Magnet Implantat Entfernen.

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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon Unknown7 » 13.01.2019 21:50

Hallo,

redphantom hat geschrieben:Das Problem ist, dass die Dinger in hochfrequenten Magnetfeldern am Arbeitsplatz oder beim MRT sehr heiß werden können. Wirken wie die Sekundärspule eines Trafos. :twisted:


Quelle?

Gruß,
J.
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon needlewitch » 14.01.2019 11:47

BassSultan hat geschrieben:
needlewitch hat geschrieben:Ein implantierter Magnet wird übrigens nicht schlagartig heiß, wenn man durch ein Magnetfeld geht - man kann damit ja sogar in ein MRT gehen.


Ist das sicher für alle Implantat Magneten so? Gibt es da keine Unterschiede vlt nach bauart/Ausführung? Würd mich ehrlich interessieren, bin leider nicht so gut vertraut mit den Produkten


Das gilt sowohl für die Magneten von Steve Haworth als auch für die von Samppa von Cyborg. Abhängig von der Stärke des MRT's, des Magneten (kleines, mittleres oder großes Modell) und der Dauer des MRT kann der Magnet im MRT durchaus warm werden, aber das dauert ne Weile und passiert nicht schlagartig. Es reicht aber schon, wenn man die Hände nach oben aus der Röhre hält und es passiert gar nichts mehr...
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon 4g48pg4l » 14.01.2019 19:29

"Ist das sicher für alle Implantat Magneten so?"

Nein, das ist für keinen elektrisch leitfähigen oder magnetisierbaren Werkstoff so. Also auch nicht für elektrisch nicht leitfähige ferrimagnetische Oxidkeramiken. Sag mir Material und Dimensionen und ich bestimme dir Frequenz und eine (überraschend niedrige) Sendeleistung für die gewünschte Temperatur. Die Kunst besteht nur darin, λ/2 oder ein Vielfaches davon in einer Kantenlänge unterzubringen oder für genügend Energieabsorption im Material zu sorgen, sei das durch Wirbelströme oder durch magnetische Verluste.

Will sagen hohe Feldstärken bei Frequenz a können mangels Absorption unbemerkt bleiben, während schon geringe Feldstärken bei Frequenz b richtig warm machen.

Solche Dinge sind übrigens recht einfach der Simulation zugänglich, da man als Hochfrequenzmodell für Körpergewebe mit brauchbarer Näherung Wasser annehmen darf. Mixed mode Feld- und Thermosimulation.

Selbst wenn der Effekt nicht zu Verbrennungen führt, der plötzliche und unerwartete lokale Wärmereiz in einer ansonsten kühlen Umgebung kann zu Schreckreaktionen und damit in geeigneter Umgebung zu Sekundärunfällen führen, z.B. mit der Hand wegzucken und in laufende Maschinenteile greifen.

P.S. Die verwendeten Frequenzen beim MRT (Larmorfrequenz ca. 42 MHz) sind relativ niedrig, nur die magnetischen Gleichfelder sind dort hoch. Da sind Implantate in aller Regel sehr klein gegen die Wellenlänge. Die Anmerkung von needlewitch bzgl. MRT ist daher korrekt.

Erheblich anders sieht das im GHz-Bereich aus.
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon redphantom » 14.01.2019 19:40

@the_force

Quelle: „induktive Erhitzung“

Wobei diese von vielen Faktoren abhängt- Feldstärke, Entfernung, Größe des Magneten, Lage der Pole im Feld . Ich denke, dass die von professionellen Piercern eingesetzten Magneten schon so gemacht sind, dass sie im Alltag keine großen Probleme erzeugen. Je länger ein Magnet ist, desto schneller wird er sich erhitzen.
Man muss nur wissen, dass es in der Technik Geräte gibt, die die Feldstärke eines MRT übertreffen, also wer an der Entwicklung einer railgun forschen will, sollte sich das mit dem Implantat überlegen :mrgreen: :twisted: :twisted:
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon Unknown7 » 14.01.2019 20:51

Hallo,

ich halte das für ein Märchen mit der Erwärmung.

Weder von implantierten, noch von „normalen“ Magneten. Habe mal einen Magneten in einen Festplattenlöscher gesteckt.

Als Ergebnis hätte ich einen toten Klotz auf Zimmertemperatur.

Gruß,
J.
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon redphantom » 14.01.2019 20:57

Na ja, auf meinem Kochherd funktioniert das gut, der geht auch mit Induktion, und nach 15 sec auf voller Leistung möchte ich nur absoluten Masochisten empfehlen, den Boden der Bratpfanne anzufassen. :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon 4g48pg4l » 14.01.2019 21:39

"Weder von implantierten, noch von „normalen“ Magneten. Habe mal einen Magneten in einen Festplattenlöscher gesteckt."

Bei einem Festplattenlöscher muss ich nur die magnetische Koerzitivfeldstärke überschreiten, aber keinen nennenswerten Energieeintrag ins Material bewerkstelligen

Das Stichwort hier heisst Resonanzbedingung, Energieabsorption aus hochfrequenten EM-Feldern, grobe Überschlagsrechnung für die hier diskutierten Geometrien 10 - 30 GHz als wahrscheinlicher Risikobereich. Dort sind eine Reihe von Funkanwendungen allokiert von Ortungsfunkdiensten (Radar) bis Richtfunk, Amateurfunk, Mobilfunkdienste und ein ganzes Spektrum von ISM-Anwendungen.

Wird jetzt leicht off topic fürs Tattooforum, Diskussion gern via PN.
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Re: Magnet Implantat Entfernen.

Beitragvon needlewitch » 15.01.2019 13:07

Segler hat geschrieben:Solche Dinge sind übrigens recht einfach der Simulation zugänglich, da man als Hochfrequenzmodell für Körpergewebe mit brauchbarer Näherung Wasser annehmen darf. Mixed mode Feld- und Thermosimulation.

Es hat schon vor Jahren diverse Testreihen in einem sehr starken MRT gegeben, sowohl mit RFID-Chips wie auch mit verschiedenen Modellen von Magneten zum Implantieren.


Selbst wenn der Effekt nicht zu Verbrennungen führt, der plötzliche und unerwartete lokale Wärmereiz in einer ansonsten kühlen Umgebung kann zu Schreckreaktionen und damit in geeigneter Umgebung zu Sekundärunfällen führen, z.B. mit der Hand wegzucken und in laufende Maschinenteile greifen.
Komischerweise passiert sowas aber überhaupt nicht - es laufen mittlerweile tausende Menschen mit implantierten Magneten auf der Erde rum und die arbeiten in den verschiedensten Bereichen - auch in Bereichen wo es Magnetfelder gibt. Es ist nichts bekannt, wodurch ein implantierter Magnet schlagartig heiß geworden wäre - und das man seine Hand nicht länger auf eine aktive Induktionskochplatte legt sollte ja jedem normalen Menschen auch so klar sein...
Aber auch dann hat man ausreichend Zeit den Fehler zu bemerken und seine Hand in aller Ruhe da wieder wegzunehmen.
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