Gezielte Züchtung von Tieren...??

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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon chaos_nobile » 06.05.2012 20:46

Wovon ist dann die Rede? Von "nicht so schlimm"?

Und... ich will gar nix sehen. Ich fand Rassehundezucht auch mal toll und wollte unbedingt einen Rassehund vom Züchter haben. Erst die Beschäftigung mit dem Thema hat mir gezeigt, dass ich das eigentlich doch nicht will. Natürlich gibt es Ansätze in die richtige Richtung, aber die sind mir, wie gesagt, zu wenig radikal (zumal ich auch keinen ernstzunehmenden Genetiker kenne, der damit zufrieden ist; wenn mir "irgendwer" sagt, das würde reichen, langt's mir halt nicht). Ist nunmal eine Frage des Anspruchs. Die Sache mit den gefälchsten HD-Ergebnissen war nicht so ganz ernst gemeint (Smiley! Auch wenn ich nicht ausschließen mag, dass das passiert; wie überall, wo's um Ruhm und Geld geht).
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon Lissi » 06.05.2012 21:08

ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass buddas ausgangsfrage war "zucht beschissen oder gut?!"

weißt du chaos, es gibt immer menschen die einem etwas madig reden wollen und nur die nachteile zu etwas raussuchen und versuchen diese zu publizieren. ich lebe seit 20 jahren mit hunden zusammen, beschäftige mich seit fast 10 jahren intensivst mit der hundezucht, der entwicklung derer und eben besonders mit dem dackel. ich bin auch so ein böser mensch der seinen hund auf nationalen und internationalen ausstellungen ausstellt und sehe dort regelmäßig das gesamte rassenspektrum der fci, mittlerweile sind einige rassen wirklich so verkommen, dass sie in meinen augen nur noch qualzuchten sind. scheiß egal, ob die rasse schon tausende von jahren alt ist. trotzdem lasse ich mir von sowas, oder den aussagen irgendwelcher pseudo tierschützer die meinen nur bei ihnen hätten die tiere den himmel auf erden, doch nicht den spaß am ausstellen vermießen. mir ist es sogar herzlich egal wie menschen bestimmte rassen nach ihren idealmaßen degenerieren. selbstverständlich redet man darüber, aber soll mich als eingefleischter dackelmensch für die gesunderhaltung des mops einsetzen?! nö.
ich interessiere mich auch nicht für das leid der hunde im ausland. um es mit deinen worten zu sagen:"Du findests geil, ich beschissen."
ich denke, dass man sich bei der frage "was ist besser, hund aus zucht oder aus dem ts" immer im kreis drehen wird. es wird immer menschen geben die rassehunde bevorzugen und immer die, die hunde aus dem ausland oder den deutschen tierheimen adoptieren. ist doch auch gut so, lass es doch einfach so stehen.
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon chaos_nobile » 06.05.2012 21:22

Ich interessiere mich viel mehr für Rassehunde als für Auslandstierschutz (damit hab ich kein bisschen am Hut). Entsprechend wenig "geil" find ich ihn :D
Ich studier Biologie und beschäftige mich seit Jahren mit Genetik (vor allem Populationsgenetik; nicht nur auf Rassehunde bezogen, sondern in erster Linie auf Inzuchtdepression aufgrund von Habitatsfragmentierung). Da kommt man nunmal irendwann drauf, dass Haustierzucht nix anderes ist. Das hat nichts mit "madig machen" zu tun.

Zudem hab ich selbst mehrmals gesagt, dass ich die Diskussion sinnlos finde, ich nicht möchte, dass sich irgendwer für die Haltung von Rassehunden rechtfertigen muss und dass das ganze Ansichtssache ist. Woraufhin mir merkwürdige Dinge in den Mund gelegt wurden, die ich so nicht stehen lassen konnte/kann (wie z.B. dass ich Auslandstierschutz geil finde und "Dinge sehen will" :mrgreen: )
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon hisk » 07.05.2012 13:22

Lissi hat geschrieben:Ich würde mal fast behaupten, dass aus einer verantwortungsvollen Zucht kein Welpe mit einem vererbten Herzfehler kommt. ALLE Züchter die ich kenne lassen bei ihren Zuchthunden regelmäßig einen Herzultraschall machen.

leider ist bislang der Herz-US nur bei einigen Rassen Zuchtzulassungsbestandteil.... :roll:
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon colouredmanu » 07.05.2012 16:10

Ja, leider.
Und es wird ja nicht immer alles offensichtlich vererbt.

