neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

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neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 12:11

Hallo, ich bin noch ganz neu hier, da ich mir erst vor zwei Wochen mein erstes Tattoo habe stechen lassen. Ich habe mir wirklich lange Gedanken darüber gemacht und mich letztlich dafür entschieden.

Und nun...? Die Gewöhnungsphase fällt mir sehr schwer, da das Tattoo deutlich größer ist als ich es eigentlich wollte. Gerade geht es mir gar nicht gut damit und ich überlege in alle Richtungen... Das Motiv an sich gefällt mir weiterhin, es ist auch schön gestochen, allerdings in allerhand Drumherum eingebettet, was ich so eigentlich nicht geplant hatte.

Ich wollte daher mal fragen, wie das bei euch so war mit dem ersten Tattoo. Gibt es noch Leute, die lange gebraucht haben, sich daran zu gewöhnen oder denen es anfangs richtig mies ging? Ich hab richtig Panik, dass ich damit meinen Körper "kaputt" gemacht habe und das obwohl ich jahrelang überlegt habe... Es fühlt sich so unnatürlich an. Ich fühle mich wie in einer zweiten Pubertät :shock: Hab sogar schon ans Entfernen gedacht, angeblich geht das ja besser, wenn es frisch ist.

Vielleicht kann mir der eine oder andere berichten, wie eure Eingewöhnungszeit so war. Dass ich kein Stammgast beim Tätowierer werde, ist klar :wink: Ein paar Erfahrungen würden mir weiterhelfen, da meine Freunde und Verwandten alle nicht tätowiert sind und daher nicht viel dazu sagen können...

Ich stell kein Foto rein, da ich nicht besonders scharf drauf bin, das Studio zu veröffentlichen. Ich bin mit denen schon im Kontakt, aber ich bezweifle, dass sie mir helfen können, da sie ja nichts "zurücknehmen" können.

Danke.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon 4g48pg4l » 31.01.2020 18:14

Schau dich mal im Forum um. Geschichten wie die deine gibt es reichlich, ein mehr oder weniger ausgeprägtes "Fremdeln" mit dem Tattoo ist gerade beim ersten Tattoo häufig. In deinem Fall kommt dazu, dass anscheinend in deinem sozialen Umfeld die Ausnahme bist.

Zunächst einmal scheint nichts grundlegend schief gegangen zu sein. Das Motiv war überlegt und die Ausführung auch ok. Warte ganz einfach mal ein paar Wochen zu.

Wo sitzt das Tattoo? An üblichen Stellen lässt es sich leicht mit Kleidung verdecken, du kannst es in Situationen zeigen, wo du dich damit wohl fühlst und es gern zeigst und in anderen verdecken.

Hüte dich jetzt vor allem vor kurzfristigen Panikreaktionen, etwa ins Studio rennen und Details des Tattoos "verbessern" lassen, das wird meist ein Verschlimmbessern.

Keep calm :wink:
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 19:47

Es ist an der Hüfte, also alles kaschierbar. Darauf habe ich geachtet, da ich es nicht immer als "ersten Eindruck" hinterlassen wollte.

Ich hab einige von den Geschichten gelesen... mein Problem ist einfach, dass es quasi doppelt so groß ist wie geplant. Vielleicht läuft es ja tatsächlich so und ich freunde mich damit an, auch wenn mir das jetzt schwer vorstellbar erscheint.

Danke für deine Tipps. Nochmal überstechen kommt für mich definitiv nicht in Frage. Die ganze Situation war für mich nicht so angenehm, nicht vom Stechen her, eher weil es kommunikativ so schlecht gepasst hat, daher ist das Thema für mich auch wirklich durch.

Mich unterstützen alle und es gefällt meinen Freunden. Es ist eher ein persönliches Problem zwischen mir und dem Tattoo...
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Madelaine » 31.01.2020 20:41

Erstmal Hallo hier im Forum :)

Lese ich das richtig und das Tattoo an sich gefällt dir aber du bist sozusagen mit den Erfahrungen, die du dort gemacht hast, unzufrieden? Sprich...du verbindest das Tattoo mit etwas negativem weil währenddessen schlechte Kommunikation herrschte?
Fühlst du dich nicht als Mensch zu dem Tattoos passen oder ist das Tattoo eigentlich voll in Ordnung aber es ärgert dich, dass es von deiner Erwartung so weit entfernt ist?
Wie groß ist das Tattoo und wie groß sollte es werden?
Und darf man fragen, was es ist?
Vielleicht hat der Tätowierer es so groß gewählt, damit die Details auch lange erhalten bleiben? Tattoos "verschwimmen" nämlich leicht, weil die Pigmente sich mit den Jahren leicht verschieben.

Liebe Grüße
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon 4g48pg4l » 31.01.2020 21:24

Die Frage wie groß das Tattoo (in cm²) ist, habe ich mir ehrlich gesagt auch gestellt.

