Gefahr von links?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

Moderatoren: BassSultan, MartiAri

Beitragvon Dragulin » 20.08.2010 9:08

L'Öö hat geschrieben:Es gibt ja nur noch in wenigen Bundesländern Studiengebühren und trotzdem kann sich bei Weitem nicht JedeR ein Studium leisten. Österreich hätte ohne ausländische (deutsche) Studierende beispielsweise nicht mal genügend angehende Akademikerinnen für ein Industrie-Nation...


Also nur mal so nebenbei...ich wusst garnet das Österreich wieder von deutschland anektiert wurde... :lol:

Und von wegen "sich das Studium nicht leisten können"...das ist völliger Blödsinn! in Aachen kostet es pro Semester 700€.
Dafür kann man aber einen Studentenkredit von 500€/Semester aufnehmen, der einen NICHT in die Kreditfalle schiebt wie bei der Sparkasse oder so, da dieser Kredit von einem Institut ausgeht, das mit der FH zusammen arbeitet.
Dann noch 200€ für das Semesterticket zu berappen wird weniger ein Problem mit Bafög+Nebenjob.
Das schöne daran ist, das man den Kredit nur dann zurückzahlen muss, wenn man keinen zu großen Anteil an Bafög zurückzuzahlen hat.(Über Befreiunugsantrag)
Was meinen damaligen Studiengang angeht: der war bis zu 80% mit Imigranten belegt(bei ca. 200 Studenten)...Und das ist kein Ausnahmefall!

Wenn das mal nicht Bildung zum Spartarif ist weis ich's auch net.

Ohne dich jetzt persönlich angreifen zu wollen, aber du redest vom Studieren in Deutschland wie der Blinde von der Farbe und ich hab das Gefühl das du unbedingt noch irgendwas finden willst, dass deinen Standpunkt rechtfertigt obwohl du eigentlich mittlerweile einsehen müsstest, das Upsidedown u.a. mit ihren Ausführungen,Belegen und Beispielen einfach nur recht haben.
Benutzeravatar
Dragulin
 
Beiträge: 216
Registriert: 15.07.2010 22:08

Beitragvon Buddha_Eyes » 20.08.2010 10:07

obwohl du eigentlich mittlerweile einsehen müsstest, das Upsidedown u.a. mit ihren Ausführungen,Belegen und Beispielen einfach nur recht haben.

Dann sollten die ihre Standpunkte mal den ganzen dummen Sozialwissenschaflern erläutern, die sich mitterweile einig darüber sind, daß die Bildungsschranken bei uns faktisch so gut wie nicht überwindbar sind. L'Öö hat nur etwas wiedergegeben, was bei Bildungsforschern miterweile allgemeine Auffassung ist - und so gut wie niemand aus der Branche vertritt, daß dies im wesentlichen die Schuld der ganzen unwilligen Bildungsverweigerer ist.
Lustig ist doch, daß keiner der Diskutanten hier mehr als Vermutungen, völlig unrepräsentative eigene Erfahrungen a la "Ey - isch hab aber auch 25 im "Ghetto" gelebt - ich weiß wie die Straße ist" oder sonst etwas Belastbares äußert. Das ist exakt der Grund, warum ich dieser Diskussion fern bleibe - hier wird außschließlich mit Subjektivität argumentiert und das ist einfach bei einem derart ernsten Thema ein bisschen zu wenig.
Klar ist dann natürlich auch, daß wenn dann mal ein sozial-psychologischer Erklärungsansatz für Ethnozentrismus (der übrigens alles andere als eine Mindermeinung darstellt) geäußert wird, das als purer Blödsinn abgetan wird - man müßte sich ja sonst tatsächlich mal auf den trockenen Boden der Wissenschaftlichkeit begeben..
Expect nothing..
Benutzeravatar
Buddha_Eyes
 
Beiträge: 11900
Registriert: 04.05.2010 9:44

Beitragvon johndoe14 » 20.08.2010 11:08

ich sehe hier weder belege (persönliche erfahrungen oder wiki-artikel sind keine belege) noch ursachenforschung.

wenn ich lese "mit schaum vor dem mund", wird mir das ganze zu blöd. hier wurde niemand wegen seinen negativen erfahrungsberichten oder seinen ansichten kritisiert, sondern einfach nur wegen der respektlosen art gegenüber anderen.

danke für den hinweis, dass du als polizist gearbeitet hast, upsidedown - als eingebürgter steuerzahler, der sich NOCH NIE was zu Schulden kommen hat lassen, durfte ich bereits etliche mal eine "bevorzugte behandlung" durch unsere freunde und helfer erfahren....

du hast sicher gewisses dinge für die gesellschaft geleistet, doch dein höheres alter oder deine berufliche erfahrung sidn für mich in der objektiven beurteilung der situation genauso irrelevant, wei meine herkunft oder mein werdegang. es gibt genug zahlen und fakten - eigentlich deutet alles darauf hin - die diese ganze krude "clash of the cultures"-theorie widerlegen und beweisen, dass politik - egal ob hier, in afrika, in der türkei, in china - im hintergrund stimmungen bewusst erzeugt.
ich unterstelle hier keinem eine gesinnung irgendwelcher art, aber hier wird sehr sehr viel mist abgeladen. die ironie ist, dass das ganze in einem tattoo-forum passiert.

nur ein gedanke, den ich in den raum stelle:
tättowierte werden nicht selten komisch beäugt bisweilen von teilen der gesellschaft ausgegrenzt/nicht akzeptiert, weil man halt anders aussieht! hat komischerweise auch was mit hautfarbe zu tun. nun gibt es auch leute, die nicht tättowiert sind, aber auch eine andere hautfarbe haben... irgendwie sehen die auch anders aus....was soll ich dazu noch sagen? wieder einmal mathe.....einfach mal eins uns eins zusammenzählen.....

ich wiederhole: gelesen habe ich bis jetzt nur schuldzuweisungen, aussagen a la "wer nicht will, soll abhauen", immer schön pauschal, immer schön einfach, immer schön flach.
für mich persönlich ist ursachenforschung wichtiger. ich gehe lieber ein bisschen tiefer. wer die augen aufmacht, erkennt vorsätzlich konstruierte probleme. nud das beste ist, statt das sich das deutsch volk geschlossen erhabt, zerhackt es sich selber bzw. reibt sich mit problemen auf, die eigentlich gar keine sind. beispiel?
griechenlandkrise - wieviel leute hier in d-land haben geschimpft auf die verschwenderische griechische bevölkerung - siehe sämtliche i-net-foren?!?!? haben die kleinen griechischen leute das zu verantworten oder ist es die politik und die wirtschaft? auf der einen seite drauf hauen und auf der anderen seite geschäfte machen!

