Amputation

Allgemeines zur Bodymodifikation

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Beitragvon dobermann » 25.09.2008 17:13

klar....im puppentheater spiel ich nicht :wink:
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Beitragvon yassi » 25.09.2008 17:29

Herger hat geschrieben:naja... homosexualität ist, evolutionär gesehen, auch sinnlos... trotzdem ist's, zumindest meiner meinung nach, auch keine neuronale dysfunktion.

du willst mich absichtlich missverstehen, oder? sinnlos ist vieles im leben - man muss aber zwischen sinnlos und schädlich unterscheiden.
homosexualität schränkt einen in keiner weise im leben ein, man kann genauso gehen, rennen, jeden job ausüben wie jede hete.
ich hab auch kein problem damit, wenn jemand meint ohne seine kleine zehe glücklicher zu sein. wenn's allerdings um absichtliche querschnittslähmung oder das abnehmen eines ganzen fußes geht, find ich die einstellung nicht mehr so gesund - da ein normales leben nicht mehr möglich ist. und bitte kommt mir jetzt nicht mit "auch im rollstuhl ist ein normales leben möglich". wir wissen alle, dass dem nicht so ist.
für mich klingt das ganze irgendwie nach einem auf den eigenen körper bezogenen münchhausen-stellvertreter-syndrom.
vor allem wenn ich dann dinge wie
Es gehöre auch zum Genuss, "zu merken, dass Leute mich ansehen und denken: 'Scheiße gelaufen bei ihm'".

lese. dann drängt sich mir der verdacht auf, dass es gar nicht um die lähmung an sich geht, sondern um das mitleid bzw. die aufmerksamkeit der anderen. schon mal so was ähnliches gehört? ja? klick
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Beitragvon Herger » 25.09.2008 17:31

dobermann hat geschrieben:naja aber homos sind nicht vorsätzlich homos!!!!!


die mehrheit der menschen, die gerne ein körperteil weniger hätten (idioten, die sich nen finger abhacken weil sie's für 'cool' halten, gibt's sicher auch... die mein ich aber nicht), weil sie sich in ihrem körper nicht wohl/richtig fühlen, sind das auch nicht vorsätzlich ;)
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Beitragvon dobermann » 25.09.2008 17:39

Diese leute haben eindeutig einen fehler in ihrer batterie und sollten dort behandelt werden aber ihnen ein gesundes körperteil amputieren is blödsinn denn was wenn er dann meint....hmmm jetzt stört mich das linke bein auch :shock:
Außerdem hat das nix mit modifikation zu tun sondern mit "psychischer störung" :wink:
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Beitragvon Herger » 25.09.2008 17:44

yassi hat geschrieben:du willst mich absichtlich missverstehen, oder?



nope, will ich nicht.

der kommentar war auf dein 'stamm + bewährt' argument bezogen, weil meiner ansicht nach der vergleich hinkt.

ein homosexueller stamm würd auch nicht lange überleben, schlicht & ergreifend deßhalb, weil ne fortpflanzung nunmal nicht möglich ist... und trotzdem gibt's homosexualität/transsexualität schon so lange es menschen gibt.

ne körperdysmorphe störung ist auch nix anderes... ne weitere facette (die ich ebenfalls nicht verstehe/nachvollziehen kann... aber hey)

den post von changling fand ich exrem gut:

changling hat geschrieben:die aussage, dass der "wunsch nach Behinderung" (ich nenns etz einfach mal so) ne neuronale Grundlage habe, und entsprechend i-wann geheilt werden kann, find ich schon derb.

letztendlich sind wir ja dann im bereich der neuroethik und freier wille angekommen.
wir behandeln einfach jede neuronale dysfunktion, oder das was wir dafür halten und jedwede "merkwürdigkeit" tritt nicht mehr auf - genau wie verliebtsein, sucht, psychische störungen etc.

ist denn der wunsch nach bunter haut und metall im körper auch ne neuronale dysfunktion?
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Beitragvon Syphilisation » 25.09.2008 17:50

schon so lange es menschen gibt.


