Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon santazero » 21.06.2013 16:27

Hat sich einer von euch bei den aktuellen tattoos wirklich ernsthaft darüber Gedanken gemäht, ob es ihm/ihr mit 80 noch gefallen wird? Ich würde mir da lieber Gedanken machen ob ich überhaupt 80 werde. Ich mache weder das eine noch das andere.
Unabhängig davon ob es kindermotive sind dürfte keiner von uns wissen ob ihm seine aktuellen tattoos mit 80 noch glücklich machen. Wer was anderes behauptet lügt.
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon akino » 21.06.2013 17:56

Ich würde sagen, dass Kindermotive im Kontext von "was machst du wenn du alt bist?" eher WENIGER "bedenklich" sind, als zum Beispiel Bandlogos.

Tattoos sind ja was für Erwachsene und welche Volljährige hängt denn ernsthaft noch an My Little Pony oder Pokemon oder dem Sandmännchen oder was weiß ich? Da ist doch der Altersabstand in der Regel so groß, dass man eine gewisse Reflexion vermuten kann.

Wenn sich ein 18-jähriger ein Bandlogo stechen lässt, halt ich es für zweifelhafter, dass er damit 10 Jahre später noch glücklich ist. (Was nicht heißt, dass es das nicht geben kann und was auch nicht heißt, dass ich Bandtattoos ablehne - ok, Bandlogos vielleicht schon)
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon LÖö » 21.06.2013 18:06

Bin ich raus, wenn ich die Band, deren Liedzitat ich mir vor neun Jahren stechen ließ, nach über zwölf Jahren nach wie vor liebe? Man kann es einfach nicht wissen!
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Jenny050391 » 21.06.2013 18:08

Akino ich haeng nicht an my little pony ich guck es ja noch nich mal. Wie ich schon erwaehnt habe hab ich ein eigenes pferd usw wie es ja schon gesagt wurde. Und dieses tattoo macht mich auch nich weniger erwachsen. Hm obwohl warum erwachsen...? Persoenlichkeit spielt ne rolle und das soll jetzt nich heissen das ich kindlich bin. Wenn ich das deiner meinung waere haaach dann haette ich das was ich erreicht habe mit meinen 22 jahren nie erreicht... Besonders im job
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Buddha_Eyes » 21.06.2013 18:10

So, da ich ja diese Diskussion angezettelt habe, darf ich nur der guten Ordnung halber noch einmal darauf hinweisen, dass meine eigenen Überlegungen hierzu noch nicht abgeschlossen sind und ich vieles von dem, was hier geschrieben wurde durchaus nachvollziehen kann und wir natürlich nicht darüber reden müssen, dass wir niemals in der Sicherheit sagen können, dass uns unsere Tattoos auch in 30 Jahren noch gefallen bzw eine Identifikation mit ihnen möglich ist. Ich denke allerdings persönlich schon, dass es Motive gibt, die weniger anfällig für "Desidentifikationsprozesse" sind als andere. Nicht umsonst wird von dem Namen der ersten "großen" Liebe als Motiv völlig nachvollziehbar abgeraten. Ich persönlich habe eben nun mal für mich überlegt, ob nun ganz bewusst in der frühen Kindheit verankerte Motive eine ähnlich evidente Gefahr der zeitlichen "Überholung" mit sich bringen. Um es mal nur und ausschließlich für mich überdeutlich zu machen: Die Vorstellung, ich hätte mich heute - mit Anfang 40 - das erste Mal in coitärer Absicht vor meiner Freundin entblättert und es wären Papa Schlumpf und Schlumpfine sichtbar gewordenen, fühlt sich schon eigenartig an - insbesondere wenn man bedenkt, dass das Tattoo ja auch dann zu einer Zeit entstanden wäre, zu der ich eine Beschäftigung mit den Schlümpfen -ganz persönlich - zumindest als bemerkenswert empfinden würde. Ich könnte es in einem solchen Fall durchaus verstehen, wenn mir unterstellt würde, ich hätte leichte Probleme damit, keine 8 Jahre mehr alt zu sein. Wie aber schon gesagt, das ist nur ne grobe Idee. Sollte jemand z.B. auf die Idee kommen, sich so etwas z.B. als Erinnerung am (vermeintlich) bessere Zeiten stechen zu lassen oder es vergleichbares, kann so etwas sicher auch völlig zeitlos funktionieren. Insoweit mag sich bitte niemand mit derartigen Motiven angegriffen fühlen. Ich würde halt auch aus ner Wohnung eines Erwachsenen flüchten, in der sich tonnenweise Diddelmaus-Kram befände, insoweit mag das auch einfach mein ganz persönliches Problem mit solchen Dingen sein...

