tattoo mit hiv ?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Alois » 05.04.2008 10:31

AA hat geschrieben: für den tatoowierer siehts anders aus der muss so ziemlich alles brav archivieren. wie und ob das überprüft wird und auch eingehalten wird ist ne andere frage..


Also: Das Bundesgesetzblatt 141/2003 ist seit 1.3.2003 in Kraft und WIR handeln und archivieren auch entsprechend.
Überprüft werden wir durch den 1x jährlich vorgeschriebenen UNBEDENKLICHKEITSNACHWEIS, der mittels eines AKKREDITIERTEN INSTITUTES überprüft werden muss.
Das ERGEBNIS muss dem GESUNDHEITSAMT vorgelegt werden. Erbringen wir das nicht, kann der Gewerbeschein entzogen werden.
Weiters bekommt bei und JEDER KUNDE eine Ablichtung der EINGRIFFSDOKU mit nach Hause.
Ich hoffe, Deine Frage wurde ausreichend beantwortet. :wink:
Alois
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Beitragvon thINK » 05.04.2008 11:08

@narcotic: Womit wir wieder beim Thema währen... und was machma denn wenn wirs nicht wissen? Da ist die Ansteckungsgefahr nämlich genauso hoch als wenns bekannt ist. Ich kann mich als Tätowierer NICHT darauf verlassen, das mir meine Kunden die Wahrheit sagen - sollten sie aus ethischen Gründen... allerdings sollten aus ethischen Gründen auch keine Morde begangen oder Kriege geführt werden :wink:
Man sollte auch keinen Kondomfreien Sex haben mit jemandem der HIV-positiv ist :!: - genaugenommen sollte man am besten garkeinen Sex mit sojemanden haben... das wissen doch alle...Was ist jetzt aber wenn derjenige der Virusträger ist es selber gar nicht weiß? Darf er sich dann Tätowieren lassen oder nicht? :shock: Ist es überhaupt zu verantworten in Zeiten von Hepatitis und Aids sich tätowieren zu lassen, sich ein Piercing stechen zu lassen oder Sex zu haben???
Das hört sich jetzt überspitzt an ABER DAS IST DIE REALITÄT!!!

Du hast keine Garantie (und kannst nur darauf hoffen)das Dir Dein Partner treu ist - und Du dadurch vor einer Infektion durch Geschlechtsverkehr sicher bist.
Ich habe keine Garantie das mein Kunde mit seiner Behauptung "Er sei gesund" recht hat - und dadurch beim Tätowieren nix passieren kann.

Ich habe mit keiner Silbe behauptet ich wäre besonders Tolerant oder Risikofreudig. Ich habe einen ScheißRespect vor HIV und HEP - und aus diesem Grund behandel ich jeden Kunden so als ob er infiziert währe.

UND JA - WENN ICHS VORHER WÜSSTE HÄTTE ICH EIN MEGAMULMIGES GEFÜHL IM BAUCH!!!

Das wir (Tätowierer und Piercer) uns während eines Arbeitstages mit HIV oder HEP infizieren können wissen auch die Versicherungsgesellschaften. Nicht umsonst sind bei Lebensversicherungen die Risikozuschläge für Tätowierer genauso hoch wie für Ärzte...

Das nennt sich Berufsrisiko - und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

desinfizierter Gruß
thINK
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Wer fragt, ist manchmal ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.
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Beitragvon AA » 05.04.2008 11:31

Alois hat geschrieben:Ich hoffe, Deine Frage wurde ausreichend beantwortet. :wink:


meine frage war eher rhetorischer natur...ich kenne nämlich einige kollegen die das nicht machen und die rede ist hier nicht von irgendwelchen ominösen/schlechten schuppen...meine ich übrigens nicht als kritik, war nur interessant festzustellen...
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Beitragvon madmaxx » 05.04.2008 15:45

Das hat doch nix mit Tolleranz zu tun, sondern mit stumpfer Technik, mit Hygiene.
Narcotic: du solltest in keine Zahnarztpraxis mehr gehen, dort ist die Hygiene relativ beschissen (im Vergleich zu einem Tattoostudio) und auf jedenfall sind da öfter HIV positive Leute. :D
Der Grund warum Sterilisatoren, Ultraschallreiniger, Farbtöpfchen, Abdeckungen für die Maschine, etc, pp. verwendet werden ist einfach: da wurden überall schonmal Leute mit ansteckenden Krankheiten tätowiert und das wird auch so bleiben. Es sollte immer davon ausgegangen werden das der Mensch der vor dir dran war irgendeine ansteckende Krankheit hatte.
Wäre das nicht so, könnte man auf all diese Hygienesachen auch schlichtweg verzichten.
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Beitragvon well_done » 05.04.2008 19:27

narcotic1987 hat geschrieben:Diejenigen, die hier schreiben "Ach, is doch kein Problem, bla bla .. passiert doch nix ..." .. Genau euch möchte ich sehen, wenn ihr gesagt bekommt "Hallo, ich bin der XXX, ich habe HIV und werde dich nun Tätowieren!" ... Ich wette, spätestens in dem Moment ist es mit eurer vermeintlichen "Toleranz" auch vorbei !

