Hygiene beim Tätowieren

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Hygiene beim Tätowieren

Beitragvon AntonyoMontana » 21.08.2008 3:16

Moinsen,

neulich wurde einer meiner Freunde tätowiert in einem Tattoo und Piercing Studio in Hamburg. Ich war dabei und war etwas verwundert, denn vor meinem Kollegen wurde eine Dame tätowiert und der Tätowierer räumte den Platz auf machte alles sauber und baute es neu auf. Was mir jedoch aufviel war, dass er die Führung und das Griffstück (ohne Nadel die wurde in eine gelbe Box endsorgt) in einen ultraschall bad legte für ca. 10 - 15 Minuten, dann mit ichglaube desinfektionsmittel besprüht und dann wieder verwendet hat. ist das so üblich oder MUSS es erst in dem Sterilisator um es steril zu machen? oder ist der Sterilisator nur wichtig, wenn man es auf die Dauer haltbar machen möchte?

Gruß der Anton
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Beitragvon tattoogermane » 21.08.2008 3:41

bei uns fliegen die griffstücke nach dem ultraschallbad, welches bei diesem schritt nur der reinigung dient, und dem nochmaligen säubern per bürsten wieder in den ultraschall, um danach im autoklaven sterilisiert zu werden. nach dem zusammenbauen (vor´m eigentlichen tätowiervorgang) hängen die fertigen maschinen nochmals im ultraschallreiniger, in dem sich ein instrumentendesinfektionsmittel befindet. dieser vorgang dauert 15 minuten, dann geht´s los.

bei unserer letzten kontrolle durch das gesundheitsamt sagte mir die frau, es sei nicht nötig die griffstücke zu sterilisieren. es würde reichen, wenn wir sie nach der reinigung in ein instrumentendesindektionsbad legen.

ich bleibe allerdings bei unserer methode, auch wenn´s mehr aufwand ist. es geht schliesslich um die gesundheit unserer kunden und meiner eigenen.
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Beitragvon renkman » 21.08.2008 8:14

es ist gesetzlich vorgeschrieben, die griffstücke zu sterilisieren
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Beitragvon Alois » 21.08.2008 8:45

Bei uns in Österreich ist natürlich- wie in jedem zivilisierten Land- die Sterilisation der Griffstücke/ Tips gesetzlich vorgeschrieben! Natürlich müssen die Griffstücke VOR jedem Sterilisationsvorgang Ultraschallgereinigt, in der Desinfektionswanne desinfiziert, verpackt und mit Indikator versehen werden. Auf die Verpackung kommt das Sterilisationsdatum sowie eine CHARGENNUMMER, die in das STERILISATIONSBUCH eingetragen werden muss. Natürlich mit Sterisationsdatum, Dauer der Sterilisation, also den Parametern.

Die Chargennummern der Werkzeuge/ Nadeln sind auf der Eingriffsdokumentation der betreffenden Kundschaft zu vermerken, welche 10 Jahre aufzubewahren ist.

Bei uns in Österreich ist manches anders, ich weiß, ob besser oder schlechter kann und will ich nicht beurteilen. Mir egal. Was ich aber sagen kann ist, dass diese Gesetze unserer und der Sicherheit des Kunden förderlich ist, also für MICH o.K.

Aber es ist sicher, dass das bloße besprühen mit Desinfektionsmittel nicht für Keimfreiheit sorgt!

Eigentlich wäre sogar ein Vakuklav von Vorteil,weil das Griffstück ein Hohlkörper Typ "Hollow A" ist, das heißt, das Verhältnis von Innenquerschnitt zu Länge ist größer als 1:10.

Aber genug gefachsimpelt, ich wollte nur zeigen, dass "abwischen" mit Sicherheit nicht reicht.
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Beitragvon colouredmanu » 21.08.2008 8:52

Warum benutzt keiner Einweggriffstücke?
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Beitragvon tattoogermane » 21.08.2008 8:59

ich find die scheisse.
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Beitragvon thINK » 21.08.2008 9:41

Ich benutze Einweggriffe und bin sehr zufrieden damit 8)
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Beitragvon Alois » 21.08.2008 11:34

Wir benutzen größtenteils Einweggriffstücke, bis auf die Größen, die es nicht als Einweg gibt und auf die wir nicht verzichten wollen.
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Beitragvon dobermann » 21.08.2008 11:46

Sean wollte auch einweg tubes aber die andern weigern sich :mrgreen:
Ansonsten iss es so wie alois sagte.Wir heben sogar jede verpackung (steripack)auf und heften die an die einverständnisserklärung damit nacher nachweisbar ist ob die tubes/nadeln steril waren,is zwar scheiss arbeit aber naja.Dazu muss jede farbe (charchennummer) aufgeschrieben werden und der kundschaft ausgehändigt werden!.
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Beitragvon yassi » 21.08.2008 11:54

Alois hat geschrieben:Bei uns in Österreich ist natürlich- wie in jedem zivilisierten Land-

*lol* danke für den lacher des tages! :mrgreen:
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Beitragvon Alois » 21.08.2008 11:57

Willi: Respekt :!:
Machen bei weitem nicht alle, wie´s gehört... darum hab ich das mit der Kopie der Eingriffsdoku nicht reingeschrieben, machen wir natürlich auch...
Die Steripacks kleben wir ins Steribuch... auch praktikabel.
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Beitragvon dobermann » 21.08.2008 12:05

Alois hat geschrieben:...
Die Steripacks kleben wir ins Steribuch... auch praktikabel.


Dann kennt ihr das ja auch mit berge von zetteln...der dreck nimmt mächtig viel platz ein :?
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Beitragvon Alois » 21.08.2008 12:09

Yo- vor allem, weil wir die Unterlagen 10 Jahre aufbewahren "dürfen"...
Dann noch das Reinigungs- und Desinfektionsprotokoll, die Eimgriffsdokus... geht auch einiges an Zeit drauf!
Andererseits- falls mal Probleme auftauchen SOLLTEN, ist man natürlich auch bestens abgesichert!
Ist auch was wert... :wink:
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Beitragvon dobermann » 21.08.2008 12:18

jep auch das mit den 10 jahren stimmt!!Aber wie du schon sagst...falls mal was ist sind wir abgesichert......und was die arbeit betrifft... für was hat man lehrlinge :mrgreen:
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Beitragvon Chris Kay » 21.08.2008 14:59

Einwegtubes sind mir zu leicht. Ansonsten wie bei (hoffentlich) allen: Ultraschall und dann Steri.
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