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 69,00.html

das ganze hat system, politik arbeitet mit feindbildern, man geht polemisch auf stimmenfang und die schäfchen nicken brav und geben ihre stimme schön der partei, die dieses spiel am besten beherrscht.

und zuletzt noch ein kommentar zum post von furby:
habe ich richtig gelesen? leute die es schaffen, geld über generationen anzuhäufen und zu vermehren hatten nun mal glück bzw. dann ist das eben so?! ähhm, hast du schon mal deine aussagen reflektiert....das ist so mit die dümmste - achtung, bevor das große jammern losgehrt: ich beurteile nicht deinen IQ, sondern nur die aussage - rechtfertigung, warum arme leute arm sind und warum reiche reich bleiben..... schlag mal die bedeutung von ausbeutung nach. ob die usa bis in die 60er jahre de facto noch sklaven gehalten und strikt rassen getrennt haben oder ob kik in bangladesch unter menschenunwürdigen bedingungen zu extremen hungerlöhnen produzieren lässt. soviele vermögen sind auf leichen aufgebaut, da ist jede verharmlosung nicht naiv, sondern einfach nur noch halsbrecherisch fahrlässig. aber wie immer: die reichen egal welcher nationalität halten zusammen. und hier setzen sich leute wie du für die elite ein, während du dich und deinesgleichen hasst, anfeindest oder verachtest.

ganz nebenbei: ich glaube, jeder große konflikt in dieser welt, wurde von den großen westlichen zivilisationen losgebrochen....

doch ist mir auch folgendes klar geworden. sobald sich jemand für die belange der unzähligen kleinen leute einsetzt und sich gegen ungezügelten kapitalismus einsetzt, wird er als gefahr von links diffamiert.
und diese leute werden dann mit extremisten von rechts, die wirklich für rassentrennung eintreten, im öffentlichen bild gleichgestellt.

sind leute wie rosa luxemburg oder karl liebknecht im kampf für den kleinen mann umsonst draufgegangen? ich hoffe nicht.....
Wussten Sie schon? Benzin und gefrorenes O-Saftkonzentrat zu gleichen Teilen gemischt ergibt Napalm.
johndoe14
 
Beiträge: 148
Registriert: 15.05.2009 12:47
Wohnort: münchen

Beitragvon upsidedown » 20.08.2010 11:13

@johndoe:
ich sehe hier weder belege (persönliche erfahrungen oder wiki-artikel sind keine belege) noch ursachenforschung.

Die habe ich auch von Dir noch nicht gesehen. Was ich gesehen habe ist eine Geschichte über Dich und Deine Eltern, die so auch von allerlei Deutschen stammen könnte. Nichts besonderes. Und meiner Erfahrung nach - schließlich ging es um Deine - auch keine wirklich repräsentative Geschichte. Die Nennung von Mathematik und Empirie im Zusammenhang mit Deiner Geschichte war dann wohl eher ein Witz?

danke für den hinweis, dass du als polizist gearbeitet hast, upsidedown - als eingebürgter steuerzahler, der sich NOCH NIE was zu Schulden kommen hat lassen, durfte ich bereits etliche mal eine "bevorzugte behandlung" durch unsere freunde und helfer erfahren....

Dürfte ich privat auch schon mehrfach. So wie viele andere Deutsche auch. Es gibt "sone und solche". Ich wurde schon Nachts durch "vors Auto fahren" gestoppt (Nüchtern, ausgeschlafen, konzentriert, keine Fahrfehler, kein Schlenker) und dann begrüsst. Die Begrüssung bestand aus einer P6 im Anschlag von Rechts und einem in die Augen gerichteten, romantischen Maglight von Links. Ansage ohne weiteres "Hallo/Guten Abend/Ihre Polizei/ich heisste Müller/allgemeine Verkehrskontrolle": ...wo wollen Sie jetzt hin? Haben Sie Drogen oder Alkohol zu sich genommen? Alles im Militärstakkato. Ich ganz normal angezogen, Auto ne gewaschene, gepflegte ältere E-Klasse ohne Spinnerallüren.

Allerdings kenne ich auch einige "Ausländer" denen solche Erfahrungen noch nicht zu Teil geworden sind. Darf ich Dich mal fragen, ob Du wirklich gleichberechtig sein willst? In meinen Augen bist Du es. Daher frag ich Dich mal.
Deine Geschichte liest sich besser als die vieler Deutscher, auch gleichen Bildungsgrades. Deine Reflektion ist aber recht negativ. Kanns irgendwie sein, dass Du Deinen Auftritt als verschmähter Ausländer irgendwie zelebrierst und damit entsprechende Reaktion provozierst? Oder lassen wir das Hin- und Her um "Ausländer" mal weg. Ist es möglicherweise einfach nur eine Frage Deiner Persönlichkeit? Ich kenne verdammt viele sog "Ausländer", denen Deine Erfahrungen einfach nicht zu Teil werden.

Und mal ehrlich. Nochmal. Du schreibst, Du hast zu 99% nur Deutsche Freunde. Was berechtigt DICH, Deine Erfahrungen als allgegenwärtige Tatsache zu manifestieren?

Also. Hast Du Dich mal gefragt, ob irgendwie was nicht stimmt mit Dir, bevor Du alles auf eine Art von Ausländerhatz schiebst?

nur ein gedanke, den ich in den raum stelle:
tättowierte werden nicht selten komisch beäugt bisweilen von teilen der gesellschaft ausgegrenzt/nicht akzeptiert, weil man halt anders aussieht! hat komischerweise auch was mit hautfarbe zu tun. nun gibt es auch leute, die nicht tättowiert sind, aber auch eine andere hautfarbe haben... irgendwie sehen die auch anders aus....was soll ich dazu noch sagen?

Gar nichts! Der Vergleich hinkt. Und um diesen Umstand ging es geht es an keiner Stelle. Es geht nicht darum, dass Menschen anders aussehen. Es geht darum, dass sie sich schlicht anders benehmen. Und zwar von auffällig bist hin zu aufdringlich. Wenn Du hier unbedingt die Erfahrungen anderer mindern willst, indem Du ihnen aufdrängst, dass ihre Erfahrungen einfach nur durch die falsche Brille gesehen wurden, tust Du vielleicht Deinem Weltbild einen Gefallen. Aber der Sache? Dein Ding.


@buddha_eyes

Tschuldigung fürs Fullquote, aber was Du "sozial-psychologischer Erklärungsansatz für Ethnozentrismus" nennst, las sich so und nicht anders...

Lustigerweise kommt in fast alles Postings aus einer bestimmten Riochtung hier vor allem eines zum Ausdruck: Angst vor dem Verlust der kulturellen Identität, Angst vor "Zusammenrottungen" ausländischer "Assis" deren Sprache und Kultur man nicht versteht und die dann auch noch manchen Gegenden das Stadtbild bestimmen (und natürlich dem deutschen Staaat auch noch Geld kosten). Angst vor der Entfremdung vor dem "eigenen" Land. Diese Ängste hat man nun einmal als Mensch - klar. Geht mir auch so, daß wenn ich in Köln über die Keupstraße laufe mich in "meinem Land" fremd fühle - und vielleicht auch etwas verunsichert. Nur ist mir klar, daß sich da Strukturen meines Psyche rühren, die nicht gerade zu den "höheren" Funktionen derselben zählen: Revierbehauptungsdrang, Angst vor Identitäsverlust, weil ich mich (aus welchem blödsinnigen Grund auch immer) mit "meiner" kulturellen Geschichte identifiziere.. Sorge um den Verlust von Fortpflanzungsmöglichkeiten (da tauchen plötzlich "Männchen" auf, deren offensichtliches "Männlichkeitsdemonstrationsgehabe" viel ausgeprägter ist als meines) usw... und wenn man das dann bei einem selbst beobachtet, sollte einem doch klar werden, wie irrational diese Gefühle sind...


Vielleicht wird es nicht ganz klar. Ich spreche es deutlicher aus. Opfer Deiner "Männchen", deren "Männlichkeitsdemonstrationsgehabe" zu Bedrohungssituationen, körperlichen Übergriffen und letztlich dem Verlust der persönlichen Freiheit führten, weil das "etwas dominantere" Verhalten anderer dazu führt, dass man sich nicht mehr frei an seinem Wohnort bewegen kann, sind u.U. nicht an Deiner soziologischen Erklärung interessiert, sondern daran, dass so ein Quatsch aufhört.

Dein Versuche die Zustände, die da in Kreuzberg und Neukölln, teilweise auch in Schöneberg und an wenigen Stellen im Wedding und ganz offensichtlich auch in anderen Bundesländern herrschen, klein zu reden und Opfer zu degradieren zu Minderpersönlichkeiten, die Angst haben vor größeren Phalli haben, ist so zynisch wie es nur geht. Die Kombination von überzogenen Schlagworten zeichnen möglicherweise eine Struktur einer Welt von "Migrationsgegner", wie Du sie gerne sehen würdest.