Man kann selektieren, aber ne Sicherheit hat man leider nie. :cry:

Zusammenfassung
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon Elfenpopöchen » 24.05.2012 12:03

Gestern hat Ilse Aigner im Kabinett einen neuen Entwurf des Tierschutzgesetzes eingebracht. Im Herbst soll darüber abgestimmt werden.
Ist ganz interessant weil der Paragraph der die Qualzucht beinhaltet ziemlich krass geändert wird. Bei den Katzen wären dann z.B einige Perserzüchter betroffen.

Auszug:
§ 1 1 b wird wie folgt geändert:
Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch biotechnische oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, soweit im Falle der Züchtung züchterische Erkenntnisse oder im Falle der Veränderung Erkenntnisse, die Veränderungen durch biotechnische oder gentechnische Maßnahmen betreffen, erwarten lassen, dass als Folge der Zucht oder Veränderung
1. bei der Nachzucht, den biotechnisch oder gentechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten oder
2. bei den Nachkommen
a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten,
b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c) die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt."

Es soll auch Bundesweit geregelt werden, dass Qualzuchten in allen Bundesländenr nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Im moment darf jeder Verein bzw jedes Bundesland selbst entscheiden welche Rasse zugelassen ist und welche nicht.
Wenn das durch geht wird es ziemlich eng für einige Züchter!
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon hausschwamm » 24.05.2012 14:05

hannah, welcher punkt trifft den auf perser zu? bzw. für mich klingt das alles erstmal ziemlich schwammig...

und - angenommen es würde zutreffen das best. rasse eingeschränkt sind zwecks organschäden etc. - wäre es doch gut, wenn das zukünftig verboten wird? aber vllt überblicke ich die auswirkungen grad noch nicht so ganz..
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon neira » 24.05.2012 14:11

@hausschwamm:
Müsste der Absatz hier sein:
"1. bei der Nachzucht, den biotechnisch oder gentechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten oder"
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon Elfenpopöchen » 24.05.2012 14:12

Ich hab nicht das ganze Dokument kopiert, weil es alles etwas länger ist.
Perser dürfen dann noch weiter gezüchtet werden, aber es geht um das Nasenleder, welches das obere Lid nicht überragen darf.
Sprich Perser mit extrem Stopp gelten dann als Qualzucht!

Und ich finde das auch sehr sehr gut!! Mein Beitrag sollte nicht negativ klingen. Ich wäre wahnsinnig froh, wenn das so abgesegnet wird! Manx Katzen wäre dann auch verboten!
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon romex » 24.05.2012 16:46

Hast du da noch einen Link zu?
Denn so wie es oben steht, handelt es sich nur um unbestimmte Rechtsbegriffe ("artgemäßer Gebrauch", "Schäden"....), die nur schwierig greifbar sind und erst von den entsprechenden Instanzen definiert werden müssen. So an sich wär da erst einmal gar nichts verboten. (Müssten nicht alle Show-Linien dann verschwinden... artgemäßer Gebrauch?! ;) )
Zudem müssen die "Umgestaltungen" ursächlich für "Schaden" oder "Schmerzen" sein... auch schwierig in der Umsetzung.

Aber freut mich, dass sich auf dem Gebiet was tut...
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Re: Gezielte Züchtung von Tieren...??

Beitragvon Elfenpopöchen » 24.05.2012 16:53

Als Link habe ich nur das hier gefunden:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemi ... esetz.html

Ich habe noch ein Word Dokument wo die Punkte ausgearbeitet sind. Das haben gestern Abend alle Vereinsvorsitzenden bekommen.

Es ist aber klar definiert, dass Tiere denen Gliedmaßen fehlen nicht mehr auf Ausstellungen gezeigt werden dürfen. Damit wird es für diese Züchter schwer bei der Fife diese Rassen anerkennen zu lassen und diese "Zucht" legal zu betreiben.
Es sind zwar nur kleine Schritte, aber es tut sich wirklich was.

