Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

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Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon raumzeit » 22.09.2021 13:27

Vielleicht könnt Ihr uns auf die Sprünge helfen. Nachdem wir nun unser erstes Tattoo bekommen haben (siehe „Show your Tattoo“), möchte sich meine Frau im Januar noch die Innenseite des linken Unterarms verschönern lassen.

Hintergrund: Sie hatte mit Depressionen zu kämpfen, sich dabei auch selbst verletzt und hat dann in einer siebenwöchigen Reha den Weg zurück ins Leben geschafft. Sie hat tapfer gekämpft und es geschafft, mit den Depressionen umzugehen. Heute leben wir mehr denn je als Team, sind frisch verliebt und genießen jeden Tag aufs Neue. Happy End also, immer mit Blick auf darauf, dass wir nicht wieder in alte Gewohnheiten verfallen.

Nun zum Tattoo: Die Narben am Arm, sie sind mehr seelischer denn körperlicher Natur und sollen unter etwas Schönem verschwinden. Anfang Januar steht deshalb ein Halbtagstermin bei Camilla Rieland von Human Inkstinct an.

https://human-inkstinct.com/taetowierer/camilla

Eigentlich wollte sie die Geburtsblumen unserer beiden Kinder in Black & Grey mit ein, zwei Schmetterlingen mit etwas Farbe kombinieren. Das ist ihr nun zu brav. Lange vor dem Stechen ist ihr das Motiv nun zu langweilig geworden. Die Künstlerin ist toll und das Vorhaben steht nicht zur Diskussion. Nur, was lässt sich da machen? Welches Motiv passt? Mein Vorschlag war eine stilisierte Löwenmama mit ihren beiden Kindern, denn meine Frau hat um ein Leben ohne Depressionen gekämpft wie eine Löwin. Gleichzeitig sind unsere beiden Kinder ihr Ein und Alles. Drei Schwalben, eine große und zwei kleine, fände ich auch ganz süß – Schwalben gehen halt immer und sind nicht sonderlich originell, wie ich finde.

Die Kinder sind 12 und 17 Jahre alt, Babymotive fallen also raus. Es sollte zeitlos und schön sein. Einfach die Namen zu schreiben, finden wir zu plakativ. Da sie als Erzieherin arbeitet, sollte das Motiv zudem freundlich sein und nicht allzu martialisch daher kommen. Das Ganze sollte im Einklang mit dem Delphin und der Welle auf dem Bein stehen. Gut, der Delfin ist Sketch, Camilla arbeitet eher Fineline. Kann man trotzdem mischen, denke ich.

Hat jemand noch weitere Ideen oder wird es eine kleine Löwenmama? Danke schon mal!
Zuletzt geändert von raumzeit am 22.09.2021 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon BassSultan » 22.09.2021 15:34

Erstmal eines: Schön dass es jetzt wieder bergauf geht!

Ich würde auf jeden fall auch abklären ob die Künstlerin 1) Narben überstechen würde und 2) auch erfahrung damit hat.

Zum motiv und der Thematik würde ich gerne zur vorsicht raten - nicht dass dann jeder blick aufs tattoo dann an die depression erinnert und man das dann nicht oder schlechter hinter sich lassen kann (falls das überhaupt geht, das trau ich mich so nicht zu bewerten). Also vlt nicht unbedingt so bedeutungsvoll aufladen sondern einfach was schönes machen das freude bereitet. Die Löwenmama find ich persönlich zb nicht nur ausgelutscht sondern hätte auch angst dass es einen immer wieder “in den Kampf zurückwirft” (ich kanns nicht super gut beschreiben fürchte ich)

Wollts nur gesagt haben was mir dabei durch den Kopf schießt, vielleicht hilfts ja neue Blickwinkel zu kriegen.


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Re: Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon raumzeit » 22.09.2021 15:59

Deine Gedanken enthalten viel Wahres, danke dafür :) Die Narben sind nicht weiter tragisch. Eigentlich sind es nur ein paar rote Striche, die aber nicht verschwinden wollen. Vermutlich würden die in ein, zwei Jahren verblassen. Trotzdem mag sie an dieser Stelle ihren Neustart markieren.

Wir denken mal neu… Vielleicht muss es ja gar nicht so bedeutungsschwanger sein.
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Re: Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon strangefruit42 » 24.09.2021 11:42

Ich erzähle auch mal was dazu, aus meiner Sicht als ebenso Depressionserkrankte. Der Beginn meiner schweren Depressionen war durch eine schwere Erkrankung meiner Mutter, die sich über mehr als zehn Jahre bis zu ihrem Tod hinzog. Danach habe ich erst "ernsthaft" mit Tattoos angefangen. Verarbeitet habe ich den Tod und meine eigene Situation viel mit der Musik von Elton John, und einem Tattoo, das ein Detail aus einem Albumcover zeigt. Ein kleines Klavier, aus dem eine Schwalbe emporfliegt. Dazu die Liedzeile "if the Phoenix bird can fly, then so can I". Sehr positiv und motivierend eigentlich. ABER: Depris sind wie Herpes. Die Biester kommen u.U. immer wieder. Und dieser Satz mit dem Phoenix verfolgt mich eigentlich jedes Mal, wenn es mir schlecht geht, weil ich das mit dem wie Phoneix elegant aus der Asche erheben offensichtlich nicht hinkriege.

Was ich mittlerweile liebe: Tätowierungen, meist Comic-Stil, die mich an Positives erinnern. Oder Motive, die mir so einfach Freude machen. Natürlich mag das bei jedem anders sein. Aber meine Erfahrung ist: Positives, das einen nicht noch an diese Mistzeit erinnert, ist das Beste.
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Re: Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon shovelhead » 24.09.2021 16:15

Keine bestimmte Idee, aber ich musste an die "Tragödie des Menschen" von Imre Madách denken.

"Mensch, dein Gebot sei: kämpfen und vertrauen."

Eine andere Chance gibt es eh nicht...
Vielleicht lässt sich daraus was machen.
Meg hát!

"Der Meister sagte: Seltsame Lehren anzugreifen ist verderblich."
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Re: Gesucht: Motiv für eine Mama nach einer Depression

Beitragvon raumzeit » 04.10.2021 14:58

Okay, nach einiger Findungsphase bleibt es bei den Geburtsblumen und ein, zwei Schmetterlingen. Das vermittelt eine positive Botschaft und lässt sich bei Bedarf auch erweitern. So hat sie es entschieden :)
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