ENde und Aus ...



das hat wenig mit toleranz zu tun. sondern mit hintergrundwissen.
und wie der phoenix schon sagte, das ist keine sache zum debattieren, dass muss JEDER für sich selbst entscheiden!
hier sind ja einige inker, die gesagt haben, sie würden jemanden stechen, der das hi-virus in sich trägt.. und andersrum gibt es sicher auch kunden, die sich von einem infizierten inker etwas stechen lassen würden. ich z.b.
weil a] weiss ich eh nicht, wers hat und handel deswegen IMMER vorsichtig
und b] erwarte ich von JEDEM inker, zu dem ich hingehe, egal ob hiv positiv oder nicht, dass er alle hygiene bestimmungen einhält... und somit, wie schon mal gesagt, das infektions risiko wahrlich minimal ist.

will sagen wenn du für DICH entscheidest, das du es falsch findest und es nicht machen würdest, ist das ok. aber du kannst das nicht so bestimmt für den rest der menschheit sagen. von wegen "ende aus"!
grade bei solch ethisch/moralischen themen gibt es viele verschiedene ansichten, und das ist auch verdammt gut so.
bald startet der verkauf: https://www.facebook.com/treutaschen
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Beitragvon narcotic1987 » 05.04.2008 20:13

@think:

Mein Text war darauf bezogen, wenn man es schon weiß. Nicht, wenn es einem keiner sagt!

@well_done:

Klar, geht es nicht nur im Toleranz.. hier wurde nur die ganze Zeit von Toleranz geschrieben ..

Ist um himmelswillen nicht auf den Rest der Menschheit bezogen! Ist MEINE Meinung .. nur kam es so rüber von manchen, als "wäre es halt so" - finde ICH aber nicht für richtig - sollte schon Respekt davor haben... :wink:
Pupskuh hat geschrieben:... ach anne, das kenn ich ... schlafen mit was im mund... *hüstel*...
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Beitragvon ouch » 05.04.2008 20:27

also, solange man nicht mit frischem hiv/hep testergebnis, und nachgewieser sechsmonatiger enthaltsamkeit (und wie sollte man das vertrauenswürdig nachweisen?) zum tätowieren gehen muss, halte ich die diskussion für überflüssig. deshalb kann ich think nur zustimmen, jeder kunde muss als potentiell infizierter betrachtet werden denn das risiko besteht immer!

moralisch halte ich es für fragwürdig wenn man infizierte ausschließt, denn wie man eine ansteckung verhindert ist ja bekannt.
wenn man weiß dass man infiziert ist, ist es allerdings nur fair den tätowierer vorher zu informieren (falls das nicht sogar gesetzlich vorgeschrieben ist).
und generell sind hepatitisviren viel ansteckender, weiter verbreitet, und halten sich wochenlang auf flächen. deshalb ist gewissenhafte hygiene eigentlich selbstverständlich...
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
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Beitragvon colouredmanu » 05.04.2008 20:40

ouch hat geschrieben: jeder kunde muss als potentiell infizierter betrachtet werden denn das risiko besteht immer!

[...]

deshalb ist gewissenhafte hygiene eigentlich selbstverständlich...


Ist doch ein schönes Fazit.
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.
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Beitragvon Maxine » 06.04.2008 0:50

beim tätowieren spritzt blut ?

wow....
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Beitragvon Gladiator » 06.04.2008 5:51

jeder kunde muss als potentiell infizierter betrachtet werden denn das risiko besteht immer!

[...]

deshalb ist gewissenhafte hygiene eigentlich selbstverständlich...


Ich sehe in den Zeilen kein Fazid. Im großen und ganzen hat es Think auf den Punkt gebracht.
Aber nur externe Szenebeobachter quaken die ganze Zeit über Hygiene. Um das geht es den meisten Tätowierern/Piercern gar nicht. Unsere Hygienevorschriften sind allseits bekannt und werden von den meisten Studios auch gewissenhaft umgesetzt.

Schon mal daran gedacht das ein Inker während dem tätowieren abrutschen kann und sich dabei selbst mit laufender Maschine sticht??Oder beim Nadeln wechseln und generell beim ausspannen, sich sticht...braucht nur mal ne Schraube klemmen und das ding droht einem aus der Hand zu fallen und aus Reflex greift man danach...zack...(alles schon gesehen)? Oder der Piercer in ne Nadel eines Kunden greift?

