Das Zeit-/Preisgeheimnis

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon DingDing » 04.05.2012 20:26

Btt, please! :wink:

Hab nämlich mal ne Frage dazu.

Ich lese hier die ganze Zeit was von Stunden und tagessätzen...bei meinem, nicht ganz so tollen (bitte keine neue Diskussion darüber) Schnuller tattoo hat aber jemand gemeint...230 EUR bei der Größe ist in Ordnung, wobei wir über 45 Minuten Sternzeit und ein durchschnittliches ergebnis sprechen.

Muss man das verstehen?

Ich Frage wirklich einfach aus Interesse.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon monkima » 04.05.2012 20:32

Naja, der Materialverbrauch ist bei einem Tattoo das 45 Minuten gedauert hat, nur unwesentlich geringer, als bei einem das 2, oder 3 Stunden dauert....
Und ob das Resultat nun oberhammer, oder durchschnittlich ist, hat auch keinen Einfluss auf den Preis.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon cbass » 09.08.2012 14:00

hallo,

ich habe mal eine Frage, die man mir gerne auch per pm beantworten kann, da ich mir bewusst bin, dass manch einer nicht öffentlich über Geld redet.

Ich habe gerade auf Peter Aurisch seine Ansage bezüglich des Tagessatzes bei ihm gelesen, und finde das von der Idee her ganz kool. Ganz besonders die Ruhe, die man dann hat um sich auf das eine Ding zu konzentrieren...

Aber kann mir vielleicht jemand sagen, womit ich finanziell so zu rechnen habe?

wenn er von 12-19 tätowiert und ich zwischen 100-150€ pro stunde (wie für gute tätowierer wohl üblich) annehme, liege ich zwischen 700 und 1050€ für eine tagessitzung. beides voll in ordnung, aber trotzdem ein gehöriger unterschied.

kann mi jemand vielleicht aus erfahrung etwas dazu erzählen? (dann weiß ich wie lange ich sparen muss!)

gruß

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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon DingDing » 09.08.2012 19:25

Am besten fragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es durchaus Unterschiede je nach Situation, Sympathie und Motiv gibt.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon Christine999 » 18.08.2012 0:55

Da der Thread wohl doch noch ein bisschen aktiv ist, möchte ich auch mal was dazu sagen...

Irgendwo kann ich es schon verstehen, wenn man in vielen Bereichen nicht über Geld spricht (Gehalt etc.)...aber durch diese ganze Diskussion hier entsteht bei mir der Eindruck, dass z. T. Preise/Stundensätze nach Erfahrung des Kunden, Gefallen des Motivs, Sympathie zum Kunden o.ä. gemacht werden.

Bei mir als Neuling löst das Angst davor aus, beschissen zu werden, weil ich einfach keinen Plan habe, dem Inker vielleicht nicht cool genug bin oder sonstwas an mir nicht stimmt...
Hab jetzt schon Grummeln im Bauch, wenn ich daran denke, mit meinem zukünftigen Inker über Geld zu reden.
Selbst wenn es mir zuviel erscheint (bin mir durchaus bewusst, dass gute Qualität und Professionalität ihren Preis haben), wie sollte ich ihm widersprechen, wenn man mich unwissend lässt, weil niemand über Preise sprechen DARF? Woher weiß ich, was angemessen ist?

Bitte jetzt nicht schreiben, du musst ihm vertrauen blablabla...schließlich lässt du ihn an deine Haut blablabla...
Ich vertraue in künstlerisches und handwerkliches Können auf Grund von Referenzen...das hat mit Geld nichts zu tun.

Abgesehen davon kenn ich sowas aus keiner anderen Branche...jeder zahlt im Supermarkt das gleiche für den Joghurt und wenn eine einstündige Massage beim Physio ABC xxx€ kostet, dann tut sie das für jeden.
Ebenso ist es klar, dass der Dorffrisör ein vielfaches günstiger ist als z. B. Udo Walz.