Wenn man meint, man hätte sozial-psychologische Ansätze auch nur im Ansatz verstanden, dann sollte man sie nicht zu seiner Schwanzprothese machen und damit anderen einprügeln, sie wären nur Wahnopfer ihres Minderwertes oder irgendetwas verniedlichen. Denn sonst kehrt sich der Effekt um und die Leute sind nicht mehr im Geringsten daran interessiert zu verstehen, warum sie überhaupt betroffen sind von solcherlei Fehlverhalten. Und dann polarisiert sich eine Gesellschaft.

Zum anderen. Jedes Land hat etwas, das man im gröbsten Sinne als Kultur bezeichnen kann. Ungeschriebene Regeln der Gesellschaft, die sich in langen Prozessen von Interaktion einspielen. Dass es immer Menschen wird, die dagegen verstoßen, ist genauso Bestandteil einer Gesellschaft wie die Tatsache, dass eine Mehrheit sich halbwegs daran hält. Die Freiheit eines jeden Individuums (komm mir jetzt bitte nicht mit Klassengesellschaft und oberen Zehntausend) sollte ungefähr gleich groß sein. Dazu zählt auch, dass man sich nicht unnötig produziert (aufbläst), damit andere mit einem gesellschaftlich unüblichen Männlichkeitsgehabe belästigt oder mit diesem sogar zu Handlungen oder Unterlassungen nötigt.

Du tust hier gerad so, als wäre dieses Verhalten ja schlichtweg unschadhaft, wenn man denn nur seine Verhaltsbiologie reflektierte und lernte zu ignorieren. Und ich halte das für puren Schwachsinn. Warum, hab ich bereits geschrieben.

"Ethnozentrismus" mag als Theorie schön, gut und auch stimmig sein. Als Waffe gegen alles hält er nicht her. Schon gar nicht lassen sich damit ebenso belegte Zustände in den genannten Bezirken grün anstreichen und als Biotee verkaufen.

Zum anderen täuscht so ein Theorem, wenn es denn ein bindendes ist, nicht darüber hinweg, dass sich Gesellschaften diesbezüglich scheinbar nicht aufklären lassen. Es ist nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt so, dass es zu Überfremdungsempfindungen und ähnlich gearteten Phänomenen kommt. Insbesondere auch, wo die hier thematisierten Migranten herkommen. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob Gesellschaften mit solchen Situationen schlicht überfordert sind.

Die Art und Weise wie DU da oben im Text formulierst und Anführungszeichen setzt, zeigt ganz deutlich wes Geistes Kind Du bist.

weil ich mich (aus welchem blödsinnigen Grund auch immer) mit "meiner" kulturellen Geschichte identifiziere

Du entscheidest also was blödsinnig ist? Und was sollen da die Anführungszeichen? Wieder mal ein kleiner Diskurs über Mein und Dein? Gehts Dir noch gut? Erstens... wenn sich in diesem Land Menschen mit ihrer kulturellen Geschichte identifizieren wollen, ist daran kaum was negatives zu betrachten. Schon gar nicht, wenn Du im gleichen Maße die Identifikation anderer verteidigst. Diese sagenhaft dämlichen Versuche, normale Leute immer und immer wieder in die gleiche "Was ist Deutsche Kultur?"-Falle zu locken und hämisch zu feixen, wenn dann nur Gestolpere kommt, ist völlig sinnlos.
Denn das gegenseitige Verhalten in alltäglichen Situationen ist erheblicher Teil einer Kultur. Die Art des aufeinander Zugehens, Höflichkeit, eine gewisse Zurücknahme, eine gewisse Begrenzung im Auftritt bei alltäglichen, kleinlichen Streitsituation zwischen Fremden, die sich auf der Straße begegnen. Ein paar Ausreißer sind immer ertragbar, ein ganzer Sack voll fällt auf.
Zuletzt geändert von upsidedown am 20.08.2010 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
upsidedown
 
Beiträge: 3679
Registriert: 04.07.2007 18:50

Beitragvon johndoe14 » 20.08.2010 11:44

upsidedown hat geschrieben:
Wenn man meint, man hätte sozial-psychologische Ansätze auch nur im Ansatz verstanden, dann sollte man sie nicht zu seiner Schwanzprothese machen und damit anderen einprügeln, sie wären nur Wahnopfer ihres Minderwertes oder irgendetwas verniedlichen.....


upsidedown hat geschrieben:
Die Freiheit eines jeden Individuums (komm mir jetzt bitte nicht mit Klassengesellschaft und oberen Zehntausend) sollte ungefähr gleich groß sein.


naiv? respektlos? verblendet? verbittert? hörig? ignorant?

was du hier von dir gibst, ist ein sinnloses rumreiten auf symptomen. du bemühst dich nicht nach dem warum. und so lange wirst du auch keinen frieden mit menschen finden.

es wurden noch mit keinem wort die demographischen probleme in naher zukunft d-lands erläutert. ich denke es wird auch kein weg an weiterer migration vorbeiführen, aber sicher kann man das auch mit millionen hochzivilisierter einwanderer mit exzellentem bildungsgrad aus nordamerika, westeuropa und skandinavien ausgleichen....hallo aufwachen!

bitte mal unter den menschen aus diesen ländern nachfragen, wie stark diese an einer auswanderung nach deutschland interessiert sind.

es wird immer so dargestellt als ob deutschland ausgeblutet wird von migrante, als ob es eine einbahnstrasse wäre. ich kann leider nur enttäuscht den kopf schütteln. hass zieht hass nach sich, gewalt erzeugt gewalt und diskriminierung bzw. das schimpfen auf symptome wird daher sicher lösung bringen.....
Wussten Sie schon? Benzin und gefrorenes O-Saftkonzentrat zu gleichen Teilen gemischt ergibt Napalm.
johndoe14
 
Beiträge: 148
Registriert: 15.05.2009 12:47
Wohnort: münchen

Beitragvon upsidedown » 20.08.2010 11:59

johndoe14 hat geschrieben:naiv? respektlos? verblendet? verbittert? hörig? ignorant?

Etwas selbstverliebt in die Position des Verfolgten? Und noch dazu so rotzfrech, eine Aussage aus dem Kontext zu ziehen?

rumreiten auf symptomen.

Nein. Ich erwarte schlicht, dass mal akzeptiert wird, wie die Empfindungen und Erfahrungen der Menschen mit diesen Symptomen ist und sie nicht verhaltensbiologischen Opfern der eigenen Betrachtung gestempelt werden.

so lange wirst du auch keinen frieden mit menschen finden.

Ich habe eher den Eindruck, dass Du keinen Frieden mit Menschen findest. Ich habe meinen. Mit Deutschen wie mit sog. "Ausländern" (von denen Du ja keine kennen willst).

ich denke es wird auch kein weg an weiterer migration vorbeiführen, aber sicher kann man das auch mit millionen hochzivilisierter einwanderer mit exzellentem bildungsgrad

Noch einer, der der Presse alles glaubt, aber meint sich berufen zu fühlen laut auszurufen: "Hey, glaubt nicht alles der Presse". Na, warten wir die wirtschaftliche Entwicklung doch mal ab. Viele der selbstberufenen Wirtschaftsexperten bezweifeln diesen Bedarf schon wieder. Und "demografische Bedürfnisse" wollen auch bezahlt sein.
Genauso ist nämlich auch in unserer gesellschaftlichen Entwicklung deutlich, dass genau jene hochzivilisierten mit exzellentem Bildungsgrad zu den kinderarmen Gesellschaftsschichten gehören und unsere "Demografie" nicht im geringsten voranbringen, während wir einfach nicht in der Lage sind für die unteren Gesellschaftsschicht ausreichend bezahlte oder überhaupt Arbeit zu generieren.

