Vor einiger Zeit wurde hier schon über Sinn und Unsinn einer Betäubungssalbe diskutiert.
http://www.tattooscout.de/component/option,com_forum/Itemid,43/page,viewtopic/t,6604/
Auf Einwände und Bedenken wurde vom Hersteller der Salbe mit Zweit und Drittaccounts nur mit Überheblichkeit und Häme reagiert.
Weil das Zeug richtig gefährlich ist und der Hersteller mit einer Ignorranz hier auftrat, die schon fast kriminell ist, beschloss das B.A.O Team die zuständigen Behörden einzuschalten, um eine Rechtmäßigkeit und Unbedenklichkeit der Salbe zu prüfen.
Fazit: Die Herstellung der Salbe und der Vertrieb wurde der Apotheke und dem Projekt Art Tattoostudio sofort untersagt.
Den ganzen Bericht hierzu könnt Ihr unter
http://www.bodyartist-online.de nachlesen.
Marion und ich, haben lange diskutiert, ob wir so einen Schritt wagen sollen, da wir auch öffentlich die Werbung in einem großen Tätowiermagazin angeprangert haben. Wir sind hier in eine Sache vorgestoßen, in der es um viel Geld und Ansehen geht. Das sowas möglicherweise nicht ohne Folgen abgeht, ist uns klar.
Es kann aber nicht angehen, das aufgrund des Tattoohypes findige Geschäftsleute mit unseriösen Angeboten versuchen, sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Und das auf Kosten der Tätowierer und Kunden.
Nach den ersten kritischen Zeilen hier im Scout haben sich ein paar Studios an uns gewand, um näheres zu erfahren. Sie wollten aber unter keinen Umständen an der weiteren Vorgehensweise beteiligt sein oder namentlich genannt werden, da sie mögliche Folgen fürchten. Die Tattooszene in sich ist nicht zimperlich und in Zeiten des Medienansturmes auf die ganze Tätowiererei kann die Reputation eines Studios in den Himmel gehoben oder auch zerstört werden.
Uns ist dieser Aspekt nicht egal, aber jemand muß anfangen, Dinge zu hinterfragen und mögliche Mißstände öffentlich aufzuzeigen. Ich lehne mich jetzt noch weiter aus dem Fenster und frage mich, wie kann in Printmagazinen scheinbar komplett ohne Recherche für so eine Salbe eine Empfehlung ausgesprochen werden, obwohl es nur einen Anruf beim Apothekerverband gekostet hätte, um sich über die Rechtmäßigkeit einer 25 prozentigen Lidocainlösung zu informieren. Hier im Scout ist dieser Mißstand sofort erkannt worden und das von Leuten, die sich mit dem Thema in ihrer Freizeit beschäftigen.
Wo sind in so einem Fall all die schönen Tätowierorganisationen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, die Belange der Tätowierer zu vertreten und Kunden konkrete Empfehlungen auszusprechen.
Wann sieht dieser Staat endlich ein, das eine Anerkennung der Tätowier-und Piercingausbildung mit zusätzlicher medizinischer Ausbildung dringend nötig ist, z. B damit es nicht aufgrund von vermeidbaren Nebenwirkungen einer Betäubungssalbe erst einen Toten hätte geben müssen, damit jemand reagiert.
Chris