Man kann Vorsorge treffen wie man will, fünf Handschuhe, Spritzschutz für die Augen, Kittel und weiß der Teufel noch was...wenn man in unserem Job Angst vor HIV und Konsorten hat, sollte man es ganz lassen. Egal ob Arzt oder Tätowierer/Piercer.

Ein verantwortungsbewusster Kunde wird es dem Inker vorher sagen(falls bekannt) und ihn nicht vorsätzlich gefährden, ebenso wird ein verantwortungsbewusster Inker halbjährlich zum HIV..sonstnochwas..tests... gehen... spätestens dann wenn er sich stechen sollte...Dazwischen liegt m.M.n. nur eins, BETEN!
www.cee-kay-art.de e-mail: Bodyartist-pro@web.de

Achtung: Ich bin keine Ärztin oder Netdoktorin! Meine medizinische Ratschläge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfolgen nach besten Wissen und Gewissen.
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Beitragvon narcotic1987 » 06.04.2008 9:34

Bekommen Inker und Piercer Gefahrenzulage? :p :lol:

(Sorry, konnte ich mir nun nicht verkneifen ...)

Aber nun ist hier doch, denke ich, alles gesagt.
Es ist gefährlich, keinem kann man trauen - muss man aber, und irgendwie haben wir alle doch ein bisschen HIV ... :roll:

Mal im Ernst:

Hat die Diskussion hier noch einen Sinn?
Die Menschen beharren auf ihren Meinungen .. das könnte man so noch Jahre fortsetzen ...
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 06.04.2008 21:38

Ich kann mich narcotic da nur anschließen. Ich denke die Meinungen, sowohl Pro als auch Contra, sind festgefahren. Ist den Tätowierern vielleicht schon mal der Gedanke gekommen, dass sie evtl. schon mal jemanden tätowiert haben, der eine ansteckende Krankheit hatte (egal ob HIV oder Hepatitis oder dergleichen)? Also wenn ich Tätowierer wäre, würde ich mich eh regelmäßigen Tests unterziehen (vllt. ist das ja auch Pflicht, dass weiss ich nicht).
Und wenn ich Dauergast beim Inker bin, würde ich mich auch regelmäßig testen lassen.
Da ich Blutspender bin, werde ich eh regelmäßig auf diverse ansteckende Krankheiten überprüft. Und selbst wenn ich mir ein Ohrloch schießen lassen würde, dürfte ich erst nach einer vorgeschrieben Frist wieder spenden. Nach einer Tätowierung beträgt die Frist 6 Monate.
Was ich aber eigentlich damit sagen wollte ist, dass man eine HIV-Infizierung durch das Blutbild feststellt. Und um dieses zu bekommen, muss man eben Blut abnehmen.
Und sollte der Arzt deswegen sagen, er würde dem Patienten kein Blut abnehmen oder ihn nicht operieren, nur weil die Gefahr besteht, dass der Arzt sich auch infizieren könnte? Sollte der Arzt eine OP ablehnen, weil er weiss, dass der Patient HIV oder schon Aids hat? Darf er im übrigen auch gar nicht.
Und mit Toleranz hat das ja mal überhaupt nichts zu tun. Toleranz fängt nicht damit an, ob ich nun einen HIV/AIDS-Kranken tätowiere oder nicht. Toleranz fängt bei viel kleineren und unbedeutenden Dingen an. Ist zumindest meine Meinung.
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Beitragvon Phoenix » 06.04.2008 22:49

Ich weis nicht weshalb ich mich untersuchen lassen sollte weil ich zum tätowierer gehe.
Blödsinn, in einem Studio wo sauber gearbeitet wird sehe ich für mich als kunden kein risiko.
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 06.04.2008 23:07

Ich habe ja auch geschrieben, wenn ICH Dauergast beim Inker wäre...
Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber Blödsinn ist
das auf gar keinen Fall.
Zuletzt geändert von AndyakaDirtyJones am 06.04.2008 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Phoenix » 06.04.2008 23:14

Sorry fürs Blödsinn, war eher ne gedanken äußerung als direkt auf deinen post bezogen.
Aber finde ich deine äußerung arge panikmache für die die hier lesen und dieses als solches unangebracht.
Wenn du diesbezüglich für dich diese fortwärende selbstkontrolle brauchst ist das absolut in ordnung. Dein ding.

EDIT:
Dann aber auch nach jedem Zahnarzt besuch, und jeder sonstigen behandlung im medizinischen bereich, vorallem nach der blutabnahme beim blutspänden, das geht da ja wie am fliesband....

Das risiko in einem guten studio ist genau so gering wie beim Rotkreuz beim spenden. Oder genau so hoch wie beim spenden...wie man es sehen will
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