Krieg und seine/keine Legitimation?

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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon upsidedown » 28.08.2013 13:26

Und die Soldatensache... jeder Mensch trägt für sein Handeln Verantwortung. Wenn ich durch meine Tätigkeit für etwas stehe, dass ich nicht mehr verantworten kann, habe ich die Alternative. Ich kann mich nicht auf meinen Dienstherren zurückziehen. Daraus resultierte für mich, dass ich 2002 aus dem Staatsdienst ausgetreten bin (und auf einen sicheren, gut dotierten Karrierekatapult verzichtet habe).
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon Caitiff » 28.08.2013 15:32

Es interessiert aber im Endeffekt niemanden, ob der Stimmzettel ungültig ist, weil die ganzen 0815-Parteien dann noch immer die Stimmen von der Riege 50+ und denen bekommen, die sie mit ihren trotteligen Bauernfängermethoden einheimsen. Wenn "unsere" Generation zu den dauerhaften Nichtwählern wird, dann ändert sich natürlich nichts und solange die Herren da oben trotzdem ihre Mehrheiten von Oma und Opa bekommen, ists ihnen doch nur recht. Ich wähle dann lieber was kontroverses, wenn andere Parteien, mit denen man eigentlich nicht rechnet mal die 5% Hürde knacken, dann machts evtl. auchma da oben *klick* ... Alternativ bin ich natürlich auch sofort dabei, wenns mit Mistgabel und Fackel nach Berlin geht ;)

Zum Thema Soldaten und Vaterland... Wir sind durch die UN nichtmehr nur an Deutschland gebunden, es geht wohl eher um menschenwürdiges Leben. Und wenn Minderheiten irgendwo unterdrückt werden, sei es nun durch Waffengewalt oder das Niederbrennen von Mädchenschulen, dann muss in beiden Fällen dagegen angegangen werden. Wenn es die Minderheiten nicht schaffen, dann halt eben wir.
Klar, jetzt kann man sagen, ist nicht unsere Sache, geht nur die was an. Aber das sehe ich halt nicht so. Geht jeden etwas an und ich persönlich bin froh darüber, dass es Leute gibt, die sich drum kümmern.
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Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon vanEkeris » 28.08.2013 15:58

Der Irrglaube, dass "wir" durch militärisches Eingreifen demokratische Strukturen etablieren ist doch ein Wachtraum. So schwer es auszuhalten ist, aber gesellschaftliche Veränderung kann nur von innen erfolgen.

Ansonsten erstaunt es mich, dass ausgerechnet du anderen politisches Desinteresse vorwirfst. ;) Ungültig wählen ist ein klares Zeichen und legitimes Mittel. Das als Disqualifikationsgrund für eine politische Meinung zu bezeichnen, passt wie so oft in das Bild was ich von dir habe...
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon LÖö » 28.08.2013 16:01

VanEkeris hat mir eine Antwort auf Caitiff erübrigt.
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon Caitiff » 28.08.2013 16:37

Wer redet hier von demokratischen Strukturen? Ich spreche schlichtweg davon, die Lebenssituation zu verbessern...

Wieso sollte ich niemandem politisches Desinteresse vorwerfen? Ich kann zumindestens sagen, dass ich was mache und im Rahmen meiner zeitlichen Mittel politisch aktiv bin...
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon redphantom » 28.08.2013 16:43

Kann mich nur Caitiff im Wesentlichen anschließen, auch wenn ich Mistgabeln und Fackeln als Mittel der politischen Willensbildung doch eher als vordemokratisch ablehne. :roll:

