Allergie (Pollen) und Tattoo

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Allergie (Pollen) und Tattoo

Beitragvon Lyle » 24.03.2016 10:16

Ich krieg in zwei Wochen meinen Rücken verschönert. Nun bin ich ziemlich allergisch auf Pollen (und ein paar andere Sachen) und nehme handelsübliche Medikamente (Antihistaminikum) dagegen. Der Termin fällt gerade einigermassen mit Blühbeginn von Birke zusammen. Ich frag mich ein bisschen, wie man das nun am besten macht. Mit Antihistaminika maskiert man dann ja eventuelle Reaktionen auf Tattonfarbe, die man dann erst sehr spät entdeckt. Ich dachte mir nämlich, vielleicht die eine und andere Farbe dezent irgendwo anzutesten beim ersten Termin, da ich keine Ahnung habe, wie ich auf Farbe reagiere. So hätte ich dann im Falle einer Reaktion halt nur paar Ministellen statt schon ein Riesendesaster. Schwarz war kein Problem früher. Und ohne Medi zu gehen ist vielleicht auch nicht so top wenn dann der Körper schon gut überreizt ist und auf alles reagiert. Mh.

Wer von euch hat auch Allergien und wie seid ihr damit umgegangen? Erfahrungen?

Ich werde im Zweifel natürlich auch nochmal nachfragen beim Studio.
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Re: Allergie (Pollen) und Tattoo

Beitragvon n8ght » 24.03.2016 12:14

Also grundsätzlich wurde auch dieses Thema hier ja schon mehr als einmal besprochen und diskutiert.

Es ist ein Irrglaube zu denken, dass man "mit ein bisschen oder dezent eingesetzter Farbe" mal antesten kann, ob und wie man gegen diese allergisch ist. Mal abgesehen davon, dass Allergiene auf Farben eher selten sind, können diese dann mitunter auch erst Jahre später auftauchen. Wenn ich mich an den Vortrag von dem Super-Doktor aus (Urban hilf mir) ?Dänemark?Schweden?egal... erinnere, dann gibt es quasi drei Zeiträume. Entweder man reagiert relativ unmittelbar oder nach ca. 3-6 Monaten oder nach einem ziemlichen langen Zeitraum der über 3 Jahre liegt (alle Angaben ohne Gewähr!). Nähmen wir also an, du würdest dich "ein bischen farbig" tätowieren lassen, müsstest du, um ganz, ganz, GANZ sicher zu gehen, minimum drei Jahre warten, um eine allergische Reaktion ausschließen zu können. (und seien wir ehrlich: wer macht denn sowas???? und selbst wenn man drei Jahre wartet, kann das auch nach 7 Jahren noch passieren...)

Die Sache ist halt die: allergische Reaktionen treten oft erst verspätet durch andere Dinge beeinflusst auf, seltenst unmittelbar nachdem die Farbe in die Haut eingebracht wurde. Also: z.B. lässt du dir am linken Knöchel etwas mit Farbe tätowieren. Alles verheilt super, alles ist prima. Jahre später lässt du dir etwas am rechten Oberarm tätowieren und bäm.... plötzlich spielt der Körper und das Immunsystem verrückt und Tätowierungen, die du als ganz deutlich ab- und ausgeheilt bezeichnen würdest, zicken rum... da kommen die Lininen hoch, es fängt an zu jucken etc.pp.

Das ist etwas, das kannst du nicht verhindern (nur wenn du dich nicht mehr tätowieren lässt und selbst das ist kein Garant dafür, ob nicht irgendwann irgendwas mit deinem Körper passiert, was eine [verspätete] Allergie auslöst). Du bist ja auch nicht beim ersten Bissen deines Lebens in einen Apfel auf Äpfel allergisch, sondern erst nach dem 100. Biss (oder so :lol: ).

Mögliche allergische Reaktionen auf Tattoofarbe muss man wissentlich und willentlich einfach in Kauf nehmen oder es sein lassen. (böse gesagt: das ist ungefähr so, wie wenn ich rauche.... entweder ich bekomme Krebs davon oder eben nicht) Man sollte sich aber vor Augen führen, dass allergische Reaktionen wirklich selten sind!

Um für das eigene Wohlbefinden das mögliche Risiko soweit wie möglich minimieren zu können, sollte man vielleicht auf die Farbe rot verzichten. Aber nur fürs Protokoll: es gibt 1000fach mehr Leute, die KEINE Probleme mit rot haben, als Leute, die Probleme damit haben.

Was dein aktutes Heuschnupfenproblem betrifft:
Ich selber bin auch Heuschnüpflerin. Ich handhabe es meist so, dass ich dem Tätowierer vorher (also schon in den Vorbesprechungen) mitteile, dass ich Heuschnupfen habe (ich habe den immer ziemlich lang... also von Ende Januar bis in den späten Spätherbst) und frage, ob ich (sollte ich an dem Tag akut eine brauchen) eine nehmen darf. Das wurde mir (bisher) noch nie verboten. Man sollte es halt kommunizieren. Ich an deiner Stelle würde also erstmal abwarten, wie der Tag tatsächlich so ist. Vielleicht fangen die Birken ja erst einen Tag später an zublühen. :wink:
Wie nimmst du denn die Tablette? Eine Ganze direkt oder ein halbe morgens und eine halbe abends? Wenn du die Tage vorher schon merkst, oha.... sch*** Birken, dann würde ich ein, zwei Tage vorher in die halb-halb Methode übergehen - das hat den Vorteil, dass du morgens schon nicht so verquollen aufwachst und du führst deinem Körper vor dem Tätowieren dann nur eine halbe Dosis zu.

Alles wird gut.
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Allergie (Pollen) und Tattoo

Beitragvon Buddha_Eyes » 24.03.2016 18:33

Jorg Serup, Dänemark :D
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Re: Allergie (Pollen) und Tattoo

Beitragvon Lyle » 09.04.2016 9:37

Hei - vielen herzlichen Dank! So betrachtet ist die Testerei natürlich nicht so einfach.

Schlussendlich hab ich jetzt in den Tagen davor je eine halbe Tablette genommen, das hat gut geklappt. Farbe ist ein bisschen drin, aber nur blau. Falls sich in den nächsten 5 Monaten was zeigt, könnte ich immer noch auf mehr Farbe verzichten. Rot wird es wohl eher gar nicht drinhaben.

Danke für deine klasse Antwort, sehr hilfreich
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