In meinen Augen eine völlige Fehlbetrachtung unter Ignoranz unserer gesellschaftlichen Probleme. Dass Du damit jetzt kommst, ist sehr interessant. Ist Dein Ansatz, dass wir die problembehafteten Jugendgruppen zu Akademikern umerziehen könnten?

es wird immer so dargestellt als ob deutschland ausgeblutet wird von migrante

Eine Sammlung der schlechtesten Argumente, die ich im Übrigen überhaupt nicht gebracht habe, bringt überhaupt nichts. Was bezweckst Du damit? Schon wieder in der Verfolgtenrolle?

Lies mal nochmal. Ich bezweifle die soziale/gesellschaftliche Genese der Probleme überhaupt nicht. Aber Du erwartest von mir, dass ich meine Empfindung der Lage gegenüber diesen Erkenntnissen aufgebe. Und das werde ich nicht tun.
Benutzeravatar
upsidedown
 
Beiträge: 3679
Registriert: 04.07.2007 18:50

Beitragvon Dragulin » 20.08.2010 12:10

Also irgendwie hab ich das Gefühl, dass einige hier entweder nicht lesen können, oder nicht lesen wollen...

1. Wird hier net von allen Migranten geredet, sondern nur von den Stressmachern und Bildungsresistenten.

2. Kann es hier JEDER schaffen der es wirklich WILL.

3. Wer Ursachenforschung betreiben will: Die Hauptursache liegt immernoch in der Erziehung!(Es werden kaum mehr Werte vermittelt etc.) Aber das ist ein gesamt deutsches Problem und liegt nicht nur bei den Migranten.

4. Sind die meisten hier genannten Probleme der armen Migranten KEINE Migrationsprobleme, sondern Probleme die Alle in diesem Land lebenden Menschen betreffen!

5. Eigene Erfahrungen sind Belege

6. Die sogenannten Sozialwissenschaftler reden bei der Bildung nicht über die Migranten, sondern über das gesamte Bildungssystem und das ist beil langem nicht unüberwindbar. Es wird nie einer behaupten das es an den Bildungsverweigerern liegt, da das eigene Image immernoch wichtiger als die Wahrheit ist und eine derartige Äußerung sehr Imageschädigend sein würde. Dennoch gibt es auch Forscher die genau diese sagen, wenn auch sehr verklauselt und so.

7. Ist es doch sehr interessant anzusehen: Einer, der anscheinend vom Dorf kommt diskutiert mit Medien/"Wissenschaftler"/Bürokratenmeinungen mit einem, der diesen ganzen Spass selber erlebt...das ist so ähnlich wie einer, der einen Soldaten, der an der Front gekämpft hat davon versucht zu überzeugen, dass er ja lediglich Aufbauhilfe für Krankenhäuser getan hätte und das ja nicht so schlimm sein kann...

8. Wenn die Probleme, die der Herr Johndoe aufgeführt hat an dem Migrationshintergrund liegen würden, dann hätte KEIN deutscher dieses Problem. Aber einfach zu sagen: "das liegt an meinem Migrationshintergrund" schiebt die eigene Schuld und Unfähigkeit auf andere ab...damit hat man immer eine Erklärung parat und muss sich selbst keine Fehler eingestehen...
Benutzeravatar
Dragulin
 
Beiträge: 216
Registriert: 15.07.2010 22:08

Beitragvon johndoe14 » 20.08.2010 12:17

@upsidedown:

1. weder leugne ich etwas. die probleme die du schilderst existieren tatsächlich. ich bezeichne sie allerdings als syptome und du als ursache.

2. verlange ich von dir mit keinem wort die aufgabe deines standpunktes.

3. umschiffst du immer und immer wieder meine kernaussage, dass sich hier weder der kleine deutsche, noch der kleine türke verantwortlich sind für diese entwicklungen, sondern dass die gesellschaftliche ordnung und somit die daraus resultierenden probleme von der obrigkeit, autorität, elite (nenn es wie du willst) ausgehen.

4. versuchst du mit diffamierenden aussagen, andere standpunkte ohne reflexion derselben haltlos erscheinen zu lassen. bitte geh doch mal auch bei deinen betrachtungen auf wirtschaftliche aspekte ein.....dann wird deinen argumenten irgendwann die luft ausgehen.

sorry, aber meine meinung bleibt: nicht ausländer, oder deutsche oder sonstirgendein kleiner fisch ist für die misere verantwortlich, sondern geld und besitzverhältnisse, sowie das politische machtgefüge.....

aber wie gesagt: das ist meine meinung!
Wussten Sie schon? Benzin und gefrorenes O-Saftkonzentrat zu gleichen Teilen gemischt ergibt Napalm.
johndoe14
 
Beiträge: 148
Registriert: 15.05.2009 12:47
Wohnort: münchen

Beitragvon LibertyWildwind » 20.08.2010 13:08

Buddha_Eyes hat geschrieben: den ganzen dummen Sozialwissenschaflern


Dankeschön :mrgreen:
Benutzeravatar
LibertyWildwind
 
Beiträge: 58
Registriert: 07.07.2010 18:17

Beitragvon LÖö » 20.08.2010 13:11

Dragulin hat geschrieben:
L'Öö hat geschrieben:Es gibt ja nur noch in wenigen Bundesländern Studiengebühren und trotzdem kann sich bei Weitem nicht JedeR ein Studium leisten. Österreich hätte ohne ausländische (deutsche) Studierende beispielsweise nicht mal genügend angehende Akademikerinnen für ein Industrie-Nation...


Also nur mal so nebenbei...ich wusst garnet das Österreich wieder von deutschland anektiert wurde... :lol:

Und von wegen "sich das Studium nicht leisten können"...das ist völliger Blödsinn! in Aachen kostet es pro Semester 700€.
Dafür kann man aber einen Studentenkredit von 500€/Semester aufnehmen, der einen NICHT in die Kreditfalle schiebt wie bei der Sparkasse oder so, da dieser Kredit von einem Institut ausgeht, das mit der FH zusammen arbeitet.
Dann noch 200€ für das Semesterticket zu berappen wird weniger ein Problem mit Bafög+Nebenjob.
Das schöne daran ist, das man den Kredit nur dann zurückzahlen muss, wenn man keinen zu großen Anteil an Bafög zurückzuzahlen hat.(Über Befreiunugsantrag)
Was meinen damaligen Studiengang angeht: der war bis zu 80% mit Imigranten belegt(bei ca. 200 Studenten)...Und das ist kein Ausnahmefall!

Wenn das mal nicht Bildung zum Spartarif ist weis ich's auch net.

Ohne dich jetzt persönlich angreifen zu wollen, aber du redest vom Studieren in Deutschland wie der Blinde von der Farbe und ich hab das Gefühl das du unbedingt noch irgendwas finden willst, dass deinen Standpunkt rechtfertigt obwohl du eigentlich mittlerweile einsehen müsstest, das Upsidedown u.a. mit ihren Ausführungen,Belegen und Beispielen einfach nur recht haben.


Wieso spreche ich wie eine Blinde vom Studium? Ich habe bereits ein Studium in Deutschland abgeschlossen und mich auch mit dem ganzen System befasst. Ich denke, ich kann da mitreden, auch wenn ich in Berlin nie Studiengebühren zahlen musste. Dabei habe ich auch noch vom guten Einkommen meines Vaters profitiert und davon, dass ich genügend Zeit für einen Nebenjob hatte und habe.
Es ist darüber hinaus gut, dass es Finanzierungsmöglichkeiten gibt, aber solange sich Menschen gegen ein Studium entscheiden, weil sie sich mit der Finanzierung überfordert fühlen bzw. solange Menschen drei Nebenjobs annehmen müssen, um sich alles zu finanzieren, solang kann's noch nicht wirklich ausgeklügelt sein. Darüber hinaus halte ich die Studiengebühren, die es derzeit gibt, in ihrer Form für schwachsinnig.