Die Deutschen sind in der Masse die Meister in der Verdrängung: Am Besten überall raushalten, und zuschauen, wenn die Anderen die Kastanien aus dem Feuer holen. Bloß nicht klar Stellung nehmen. Im äußersten Notfall wird das Scheckbuch herausgeholt, das im Übrigen nicht den Politikern gehört, sondern dem Steuerzahler.
An ISAF haben sich insgesamt 50 Nationen beteiligt, und die sind alle irgendwie zu blöde um es richtig zu machen ? Nur der Bürger in Deutschland weiß, wie es gehen muss, klar unsere demokratische Geschichte ist ja auch schon besonders lang. - Gelächter. Natürlich müssen nachhaltige politische Veränderungen von Innen kommen - keine Frage, dazu müssen aber u.U. erst mal die Voraussetzungen geschaffen werden, damit solche Veränderungen überhaupt statt finden können. Wenn man weite Teile der Bevölkerung aus ideologischen oder religiösen Motiven von der Bildung und/oder unabhängigen Information ausschließt, tut sich gar nichts.
Ich frage mich wohl, wie die Dinge gelaufen wären, wenn die "bösen" Amerikaner sich im 2. WK auch aus Allem rausgehalten hätten. Auf die Veränderungen von Innen unter Adolf III. in Germania würden wir wohl heute noch warten.
Große Gedanken brauchen nicht nur Flügel, sondern auch ein Fahrgestell zum Landen (Neil Armstrong)
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon LÖö » 28.08.2013 16:51

Caitiff hat geschrieben:Wieso sollte ich niemandem politisches Desinteresse vorwerfen? Ich kann zumindestens sagen, dass ich was mache und im Rahmen meiner zeitlichen Mittel politisch aktiv bin...


Und wer sagt, dass jemand, der seine Stimme ungültig macht, politisch desinteressiert ist? Man hat sich ja zumindest darüber Gedanken gemacht, dass das Parteienspektrum keine Optionen bietet. Viel mehr lässt sich über politisches Engagement aus einer solchen Aussage gar nicht ableiten.
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Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon vanEkeris » 28.08.2013 16:55

Caitiff hat geschrieben:"Ich mache meinen Stimmzettel mit Regelmäßigkeit ungültig."

Ich weiß ja nicht, aber allein diese Aussage disqualifiziert dich in meinen Augen schon...
...
Wie kann man über Dinge Urteilen, sie schlecht finden und dann nichts daran ändern wollen? Ich wäre so froh, wenn diese ganzen Protestnichtwähler mal ihr Kreuz machen würden...
...
Wieso sollte ich niemandem politisches Desinteresse vorwerfen? Ich kann zumindestens sagen, dass ich was mache und im Rahmen meiner zeitlichen Mittel politisch aktiv bin...


Dein Fehler ist die Grundannahme, nur jemand der wählt (völlig egal was) hat ein Recht zur politischen Meinungsäusserung.

Die Wahrscheinlichkeit, das unter den Wählern die ihren Stimmzettel ungültig machen mehr Menschen sind, die sich mit den zur Wahl stehenden Möglichkeiten auseinander gesetzt haben, als unter den Wählern der anderen Parteien empfinde ich als höher.

Abgesehen davon, ist ein ungültiger Stimmzettel doch wohl ein klareres Zeichen, als aus Protest etwa eine Nischenpartei zu wählen.
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Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon mfux » 28.08.2013 16:58

@Redphantom: Du glaubst echt das wir dort sind um zu helfen? Wie denn? Den Scherbenhaufen, den die üblichen Verdächtigen(wer wohl, hmm?) erst angerichtet haben, zusammenkehren? Geholfen wird da gar nix, ausser vielleicht Drogenbarone& ihre Ernte zu beschützen. Wer hat den das Land in die Steinzeit gebombt??

Hmm, vor nicht allzulanger Zeit hat mal ein deutscher Bundespräsident Klartext zum Thema geredet. Das weitere ist ja bekannt... Hoff ich mal!

Wo kann man sich in D denn unabhängig informieren?? Tipps bitte! Die Systemmedien kannst du ja wohl nicht meinen...

*kopfschüttel*
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon Buddha_Eyes » 28.08.2013 16:59

@redphantom:
Ich halte mich grundsätzlich nicht für einen Pazifisten... auf einen groben Klotz gehört für mich auch unter Umständen ein grober Keil.