Natürlich sollen Tätowierer bei Stammkunden oder wenn sie richtig Bock aufs Motiv haben, Nachlässe geben...aber dann bitte von einem festgelegten und bekannten Stundensatz.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon rotbaer » 18.08.2012 3:11

Das ist ganz einfach: Du bekommst den Kurs genannt und entscheidest für Dich ob es Dir das wert ist. Ein Wert einer Leistung bestimmt sich nicht aus den Kosten sondern aus dem Marktpreis. Kleiner Tipp: Verbissenes Verhandeln am Beginn einer Session führt nicht zu einem entspannten Miteinander. Du kaufst auch keinen Joghurt oder eine krankenkassenabrechnungsfähige Therapie. Entspann Dich einfach und hol Dir ein cooles Teil ab.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon LÖö » 18.08.2012 12:43

Ich weiß nicht, inwiefern man beim Preis von "bescheißen" reden kann, wenn man davon ausgeht, dass die Arbeit, die du dir abholst, einzigartig ist. Beim gleichen Motiv wäre das Endergebnis bei verschiedenen TätowiererInnen doch unterschiedlich, je nach Stil und Arbeitsweise. Daher finde ich es schwierig, Preise zu vergleichen. Letztendlich ist die Frage, ob der dir genannte Preis zusagt oder nicht. Man kannn auch ohne Tattoo leben, wenn auch nicht so gut.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon Christine999 » 18.08.2012 15:14

Ne, das mein ich auch gar nicht...ich möchte nur nicht beim gleichen Tätowierer mehr zu zahlen als ein erfahrener Kunde, weil ich noch Anfänger bin oder so.
An dieser Stelle wünschte ich mir etwas Transparenz...

Hab ne Freundin, die ist Malerin und der Preis für ein bestimmtes Bild ist für jeden Käufer gleich, ob Kunstkenner oder Banause. Vielleicht verdeutlicht das, was ich meine...
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon Sib27 » 18.08.2012 15:32

Hab ich noch nie gehört,dass einem Untätowierten mehr Geld abgenommen wurde als einem bereits tätowiertem Kunden.
Höchstens kann es sein,dass Stammkunden,die schon einige Tattoos von dem Tätowierer bekommen haben,etwas bessere Preise zahlen,aber das wars auch.
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AW: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon LÖö » 18.08.2012 15:41

Ich glaube auch nicht, dass du als Rookie mehr zahlen musst. Meist gibt es einen fixen Stundensatz, der für die allermeisten KundInnen gelten dürfte..

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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon magicofart » 18.08.2012 22:46

Hab ne Freundin, die ist Malerin und der Preis für ein bestimmtes Bild ist für jeden Käufer gleich, ob Kunstkenner oder Banause. Vielleicht verdeutlicht das, was ich meine...


wenn deine künstlerin das gleiche bild schon x mal gemalt und verkauft hat, dann kann ich das verstehen. die weißt genau, was das bild in produktion kostet und wieviel zeit es für die herstellung braucht.
beim tätowieren ist es meist anders, kaum ein kunde möchte gleiches bild wie die anderen 9 kunden. kaum ein kunde hat die haut wie die 9 kunden davor.

ich würde sehr gerne mit deiner freundin über die kunst und wie man davon leben kann, diskutieren. wenn mann deinen gedanken folgt soll ein picasso in der grösse von ....x....cm nicht mehr kosten als gleiche grösse bei enem strassenmaler.

du bist an der kunst interessiert, und hast die künstlerwahl, keiner zwingt dich dazu... DU alein entscheidest, ob es dir wert ist. wo liegt das problem?

über rabat oder kundentreue punkten muß ich nicht schreiben, das gibts überall.
die kunden die dem studio monat für monat jahre lang treu bleiben bekommen auch etwas andere preise.
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Den Künstler muß nach jedem vollendeten Werk die Angst überfallen, er könne sich nicht mehr übertreffen.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon rotbaer » 18.08.2012 23:04

In der Malerei ist es tatsaechlich so das es eine Korrelation Preis Bildgroesse gibt. Die gibt es aber nur unter Leuten die am Markt aehnlich eingeschaetzt werden. Ein kleines Aquarell von mir (knapp Din A4) geht fuer 80 bis 100 € weg. Ein gleich grosser Picasso duerfte deutlich teurer sein :mrgreen: .
Und ja, ich mache Sympathiepreise bzw schaue wer es sich leisten kann. Eine Azubine die mich auf der Strasse anspricht beim Malen ist vielleicht auch mit einem Zehner dabei.
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon Christine999 » 18.08.2012 23:47

@magicofart

Richtig...ich habe die Künstlerwahl und deswegen habe ich ja auch dich angeschrieben, ob du mein erstes Tattoo stechen möchtest.
Weil ich von deiner Kunst und deinem Handwerk überzeugt bin und auch gern für diese Qualität bezahle.