Erste Tattoos sind kurz nach dem Stechen häufig seeehr groß (gefühlt) :wink:

... und einige Monate später oft zu klein (auch gefühlt) :lol:
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 21:58

In Quadratzentimetern ist das schlecht einzuschätzen, da es um das eigentliche Motiv (einen realistischen Vogel) abstrakt ist. Es ist von der allerhöchsten Stelle zur allertiefsten 23 cm, wenn ich richtig gemessen habe. An der breitesten 11 cm, allerdings ist das nur an einer Stelle so und meist schmaler (oben vielleicht noch 6 cm, unten läuft es spitz zu). Jetzt kann ich ja schon fast ein Bild reinstellen, aber ich will niemanden bloßstellen.

Meine Erwartung war anders. Ich hatte in meiner Beschreibung max. 15 cm gesagt. Man durfte den Entwurf erst beim Stechen sehen, vermutlich hat das Studio Angst, dass Entwürfe geklaut werden... ich hätte das nicht machen sollen. Ich komme mir so dumm und naiv vor, da alleine hinzudackeln und mich dann so unterbuttern zu lassen. Das Abstrakte drum herum ist mir zu viel... es kommt mir so düster für mich vor. Und ich hab Bedenken, dass ich einfach nicht damit klar kommen werde.

Den Vogel liebe ich. Der ist toll. In dem Abstrakten sind auch stilisierte Flügel, es könnte alles so schön sein... Gerade fühle ich mich einfach nur schlecht damit. Ich hab sogar schon über eine Teillaserung nachgedacht. Der Vogel ist ein Symbol für mich. Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich danach so viel schwächer fühle...
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 22:05

Eigentlich ist meine Story exakt die von deinem underboob-tattoo, Madeleine. Ich hätte einfach gehen sollen. Der Beitrag hat mich extrem an meine Erfahrung erinnert, nur dass ich jetzt ein Riesending auf der Hüfte habe. :?
Ich bin vom Design einfach nicht mehr überzeugt und hab mich da einfach nicht richtig durchgesetzt.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon 4g48pg4l » 31.01.2020 23:09

Ich neige dazu, Madelaine zuzustimmen. Was dich angefressen hat, ist anscheinend die negative Erfahrung im Studio, die du nun auf das Tattoo überträgst.

23 x 11 cm, wenn ich jetzt mal von durchschnittlicher Körpergröße ausgehe, ist soooo groß nun auch nicht, eher passend.

Das Tattoo ist nun mal da und ich spüre bei dir auch keine grundlegende Unzufriedenheit, eine "Gurke" (also ein missratenes Tattoo) scheint es nicht zu sein. Siehe auch das Feedback von deinen Freunden. Ich kann dir im Moment wirklich nur raten, durchschnaufen, entspannen, einige Wochen Zeit ins Land gehen zu lassen. Von der Wahl der Stelle ist das Tattoo im Alltag ohnehin nicht zu sehen.

Es mag ja sein, dass der Tätowierer ein Ar*** war, das Tattoo kann trotzdem gelungen sein.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 23:31

Danke für deine Tipps. 23x11cm ist es auch nicht wirklich, da es in beide Richtungen schmaler wird. Die Erfahrung hat sich bei mir als sehr negativ eingebrannt, das ist wahr.
Der Tätowierer ist halt so ein Künstlertyp, der da sein Konzept durchgezogen hat. Von "A****" würde ich nicht sprechen. Ich war da irgendwie überrumpelt.

Ich hoffe, ich kann die ganze Sache noch positiv für mich besetzen. Meinen Körper verstecken will ich nämlich auf keinen Fall.

Es ist keine "Gurke", der Tätowierer ist sehr erfahren und wird hier im Forum auch gelobt. Es ist gut gestochen, soweit ich das beurteilen kann. Aber das hilft fürs Gefühl in schlechten Momenten nicht unbedingt.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Madelaine » 31.01.2020 23:41

@Sperber
Hihi, ja, es hat mich wirklich an meine Situation erinnert.
Ich stimme Segler zu, es wäre besser, wenn du zwischen dem Tattoo und der Tattooerfahrung/dem Tätowierer eine gedankliche Trennung schaffen könntest.

Ganz ehrlich - ich habe es damals nicht geschafft. (Ich habe es aber auch nicht wirklich versucht)
Ich empfand es schwer anzunehmen, weil man schlussendlich gemerkt hat, an diesem Tag ist etwas mit einem passiert, was man nicht wollte und im Nachhinein nie zugelassen hätte.
Ich denke, ich habe mich selbst zu sehr damit fertig gemacht, dass ich zu leichtsinnig und naiv war. Ich konnte sozusagen nicht mit meinem eigenen Fehler in Einklang kommen.
Ich kann auch sehr gut verstehen, dass es sich fremd auf der Haut anfühlt, das hatte ich auch.
Aber auch ich würde sagen, generell ist die Größe nicht verkehrt.

Ich möchte Dir damit nicht vermitteln, dass Du lasern solltest, weil ich es getan habe. Ich hoffe, mit meiner Erklärung, kannst Du besser deine Gefühle verstehen und eventuell besser damit umgehen als ich damals.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Sperber » 31.01.2020 23:50

Danke... Na ja, wenn ich ehrlich bin, ist mein Umgang damit miserabel. Dein Beitrag ist auf jeden Fall hilfreich. Ich hab im Leben einfach noch nie so einen Mist gebaut wie jetzt...