Und nicht nur bei den Menschen - auch im Tierreich tritt dies "Phänomen" auf.
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Beitragvon yassi » 25.09.2008 17:52

homosexualität gibt's seit menschengedenken - und sogar bei tieren. also scheint sie wohl irgendeinen zweck zu erfüllen oder zumindest nicht zu stören.

der sinn und zweck einer vorsätzlichen verstümmelung mag sich mir aber nicht so ganz erschließen.

es hat halt wahrscheinlich einen sinn, dass manche menschen als heten und manche als homos auf die welt kommen, sonst wär das nicht der fall. survival of the fittest - die am besten an die verhältnisse angepassten überleben.
daher denke ich, es hat auch einen sinn, dass der mensch an sich mit zwei haxen, auf denen er laufen kann, auf die welt kommt.
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Beitragvon dobermann » 25.09.2008 17:55

blödsinn.....tattoos/piercing ist schmuck und hat absolut nix mit dysfunktion oder psychischer störung zu tun...also bitte :?
Aber werd mich jetzt nimmer dazu äußern denn für mich sind so psychos einfach nicht nachvollziehbar die sich gesunde körperteile wegnehmen lassen wollen...sorry ich hatte vor jahren einen schweren unfall und mein freund verlor sein bein und bei mir wars nicht sicher ob ich nicht auch eines verliere und drum bekomm ich einen dicken hals wenn ich sowas lese :|
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Beitragvon Bane » 25.09.2008 18:40

hier herrschen ja teilweise Einstellungen :roll:


für mich sind so psychos einfach nicht nachvollziehbar die sich gesunde körperteile wegnehmen lassen wollen


Muss sowas sein? Es gibt auch genug Menschen, die nicht nachvollziehen können warum sich irgendwelche Psychos im Gesicht tätowieren lassen können. Pauschal zu behaupten, jeder Mensch der sich irgendwas amputieren lassen will ist irgend ein Psycho oder hat irgendeine (heilbare) neuronale Dysfunktion ist schon etwas sehr vermessen. Früher hat man auch gedacht Homosexualität kann man heilen :roll:
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Beitragvon yassi » 25.09.2008 18:42

ja, das muss sein. denn mit tätowierter fresse oder homosexuellen neigungen ist man trotzdem ein ganzer, funktionierender mensch der in seiner beweglichkeit nicht eingeschränkt ist und ein ganz normales leben führen kann.

im übrigen, wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.
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Beitragvon dobermann » 25.09.2008 18:55

bane...ich scheiss einen riesen haufen auf dein gelaber!!Für mich sind die psychisch gestört und sowas nennt man "psychos"wennst mich als psycho ansiehst is mir das auch scheissegal....ich sag meine meinung und fertig!!
Und wennst mit meiner einstellung ned zurechtkommst is das dein problem und
tschüssikovski :wink:
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Beitragvon changling » 25.09.2008 22:23

dobermann hat geschrieben:blödsinn.....tattoos/piercing ist schmuck und hat absolut nix mit dysfunktion oder psychischer störung zu tun...also bitte :?

willi, bist du dir da gaaanz sicher?
es gibt bestimmt den ein oder anderen, der dem körperschmuck sehr skeptisch gegenüber steht und sicherlich die frage stellt: wozu fügt sich der mensch freiwillig schmerz zu? der schmuck hat objektiv betrachtet mal so überhaupt keinen (evolutionären) nutzen! oder?

und wenn wir schon von evolution reden: wer weiss denn bitte mit absoluter sicherheit, ob die menschen mit amputationswunsch, körperdysmorphen störungen oder ähnlichen erscheinungen nicht einfach n riesen experiment von mutter evolution sind? vielleicht stellt sich heraus, dass genau die den evolutionären vorteil geniessen, weil sie mit nem körperteil weniger einfach ökonomischer funktionieren?

@yassi: "normal" und "lebenswert" = beides sehr relative und sehr dehnbare begriffe, findst net? ich kenn jede menge körperlich behinderte menschen, die natürlich nach kompensationsmechanismen (hilfsmittel etc.) suchen mussten, aber sich eine für sie individuelle lebensqualität erarbeitet haben. warum also sollte einer, der sich für ne absichtliche amputation entscheidet, das nicht erreichen können?

die sozialen aspekte (pflegebedarf, job, nach/weiterbehandlungskosten etc.) sind mir sehr bewusst. sind im artikel ja auch im nebensatz mal angeklungen und kann man sicher auch sehr kritisch diskutieren...

EDITH
und was ich mal noch loswerden wollt:
ich freu mich wie bolle, dass hier im bodymod-thread endlich mal ne art diskussion zu stande kommt zu einem der interessanteren themen. ich rufe darum auf zu gegenseitiger meinungstoleranz und konstruktiven beiträgen zur sache!
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Beitragvon Phoenix » 26.09.2008 0:13

Tja, wenn einer nen appen Arm oder n appes Bein haben möchte, bitte.

Wenn er denn das geld dafür hat.

Also so ein leben mit einer schwerstbehinderung, Wohnungsumbau, prothetik / Othesen, Spezial Fahrzeuge (Autoumbau) medizinische volgeerkrankunen.

