich vor 20 Jahren oder noch länger. Wie behämmert muss man denn sein, sich, wie wird dat noch gleich genannt, zu ritzen? Gibbet dann keine Probleme mehr, wenn ich mich ritze? Sollen mal lieber auffe Strasse geh´n und für irgend ne Sache demonstrieren oder so. Scheint, als gäb´s da nur noch so Pseudokacker...
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Beitragvon Bad*Kitty » 12.09.2008 9:09

Andyakadirtyjones, bevor du so abfällig über ein real existierendes Symptom diverser schwerer psychischer Störungen redest, nachdenken. Die, die "süchtig" nach Ritzen/Schneiden sind, machen das sicher nicht zum Spaß, sondern weil ein ganz enormer Leidensdruck dahinter steckt.
Die, die das aus Langeweile und zum Spaß machen (und somit denen, die es ernsthaft betrifft keinen guten Dienst erweisen), die haben tatsächlich auch mMn nicht alle Kacheln anner Wand.
Zum Thema EMO fällt mir nur ein: verbietet die Röhrenhosen!!!
(und da ist 70% noch geschmeichelt, wenn ich behaupte, dass 70% derer, die sie tragen, sie nicht tragen sollten > Augenkrebs!) :p
Der Verstand ist das einzig gerecht verteilte Gut auf Erden: Einjeder ist der Ansicht, dass er genug davon besitze.
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Beitragvon monkima » 12.09.2008 9:51

Der einzige Mann, der Röhrenhosen tragen durfte(musste), war Jim Morrison :p
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Beitragvon AmandaWoodward » 12.09.2008 11:23

AndyakaDirtyJones hat geschrieben:Bei allem Respekt, wenn ich das so lese, dann kann die Jugend von heute doch nicht mehr alle auffn Zaun haben.


das sind die, die mit den teletubbies groß wurden :D


@ upsidedown

nö, guy picotti wusste es damals ja selbst nicht :D
aber mal ganz ehrlich, welches musikgenre das gerade entstand war von anfang an existent? da ein musikgenre meistens aus einem anderen sich weiterentwickelnden entsteht sagt ja keine band vor ihrer gründung "so! wir erfinden dann jetzt mal ein völlig neues musikgenre und nennen es XYZ" so etwas steht immer erst im nachhinein fest weil man einfach merkt das es etwas neuartiges ist, das dann auch nen neuen namen braucht.

ich oute mich an dieser stelle als emotional-hardcore hörer. aber ich verweise an dieser stelle auf meinen post auf der vorseite :D
ich hör die musik zwar, aber deswegen hab ich noch lange keine psychischen krankheiten wie borderline oder svv und auch so bin ich eigentlich ein sehr fröhlicher und lebenslustiger mensch :D

das was heute als "emos" durch die straßen rennt hat ja nichteinmal mehr nen bezug zu dem wovon sie sich ihren namen geklaut haben. die, die sich als emo bezeichnen wissen nichtmal wie das was sie vorgeben zu sein entstand. das sind pubertäre kids die einfach in den jahren des hormonchaos irgendeine szenen-zugehörigkeit brauchen, und solche lücken nutzen die medien, vorallem bravo schamlos aus. bravo hat emo einfach verpennt und holt die leiche jetzt aus dem sarg um sie den kids auf dem präsentierteller darzubieten. bands werden als emo bezeichnet die damit nichts zu tun haben und meistens indie oder post-hardcore spielen. udn diese musik wird dann von andren als rumgejammer bezeichnet, obwohl sie absolut keine ahnung haben worum es sich bei emotional hardcore eigentlich handelt :D naja wie sollte man auch was andres denken da die medien alle schön weiter unfug verbreiten.
ich dachte anfangs echt nicht das dieser teenie-trend so extrem lange hält, hoffe aber auf ein baldiges aussterben damit ich wieder in ruhe meine musik hören kann.
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 12.09.2008 13:46

@Bad*Kitty

Deswegen hab ich ja auch "zum Teil" geschrieben. Weil es mir durchaus bewusst ist, dass Menschen an diesem Zwang leiden.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass in dieser Emo-Szene genügend dabei sind, die sich einfach nur ritzen, weil es ja anscheinend dazugehört.
Wenn jemand durch meine Aussage verletzt wurde, bitte ich hiermit um Entschuldigung.

Vielmehr sollte man sich mal Gedanken machen, ob die Jugend von heute (zumindest teilweise) keine Ideale mehr hat. Wenn ich mich einer Bewegung anschliesse, dann doch nur, weil ich davon überzeugt bin und nicht, weil alle es machen.
Aber Amanda hats ja schon gesagt, die Medien tragen ihren Teil dazu bei.

Im übrigen denke ich auch, wer mit Teletubbies grossgeworden ist, hat sicherlich das ein oder andere Problem :lol: :wink: .
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Beitragvon LazyBat » 12.09.2008 16:20

Ich versteh zwar immernoch nicht so recht, was emo eigentlich sein soll, aber da ich in der Emo-Hochburg lebe, muss ich auch mal meinen Senf dazu geben:
Ich versteh die ganze Aufregung nicht... geklaut hin oder her. Wer ist denn heute noch individuell oder originell? Ist doch auch scheiß egal, solang sich die Kids so wohl fühlen!
Für mich sinds einfach Menschen mit Klamotten, mit denen ich nachts nicht übern Hof laufen würde, und lustigen bunten Frisuren für die sie wahrscheinlich jeden Tag ne halbe Stunde vorm Spiegel stehen. Wenn sich 16-jährige Jungs die Fingernägel lackieren müssen, ja und? Die tun doch keinem weh.
Ich finds weder albern noch sonst irgendwas.... die sind doch echt harmlos, oder?
Zumindest die ungarischen sogenannten Emos sind äußerst freundlich und zuvorkommend und das ist mir dann doch weitaus lieber als so ne Horde Gangsta-Jugendlicher, die einem an ner dunklen Straßenecke auflauern!
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