Natürlich ist das Studieren in Deutschland vergleichsweise günstig, aber wie kann es sein, dass es dann trotzdem immer noch eine Schere gibt? Es ist ja schön, wenn die persönlichen Eindrücke eines holisch anders sind, aber ich denke, Studien sprechen da schon mehr für sich... Und da es ohnehin zu nix führt, da ich diese Argumentation à la "Die anderen müssen sich ja nur anpassen" für verfehlt halte, hab ich jetzt auch keine Lust mehr.

PS: Das mit den Comics war Dänemark...
Benutzeravatar
LÖö
 
Beiträge: 6508
Registriert: 22.07.2005 0:19

Beitragvon LibertyWildwind » 20.08.2010 13:22

L'Öö hat geschrieben: Es ist ja schön, wenn die persönlichen Eindrücke eines holisch anders sind, aber ich denke, Studien sprechen da schon mehr für sich... Und da es ohnehin zu nix führt, da ich diese Argumentation à la "Die anderen müssen sich ja nur anpassen" für verfehlt halte, hab ich jetzt auch keine Lust mehr.


Deswegen schreib ich hier schon seit ner Woche nichts mehr mit. Lese aber aufmerksam. Auf diesen unreflektierten, unobjektiven und latent rassistischen Mist mag ich auch inhaltlich einfach nicht mehr eingehen. Und bevor jetzt hier gleich wieder das Gebrüll losgeht: In den Sozialwissenschaften (meinem Fach) bezeichnet man solche Einstellungen so. Sie sind latent rassistisch, es ist denjenigen eher nicht bewusst, aber scheinbar tiefverwurzelt und bestimmt das Denken und Alltagshandeln. Und da könnt Ihr jetzt noch so gegen anwettern, ist einfach so (und zwar nicht, weil ich das so finde, sondern weil es wissenschaftlich fundiert ist).

L'Öö hat geschrieben: PS: Das mit den Comics war Dänemark...


Richtig ! :mrgreen:
Benutzeravatar
LibertyWildwind
 
Beiträge: 58
Registriert: 07.07.2010 18:17

Beitragvon Buddha_Eyes » 20.08.2010 13:40

@ upsidedown
Na gut, da ja jetzt sogar Sachargumente statt bloßer Verunglimpfung kommen, werde ich dann doch mal antworten.
Zunächst einmal – nur um es Dir in Erinnerung zu rufen – ich arbeite in einem Bereich, in dem ich mit körperlichen Übergriffen von Personen sämtlicher Couleur nicht so selten zu tun habe – also darfst Du mir unterstellen, daß ich durchaus über ne Gewisse Übersicht verfüge, was z.B. in Köln wo so los ist. Ich würde sogar Deine Auffassung teilen, daß es in einer Großstadt wie Berlin (ist in Köln nicht anders) bestimmte Viertel gibt, in denen die Chance, von einem ausländischen Mitbürger eins aufs Fressbrett zu kriegen, ziemlich groß ist.. in anderen ist die Chance, von einem Deutschen was auf die Mütze zu bekommen, eben deutlich gesteigert. Das liegt aber nicht zwingend daran, daß „Ausländer“ ganz generell eher zu Gewalttaten neigen (wobei dies wohl zumindest für gewisse Bevölkerungsgruppen leider doch zu gelten scheint - neuere Untersuchungen legen das durchaus nahe), als Deutsche sondern eben auch daran, daß die Chance z.B. in Köln Mülheim auf nen ausländischen Assi zu treffen größer ist, als z.B. in Klettenberg. Also müßte die nächste Frage lauten, warum das so ist usw..

Ferner ist es wohl selbstverständlich, daß ein allgemeines Bedürfnis nach der Reduktion von Gewaltstraftaten besteht – völlig egal, von wem sie kommen
Wie Du auf die Idee kommst, daß ich die Opfer von Gewaltstraftaten marginalisiere, ist mir nicht ganz klar – ich weiß übrigens, wie das ist, in Paris mit erheblicher körperlicher Gewalt (und es waren auch noch Marokkaner oder so..) seiner Habseligkeiten entledigt zu werden – insoweit bin ich da durchaus zu so etwas wie teilnehmendem Mitgefühl fähig.
Tatsache ist leider nur, daß sich das, was ich Ethnozentrismus genannt habe keinesfalls gerade bei denjenigen Leuten findet, die tatsächlich aufgrund einer persönlichen Opfererfahrung, sondern gerade bei denen, die am wenigsten gefährdet sind. Es gibt genügend Studien, die belegen, daß die Angst vor Kriminalität im allgemeinen und Ausländerkriminalität im Besonderen gerade bei denjenigen Personen besonders ausgeprägt ist, deren statistische Chance auf eine tatsächliche Konfrontation dieser Art besonders gering ist… und da hilft eben die persönliche Erfahrung als Erklärungsansatz nicht.. einer derjenigen, die zu dieser Frage vertreten werden und den ich persönlich auch gut nachvollziehen kann (und der sich m.E. gerade am Anfang dieses Threads besonders deutlich gezeigt hat) habe ich genannt. Magst Du für blödsinnig halten, aber dann wiederlege ihn.

Zum anderen. Jedes Land hat etwas, das man im gröbsten Sinne als Kultur bezeichnen kann. Ungeschriebene Regeln der Gesellschaft, die sich in langen Prozessen von Interaktion einspielen. Dass es immer Menschen wird, die dagegen verstoßen, ist genauso Bestandteil einer Gesellschaft wie die Tatsache, dass eine Mehrheit sich halbwegs daran hält. Die Freiheit eines jeden Individuums (komm mir jetzt bitte nicht mit Klassengesellschaft und oberen Zehntausend) sollte ungefähr gleich groß sein. Dazu zählt auch, dass man sich nicht unnötig produziert (aufbläst), damit andere mit einem gesellschaftlich unüblichen Männlichkeitsgehabe belästigt oder mit diesem sogar zu Handlungen oder Unterlassungen nötigt.

Da gebe ich Dir völlig Recht – aber wie Du schon sagst, die „Normenbrecher“ wird es eben immer geben – das ist leider Teil des Spiels „Gesellschaft“.

Du tust hier gerad so, als wäre dieses Verhalten ja schlichtweg unschadhaft,
.
Keine Ahnung, an welcher Stelle ich das getan haben soll.

Du entscheidest also was blödsinnig ist?

Na, wer denn bitte sonst? – „blödsinnig“ ist ganz offensichtlich ein subjektiver Begriff und darüber entscheide dann auch ich. Und ja – ich finde die Identifikation mit einer Nation in der Tat als vollständig irrational und schwer nachvollziehbar. Weder ist es meine Leistung, hier geboren worden zu sein (auch wenn ich darüber alles andere als unglücklich bin) noch bin ich für die unübersehbaren kulturellen, wissenschaftlichen oder künstlerischen Leistungen meiner Vorfahren auch nur einen Jota mitverantwortlich. Für mich ist „Nationalstolz“ ein sehr schwer nachvollziehbares Gefühl – und wenn ich mich dabei erwische, mich z.B. darüber zu freuen, daß Martin Kaymer als Deutscher die PGA Championship gewonnen hat, irritiert mich das an mir selber – zumindest ist mir klar, daß das zutiefst irrational ist.

Zum anderen täuscht so ein Theorem, wenn es denn ein bindendes ist, nicht darüber hinweg, dass sich Gesellschaften diesbezüglich scheinbar nicht aufklären lassen. Es ist nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt so, dass es zu Überfremdungsempfindungen und ähnlich gearteten Phänomenen kommt.

