von Bolle » 27.11.2002 12:22
Das Thema ist doch ziemlich kontroverse.
Noch ein paar Themen eingestreut, die hierher passen:
Wieso ist das Berufsbild des Tätowierers nicht als Lehrberuf anerkannt? Dann wäre man als Kunde wenigstens ein bischen geschützt gegen "Nichtskönner". Wobei nicht jeder der eine Lehre gemacht hat ... egal in welchem Beruf ... hinterher ein Meister seines Fach ist.
Wieso darf jeder, der sich für 10 Euro, einen Gewerbeschein holt, sich Tätowierer nennen und nen Laden aufmachen?
Im deutschen Staat, ist, entschuldigung, jeder Scheißdreck geregelt, aber dort wo Regelungen angebracht wären, fehlen sie. Wieso?
Dadurch, dass Wissen vorenthalten und als elitär gehandelt wird, wahrt man vielleicht seine eigene Existenz, tut dem Berufsstand aber mit Sicherheit nichts gutes. Jeder hat mal klein angefangen und war über jeden Tip dankbar ... ich denke man hat auch eine Verantwortung gegenüber dem "Nachwuchs" ... vielleicht sogar die Verpflichtung sein Wissen weiter zu geben. Klar, wenn man einen Beruf ergreifen will, muß man ein gewisses Geschick mitbringen, sei es nun handwerklich, künstlerisch o.a.. Nicht jeder Beruf ist für jeden geeingnet. Aber es gibt immer Menschen, die etwas wollen, wozu sie einfach nicht taugen ... auch wenn Sie noch soviel Zeit investieren ist es verlorene Müh. Dies gilt für jeden Beruf! Auf das Tätowieren bezogen wird es immer Scratcher geben, die Scratcher sind und bleiben, egal ob oder wieviel Informationen sie erhalten und wie lange sie sich abmühen. Kunden sollten vor diesen "Künstlern" geschützt werden.
Eines gebe ich noch zu bedenken. Jeder Kunde, der an einen Scratcher gerät ... gut, der ist heutzutage vermutlich selber schuld da er sich nicht informiert hat ... ist vermutlich für weitere Tätowierungen nicht mehr so offen. Im Gegenzug, jemand, der mit seiner 1. Tätowierung an einen gutausgebildeten, sein Handwerk verstehenden Inker "gerät" läßt sich vielleicht noch weitere Sachen stechen. Ergo wage ich mal die Schlußfolgerung ... wenn es viele gutausgebildete Inker gibt, ist der Markt auch größer. Somit wird jemand alteingesässener, der sein Handwerk versteht auch keine Angst haben müssen, dass ihm die Arbeit ausgeht. Wenn es zuviele Inker gibt, dann wird sich natürlich die Qualität durchsetzen, keine Frage, aber ist das so schlecht?
Gruss vom Bolle
... klingt komisch, ist aber so!