Hier mal der Rest von dem was ich an Infos dazu habe:
Erläuterungen:
§ 11b verbietet bereits in der bisher geltenden Fassung die sogenannte Qualzucht. Der Tatbestand der Qualzucht kann durch sehr unterschiedliche Erscheinungsformen und Krankheitsbilder erfüllt sein, so dass er sich einer einfachen und gleichzeitig treffenden und eindeutigen Beschreibung entzieht.

Die Entscheidung, ob ein Fall von Qualzucht vorliegt, ist im jeweiligen Einzelfall von den für den Vollzug des Tierschutzgesetzes nach Landesrecht zuständigen Behörden zu treffen. Die Vollziehbarkeit des § 11b wird durch die Auslegung, die die Vorschrift durch das sogenannte „Haubenentenurteil“ des Bundesverwaltungsgerichts erfahren hat, erschwert.

In seinem Urteil hat das Bundesverwaltungsgericht die Anforderungen an die Erkenntnisse, über die ein Züchter oder jemand, der Wirbeltiere durch bio- oder gentechnische Maßnahmen verändert, verfügen muss, um durch sein Tun gegen das Qualzuchtverbot zu verstoßen, sehr hoch angesetzt. Die vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof in der Vorinstanz zugrunde gelegte „naheliegende Möglichkeit“ für das Auftreten nachteiliger organischer Veränderungen beziehungsweise Schäden infolge der Zucht reiche nicht aus; erforderlich sei vielmehr, dass es „nach dem Stand der Wissenschaft überwiegend wahrscheinlich ist, dass solche Schäden signifikant häufiger auftreten, als es zufällig zu erwarten wäre“.

Durch die Ersetzung des Tatbestandsmerkmals „wenn damit gerechnet werden muss“ durch „wenn züchterische Erkenntnisse oder Erkenntnisse, die Veränderungen durch bio- oder gentechnische Maßnahmen betreffen, erwarten lassen“ soll der fachlich gebotene Wahrscheinlichkeitsmaßstab für das Auftreten von Qualzuchtmerkmalen infolge der Zucht oder einer bio- oder gentechnischen Veränderung so definiert werden, dass das Verbot die intendierte Wirkung, Qualzucht umfassend zu verhindern, auch tatsächlich entfalten kann.

Abzustellen ist sowohl bei der Zucht als auch bei der Veränderung auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse. Dies sind bei der Zucht solche Erkenntnisse, die von einem durchschnittlich sachkundigen Züchter, bei der Veränderung solche Erkenntnisse, die von einer durchschnittlich sachkundigen Person, die bio- oder gentechnische Maßnahmen durchführt, erwartet werden können. Die Veränderungen oder Störungen müssen jeweils wissenschaftlich reproduzierbar sein. Wenn diese Erkenntnisse die Erwartung begründen, dass als Folge der Zucht oder Veränderung bei der Nachzucht, den veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen Störungen oder Veränderungen nach § 11b Absatz 1 Nummer 1 oder 2 auftreten werden, ist die Zucht oder Veränderung verboten.

Das in Absatz 3 neu eingeführte Ausstellungsverbot umfasst sowohl Tiere, die entgegen dem Qualzuchtverbot gezüchtet oder verändert worden sind, als auch solche, die Qualzuchtmerkmale aufweisen, ohne dass diese gezielt herausgezüchtet worden sind. Es ist zum einen verboten, solche Tiere auszustellen, zum anderen ist es verboten, mit ihnen an sportlichen Wettkämpfen oder ähnlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Durch das Verbot entfällt der Zuchtanreiz, Tiere, die Qualzuchtmerkmale aufweisen oder, obwohl sie entgegen dem Qualzuchtverbot gezüchtet oder verändert worden sind, zufällig nicht aufweisen, ausstellen beziehungsweise mit diesen an Wettkämpfen oder ähnlichen Veranstaltungen teilzunehmen und dabei gegebenenfalls auch Preise gewinnen zu können. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass diese Tiere von einem Publikum wahrgenommen werden und dadurch die Nachfrage nach ihnen steigt. Von dem Ausstellungsverbot erfasst werden auch Tiere, die nach Deutschland verbracht oder eingeführt worden sind und Qualzuchtmerkmale aufweisen.
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