Trotzdem kenne ich dich als Mensch überhaupt nicht...
(Darf ich noch ein bisschen Hoffnung haben, dass sich das bald ändert?)

Wäre es nicht ungerecht, wenn der Kunsthändler einem Unwissenden mal eben ne Million mehr für den Picasso abknöpft als der Kunstkenner bezahlen muss, der sich eben auskennt?

Da ich schon eine schlechte Erfahrung mit einem Inker gemacht habe, der hier vielen empfohlen wird, bin ich einfach vorsichtig geworden. Er hat mich wirklich als dummen Anfänger behandelt und ich bin scheißefroh, dass ich jetzt NICHT dieses Motiv, was ich so gar nicht haben wollte ("nein, das kann man nicht ändern, du musst mir vertrauen") zu einem überteuerten Preis (wie ich später von anderen Kunden erfahren habe) auf meiner Haut habe.

Aber darum gehts ja eigentlich gar nicht...die Frage ist, warum können Tätowierer ihre Stundensätze, sowohl fürs Stechen als auch fürs Zeichnen, nicht öffentlich machen?
Dass es dann trotzdem so lange dauert, wie es dauert, sollte klar sein...
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Re: Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon Schienna » 19.08.2012 1:45

Ging mir auch schon so: ich bin auch der Meinung dass mein Tätowierer mehr verlangt als er das erste Mal am Telefon gesagt hat.
Aber nachdem ich das vor meiner damaligen Begleitung rechtfertigen musste, als ich das erste mal das Studio verließ, wieso ich "so arsch viel Geld zahle" würde ich das immer wieder begründen können.

Und eigentlich ist das auch ganz einfach: ich will das Ding so wie es ist und genau von dem Typ und zahl was es kostet! :wink:
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Das Zeit-/Preisgeheimnis

Beitragvon thINK » 19.08.2012 1:52

Es wurde bestimmt schon mal irgendwo erwähnt... aber ich schreibs gern nochmal :)
Was verspricht sich ein Kunde vom "blanken" Stundensatz? Eine objektive Vergleichsmöglichkreit bietet der nämlich nicht weil

1. jeder Tätowierer unterschiedlich schnell arbeitet ( Tätowierer A braucht für ein Motiv eine Stunde und nimmt 180 € Stundenlohn - Tätowierer B braucht fürs gleiche Motiv zwei Stunden und nimmt 120 € in der Stunde - Tätowierer C bräuchte zweieinhalb Stunden und nimmt in der Stunde 100€)

2. Jeder Tätowierer die Stunden anders berechnet. Beim einen läuft die Uhr schon beim Arbeitsplatzvorbereiten, der nächste berechnet die Pausen mit ein und ein anderer berechnet nur die reine Stechzeit.

3. Die Haut an jeder Körperstelle anders ist und sich dadurch unterschiedlich gut/schnell tätowieren lässt... da kann es gut sein, dass ein Motiv z.B. auf der Seite ne Stunde länger dauert als auf dem Schulterblatt...

Wie willst Du als Laie also anhand des Stundenlohns ohne spezifische Erklärung irgendetwas ableiten oder gar vergleichen???

Natürlich gibts unter Umständen noch den "Picasso-Bonus", aber der steht hier gerade nicht zur Debatte ;)

Aus diesem Grund würde das öffentlichmachen von Preisen lediglich als Wettbewerbsinstrument verwendet werden... eine Aussage über die tatsächlichen Kosten für Dein Tattoo hättest Du aber trotzdem nicht ;)
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