*tränenwegwisch*
schöne, schöne Geschichten hier.
Dann grab ich den Fred dochmal wieder aus und steuere auch eine meiner schönen Alltagsgeschichten bei...
Ich habe sehr viele Leberflecken und muss deshalb häufig zum Hautarzt.
Letztes Jahr im November war es wieder soweit, diesmal mit neuer Technik.
Und zwar sollten von einigen meiner Leberflecken nun Fotos gemacht werden, damit man die Veränderungen bildlich dokumentieren kann.
Ich bin also zusammen mit meinem kleinen, wilden, damals knapp einjährigen Sohn im Behandlungszimmer und soll mich ausziehen. Als ich die Hose runterziehe, fällt mir direkt der vorangegangene Morgen ein:
Unter der Dusche hatte ich festgestellt, dass ich mich laaaange nicht rasiert hatte. Das wollte ich schnellstens ändern, hatte ich doch keine Lust, den Hautarzt in Panik zu versetzen, denn rein theoretisch wäre es ja möglich, dass er Angst vor Yetis und dergleichen hat und ich sorge mich ja schließlich um das seelische Wohlbefinden meiner Mitmenschen. Also: Wolle runter.
Nachdem einige Zeit verstrichen war, meldete mein kleines Sohnemonster seine Ansprüche an meiner Person lautstark an, was dazu führte, dass ich den Rasiervorgang unterbrechen musste. "Machste nachher noch schnell das andere Bein", dachte ich mir.
Wieder zurück mit den Gedanken bei der herunterrutschenden Hose musste ich feststellen, dass ich wohl vergessen hatte das andere Bein noch zu rasieren.
Ich stand schon einen kleinen Augenblick so da, mit halb heruntergelassener Hose, versunken meine Beine anstarrend, als das leise räuspern des Arztes mich in die haarige Realität zurückholte.
Was solls, dachte ich, musste durch. Hose runter, T-shirt aus und ab dafür.
Der Mann schaute auch tatsächlich kurz SEHR irritiert, als er mein Gesamtkunstwerk von Körperbehaarung betrachten durfte, machte aber - ganz Profi - seine Arbeit und gab alle zu fotografierenden Flecken seiner Sprechstundenhilfe weiter.
Die vordere Seite der Beine war durch, da bat er mich, mich umzudrehen, ... und stutze wieder.
Ich dachte sofort an mein nigelnagelneues Aurisch Tattoo auf der Schulter und ergoss mich in Gedanken in einen Schwall aus Danksagungen für das Kompliment zu dem hervorragenden Kunstwerk, ach ist das schön geworden, ja danke... bis ein leichter Pruster der Sprechstundenhilfe nun
mich stutzig machte.
Kurzes Grübeln, was könnte an dem Tattoo so lustig sein? Inneres Schulterzucken, egal.
Nach getaner Arbeit, die mehrfach unterbrochen werden musste, weil ich meinen Sohn daran hindern musste das Praxisinventar zu essen,
rannte die Sprechstundenhilfe förmlich aus dem Zimmer und sah eht aus wie kurz vorm Lachkrampf. So richtig konnte sich der Arzt dann auch nicht mehr halten, kicherte ein wenig und verließ ebenfalls den Raum.
Und ich machte mir immernoch keine Gedanken...
Sohn angezogen, Sachen gepackt, kurz nochmal zu dem großen Spiegel gegangen um selbstverliebt mein neues Tattoo zu begutachten und bäm! Da fiel es mir - alles aus dem Gesicht.
In meiner morgendlichen Eile hatte ich nicht drauf geachtet, welchen Schlüppi ich aus der Schublade angele, was nun zur Folge hatte, dass ich einem schwarzen, knappen, leicht Speckröllchen hervorrufenden Panty stand, auf dessen Rückseite in FLAMMENSCHRIFT die Worte
Heißer Feger geschrieben waren.
Und das über zwei blassen Beinen, halb Mensch, halb Yeti.
Aaaaaaaaahhhhhhhrrrrrrrrg.
Nachdem ich versucht hatte, den Rest meiner Würde vom Boden aufzulesen, verließ ich - angezogen - das Behandlungszimmer und sah mich 8 (!) Sprechstundenhilfen gegenüber, die alle hinter dem Tresen beschäftigt waren.
Diejenige welche in meinem Raum war, sah mich kurz, boxte einer anderen in die Seite und zischte "leise": "Das issieeee!!!"
Hmja, den Rest kann man sich denken. Großer Spaß für alle anwesenden
Ameisen an die Macht.