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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon LÖö » 21.06.2013 18:14

Kohitäre Absicht? Erfindet da jemand eigene Wörter? :mrgreen:

Meine Kindermotive sind weniger intensive Auseinandersetzung mit Lieblingsdingen von damals (wobei ich das auch vollkommen cool als Tattoomotiv finde)... Ich esse nicht mal besonders gerne oder häufig Mettigel (da die jetzt auch erwähnt wurden). Es sind auch eher die Assoziationen mit FreundInnen, Geschwistern etc., die mich dazu bewegten. Und unsere Gesellschaft "verzeiht" Frauen nach wie vor eher die Wahl solcher Motive, würde ich meinen...
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Buddha_Eyes » 21.06.2013 18:57

Oh upsi.... ;-) "coitär" wäre wohl richtig gewesen....
Über die Frage, ob ich sowas bei Frauen und Männern anders empfinden würde, habe ich auch schon nachgedacht.... wenn ich ein Ergebnis habe, sag ich's. :-D

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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon akino » 21.06.2013 18:59

Jep LÖö, du bist raus :mrgreen:


Die Gendersache ist da auch ein gutes Stichwort, ich glaub aber, dass je nach Geschlecht unterschiedliche Sachen akzeptiert werden. Ist ein bisschen schwierig für mich da Beispiele zu finden (ohne Fernseher aufgewachsen), aber ich glaub ein (cool gemachter) Ninja Turtle Sleeve würde bei nem Mann schon durchgehen. Und einen Mann mit Lego-tattoo müsste ich heiraten :mrgreen: Vielleicht machts auch nen Unterschied wie sehr irgendein Kindheitsmotiv gesellschaftlich als "Kult" anerkannt wird. Pippi Langstrumpf Tattoo würde ja keiner anzweifeln (also doch, wegen den Negern natürlich, aber das jetzt mal außen vor).

Und irgendwie muss es zeitlich zur Kindheit passen, wie ich finde. Ein 2013 Vierzigjähriger mit Pokemon-Tattoo ist vielleicht "seltsam", aber wenn ein Vierzigjähriges ein Tattoo von einem Kindheitshelden-von-vor-dreißig-Jahren hat, geht das schon, wie ich finde.

(Naja und dass sich letztlich jeder stechen lassen soll, was er möchte, ist ja auch klar, aber das macht die Diskussion nicht uninteressant)



Jenny, dass du an My Little Pony hängst hab ich mit keinem Wort erwähnt. In meinem ganzen Posting hab ich dich nicht erwähnt (auch nicht zwischen den Zeilen) und insgesamt ja doch eher "pro-Kindertattoos" argumentiert. (Sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt hab, ich erkläre gerne meine kryptischen Posts).
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Jenny050391 » 21.06.2013 19:08

Ja dann kam das falsch rueber von dir bzw unverstaendlich geschrieben das es nich auf mich bezogen werden sollte
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Schiggy » 15.06.2016 10:37

Schade, dass das Thema nicht noch weiter diskutiert wurde. Ich finde das nämlich gerade in Bezug auf mein aktuelles Projekt verdammt interessant, da ich mir die letzten Jahren viele Gedanken darüber gemacht habe, was ich mir noch stechen lassen möchte und gerade auf dem (Unter-) Arm sind Tattoos ja schon häufig sichtbar und man sollte sich diese Stellen wirklich gut überlegen.