Völlig richtig – und ich will übrigens auch nicht ausschließen, daß es tatsächlich so ist, daß man Gesellschaften im Ganzen überfordern kann… die Gefahr dessen reduziert sich m.E. allerdings, wenn man versucht, die Ursachen dieser Phänomene zu erklären (weil man dann evtl. gegensteuern kann). Ich denke nämlich auch nicht, daß sich ein Phänomen wie Migration auf Dauer verhindern läßt (und ich denke, fast alles mit der Thematik Befassten werden unterschreiben, daß es für Deutschland sogar zwingende Funktionsvoraussetzung ist).
Es ist außerdem m.E. keinesfalls sinnlos, die Empfindungen und Identifikationspunkte anderer Personen in Frage zu stellen – was sollte daran verkehrt sein? In demselben Maße, in dem ich mich und meine Gefühlswelt kritische beäuge, tue ich das auch bei anderen. Das ist nicht anmaßend sondern schlichtweg legitim, solange man sich dabei der eigenen Ecken und Ungereimtheiten genauso bewußt ist, wird dies kaum aus einer Haltung der Überheblichkeit geschehen können.

Denn das gegenseitige Verhalten in alltäglichen Situationen ist erheblicher Teil einer Kultur. Die Art des aufeinander Zugehens, Höflichkeit, eine gewisse Zurücknahme, eine gewisse Begrenzung im Auftritt bei alltäglichen, kleinlichen Streitsituation zwischen Fremden, die sich auf der Straße begegnen.

Der Satz hat mir richtig gut gefallen… ich bin mir fast sicher, daß ich noch Gelegenheiten finden werden, ihn hier zu zitieren..
Expect nothing..
Benutzeravatar
Buddha_Eyes
 
Beiträge: 11900
Registriert: 04.05.2010 9:44

Beitragvon stanair » 20.08.2010 13:54

Kann ma einer der Mods den Fred hier zu machen, dat führt doch zu nix. Jeder hat bei diesem Thema seine Erfahrung und seine Meinung, ich finde das ist eine höchst subjektive Angelegenheit und kann objektiv gar nicht diskutiert werden.ausserdem kommt man bei den 1899-zeilen- umfassenden-posts mim lesen gar nicht mehr nach und ohne abi, ethik-studium und wörterbuch verstehsse auch nur die hälfte... :p
*duckundweg*
StanOnAir


Karnivore mit Leib und Seele...bis zum letzten Bissen!!!
"Delphine sind schwule Haie" - Atze Schröder
Men are the best cooks; because with two eggs one sausage and a little bit of milk, he can fill a girls tummy for 9 months!
Benutzeravatar
stanair
 
Beiträge: 3300
Registriert: 28.02.2008 15:53
Wohnort: Oberhausen

Beitragvon Buddha_Eyes » 20.08.2010 14:14

Irgendwie hasse ja recht... :?
Ich bekenne mich der nutzlosen Diskussion um ihrer selbst willen schuldig..
:mrgreen:

.. ich wollte ja auch nix mehr schreiben, und dann..... :lol: ich bin schwach geworden.. :roll:
Expect nothing..
Benutzeravatar
Buddha_Eyes
 
Beiträge: 11900
Registriert: 04.05.2010 9:44

Beitragvon upsidedown » 20.08.2010 14:51

FreiheitlicheWildluft hat geschrieben:unreflektierten, unobjektiven und latent rassistischen Mist

Unreflektiert und wenig objektiv ist bereits Deine Einschätzung zur so friedlichen linken Szene. Außer Beifall an den richtigen Stellen? Was hast Du bislang beigetragen? Wie ist der Lösungsansatz? Was schlägst Du vor? Ist doch schließlich Dein Spezialfach "Sozialwissenschaften". Da sollte man doch außer der Stigmakeule "Rassist" was zu bieten haben? Oder doch lieber im Antifa/Antira-Stil aus dem Hintergrund anonyme Klatschen verteilen? Dann passt es ja.

Ansonsten kannst Du ja mal gerne, bevor Du Dich hier warm machst, um den Rassismus der Türken gegen die Kurden und Araber in Deutschland befleissigen. Oder um den Rassismus der in Deutschland lebenden Russen gegen Muslime. Nachdem ca. 80% der exjugloslawischen Asylbewerber nicht mehr in Deutschland leben, musste Dich immerhin nicht mehr um den weitumspannenden Rassismus der Serben kümmern. Nur soviel zu Deutschland und seinen Migranten. Ich hätte noch zwei Hände voll Beispiele.
Dann kannste Dir n Bahnticket holen und Europa abgrasen. Je nach Belieben von schwierig nach nicht so schlimm, fängste bei der unglaublichen Masse der Franco-verliebten Spanier an und hörst bei den Franzosen auf. Wenn Zeit überbleibt kümmerst Du Dich dann nochmal um das entspannte Verhältnis zwischen Türken und Kurden in der Türkei und regelst eben nebenbei, dass im Nahen Osten nicht mehr staatenlose Minderheiten umhergeschubst werden. Überall tradierter Rassismus.

Dazwischen eine Studentin aus dem Fach, das in dieser Welt zwar überall interessantes Papier aber noch keine sinnvolle Gesellschaft gestalten konnte. Ich bin gespannt ob Du zu der Sorte gehörst, der es reicht zu wissen (oder zu glauben) was mit der Menschheit los ist, oder ob Dich das irgendwann zerknirscht. Denn nach Deinem Gebrauch der Definition Rassismus, ist die Mehrheit der Welt rassistisch.


johndoe14 hat geschrieben:syptome und du als ursache.

Mitnichten und Neffen. Wobei ein gewisser soziokultureller Hintergrund bei den Problemen nicht ganz zu leugnen ist?

von der obrigkeit, autorität, elite (nenn es wie du willst) ausgehen.

Im Zweifelsfalle ist der Staat eine rein virtuelle Erscheinung. Die meisten ducken sich vor etwas, das sich im Notfall kaum gegen das Volk wehren könnte. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich als Fremder in diesem Land etwas verunsichert wäre, wenn ich zu den sich schwierig verhaltenden Gruppen in diesem Land gehörte. Ich würde mich unter Umständen mal fragen, ob mein Verhalten alle meine Landsleute in Mitleidenschaft zieht, dass mein Verhalten vor allem meine eigenen Chancen noch weiter senkt. Und ich warte auch immer noch auf Selbstregulationsprozesse innerhalb der Gemeinden. Wenn die Politik nichts oder das falsche macht, dann sollten sich spätestens die türkischen Gemeinden/Kulturvereine die Probleme eingestehen und dort Einfluss nehmen. Wer hätte denn mehr Einfluss?