Dein Argument wäre daher meines Erachtens dann valide, wenn mir nur eine kriegerische Auseinandersetzung einfallen würde, die geführt wurde, um die Lebenssituation eines Volks oder auch nur eines Teils derselben zu verbessern.
Wo ist die militärische Hilfe für Tibet, Taiwan, Palestina, gefühlte 20 Afrikanische Länder, für die Bevölkerung in Ländern wie Pakistan oder dem Jemen. Was machen wir mit Nordkorea?? Was war damals in Ruanda? Wer hat die Roten Khmer oder die Taliban militärisch aufgerüstet - und das trotz des Wissens um deren Verständnis von Menschenrechten?
Tatsache ist, dass alle Staaten ohne Ausnahme millionenfachen Menschenrechtsverletzungen völlig ungerührt zugucken (oder sie sogar finanzieren und fördern) solange nicht teritoriale, militärische oder wirtschaftliche Interessen in Rede stehen.

Ich wäre grundsätzlich für jede kriegerische Auseinandersetzung zu gewinnen, die wirklich im wesentlichen humanitäre Motive verfolgte - solch eine hat es aber in der Geschichte der Welt bislang nicht gegeben.
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon DannyM3 » 28.08.2013 17:12

Da unterschreibe ich mal jedes Wort und jeden Buchstabe bei Buddha.


wenn die "bösen" Amerikaner sich im 2. WK auch aus Allem rausgehalten hätten.


Die Intention für den Eingriff in WK 2 und die Kriegserklärung an das Deutsche Reich war sicherlich nicht Michel Deutsch vor Herrn Hitler zu schützen und zu befreien.
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon Macavity » 28.08.2013 17:43

Jemand, der seine Stimme bewusst ungültig macht, ist in meinen Augen sogar sehr politisch interessiert, denn er hat eine Meinung und vertritt diese auch - mit einem, für mich, sehr legitimen Mittel. (ja, ich weiß, dass LÖö und vanEkeris das auch schon gesagt haben, wollte mich nur auch noch anschließen, weil ich die Gegenanname so albern finde...)
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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon exelworks » 28.08.2013 18:01

ich sehe das wohl etwas..hm objektiver...

natürlich würde ich es lieber sehen dass der mensch als eine gemeinschaft funktioniert wie ein großer ameisenhaufen...(obwohl streng genommen auch das eine monarchie ist hehe)...

aber es gibt in der natur kaum eine herden/gruppen/rudel-bildung ohne einen anführer und auseinandersetzung mit anderen gruppen...wieso sollte der mensch ernsthaft annehmen er ist da eine ausnahme..

sicher sind die gründe für kriege, aufstände, revolutionen etc. nicht mehr alleine grundbedürfnisse sondern auch habgier und macht...aber selbst das ist keine besonderheit..

die ironie dabei ist...sehen wir wie ein löwe eine hyäne tötet durch konkurenz-verhalten...ist es natur...machen es menschen versucht man tiefe emotionale und manchmal fast esoterische gründe zu suchen...

ich denke wie auch indem fall liegt es einfach in unserer natur...die einen leben nach dem motto "wer nicht denken kann der kämpft"...die anderen ziehen es vor den kopf zu benutzen...

wenn man bedenkt dass wir erst vor rund 35.000 jahren ein sprachvermögen entwickelt haben...wundert es mich nicht dass manche menschen keinen gebrauch davon machen...

man sollte auch immer mal schauen wo meistens krieg geführt wird...

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Re: Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon Buddha_Eyes » 28.08.2013 18:21

Und was ist an diesem reduktionistischen Text jetzt bitte objektiv(er)?
Die Karte, die legilich angibt, wo Krieg geführt wird und nicht von wem (mittelbar und unmittelbar) ist jedenfalls nicht geeignet, ein höheres Maß an Objektivität zu generieren...
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Krieg und seine/keine Legitimation?

Beitragvon upsidedown » 28.08.2013 18:22

Krieg wird da geführt wo WIR ihn stattfinden lassen.

Deine fast darwinistische Erklärung hilft Dir gewiss beizeiten über den Abgrund.

Und der wird kommen!
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