Ich denke da gern an ein Gespräch mit einem damaligen Freund zurück, als ich ca. 16 Jahre alt war - untätowiert (mein erstes bekam ich mit 20) und unwissend. Damals habe ich bereits Ideen gehabt, was ich mir gern mal stechen lassen würde. Beispielsweise jenes Motiv, welches demnächst meinen Arm schmücken wird. Aber ich dachte "Nee, das wird mir in zehn Jahren sicher schon nicht mehr gefallen. Es muss was "neutraleres" sein, nicht sowas "kindisches!" Ergo war mein erstes Tattoo auch genau so etwas. Ein Portait von Aerith aus FF7. Wer sie nicht kennt, weiß nicht, dass sie es ist (ist also nicht zu "nerdig"). Die Stelle (Schulterblatt) kann man auch verbergen. Bereue es auch bis heute nicht, außer dass es besser hätte gestochen werden können. Aber lange Rede, kurzer Sinn. Ich machte mir damals also vor mehr als 10 Jahren Gedanken darüber, ob mir ein "Kindermotiv" wohl später noch gefallen würde. Ebenso dachte ich darüber nach, ob ich jemals aufhören würde meinen damaligen Hobbys nachzugehen (Anime, zocken usw). Und heute kann ich sagen, dass sich das anscheinend bei mir nicht ändert. :D Mein weiterer Lebensplan sieht auch nicht so aus, als würde sich daran was ändern. Ergo hab ich für mich die Entscheidung getroffen: Totoro fand ich mit 7, mit 17 und mit heutigen 27 gut. Also warum nicht tätowieren lassen? Ich bezweifle auch, dass ich mit 50 sagen werden: Es passt nicht mehr zu mir.
Ich hätte auch mit meinem verhunzten Tattoo am Arm weiterleben können, auch wenn ich es kacke finde. Ich hab mich mal dafür entschieden, also lebe ich damit. Aber bei so kackenhässlichen Tattoos ist es natürlich schön, wenn man was dran machen lassen kann. Bei einem "Kindermotiv" ist es aber so, dass man damit was verbindet. Man hat es als Kind geliebt und erinnert sich gern daran. Ein Grund unter vielen weshalb man sich sowas tätowieren lässt.
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon mbla » 17.06.2016 8:52

Buddha_Eyes hat geschrieben: "Desidentifikationsprozesse"


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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Ze Gin » 25.06.2016 20:26

Der Thread ist zwar schon ein paar Jahre älter aber ich finde das Thema eigentlich sehr interessant, auch aus persönlicher Betroffenheit.
Letztes Jahr habe ich mit einem full sleeve (linker Arm) angefangen, auf dem sich einige der im Thread genannten Figuren wieder finden. Unteranderem ein Pokemon (Relaxo), ein Ninja Turtle, Dagobert Duck, Mario und Sonic und drei Charaktere aus One Piece. Für aussenstehende sieht es aus wie ein einfacher Comicarm oder "Helden meiner Kindheit". Ich bin jetzt 32 und bin mit allen der genannten Figuren groß geworden, sei es in Büchern, Anime oder Computerspielen.
Die Fragen ob ich das im Alter nicht lächerlich oder fehl am Platz finde sind erstaunlicherweise noch nicht gestellt worden. Sollte mich das mal jemand fragen ist meine Antwort "nein". Ich habe mich bewusst für diese Figuren entschieden wegen dem Thema das dahinter steckt, das zu erklären ich mir meist spare wenn keiner fragt.
Grundsätzlich vertrete ich die Meinung das jeder sich das stechen lassen kann was er möchte, ist ja jedem sein eigener Körper und jedem selbst muß es gefallen. Natürlich habe ich auch meine Meinungen zu allen Trendmotiven, aber jedem das seine.

Sollte ich mal 80 werden, dann bezweifel ich einfach mal das die 10 bis 20 Jährigen die Figuren auf meinem Arm noch kennen werden.
Hätte ich mir die Saber Rider stechen lassen dann gäbe es jetzt schon Probleme mit dem Erkennen :-)
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon johnny3000 » 25.06.2016 20:29

Saber Rider wäre aber geil gewesen ;)
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon Schiggy » 25.06.2016 20:33

Da würd ich jetzt gern mal "Gefällt mir" klicken. :D

Gibts denn deinen Ärmel irgendwo zu sehen?
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Re: Idenktifikation mit tätowierten Kindermotiven im Alter

Beitragvon mbla » 25.06.2016 21:55

Ze Gin hat geschrieben:Sollte ich mal 80 werden, dann bezweifel ich einfach mal das die 10 bis 20 Jährigen die Figuren auf meinem Arm noch kennen werden.
Hätte ich mir die Saber Rider stechen lassen dann gäbe es jetzt schon Probleme mit dem Erkennen :-)


He, auf die Ducks lass ich nix kommen, mein Sohn verschlingt meine LTB-Sammlung genauso wie ich damals, die sind doch zeitlos 8)

Wer ist Saber Rider??
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