(vielleicht solltest Du weniger Anstoß nehmen an der aufgebrachten Öffentlichkeit, ob nun wirklich betroffen oder nicht, sondern Dein Denken und Lenken in Richtung jener bringen, die die Symptome darstellen und dort etwas verändern? Wie wäre es mit ner Freizeitbeschäftigung als ehrenamtlicher Streetworker? Dann kannste denn beibiegen, dass ihre positive Mitwirkung die Gesellschaft und ihre Sicht verändern würde)

In dem von Dir angeführten Maße, das mir fast schon verschwörungstheoretisch daherkommt, mag ich Deine Annahme nicht akzeptieren. Ich habe in den zuständigen Ämtern vom BAMF runter zu den ARGEN, früher dem Sozialamt und seinen Sozialarbeitern und den Maßnahmeträgern eine Mehrheit von sehr engagierten Leuten kennengelernt. Auch unter den kooperierenden Arbeitgebern und Ausbildern, derer es nicht wenige gibt, herrscht oft mehr Verständnis und Liebesmüh, als suggeriert wird.
Es negiert hier keiner gesellschaftliche Dynamik, die Rolle von Gewalt und Gegengewalt oder aller genannten Phänomene oder die Schwierigkeiten, sich aus seiner soziale Genese zu befreien.
Aber Phänomene wie die Jugendgruppengewalt oder die Bildung von Subidentität in einer breiten Masse von jungen Ausländern sind nicht staatlich gesteuert. Sie sind das Produkt verschiedener anderer Faktoren. Als rund um die 60er die ersten Gastarbeiter kamen, hat sich kein Politiker hingestellt und den Krieg der Kulturen geplant um die Gesellschaft zu spalten, neue Unterschichten zu kreieren und das Volk zu unterjochen. Als später die zeitliche Begrenzung/Rotation aufgehoben wurde und letztlich eine vereinfachte Einbürgerung ermöglicht wurde, war das kein Produkt von kranken Eliten die wussten, dass wir zwanzig Jahre später an diesem Punkt stehen würden.
Man hat schlicht Faktoren übersehen. Man hat übersehen, dass es zu Bildungsproblemen kommen wird. Dazu kommt, dass seit zwanzig Jahren all jene Arbeitsplätze in den Produktionssektoren weggebrochen sind. Immer wieder durch Rationalisierung, dann durch Auslagerung und letztlich durch die Wirtschaftskrise. Das betrifft Deutsche wie Ausländer und die Phänomene zeigen sich in den betroffenen Bezirken bei beiden Gruppen (nur, dass die eine aus ihrem kulturellen Hintergrund offensichtlich doch etwas offensiver ist). Man hat zwar schon früh über Quartiersmanagement nachgedacht, war aber auch schnell an dem Punkt an dem es dann wieder hieß, dass man Migranten nicht zwingen könnte in andere Stadtteile zu ziehen, weil dies der freien Selbstbestimmung wiederum widerspräche. Genau die Kreise, die heute in Deiner Logik argumentierten, argumentierten damals in dieser Logik. Weil es der Sache leider zu inne wohnt, dass all den klugen Theorien auf der der Denkweide eben der Sachgegenstand Mensch nicht folgen will. Unterhalte Dich doch mal mit Sozialarbeitern die in den letzten Jahrzehnten so unterwegs waren in dem Genre und ganz gewiss sehr tolerant, liberal und weitdenkend sind. Frag sie, wie oft sie zusammengeklappt und gescheitert sind an ihren Vorstellungen und Wünschen, weil sich die "Klientel" dem frommen Wunsch entzieht.

Alle falsch, alle schlecht, alle nicht vernünftig sozialpädagogisch geschult? Was wollen wir konstruieren?

Du musst son bisschen auch akzeptieren, dass hier keiner dumm oder verblendet ist. Ich verfolge diese Diskussion sowohl in den Medien, als auch in der Gesellschaft, aber auch in den zuständigen "Interna" (weil ich nunmal das Glück hatte an zwei entscheidenden Stellen beschäftigt gewesen zu sein, weil es dadurch immer auch informelle Kontakte gibt und dadurch auch Gespräche entstehen usw., meine Mutter hat bis zu ihrer Pensionierung in der Jugendfürsorge Schöneberg gearbeitet, da saßen zudem die ganzen Sozialarbeiter. Im beruflichen Kontext war für mich die Zusammenarbeit mit Bewährungshelfern, dem Sozialpsychatrischen Dienst, Jugendeinrichtungen etc. immer notwendig) Es ist weder das erste Mal, noch bist Du der Erste den ich höre in diesem Thema und mit einer anderen Sicht. Ich sehe aber auch wie schnell sich die Leute in ihrer Logik verheddern.
Das ganze Geschwalle hat ein zentrales Problem. Ich schriebs schon. Was in langen Jahren eingerissen ist, ist nicht in kurzer Zeit zu korrigieren. Die Menschen aber müssen mit den Nachteilen des Zustands leben. Du kannst da psychosozilogisch, gesellschaftshistorisch oder wie auch immer argumentieren und auch recht haben - aber den Menschen nützt es nichts. Und ihre Einschränkungen durch bestimmte Zustände werden nicht rosiger, weil sie eine Erklärung dafür haben.

Sag Du mir DEINE Lösung!

4. versuchst du mit diffamierenden aussagen, andere standpunkte ohne reflexion derselben haltlos erscheinen zu lassen.

Tritt mal wieder n bisschen auf die Bremse und les nochmal. Ich reflektiere sehr wohl. Ich lasse nichts haltlos erscheinen. Meine Argumentation ist da sehr klar.

bitte geh doch mal auch bei deinen betrachtungen auf wirtschaftliche aspekte ein

Bin ich - ich warte noch auf Antwort.

sorry...nicht.. oder...sondern

Sag Du mir DEINE Lösung!


@Buddha Eyes:

Ich hab Deine Einlassung recht gewissenhaft zitiert. Wenn Du in dieser Diskussion weiterkommen willst, solltest Du Dich vllt des in dem Zitat hervorsprießenden Zynismus befreien. Dann wirds auch was mit den Nachbarn.

Es gibt genügend Studien, die belegen, daß die Angst vor Kriminalität im allgemeinen und Ausländerkriminalität im Besonderen gerade bei denjenigen Personen besonders ausgeprägt ist, deren statistische Chance auf eine tatsächliche Konfrontation dieser Art besonders gering ist

1. Studien sind mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur in der Welt der Kapitallobby bestimmt der Auftraggeber Geschmack und Farbe. Die Welt hat auch oft genug in freien Studien zu sozialen Fragen gesehen, dass der Wunsch den Ausgang bestimmt. Aber hier muss man ehrlicherweise sagen, dass es für diesen Effekt eigentlich keine Studie bräuchte. Siehe 2.

2. Natürlich haben auch Nichtbetroffene Angst. Und die sollte man respektieren. Wer in der Soziologie "A" sagt, muss auch "B" sagen, wenn er Gesellschaften verstehen und Problemen auch begegnen will. Die Aufnahme und Verinnerlichung eines (erstmal) noch abstrakten Gefährungsszenarios ist völlig menschlich und nicht verhinderbar, sie ist Teil gesellschaftlicher Dynamik. Dem kann man nicht begegnen indem man sagt, "Hey, Du bist doch gar nicht betroffen". Denn auch darauf gibts Antworten. Zum anderen sehe ich erstmal (solange die Lösungen adäquat bleiben) nichts schadhaftes daran, dass in einem Volk eine Dynamik entsteht, in der jemand der von einer Bedrohnung (eigentlich) nicht betroffen ist, reflektiert, dass diese für andere zum einen nicht hingenommen werden kann und zum anderen eine Lösung finden muss.
Zu den Antworten Nichtbetroffener. Darunter sind alles "es könnte ja sein". "Es könnte ja sein", dass man aufgrund der konjunkturellen Lage seinen Standort aufgeben und in ein Ballungsgebiet ziehen muss. Was übrigens derzeit für viele erforderlich wird. "Es könnte ja sein", dass "die" in meine Region ziehen. Was im Übrigen auch vielerorts passiert. Und mit weiterem Fortgang der wirtschaftlichen Lage, werden sich auch dort ähnliche Probleme entwickeln können.

3. Was bedeutet "insbesondere" ausgeprägt? Und was verändert das?

ich finde die Identifikation mit einer Nation in der Tat als vollständig irrational und schwer nachvollziehbar.