Das mit dem Lasern habe ich nicht so aufgefasst. Bei mir wäre es auch schwieriger, da es ja um einiges größer ist als deins und covern für mich nicht in Frage kommt, da ich da einfach kein Vertrauen dazu mehr aufbauen will. Außerdem macht mir das unklare Krebsrisiko Bedenken. Ich gebe mir sonst viel Mühe, gesund zu leben und dann so viel lasern....

Es hilft auf jeden Fall schon mal hier mit Leuten zu reden, die auch Tattoos haben. Meine Leute unterstützen mich absolut, egal wie ich mich entscheide, aber es ist halt was anderes.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Madelaine » 01.02.2020 19:21

@Sperber
Es freut mich zu hören, dass es dir ein wenig hilft, auch wenn ich selbst leider kein Rezept gefunden habe, um besser damit umzugehen.
Vielleicht muntert dich das auf:
Ich habe mittlerweile mehrere Tattoos, die ich sehr mag und meine Gurke ist Schnee von gestern. Es ist kein Dauerthema mehr, das in meinem Kopf herumschwirrt und mich schlaflos macht.
Also auch wenn ich ein Negativbeispiel bin, bezogen auf den Punkt, an dem du gerade stehst, ist schlussendlich wieder alles gut.

Edit:
Sperber hat geschrieben:Ich hab im Leben einfach noch nie so einen Mist gebaut wie jetzt...


I feel you.
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon n8ght » 02.02.2020 11:46

Welches unklare Krebsrisiko, wenn ich fragen darf?
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon 4g48pg4l » 02.02.2020 12:04

Es ging im Beitrag von Sperber um das unklare Krebsrisiko im Zusammenhang mit Lasern.

In einem Tätowiermittel sind bekannte und definierte Pigmente und Zusatzstoffe, z.B. Suspensionsmittel, für die eine toxikologische Bewertung möglich ist und in der Regel auch vorliegt.

Beim Lasern werden - insbesondere organische - Pigmente in eine undefinierte Vielfalt reaktiver Radikale zerlegt, die ihrerseits mit körpereigenen Substanzen, auch der Zell-DNA, eine ebenfalls unübersichtliche Vielzahl von Reaktionen eingehen können.

Wir hatten in einem anderen Diskussionsfaden das Thema Pigment Blue 15 und dessen mögliches Verbot, das durch keine toxikologischen Befunde gerechtfertigt wäre. Der Stoff ist nach dem Stand der Wissenschaft harmlos. Was aus einem Phthalocyanin (das molekulare Grundgerüst des Pigments) durch Laserbeschuss entsteht, das wissen die olympischen Götter. Die Molekülstruktur lässt bei Thermolyse viel Spielraum für chemische Phantasien ....
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Re: neues Tattoo – Eingewöhnungszeit?

Beitragvon Trulla73 » 02.02.2020 12:20

Sei mir nicht bös, aber "ich hab in meinem Leben noch nie so viel Mist gebaut" ähhhm....
das verbinde ich echt nicht damit, dass das drumherum am Tattoo etwas größer ist als geplant. Spontan würde mir auch ne Menge 1000x größerer Mist* einfallen, den man bauen kann. Ich weiß, das klingt jetzt schwierig, aber versuch mal, den Mist zu relativieren.
Schlimmer wäre, wenn das Tattoo auch noch scheiße aussehen würde.

Das Tattoo klingt für mich jetzt nicht so irre riesig, aber ich verstehe gut, dass du dich überrumpelt gefehlt hast. Da fehlte dem Künstler an dem Tag wohl das Händchen dafür, dass es dein erstes ist und du dich erst hättest mit den Ergänzungen auseinandersetzen müssen. Ich hab mich da beim ersten Tattoo (welches eigentlich mein einziges hatte blieben sollen :D ) auch etwas schwer getan, denn sich tätowieren lassen ist immer auch Kontrolle abgeben, was mir zugegebener Maßen extrem schwer fällt. Ich war aber sehr schnell sehr happy mit meinem (doppelt so großen) Tattoo. Bei mir hat allerdings der Künstler perfekte Vorarbeit geleistet. Ich hatte vorher nur die Skizze gesehen, welches er mir auf den Arm gemalt hatte und hatte schon ein wenig Schiss.
Gib dem Kunstwerk Zeit. Wenn der Künstler so gut ist, wird er es perfekt auf deinen Körper zugeschnitten haben. Gib Dir Zeit. Natürlich ist es ein Prozess.
Übrigens glaube ich nicht, dass im Lasern ein höheres Krebsrisiko liegt als im Tätowieren selber...

*z.B.
- stehlen
- jemanden absichtlich verletzen (egal ob körperlich oder emotional)
- töten (ok, das ist nicht nur 1000fach Mist sondern unzählbar)
- Tiere quälen (dies ebenso)
um nur eine handvoll Dinge zu nennen
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