Also wenn der jenige so 2-3 Millionen euro auf der hohen kante hat, bitte sehr soll er machen.

Aber nicht mal eben so und alle anderen Zahlen dafür.

Und selbstverstümmelung um sich, zu bereichern (versicherungsbetrug), mitleid seiner umgebung zu erhaischen, oder sich vor den allgemeinen grundlagen der lebenserhaltung zu entziehen (nahrungsbeschaffung- sprich arbeiten gehen) ist eine sache die bei mir auf kein verständniss und keine tolleranz stößt.

Ob das nun krank ist oder psyschich oder was auch immer, habe ich keine Ahnung von. Aber es ist keine sache die nur ihn betrifft und da hört der spass auf.

Stellt sich mir auch die frage ob er auch auf die idee käme wenn er irgendwo im Busch leben würde ohne medizinische vollverpflegung und sozialen rückhalt.
(ich meine nein)
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Beitragvon yassi » 26.09.2008 6:04

changling hat geschrieben:
dobermann hat geschrieben:blödsinn.....tattoos/piercing ist schmuck und hat absolut nix mit dysfunktion oder psychischer störung zu tun...also bitte :?

willi, bist du dir da gaaanz sicher?
es gibt bestimmt den ein oder anderen, der dem körperschmuck sehr skeptisch gegenüber steht und sicherlich die frage stellt: wozu fügt sich der mensch freiwillig schmerz zu? der schmuck hat objektiv betrachtet mal so überhaupt keinen (evolutionären) nutzen! oder?

liest du eigentlich was hier geschrieben wird?
etwas muss evolutionär gesehen keinen nutzen haben. allerdings hat körperschmuck in der evolution offensichtlich keinen nachteil, sonst wäre sie nicht seit menschengedenken teil der menschheit.

zum rest: es gibt sicher auch den einen oder anderen menschen, der kinderficken ganz toll und okay findet. ist dessen meinung jetzt auch relevant?

ich bleibe dabei, und da kann mich auch keiner umstimmen: wer sich freiwillig eine querschnittslähmung zufügen will, bei dem ist nicht alles ganz richtig im oberstübchen. die ganze sache lässt mich ganz stark an münchhausen-by-proxy denken.

zudem: wer sich über so einen scheiß gedanken machen kann, der hat echt noch nichts böses erlebt im leben und war noch nie mit echtem leid und schmerz konfrontiert. sowohl die, die sich einen haxen absägen lassen wollen, als auch die, die da jetzt einen auf tolerant machen. :roll:

übrigens, ich habe einen onkel mit einem bein weniger. ich bin selber als 14-jährige 3 monate im rollstuhl gesessen. und mein willi hat nach einem unfall auch fast ein bein verloren. mir erzähle bitte niemand etwas von "lebenwqualität" oder "ganz normales leben" :|
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Beitragvon fridalein » 26.09.2008 7:29

ich habe gerade einen wirklich langen text zu diesem thema geschrieben. ich habe ihn gelöscht.
beim schreiben wurde mir immer klarer, wie endlos, wie wenig erschließbar (von der philosophischen seite her) dieses Thema ist.
grundsätzlich gehe ich mit yassis ansichten konform.
beim nachdenken über den grauzonen-bereich, den es in der bodymodifikation gibt, ist mir aufgefallen, dass meine gedanken nicht konsequent sind und ich steh auch dazu. z.b. bin ich persönlich auch schon gegen zungenspaltung, implantate und was es da nicht sonst noch alles gibt. bin aber auch selbst gepierct.

ein großes problem hab ich mit der verantwortung: sind wir als gesellschaft nicht auch für uns verantwortlich? woran sehen wir denn, wenn jmd hilfe braucht und wann lassen wir ihn walten, wegen freie meinung und so? lassen wir jetzt die 14jährigen kiddis (und auch erwachsene) sich ritzen, wir sind ja tolerant? kommt denn das kind, dass sich ritzt zu dir uns sagt, hilfe ich bin krank? wieso erwarten wir genau das von leuten, die sich amputieren lassen wollen. wieso erwarten wir, dass die leute eine "leidenschaft" von einer krankheit selbst unterscheiden können?

habe ein forum gefunden: u.a. dieser beitrag schockiert mich sehr: http://www.forumromanum.de/member/forum ... nabes.html


hier mal die seite zur krankheit: http://www.biid.org/


@ changling: Zitat (www.biid.org)

"The condition is a neuro-psychological condition in which there is a structural or functional anomaly of the cerebral cortex (higher part of the brain) related to the limb(s). "
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