Tja, entweder bin ich und viele andere, aber insbesondere die Ausländer dann ein Auslaufmodell. Ich würde jedoch eher behaupten, dass Gemeinidentität (nenne es wie Du willst, verorte es wo Du willst (Nation, Religion, Herkunft) ein Erfordernis einer funktionierenden Gesellschaft ist, die lediglich mit Bildung, Wohlstand und Aufgabe in den Hintergrund tritt. Nimmst Du den Leuten diese gemeinschaftliche Identität, bauen sie sich eine neue.
Ich hab manchmal den Eindruck, dass ein Teil der Probleme in Kreuzberg aus diesem Identitätsverlust z.B. junger Türken und Araber entstehen. Die Rolle des patriachalen Vaters ist in den Hintergrund gedrängt, der "versteht eh nicht" die "Bedürfnisse und Probleme" aus der Sicht seines Sohnes. Der soziale Kodex der alten Generationen verliert seine Bedeutung und damit der Einfluss dieser Generation auf die folgenden. An die Stelle treten Subidentitäten, die sich diese Gruppen aus dem Nichts selber bilden müssen. Und das führt zu deutlichen Verquerungen.
Genauso betrachte ich die Rückkehr zu einer fundamentalen Religionsausübung vieler junger Ausländer. Ich habe in den 80ern wenig türkische Väter gesehen, die so schwerwiegend religiös oder traditionell gewesen wären, als dass ich heute in diesen die Triebkraft sehen würde. Die Triebkraft ist in meinen Augen eher die verzweifelte Suche nach gemeinschaftlicher Identität.

Der Mensch ist einfach so gestrickt. Er braucht gemeinsame Werte an denen er sich festhalten kann. Die Diaspora (bitte kein Begriffsklambüsel anzetteln) ist ein gutes Beispiel dafür, dass dieser Wille vorhanden ist.

Du bist ja nicht der Erste, der dann argumentiert mit der Frage "ist das UNSER Deutschland", "ist es eine Leistung hier geboren zu sein", "habe ich die kulturellen Leistungen meiner Vorfahren mit verantwortet"?
Ich bin immer ganz perplex wenn solche Luftnummern kommen, weil darum gehts doch gar nicht.

Worum gehts denn meisten (vielleicht)? (Und das ganze ordnet sich unter gesellschaftlicher/sozialer Kultur ein)

- ich bin hier geboren und hier gehöre ich auch her
- ich fühle mich hier so wohl, weil da wo ich aufgewachsen bin, die Gesellschaft meine Sicht geprägt hat.
- deswegen fühle ich mich auch da am wohlsten, wo ich aufgewachsen bin, wo die Leute meine Sprache sprechen, und zwar nicht nur in Wort und Schrift, sondern auch sozial
- das möchte ich auch so als Erfahrung für meine Kinder, die genauso sicher und verstanden aufwachsen sollen

Demgegenüber steht leider das was wir hier diskutieren. Und dementsprechend sind die Ängste kaum als unbegründet zu bezeichnen. Weil für die ländlichen Bewohner vieler Landkreise die sonst friedliche Realität ungeahnt unfriedlich fortsetzt, wenn Sohn oder Tochter mit dem Schulbus in die nächste Stadt fahren.
Es mag ein paar geben, die ohne diese Identität leben können, einige glauben es nur. Für die Gesellschaft im Paket kann ich vor dem allgemeinen Wunsch eine dann angeblich "aufgeklärte" Gesellschaft zu bauen, die ohne diese Werte leben kann, nur warnen.
Eine solche Gesellschaft wird nicht nicht aufgeklärt sein. Man wird sie zwingen müssen diesen Wunsch zu unterdrücken. Das wird das größte Blutbad der Geschichte, die wir dann nicht mehr werden schreiben können.

Genau das übrigens glaube ich, ist tatsächlich ein zentraler Wunsch irgendwelcher ominösen Eliten. Ich glaube, dass man meint "uns" besser beherrschen zu können, indem man die Menschen all ihrer verbindenden Attribute beraubt.

Für mich spricht das nach Big Brother. Nach der Sterilisierung des Menschen, der dann über ein von höherer Hand bestimmtes Maß seiner emotionalen Entscheidung beraubt ist, nur weil eine Minderheit (!!!) glaubt, Millionen anderer Menschen, die diese Identität suchen, für emotional rückschrittlich erklären zu können.


Ich bin der Überzeugung, dass die Verschiedenheit der Identitäten und kulturellen Umgangsformen Gesellschaften und ihre Dynamik ausmacht. Das bedingt allerdings auch, dass innerhalb einer Gesellschaft nicht zu große Unterschiede auftreten dürfen, weil es dann zu den heutigen Problemen kommt.

die Gefahr dessen reduziert sich m.E. allerdings, wenn man versucht, die Ursachen dieser Phänomene zu erklären

Ein großer Fehler aller Revolutionen und ihrer Führer. "Man erklärt was, und dann geht das schon". Und wenn nicht? Die üblichen Mittel? Wir reden hier nicht vom Konfliktmanagement, dass ein Sozialarbeiter, ein Bulle, ein Callcenteragent o.ä. anwenden kann. Weil Konfliktmanagement einer kurzfristigen Zielerreichung dient. Konfliktmanagement ist auch mit der generellen Prägung von Menschen im Dauergebrauch etwas überfordert. Sowas kriegste nur über Generationen hin. Und ich weiß nicht ganz, ob das wünschenswert ist.
Ich stell auch hier wieder die Frage in den Raum, warum die jenigen die betroffen sind von fremdem Dominanzverhalten, ihre Emotionen über die Selbsterklärung von Phänomenen in den Griff bekommen sollen? Und frage einfach mal, ob Du wirklich glaubst, dass Du die patriachalen Allüren, die da draußen bei den "dominanteren Männchen" (sry, das war Deiner. Ich kann für die Formulierung nichts) vorherrscht, einfach so wegerklären kannst?

Ich denke nämlich auch nicht, daß sich ein Phänomen wie Migration auf Dauer verhindern läßt (und ich denke, fast alles mit der Thematik Befassten werden unterschreiben, daß es für Deutschland sogar zwingende Funktionsvoraussetzung ist).

Ich habs ja schon mal geschrieben. Ich halte das für eine Wirtschaftsente. Mit den Arbeitsplätzen die davon betroffen sind, kannst Du nicht mal ein Zehntel der Bundesbevölkerung beschäftigen. Und das Recruitment für diese Arbeitsplätze läuft seit Jahren ohne jedes Aufhebens. Indien und die Deutsche Greencard ist ne Politente.
Die tatsächlichen demographischen Probleme lassen sich mit Migration nicht beheben. Das Problem bei der beschworenen Bildungsschicht die man glaubt "importieren" zu müssen ist wie bei uns ebenso, dass sie i.d.R. zu der Schicht gehört, die keine oder nur wenige Kinder hat.
Wir bekommen gerad ein gehöriges Unterschichtproblem und ein Ende ist nicht in Sicht. Das Wirtschaftswachstum, das keines ist, gibt keine Arbeitsplätze her. Schon gar keine ausreichend bezahlten.
Was ist überhaupt ein demographisches Problem und welche Versprechungen stecken hinter den Lösungen? Einfach nur mehr jüngere Menschen? Ist das die Lösung? Wofür? Renten- und Sozialkassen? Verspricht man da den Menschen nicht zu viel?



Aber BuddhaEyes? Wo ist die Lösung? Was schlägst Du vor? Die Betroffenen füllen sich mit Abwarten und Teetrinken nicht besonders gut beraten. Überall in der Welt herrschen Krieg und nicht zuletzt Armut. Es wird zu immer weiteren Flüchtlingswellen kommen.

Also wohin und wie? Wer und wovon? Wie lange soll das dauern?
Zuletzt geändert von upsidedown am 20.08.2010 17:22, insgesamt 8-mal geändert.
Benutzeravatar
upsidedown
 
Beiträge: 3679
Registriert: 04.07.2007 18:50

VorherigeNächste

Zurück zu Ohne Überschrift - Ohne Thema

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste