Augentattoo

Allgemeines zur Bodymodifikation

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Beitragvon Gladiator » 02.03.2008 1:34

Ich denke nicht, dass man hier auf einen grünen Zweig kommen kann. Deshalb sind auch Menschen so verschieden. Und das ist auch gut so.

Mir ganz persönlich ist das auch vollkommen Banane was sich andere Menschen antuen oder welche vorlieben sie haben. Solang sie mich damit in Ruhe lassen ist alles gut. Leben und leben lassen.

Aber trotzdem darf man doch wohl ne Meinung dazu haben, denke ich.

So ein Augentattoo kann ich aushalten / ertragen, gut. Somit kann ich sagen tolerieren ja, nachvollziehen nein.


@Kaz
Ob Tattoos so schädlich sind, wie einmal tief Luft holen in der Stadt wage ich zu bezweifeln. Aber sicherlich ist es schädlicher in ein gesundes Auge nen Fremdkörper einzubringen als einmal tief Luft zu holen...Überleg mal was mit den blanken Pigmenten auf der ungeschützten zarten , weißen Haut bei Sonneneinstrahlung passiert...aber gut. Ich akzeptiere deine Meinung...
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Beitragvon vespaman » 02.03.2008 17:43

@Alex
Deiner Meinung nach sind also Tattoos und Piercings nur OK weil sie in der Gesellschaft mittlerweile einigermassen toleriert sind? Und z.B. eine Zungenspaltung ist nicht OK weil die Leute einen dann für einen Freak halten? Ich habe übrigens eine gespaltene Zunge und werde deshalb nicht wie ein Aussätziger behandelt. Tattoos und übliche Piercings sind übrigens auch Verletzung gesunden Gewebes.

@Sabine
Die Augapfel-Tattoos sind nicht aus einer Bierlaune raus entstanden. Wie gesagt wenn ihr etwas darüber wissen wollt dann holt euch eure Informationen nicht hintendurch oder trefft irgendwelche Annahmen.

@Marion
Deine Meinung würde ich zu 100% verstehen wenn das Risiko tatsächlich so gross ist. Ich kenne mich ja in dem Bereich nicht aus; aber wenn dieselbe Prozedur in der Medizin aus kosmetischen Gründen gemacht wird wie kann es denn sein dass das Risiko so gross ist wie du sagst?
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Beitragvon narcotic1987 » 02.03.2008 19:21

Steckt nicht hinter jedem kosmetischen EIngriff ein Risiko?
Pupskuh hat geschrieben:... ach anne, das kenn ich ... schlafen mit was im mund... *hüstel*...
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Beitragvon Gladiator » 02.03.2008 19:58

@Vespaman

oft fällt mir auf dass z.B. Chirurgen mit Schönheitschirurgen verglichen wird. Das eine hat mit dem anderen kaum was zu tun. Den Arikel den Du oben angeführt hast, ist von der Methode veraltert. Heute wird ein kleiner Schnitt unter entsprechenden Geräten oder Laser in die Iris gemacht und Iriskorrekturen durch Linsenimplantate gemacht. Auch wird zuvor das Nutzen Risikopotenzial abgewägt.

Damit meine ich, das man z.B. einen Menschen mit finalen Krebs Morphin in hohen Dosen gibt, einem anderen Menschen mit gleichen Schmerzsymtomatik nicht, weil das Suchtpotenzial von Morphin sich nur rechnet, wenn der Patient eh keine Chancen mehr hat zu überleben. Da spielt es einfach keine Rolle mehr ob er in dem Jahr noch süchtig wird oder nicht.

Und so is es auch bei der von Dir angeführten Augen - OP. Einen optischen Irisfehler behebt ein Schönheitschirurg. Ein normaler Chirurg würde den Patienten eine Therapie empfehlen, in dem er lernt mit dem kleinen Manko zu Leben. Und wenn ich einem schon blinden Auge wieder Farbe gebe, dann nur weil es ja eh schon zerstört ist. Das ist wie mit künstlichen Brüsten. Jeder Chirurg rät von solchen Sachen ab, die Schönheitschirurgie sieht das anders und verdient entsprechend daran. (Nicht zu vergleichen mit der Wiederherstellungschirurgie nach schwersten Unfällen)

Dann muß man auch noch sagen OP hin oder her. Auch die Schönheitschirurgie arbeitet auf höchstem Niveau (Gerätemedizin) in hochsauberen OP´s. Und das ist auch gut so, das erkannte ja Semmelweis schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Die besagten Eingriffe fanden mutmaßlich nicht in solchen Räumlichkeiten statt. Auch stand bestimmt kein Team dahinter, die bei Fehlern diese, mit entsprechenden Geräten/Ausbildungen das Risiko des Erblindens, hätten abwenden können.

Hier mal was von Profis, nicht nur von mir.
Univ. Prof. Dr. med. Gerhard Schuhmann (Augenheilkunde)
Univ. Prof. Dr. med. Andreas Wedrich (Augenheilkunde)
Univ. Prof. Dr. med. Leopold Schmetterer (Pharmakologie)

Verletzungen, bei denen die Hülle des Augapfels durchschlagen oder durchbohrt wird, sind neben Verätzungen die schwersten vorkommenden Augenverletzungen überhaupt. Jede perforierende Verletzung ist gefährlich für den Bestand des Auges, einerseits, weil es leicht zur Infektion kommt, und andererseits, weil Aderhaut und Netzhaut betroffen sein können. Durch die nachfolgende Netzhautablösung ist das Augenlicht akut bedroht.

Durch Fremdkörper eingeschleppte Keime bei einer Spitzen Verletzung durch Stich oder Schnitt können eine schwere bakterielle Entzündung des Augeninneren auslösen, die zur Erblindung führen kann...

...Grauer Star, Glaukom und Netzhautablösung können noch Jahre nach der Verletzung eintreten.

Weiter will ich dir mal zeigenwas im einzelnen für Geräte nötig sind um Augenverletzungen jeglicher Art zu diagnostizieren.Wenn Du ein kleines Hobbymikroskop daheim hast, nimm mal ne Injektionsnadel und schau dir die Spitze genau an. Da wirst Du feststellen das winzig kleine Metallsplitter von der Produktion daranhängen...diese können sich dann natürlich im Auge absetzen und werden mit blosem Auge nicht wahrgenommen...

Weiter im Zitat:
Verletzungen der Bindehaut sind an der Rötung der Bindehaut oder an einer Unterblutung zu erkennen. Das Anfärben mit Fluoreszein zeigt das Ausmaß der Verletzung. Bei der Untersuchung muss immer auch untersucht werden, ob ein Fremdkörper in das Auge eingedrungen ist.
Hornhautkratzer werden durch Fluoreszeinfärbung sichtbar gemacht.
Winzige Hornhautwunden, wie sie beim Durchtritt von kleinen Eisenspänen entstehen, können meist nur bei der Untersuchung mit der Spaltlampe entdeckt werden. Um den Splitter genau zu lokalisieren, ist auch eine Röntgenuntersuchung, eine Computertomografie oder eine Ultraschall-Untersuchung des Auges (Echographie) nötig.
Die Giftwirkung von eingedrungenen kleinen Eisenteilchen (Siderose) zerstört nach geraumer Zeit die Netzhaut. Die Folge sind Nachtblindheit und Einschränkung des Sehfeldes, die bei der Perimetrie vermessen wird.
Bei der Untersuchung mit dem Augenspiegel entdeckte Rostablagerungen auf der Innenseite der Hornhaut, auf der Linse und auf der Regenbogenhaut zeigen, dass sich ein Eisensplitter im Auge aufzulösen beginnt.
Eine große Spitze Verletzung durch Stich oder Schnitt ist an der klaffenden Wunde in der Hornhaut, am Auslaufen des Kammerwassers aus der Wunde und allenfalls am Vorfall der Regenbogenhaut aus der Öffnung für den Augenarzt erkennbar. Die Vorderkammer kann sich mit Blut füllen, die Pupille sieht nicht mehr rund aus. Der Augapfel ist wegen des fehlenden Innendrucks weich.

So ich denke das reicht jetzt, um die Gefahren um solche Geschichten klar zu machen. Bis jetzt ist nichts passiert. Gut. Finde aber nicht dass man das Promoten sollte. Denn Langzeitfolgen liegen hier im Dunklen.

Wie gesagt, jeder soll sich antuen was er will. Und wenn Menschen glauben sich gegenseitig fressen zu müßen. Auch gut, wenn beide einverstanden sind. Aber ich kann es halt nicht nachvollziehen ich kann es dann nur aushalten/tolerieren und nicht zuletzt meine Meinung dazu kundtun.

Es menschelt würde ich sagen.

Lg Marion
PS:@Vespaman: An der Ptfe - Hersteller Geschichte bin ich noch dran. Dauert noch...
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Beitragvon vespaman » 03.03.2008 23:08

Hallo Marion, und danke für die Erklärungen. Das mit dem PTFE pressiert ja nicht ;) Shannon war nach dem Eingriff übrigens noch bei einem Arzt, hier was er geschrieben hat:

Because neither Pauly or Josh was experiencing pain from their procedure, but I was having pain when focusing on objects close to me, at Howie?s insistence I went in to see an ophthalmologist this morning to make sure there wasn?t a problem (wow do I appreciate universal healthcare!).

First I should say that the two doctors and various nurses treated me with respect the whole time and never hassled me about doing it. The first nurse and doctor checked out my eyes in general, giving me acuity tests and a general look-over, all of which was perfectly normal, although they still referred me to a specialist to be sure.

The specialist ? who incidentally had just written a paper on corneal tattooing and was able to give me tons of information and some leads on doctors who might be cooperative in completing the process ? confirmed that the damage to the surface of the eye was minor and should heal without complication. He also checked the pressure in each eye since there was a minor worry that the sclera had been compromised. Everything in those tests checked out fine as well.

A number of other tests and tons of closeup examination was done, and everything looks healthy and other than a brief ?you really should have this done by a doctor? comment, they were supportive and assured me that I didn?t have anything to worry about (and that it?s safe to do in general terms). The pain that I?m experiencing appears to be related to a minor irritation of the muscle (so when I focus closely, which causes the eyes to pull to centre slightly, it hurts a bit) and I?ve been given a steroid eyedrop to speed that healing, although I was told it wasn?t really needed.


Promoted haben sie es übrigens überhaupt nicht sondern klar als Experiment beschrieben und nicht zur Nachahmung empfohlen.

Ich hab sogar ein Profi-Mikroskop (kannst 3 Mal raten woher) und werde mir eine Nadel mal ansehen ;)
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Beitragvon thINK » 04.03.2008 12:22

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